Ende der Geschichte (3/3)
„Jack?!" „Hm?" Jack sah endlich auf. Er und Tamara saßen zusammen auf dem Rand eines Brunnens im Innenhof vor den Stallungen in denen magische Kreaturen für den Unterricht und Clubaktivitäten untergebracht waren. Mit verschränkten Armen deutete Tamara auf den Umhang ihres Freundes. Der sandfarbene Stoff beulte sich auf Bauchebene stark aus. „Du hast die Lampe in den Unterricht mitgenommen?!", fragte sie aufgebracht. Nachdem sie vor ein paar Tagen den Dschinn in den Ruinen gefunden hatten ließ Jack die Flasche kaum aus der Hand gegeben. „Ich vertraue den anderen aus meinem Schlafsaal nicht! Was wenn sie meine Sachen durchwühlen?" Grummelnd presste Jack die Flasche noch etwas fester an sich. „Dein Ernst? Ich glaube langsam, dass auf dem Teil ein Fluch liegt, oder so." Er rollte die Augen. „Du machst dir zu viele Sorgen." Grinsend sprang er auf und nahm ihre Hand. „Wir sollten besser losgehen. Zaubertränke ist auf der anderen Seite des Schlosses." Tamara erwiderte nichts. Seine Hand lag so warm in ihrer. „Lass uns in der Mittagspause zusammen in die Bibliothek gehen. Vielleicht finden wir da etwas über den Dschinn raus." Gemeinsam schlenderten sie durch die Gänge, Tamara fielen einige Blick auf, die manche Schüler ihnen zuwarfen. Trotz der ersten Situation wurde ihr plötzlich ganz warm und ein glückliches Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
„Also so wie ich es verstehe ist es so wie der Dämon gesagt hat: wir haben drei Wünsche frei. Ich glaube nicht, dass er uns angreifen könnte, er ist immerhin noch an die Flasche gebunden." Jack schlug das dicke Buch zu, welches sie zusammen aus der obersten Ecke eines staubigen Regals geklaubt hatten. Die Flasche lag immer noch auf Jacks Knien, zum Glück war die Bibliothek heute ziemlich leer und der alte Bibliothekar war hinter einigen Stapeln von Büchern über Tierverwandlungen eingeschlafen. „Denkst du nicht, dass das alles etwas gefährlich wirkt?" Nervös scharrte Tamara unter dem Tisch mit den Füßen. „Drei Wünsche, drei fast grenzenlose Möglichkeiten! Denkst du wirklich wir sollten so eine Chance einfach aufgeben?" Sie biss sich auf die Lippe. „Also...angenommen, rein hypothetisch... was würdest du dir wünschen, wenn, und ich meine WENN, wir die Lampe nicht einem Professor geben würden?" Nachdenklich fuhr Jack mit den Fingern über den Hals der Flasche. „Ich denke Magie wäre ein guter Anfang." „Magie?" „Jeder Zauberer und jede Hexe kann nur so mächtige Zauber wirken wieviel Magie er in sich hat. Hat Professor Jacobus uns letztes Jahr erklärt." „Hm, bei dem bin ich immer eingeschlafen." Eine Weile starrten sie beide auf den alten Band. „Ich denke trotzdem, dass wir darüber noch nachdenken sollten...", murmelte Tamara, jedes Mal, wenn ihr Blick auf die alte Flasche fiel fuhr ihr ein kalter Schauer über den Rücken. „Mach dir keine Gedanken. Komm, ich bring dich zu deinem Schlafsaal." Und genau wie früher am Tag nahm er wie selbstverständlich ihre Hand und führte die benebelte Tamara aus der Bibliothek hinaus. Die Flasche mit dem Dschinn ließ er unauffällig mit der anderen Hand unter seinem Umhang verschwinden.
