5. Kapitel
Louis Pov
Zärtlich küsste mich Liam noch einmal.Gott, wie ich dieses Gefühl liebte.Mir schossen tausend kleine Stromstöße durch den Körper. Es ist verrückt, wir kannten uns gerade erst einmal einen Tag lang und knutschten wir rum, aber ich bin verdammt nochmal verliebt! In Liam.Ich will mehr! Mehr von ihm...
Ich stupste während des Kusses, noch einmal mit meiner Zunge gegen seine Lippen, aber er lehnte ab.
"Louis, ich mag es zwar wenn du mich küsst, aber wir müssen aufhören die Studenten kommen rein!" sagte er und löste sich währenddessen von mir.
"Pöh, dann halt nicht!" sagte ich gespielt zickig und warf meinen Kopf nach hinten. Natürlich habe ich nicht mehr gesehen wo ich lang gegangen bin und bin voll, mit meiner Nase, gegen den Rahmen der Eingangstür des Hörsaales geknallt. Ich fasste mir vor Schmerz an die Nase und spürte etwas warmes an meiner Oberlippe.
Ein Student hielt mir dann mit einem Lächeln auf den Lippen ein Taschentuch vor die Nase.Mit einem Nicken nahm ich es dankend an.
Liam kam sofort zu mir gestürmt.
"Oh Gott, Louis, ist irgendetwas passiert!?"
"Ne, nichts Schlimmes..." sagte ich gequält, immer noch kämpfend mit dem Schmerz.
"Bist du dir sicher?" fragte er besorgt.
"Ja..."sagte ich während ich meine Hand zu seinem Gesicht gebracht hatte."Mach du einfach nur deine Unterrichtsstunde und halte die ganzen Studenten im Schach."
"Okay.."Liam flüsterte fast nur noch.Schnell stohl er mir noch einen Kuss.Und kurz bevor es zur Stunde klingelte, rief er mir noch hinterher:"Ich seh dich noch, hab dich lieb!"
Wow, die letzten Worte hallten mir immernoch im Kopf herum.Hab dich lieb! Er hat es so laut gesagt, dass jede Student es hören konnte.Ich frage mich, ob er das ernst meinte.Wenn er das wirklich ernst meinte, wäre ich überglücklich.Wenn er das nicht ernst meinte, wäre es mir egal gewesen, da ich ihn trotzdem noch innig liebte.
Ich ging in Richtung des Dozentenzimmers, kurz bevor ich angekommen traf ich auf Michael.
"Hey, Lou!Der Geschichtschef hat gesagt er möchte dich sehen.Ich sollte dich,so schnell wie möglich, holen, aber da hatte ich wohl Glück dass du mir über den Weg gelaufen bist.Also beeil dich lieb-Was hast du mit deiner Nase gemacht?"
"Bin gegen die Tür gerannt."
"Na, gut. Los geh zum Chef! Viel Glück! Erzähl mir später was er gesagt hat!" und mit diesen Worten liess mich Michael dann auch schon wieder alleine da stehen und rannte fort.
Ich öffnete die Tür zum Dozentenzimmer und sah sofort einen besorgten Mr.Shaw an seinem Schreibtisch sitzen.Er kritzelte irgendwas auf seinen kleinen Notizzettel.
"Ah, Mr.Tomlinson!Da sind sie ja endlich!"
"Sie wollten mich sprechen?"
"Ja das wollte ich in der Tat.Wir haben ein kleines Problem: Die Studien streiten sich an was Napoleon wirklich gestorben sein soll.Und ich dachte sie können mir vielleicht helfen.Die anderen Dozenten an dieser Universität verzweifeln schon, nur daran zu denken, es nachzuforschen.Also würden sie mir, mit ihrem großen Bereich an Geschichtswissen, helfen?"
"Das würde mir eine Freude bereiten, nur habe ich eine Bedingung!"
"Die wäre?"
"Ich brauche einen Keller für mich allein, damit ich in Ruhe nachforschen kann.Ich möchte nicht bei meiner Arbeit gestört werden.Wenn es geht, soll der Keller auch zugeschlossen werden.Das sind die einzigsten Bedingungen die ich habe, sonst kann ich meine Arbeit nicht verrichten!"
"Ähm, okay wenn sie das wollen, dann werde ich dafür sorgen, dass sie ihren Job ordentlich verrichten können.Dann möchte ich mich noch einmal bei ihnen bedanken, dass sie dieser Aufgabe nicht ausgewichen sind!" sagte er und hielt mir seine Hand hin und ich schüttelte sie freundlich.
Der einzige Gedanke, der mir jetzt noch im Kopf herumschwirrte war:
Wo kriegte ich jetzt noch ein Tier her?
Liam Pov
Genau wie auch die erste Stunde kam es mir vor, als würde die Zeit nur quälend langsam vergehen. Doch meiner gute Laune konnte nichts mehr anhaben. Noch bis zur letzten Stunde konnte ich Louis Lippen förmlich auf meinen spüren. Allein der Gedanke an ihn brachte mich zum Lächeln. Leider hatten wir uns aber nicht mehr gesehen.
Ich warf meine Umhängetasche auf den Beifahrersitz meines Wagens. Einen Moment blieb ich noch draußen stehen und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen, dann stieg ich ein und fuhr nach Hause.
Zuhause angekommen bemerkte ich sofort das Auto, das auf der Auffahrt stand. Eilig parkte ich, schnappte meine Tasche und rannte schon fast zur Haustür. Ich schloss auf, rannte die drei Treppen hoch und blieb außer Atem vor meiner Wohnungstür stehen, die ich aufschloss. Der komplette Flur war voller Rauch.
