Vorbereitungen
Die nächste Woche ging schnell wie der Wind vorbei und noch ehe Tamara sich versah war übermorgen der Weihnachtsball.
Hermine und sie waren in der letzten Woche noch Schuhe und Schmuck kaufen gewesen und beide machten sich immer mehr Sorgen über ihre Haare. Tamaras waren länger als Hermines, doch waren Hermines deshalb nicht weniger zottelig.
Eher im Gegenteil, Hermines Haar war fast noch wuscheliger als Tamaras. Hermine fand schließlich in der Bibliothek ein Buch über Haarzauber, davon gab es nicht grade wenige. Es gab Zauber zum Glätten, Zauber zum Wellen machen, Zauber zum Färben und Zauber zum hochstecken.
In der Woche hatte Tamara auch immer mal wieder Mikael gesehen und sogar mit ihm geredet. Er war zwar nicht besonders gesprächig, wie eigentlich alle seine Mitschüler, aber ansonsten ganz in Ordnung.
Sie machten aus, dass sie sich vor der großen Halle treffen würden, Hermine und Victor hatten ja auch dasselbe vereinbart.
Einen Tag vor dem Ball lagen Hermines Nerven blank, zwar sprach sie wieder mit Ron und Harry, doch jedes Mal, wenn die Sprache auf den Ball fiel verhaspelte sie sich und ihr fiel etwas Wichtiges ein, das sie noch vor dem Ball erledigen musste.
"Hermine! Beruhig dich, alles wird gut!" Hermine atmete tief ein und aus. "Was würde ich nur ohne dich tun Tamara?!"
"Verrückt werden vermutlich..." Hermine lachte, immer noch nervös und fing wieder damit an die Haarzauber an Tamaras Haaren auszuprobieren.
"Bist du dir sicher, dass das Okay ist?", fragte Hermine zum hundertsten Mal, während sich Tamaras Haare langsam zu eleganten Wellen formten. "Schlimmer als vorher kann es ja eh nicht werden."
Hermine seufzte und machte weiter bis sie sich für eine Frisur entschieden hatte. "Ich glaube die hier würde zu meinem Kleid ganz gut aussehen!" Tamara sah in den Spiegel, ja Hermine würde diese Frisur stehen, sie sah damit allerdings aus wie ein Wischmopp. "So das hätten wir dann!" Hermine schrieb sich den Zauber für die Hochsteckfrisur auf und Tamaras Haare wurden wieder wild durcheinander.
"Was für eine Frisur willst du?" "Das wird eine Überraschung."
In Wirklichkeit hatte Tamara keine Ahnung und dachte daran sich einfach einen normalen Zopf zu machen.
"Ich denke wir müssen mindestens drei Stunden vor dem Ball anfangen mit den Frisuren, oder?!" Tamara sah sie groß an. "Drei Stunden?!"
Hermine nickte ernst. "Na schön. Hermine, fang du schon mal mit Hausaufgaben an, ich muss noch kurz weg!"
Tamara schnappte sich das goldene Ei und machte sich auf den Weg.
Sie hatte vorhin eine Idee gehabt, sie wurde ausgelöst durch eine Frisur, die aussah wie ein Seestern. Dabei war ihr Blick auf das Ei gefallen und hatte bemerkt das der Verschluss des Eies auch wie ein Seestern geformt war. Da war ihr die Idee gekommen, dass die zweite Aufgabe vielleicht etwas mit Wasser zu tun heben könnte, also war sie jetzt auf den Weg zum Vertrauensschüler Badezimmer im fünften Stock.
Zum Glück hatte Ron ihr vor einiger Zeit einmal das Password gesagt und so war es kein Problem in das Badezimmer zu kommen.
Es war fast komplett aus weißem Marmor, an einer Säule in der Mitte einer riesigen Badewanne, die größer war als ein mittelgroßer Raum, waren hunderte von Wasserhähne angebracht.