Als sie endlich den Taray-Schlafraum der Mädchen gefunden hatten wartete eine wütende Jean Harrison vor der Tür auf sie. „Wo seid ihr gewesen?! Es ist schon Ausgangssperre!" Sie verschränkte die Arme vor der Brust, wurde jedoch von Tamara ignoriert, Jack hatte nur einen abschätzenden Seitenblick für sie übrig. „Mach dir nicht ins Höschen, Harrison!", knurrte er und fügte in freundlicherem Ton an seine Freundin gewandt hinzu: „Schlaf gut." Und damit schlurfte er den Flur wieder zurück, in Richtung seines eigenen Schlafraumes. „Er benimmt sich schon seit ein paar Tagen komisch. Also, noch komischer als sonst.", merkte sie an. „Sag mal, hast du noch alle Fwuuper im Käfig?", fauchte Tamara sie an, sobald Jack um eine Ecke verschwunden war. „Jack ist mein bester Freund und du behandelst ihn jedes Mal wie einen Schwerverbrecher! Was soll das?" Der Blick ihrer Freundin wurde ein bisschen weicher. „Ich mach mir doch nur Sorgen um dich, Tamara. Jack und du ihr..." Sie biss sich auf die Lippe. „Ihr passt einfach nicht zusammen." Nun lief Tamaras Kopf hochrot an. „Ach ja? Und woran machst du das fest?! Weil er beliebter ist, als ich?" „Nein, natürlich nicht." „Was dann? Bin ich nicht schlau genug? Oder liegt es daran, dass ich nicht aus einer Zaubererfamilie stamme, so wie er?!" Sie war mittlerweile fast am Schreien. „Bei Bondieu, natürlich denke ich das nicht!" Jean fiel ihr, am Rand eines Tränenmeers stehend, um den Hals. „Ich würde nie sagen, dass du nicht gut genug für irgendwas bist. Wenn, dann hat Jack jemanden wie dich nicht verdient!" Tamara war jetzt auch am schniefen, nach einer Sekunde legte sie trotzdem die Arme um Jean. „Tut mir leid, Jean. Ich bin nur gerade etwas durcheinander. Ich... ich mag Jack wirklich sehr und...ich hab im Moment das Gefühl, dass er mich auch mögen könnte..." „Natürlich mag er dich, du Dusselchen.", schluchzte Jean. „Seit ich dich kenne läuft er dir doch die ganze Zeit nach. Es tut mir leid, ich wollte nicht gemein sein, ich mach mir doch nur Sorgen um dich!" „Ist ok, Jean...Ich versteh das..."
„WAS?! Du hast ihn ohne mich rausgelassen?!" Jack starrte beharrlich auf sein Pult. Sie saßen gerade im Klassenraum für Zauberstabkunde, einem Wahlfach, dass sie erst dieses Jahr bekommen hatten. Jedoch war der Lehrer so oft krank, dass sie kaum etwas gelernt hatten. „Ich dachte wir hätten uns geeinigt noch zu warten! Und selbst wenn, wir wollten das doch gemeinsam machen..." „Ja, ich weiß.", brummte Jack. „Wieso hast du's dann gemacht?!" Aufgebracht setzte Tamara sich auf Jacks Pult, damit er sie ansehen musste. Professor Octavian würde sicher in den nächsten 10 Minuten nicht erscheinen, er kam immer zu spät, wenn überhaupt. „Guck, es tut mir leid, ich hab nicht nachgedacht, aber jetzt lässt sich nichts mehr daran ändern, ok?!" Schmollend setzte sie sich wieder auf ihren eigenen Platz. „Ich wollte nur testen, ob diese Wünsche wirklich funktionieren." „Du hast dir was gewünscht?!", fragte Tamara, wieder aufs Neue erzürnt. „Kann schon sein." Jacks Kopf sank noch tiefer in seine Arme, auf die er ihn abgestürzt hatte. Wütend presste sie die Lippen zu einem schmalen Strich aufeinander. Im Grunde hatte Jack ja Recht, es war jetzt nichts mehr daran zu machen. „Und? Was hast du dir gewünscht?" Er warf ihr einen schiefen Blick von der Seite zu. „Nichts Großartiges. Ich wollte dir nur beweisen, dass die Wünsche ungefährlich sind!" Seufzend tunkte sie ihren Federkiel in das Tintenfässchen und malte ein klitzekleines Herzchen in die Ecke ihres Pergaments. „Okay, gut, aber bitte mach das nicht noch mal allein." „Versprochen."