>>Harry?!<<, schrie ich. Es polterte im Wohnzimmer. Hustend probierte ich die Quelle für den ganzen Rauch zu finden. In der Küche wurde ich fündig. Der ganze Qualm kam aus dem Backofen. Aus dem Abstellraum gegenüber von der Küche holte ich einen Feuerlöscher, man konnte ja nie wissen. Kaum hatte ich den Griff vom Backofen angefasst, zog ich meine Hand mit einem Schmerzensschrei zurück. Der Griff war extrem heiß. Auf dem Küchenschrank konnte ich ein Handtuch erkennen, dass ich nahm und damit den Backofen öffnete. Mir kam nur noch mehr Rauch entgegen, weswegen ich erneut husten musste. Gott sei Dank aber keine Flamme. Eilig schaltete ich den Ofen aus. Bevor ich irgend was anderes machte, riss ich das Küchenfenster auf. Ich drehte mich um. Da war auch schon der Übertäter.
Harry stand im Türrahmen und sah mich schuldbewusst an.
>>Ich höre.<<
>>Ich wollte uns was zum Mittag machen, bin dann aber wohl auf dem Sofa eingeschlafen.<< Ich schnaubte.
>>Neben dir könnte auch eine Bombe hochgehen und du würdest nicht aufwachen.<<
>>Tut mir leid.<< Reumütig sah er auf den Boden. Meine Wut verblasste allmählich.
>>Schon okay, aber Vorschlag … das nächste mal kochen wir entweder zusammen oder du machst es in deiner Wohnung und schreibst mir ne Sms, dass ich vorbei kommen soll.<<
>>Okay, einverstanden oder du kochst einfach.<<
>>Dann wird zumindest Niemand vergiftet.<< Ich sah zu der Auflaufform im Ofen. >>Was sollte das eigentlich werden?<< Der Rauch verzog sich langsam wieder.
>>Kartoffelauflauf.<< Mit zwei Topflappen holte ich die Überreste vom Essen aus dem Ofen. >>Äh … ja.<<
>>Das war wohl nichts.<<
>>Ich bin mir sicher, dass Niall es noch essen würde.<<, schmunzelte Harry und sah mich hoffnungsvoll an. Anscheinend hatte er noch Angst, dass ich sauer auf ihn war, aber wer konnte schon auf einen Lockenkopf mit strahlen grünen Augen lange sauer sein, ich jedenfalls nicht.
>>Etwas schöner müsstest du es ihm dann aber schon anrichten.<< Die Wohnungstür öffnete sich und fiel dann wieder zu. Wie aufs Kommando erschien Niall in der Küche.
>>Was gibst zum Essen?<<, wollte er dann auch sofort wissen.
>>Für dich verbrannten Kartoffelauflauf.<<, lachte Harry. Erschrocken sah Niall ihn an, dann sah er zu mir und der Auflaufform.
>>Wie konntet ihr das dem schönen Essen antun?!<< Er wollte nach der Auflaufform greifen.
>>Pass auf, die ist ...<< Zu spät kam meine Warnung, denn da hatte Niall die Schale schon in der Hand. Sofort ließ er sie fluchend fallen. >>Heiß.<<, beendet ich meinen Satz. Aus dem Gefrierschrank nahm ich ein Kühlkissen, das ich Niall reichte, dieser nahm es und verzog sich damit schmollend ins Wohnzimmer. Harry lachte. Böse sah ich ihn an, wobei ich eine Augenbraue hochzog. Die Arme hatte ich vor der Brust verschränkt. Harrys Blick fiel auf mich. Auf der Stelle erstarb sein Lachen. Er ergriff die Flucht und ging zu Niall ins Wohnzimmer. Nun musste ich selbst lachen.
Ich entsorgte die Reste und kümmerte mich darum, dass es etwas essbares zum Mittag gab. Da ich keine große Lust zum Kochen hatte, mussten die anderen Beiden sich mit Spaghetti und Tomatensoße zufrieden geben.
Als ich beides fertig hatte, rief ich Harry und Niall zum Essen. Beide erschienen sofort. Freiwillig deckte Harry den Tisch. Niall saß bereits am Tisch und wartete ungeduldig. Kaum standen beiden Töpfe auf dem Tisch, griff er zu. Grinsend schüttelte ich den Kopf und setzte mich zusammen mit Harry an den Tisch.
Während des Essens redeten und lachten wir die ganze Zeit.
>>Wer ist Louis?<<, fragte Harry plötzlich, als ich das Geschirr in die Spülmaschine räumte. Verwundert sah ich auf. Gut möglich, dass er Louis und mich zusammen im Club gesehen hatte, aber ganz sicher hatte ich ihm den Namen nicht verraten. Erschrocken stellte ich fest, dass Harry mein Handy in der Hand hielt. >>Du hast ne Sms von ihm bekommen.<<, erklärte er. Kurz räusperte er sich. >>Schade dass wir uns nicht mehr gesehen haben in der Uni. Hast du heute noch irgend was vor?<<, las er die Sms vor. Neugierig sah nun auch Niall mich an.
>>Kennst du nicht.<< Ich riss ihm das Handy aus der Hand.
>>Seit wann hast du Freunde, die wir nicht kennen?<< Ich sah auf mein Handy. Wütend sah ich Harry an. Er hatte bereits auf Louis Sms geantwortet.
Ja, fand ich auch. Hab Zeit. Kannst ja vorbeikommen, wenn du willst.
Da hinter hatte er noch meine Adresse geschrieben.
>>Harry!<<
>>Deine Freunde sind auch unsere Freunde.<<,erklärte er grinsend.
>>Aber mein Handy ist und bleibt mein Handy.<<
>>Das hat übrigens echt gut geschmeckt.<<, probierte Niall vom Thema abzulenken. Seufzend ließ ich es einfach damit beruhen.
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