Als sie einen aufdrehte kam rotes Wasser zusammen mit rosanen Seifenblasen in Formen von kleinen Schmetterlingen heraus, die Seifenblasen verteilten sich sofort im ganzem Raum.
Tamara probierte einige Hähne aus, aber der mit den Schmetterlingen gefiel ihr am besten und so flogen bald hunderte kleiner rosa Schmetterlinge durch das Badezimmer und das Becken war immer noch nicht voll. Tamara drehte noch einen Hahn auf damit es etwas schneller ging, aus diesem kam dunkelblaues Wasser und kleine Blitze zuckten über die Wasseroberfläche. Jetzt färbte sich das Wasser lila und es dauerte auch nicht mehr lange bis das Becken endlich voll war.
Tamara kniete sich an den Rand des Beckens und tauchte vorsichtig das Ei unter das Wasser, große Blasen stiegen auf. Nachdenklich kaute sich Tamara auf der Lippe herum, dann legte sie sich auf den Bauch, hielt ihren Kopf Unterwasser und öffnete das Ei.
Erst einmal passierte nichts, doch dann fing eine weibliche Stimme an zu singen:
Komm such wo unsere Stimmen sind
Zum Grund des Sees hinab geschwind.
In einer Stunde musst du es finden
und es uns auch wieder entwinden.
Tamara zog ihren Kopf wieder aus dem Wasser und spuckte etwas lila Schaum aus, danach hörte sie sich das Lied noch einmal an.
Sie glaubte zu verstehen was mit dem Lied gemeint war, nachdenklich schaute sie ein großes Bild von einer Meerjungfrau an das an einer Wand hing. Sie wusste, dass, falls es Meermenschen im schwarzen See geben sollte, sie nicht so aussehen würde. Solche Meerjungfrauen fand man nur in warmen Gewässern, wahrscheinlich würden es schottische Selkies oder irische Merrows sein die nicht wirklich so schön anzusehen waren wie ihre Cousins die Nixen im Mittelmeer.
Glücklicherweise lag noch ein Handtuch im Badezimmer, mit dem sich Tamara die Haare einigermaßen trocken rubbeln konnte, danach strich sie sich so gut es eben ging glatt, so glatt würden sie nie im trockenem Zustand sein, nicht mal mit dem besten Zauber.
Mit feuchten Haaren ging Tamara wieder zum Gemeinschaftsraum.
"Was ist denn mit dir passiert?", fragte Hermine als sie sich neben sie setzte und ihre Hausaufgaben aus ihrer Tasche holte.
"Nichts..." Tamara war gedankenversunken, sie verstand diese 'es' nicht, was musste sie finden? "Tamara?" "Hmm?"
"Ich habe dich gefragt ob du mir mal deine Feder leihen kannst?!", sagte Hermine und schaute sie besorgt an. "Entschuldigung, klar. Hier!"
Tamara reichte ihr die Feder und versenkte sich wieder in ihren Aufsatz über Bezoare für Zaubertränke.
Am nächstem Tag fehlten eine ganze Menge Mädchen im Unterricht und Hermine meinte, dass sie alle schwänzten um sich jetzt schon für den Ball fertig zu machen. Langsam lagen auch Tamaras Nerven blank, sie hatte ihre Schuhe irgendwo hingelegt und fand sie nun nicht wieder, Hermine fand sie schließlich hinter dem Kleiderschrank.
"Wir sollten uns auch gleich fertig machen!", drängelte Hermine nachdem sie ihre Hausaufgaben gemacht hatten und auch sonst alles bereit war. "Aber der Ball ist doch erst in vier Stunden?!", sagte Ron geschockt, er saß neben ihnen in einem Sessel und spielte mit Harry eine Runde Zauberschach. "Tja, besser zu früh fertig als zu spät, kommst du Tamara?" Schnell räumten sie alles zusammen und gingen in die Mädchenschlafsäle.
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