Am Abend desselben Tages kam Tamara müde in ihren Schlafraum geschlurft. Jala sprang von ihrem Bett auf. Sie hatte ihre Haare zu zwei kleinen Rattenschwänzchen gebunden und trug bereits ihr Nachthemd. „Tamara, hast du das schon von Jean gehört?" Müde blinzelte sie ihre Zimmergenossin an. „Hä?" Zu mehr war sie nicht mehr im Stande. Ihr Professor für Verwandlung hatte sie alle eine halbe Stunde länger dabehalten, da jemand aus dem Mahana-Haus seinen Käfer in eine Stinkbombe verwandelt hatte. „Jean ist heute Nachmittag von einem Schwarm Aschwinderinnen angegriffen worden. Sie soll schreckliche Verbrennungen abbekommen haben." „Was?" Sie brauchte noch einen Moment um das Gesagte zu verstehen. Langsam ließ sie sich aufs Bett gleiten. „Sie ist seitdem im Heiler-Trakt. Eine der Krankenschwestern hat gesagt, dass Jean vielleicht in ein Krankenhaus für magische Unfälle gebracht werden muss." Tamara starrte auf ihre Schuhe. Jean. Jean hatte Tiere immer sehr gemocht. Wie war das nur geschehen? „Ich kann's noch gar nicht richtig glauben.", murmelte sie.
„Und Jeans Eltern sollen sie vorgestern Abend abgeholt haben..." „Das tut mir leid. Ich mochte sie nicht wirklich, aber ich verstehe das dir das nah geht..." Jack drückte ihre Hand vorsichtig. Sie saßen in einem der großen Gemeinschaftsräume, die überall verteilt waren, den hier benutzte fast nie jemand. Sie hatten ein abgewetztes Sofa und einen kleinen Holztisch, der Kamin in der Ecke war aus. „Ich hoffe es geht ihr bald besser.", murmelte sie und lehnte ihren Kopf gegen die Schulter ihres Freundes. Sie hatte in den letzten Nächten sehr schlecht geschlafen. Ohne Jean war der Schlafraum furchtbar leer und wenn sie schlief, dann verfolgten sie Albträume, in denen sie sich in der Ruine verlief. „Ich bin sicher das Heiler sowas schnell hinkriegen!", versuchte Jack sie zu beruhigen, er wirkte seit einigen Tagen etwas ruhelos. Ob er wohl auch nicht gut schlief? „Hör mal, ich dachte wir könnten heute Abend vielleicht noch mal mit dem Dschinn reden." „Ich weiß nicht, ich hab kein gutes Gefühl dabei.", nuschelte Tamara und drückte ihre Nase an seine Schulter. An den ungewohnten Körperkontakt, der vor einigen Wochen zwischen ihnen immer wieder entstanden war, hatte sie sich mittlerweile fast gewöhnt. Trotzdem prickelte es jedes Mal wieder in ihrem Bauch. „Okay." „Wirklich?" Überrascht sah sie ihn an, er zuckte bloß mit den Schultern. „Ich will dich zu nichts zwingen. Wir stecken da gemeinsam drin!" Sie sahen sich einen Augenblick lang an. Und dann küsste Jack sie. Nie in ihrem Leben hätte Tamara damit gerechnet. Ihr wurde heiß und kalt gleichzeitig. Sie war wie erstarrt. Alles was sie wahrnahm waren seine weichen Lippen. „Alles ok?", fragte er leise. Da sie sich nicht zutraute gerade etwas Sinnvolles zu sagen nickte sie nur langsam. Jack grinste. „Okay."
Tamara konnte nicht schlafen. Sie lag im Bett und konnte nicht aufhören an Jack zu denken. Selbst jetzt noch grinste sie blöde in die Dunkelheit. Jack hatte sie geküsst! Er mochte sie! Warte, waren sie jetzt zusammen? Sie hatte nicht danach gefragt... Plötzlich erschien es ihr wie das natürlichste der Welt, dass sie hätte fragen sollen. Tamara drückte ihr Gesicht in ihr Kissen. Was sollte sie jetzt tun? Theoretisch hatte sie noch etwas Zeit bevor alle Schüler in ihren Betten sein mussten. Sie könnte schnell durch die Flure zu seinem Schlafsaal flitzen. Jetzt erst merkte sie wie sehr sie Jack vermisste. So gern hätte sie ihn jetzt umarmt oder seinen Geruch eingesogen. Wieso sollte sie eigentlich nicht jetzt noch zu ihm gehen? Entschlossen stand sie auf und schlüpfte leise in ihre Schuhe. Auf Zehenspitzen schlich sie an Jeans leeren und Jalas vollem Bett vorbei und aus der Tür hinaus.
„Was soll das heißen, er ist nicht da?" Ein verschlafener Junge mit schwarzen Haaren und schokoladenbrauner Haut stand in der Tür zum Schlafsaal der Jungen des Lillesol-Hauses und rieb sich die Augen. „Er ist vor 'ner halben Stunde gegangen ohne zu sagen wohin. Ehrlichgesagt dachten wir er würde sich mit dir treffen, du bist doch seine Freundin, oder?" Plötzlich war Tamara sich da nicht mehr so sicher. Ein mulmiges Gefühl wühlte sich seinen Weg durch ihren Magen. Was, wenn Jack wieder in die Ruine gegangen war um mit dem Dschinn zu sprechen. Aber das würde er doch nicht ohne sie tun, oder? „Ich geh wieder schlafen. In einer Woche sind die Abschlussklausuren!" Und damit schloss sich wieder die Tür zu den Schlafräumen vor ihrer Nase. Auf der Lippe kauend ging Tamara ein paar Schritte und blieb dann wieder stehen. „Jack, was hast du vor?"
Eine Stunde später kroch sie, Spinnenweben in den Haaren hängend, durch den Geheimgang aus dem Unten heraus in die Ruine. Sie war sich selbst nicht sicher, wie sie es geschafft hatte, ohne eine Karte den Weg zu den Starturen zu finden. Hustend klopfte Tamara sich den Staub vom Umhang und sah sich um. Irgendetwas war anders. Die Luft war wie statisch geladen, man konnte sie fast knistern hören. Ein leichter Schwefelduft zwang Tamara dazu sich ihren Umhang über Mund und Nase zu ziehen. Alles war genauso zerstört und dunkel wie das letzte Mal, als sie hier gewesen war. Nur ein leichter, bläulicher Lichtschimmer drang durch die Risse einer Wand direkt vor ihr. „Jack?", flüsterte sie. Was war los? Wieso sprach sie nicht lauter? Mittlerweile war ihr schlecht. Aber sie konnte jetzt nicht zurück gehen. Reiß dich zusammen, Gold! Leise stieg sie über einige Deckenbrocken. Es brauchte schon etwas mehr als eine unheimliche Atmosphäre um sie davon abzuhalten Jack zu suchen. Bedacht darauf, möglichst leise sich an die Quelle des blauen Lichts heranzuschleichen stieg sie über den Kopf einer umgekippten Statur. Ein leises Murmeln drang an ihre Ohren, aber es waren keine Worte, die sie verstehen konnte. Tamara atmete tief durch und trat dann in den Raum, aus dem das Licht gekommen war. Vor ihr, in einem erstaunlich gut erhaltenen Saal stand Jack. Er hatte ihr den Rücken zugewandt, aber sie konnte sehen, dass er die Lampe in den Armen hielt. Plötzlich ging ein leichtes Beben durch die Erde und alle kleineren Steinbrocken, die auf dem Boden verstreut lagen, erhoben sich einige Zentimeter in die Luft. Fast wäre auch Tamara ins Taumeln geraten, da unter ihren Füßen die Erde wegzurutschen schien. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so mutig wärst mir hierher zu folgen..." Jack hatte den Kopf leicht in ihre Richtung geneigt, drehte sich aber immer noch nicht um. Verwirrt stolperte sie einen Schritt auf ihn zu, immer mehr größere Steine erhoben sich jetzt auch in die Luft, nur um dort regungslos zu verharren. „Jack, was ist hier los? Der Dschinn..." Ihre Beine erstarrten. „Was..." Tamara verstand nicht was hier vorging, sie versuchte nach ihrem Freund zu greifen, aber er stand auf einmal viel weiter entfernt als es vorher gewirkt hatte. „Die Schlauste warst du ja nie." Endlich drehte Jack sich um, doch sein Blick streifte nur abwesend über seine Umgebung und fiel immer wieder auf die Lampe in seinen Händen. „Schau." Er hob beide Hände hoch, die Lampe blieb in der Luft hängen. Jack klatschte in die Hände, ohne die Augen auch nur eine Sekunde von der Lampe zu wenden. Sofort krachten alle Steine, die eben noch um ihn herum geschwebt waren, mit einer solchen Wucht zurück auf den Boden, dass es Tamara von den Füßen riss. Einer der Steine landete auf ihrem Fuß, ein stechender Schmerz fuhr ihr Bein hinauf. „Jack, was tust du da? Lass uns bitte wieder gehen. Ich versteh nicht was hier los ist, aber..." „Nein, du verstehst es wohl nicht...", unterbracht Jack sie. „Ich gehe nicht mehr zurück!" Endlich sah er sie an. Seine Augen waren kalt, viel kälter als Tamara sie je erlebt hatte. „Wofür auch? Für alte Professoren, die einem nur einen Bruchteil von dem beibringen, was wirklich möglich wäre? Für einen Haufen eingebildeter Zauberschüler, die denken, nur weil sie ein paar Sterne aus ihrem Zauberstab schießen können seien sie unbesiegbar? Für dich?" Ihr Mund war ganz trocken geworden. „Hat der Dämon dir den Kopf verhext?! Jack, wir sind doch Freunde!" Er drehte sich wieder um, seine Finger strichen über die Lampe. „Ich hab es gehasst weißt du. Alles. Die alten Lehrer, die glauben alles besser zu wissen, die anderen Schüler, den sinnlosen Unterricht. Wozu das alles?" Jack schwieg kurz. „Nur mit einem einzigen Wunsch bin ich jetzt mächtiger als jeder in dieser verdammten Schule! Und er hat mir noch so viel mehr versprochen." Wieder fing der Boden an zu grollen. „Jack, bitte...", flehte Tamara, jetzt erst merkte sie, dass heiße Tränen ihre Wangen hinabliefen. „Hör auf." Doch das Wackeln hörte nicht auf. Einige der Wände brachen in sich zusammen und plötzlich fühlte es sich an, als sei der Boden zum Leben erwacht. „Niemand kann mich aufhalten!", rief Jack über das Tosen der herunterfallenden Steine. Nun bröckelten auch die letzten Überreste des Raumes um sie herum nieder und der Boden fing an Wellen zu schlagen, wie ein Meer. Vor Tamaras weit aufgerissenen Augen hob Jack die Hände und ein Abgrund tat sich zwischen ihnen auf. Der Boden hörte nicht auf sich zu bewegen, es war als ständen umzingelt von haushohen Wellen, die jederzeit auf sie zusammenbrechen würden. Der Abgrund vor ihr verwandelte sich in einen Strudel, überall Trümmer und Sand, egal wo sie hinsah. Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie ihren Zauberstab im Schlafsaal vergessen hatte. Aber was sollte sie auch gegen eine solche Macht ausrichten? Verzweifelt versuchte sie sich aufzurichten, aber sie verlor sofort wieder das Gleichgewicht. „Bitte, Jack, ich... ich liebe dich doch..." Für einen Wimpernschlag blieb die Welt buchstäblich stehen. „Ich weiß." Jack sah sie über den Abgrund hinweg an. „Das Problem ist nur, dass ich dich nicht liebe." Und damit brach die Welt über ihr zusammen.
Sand. Überall war Sand. Sie spürte ihn unter ihren Kleidern, schmeckte ihn in ihrem Mund, er dämpfte ihr Gehör und verschleierte ihre Sicht. Tamara versuchte zu schwimmen. Mit Händen und Füßen kämpfte sie sich durch den Sand. Klammerte sich an jeden festen Stein, den sie erreichen konnte. Würde sie so sterben? Doch plötzlich fühlte sie etwas anderes außer Sand. Etwas Warmes, das sie langsam hoch zog.
„Ud was ist dann passiert?", fragte George. Er hatte während der ganzen Geschichte nicht einmal Tamaras Hand losgelassen. „Naja, offenbar ist es wohl ziemlich auffällig, wenn man eine ganze Ruine zerstört und herumbewegt. Die halbe Schule war wach als der Direktor mich rausgezogen hat. Echt peinlich..." Verlegen lächelnd starrte sie auf ihre nackten Füße, die im Sand des Strandes herumwühlten. „Und dieser Jack?", fragte ihr Freund vorsichtig. „Oh, man hat ihn gefunden. Er hat es nicht mehr bis zu unserer Heilerin geschafft. Der ganze Sand hat ihn zerquetscht..." Sie schwieg. „Was für ein Sacke." George legte einen Arm um sie. „Jaaaa.", murmelt Tamara gedehnt. „Hey, tut mir leid, dass du sowas durchmachen musstest. Aber jetzt bin ich ja für dich da und alles ist gut, oder?" „Es ist besser als gut, es ist perfekt." Grinsend gab sie ihm einen Kuss. „Puh, hätte nicht gedacht, dass ich die Geschichte jemals irgendwem erzählen würde." George warf ihr einen schiefen Blick von der Seite zu. „Tamara?" „Hm?" „Lass uns heiraten." Sie verschluckte sich fast sofort, prustend beugte sie sich vor und keuchte: „Was?" „Eigentlich wollte ich...naja, das spektakulärer fragen. Feuerwerk, vielleicht ein paar Gnome, die Ron, Bill und Perc über uns werfen, sowas eben. Aber es...es hat jetzt einfach gepasst. Wird's wieder?" Kräftig klopfte er ihr auf den Rücken. „Das kam...sehr überraschend..." „So bin ich halt, voller Überraschungen." Grinsend zwinkerte er ihr zu. „Du hast noch nichts dazu gesagt, deshalb ändere ich meine Frage: Heirate mich!" Tamara musste lachen. „Das war keine Frage." „Ich weiß. Also?" „Was denkst du denn?" Lachend fiel sie ihm um den Hals. „Ja, tausend Mal ja, du Schrumpfhirn."
*kriecht hustend aus dem Sand* ICH LEBE!!!!! *hust hust* tjaaaaaaa ich schätze hier kommen noch ein paar kapitelchen und dann ma gucken wo ich als nächstes rumschreibe, aber egwasl was passiert, ich mache alles in meinem schneckentempo. hoffe trotzdem das euch die kleine geschichte zwischendurch gefallen hat.
viel Spaß noch und bis neulich ^^
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top