Das Anti-Werwolf Gesetz

Erleichtert atmete Tamar auf. Irgendwie hatte sie jetzt eine leise Vermutung in welche Abteilung sie sich auf keinen Fall mehr verirren wollte. "Tamara, komm doch mal her." Loraines Stimme kam aus dem Gesprächsraum neben den Büros. Zögernd öffnete Tamara die Tür, woher hatte die pummelige Hexe nur gewusst, dass sie wieder da war. "Ja?" Fragte sie leise, neben Loraine saß ein winziger Mann mit schmalen Schultern und schon Anzeichen einer bald kommenden Glatze. "Das hier ist Jeremy Giston, er ist erst seit wenigen Tagen bei uns und ist überraschend vorbeigekommen." Das winzige Männchen zog den Kopf ein und traute sich nicht vom Teppich auf zu schauen. "Willst du dich nicht etwas zu uns setzten, dann kann ich dir gleich zeigen was du bei einem Neuem beachten musst." Zögernd schloss sie hinter sich die Tür. "Ist das den in Ordnung?" Fragte sie, Loraine winkte ab. "Jerry hat nichts dagegen, oder?" Jeremy schüttelte nur den gesenkten Kopf. Aufmunternd patschte Loraine auf den freien Platz auf dem Sofa neben sich, als sie sich setzte flüsterte sie ihr leise ins Ohr. "Jerry wurde erst vor 2 Monaten gebissen also müssen wir sehr sensibel vorgehen, ja?" Verwirrt nickte Tamara und kramte aus ihrer Tasche eine Feder und ein Stück Pergament. "Also, Jerry, würdest du vielleicht meiner lieben Freundin ,Tamara hier erzählen wie es passiert ist?!" Die schmächtigen Schultern von Jeremy fingen an heftig zu zittern. "Äh, vielleicht..." Fing Tamara an, doch Loraine winkte ab. "Er schafft das, dass weiß ich!" "Es..." Jeremy schluckte und schaute immer noch niemandem an. "Ich bin rausgegangen, da war ein.... ein Geräusch und.... und meine Frau wollte nicht..." Weiter schaffte er es nicht, er brach in laute Tränen aus. "Ach du liebes bisschen!" Loraine stand in Windeseile auf und zupfte hinter einem Kissen ein riesiges Taschentuch hervor. Jeremy schniefte lauthals hinein, wollte aber nicht aufhören zu weinen. "Aber, aber Jerry. Ich dachte wir hätten uns schon darauf geeinigt, dass sich dein Zustand nicht mehr ändern lässt und dass du dich damit angagieren musst!" Er schluchzte noch lauter und vergrub sein Gesicht in den Händen. "Ich glaube ich hole lieber noch ein Taschentuch ,oder zwei!" Schnell stand Loraine auf und war schon aus der Tür ehe Tamara noch wiedersprechen konnte. Ängstlich blickte sie auf den verzweifelt weinenden Mann hinab, sie wusste mal wieder nicht was zu tun war. "Äh, Mr. Giston?" Zwischen zwei lauten Schluchzern quetschte er ein leises "Ja" heraus. "Sie haben gesagt... das sie eine Frau haben, ist sie auch im Ministerium?" Eine Sekunde hörte das Geweine auf, nur um eine Sekunde später noch lauter weiterzugehen. "Sie...sie hat die Kinder genommen und... und...und...und ist gegangen!"Schluchzte Jeremy, Tamara rieb sich verzweifelt die Stirn. "Das tut mir sehr leid, bitte entschuldigen sie." Als Antwort kamen nur noch mehr schniefgeräusche aus den Händen. "Mein Freund hat mit mir Schluss gemacht." Sie war selbst überrascht über sich selbst, eigentlich hatte sie dies noch nie laut ausgesprochen, aber es entsprach nun einmal der Wahrheit. "Ich bin ein Monster, ein Werwolf! Dazu verdammt an Vollmond ohne Verstand mordend durch die Wälder zu ziehen! Glauben sie wirklich soetwas kann man mit 'mein Freund hat Schluss gemacht ' vergleichen? Wie alt sind sie? 19? Sie werden mit Sicherheit noch mehrere Verflossene haben!" Nuschelte er durch seine Hände und das Taschentuch. Tamara zog scharf die Luft ein, doch dann nickte sie und setzte sich auf die Lehne des Sessels in dem Jeremy saß. "Er hat es per Eule getan!" Das Weinen verstummte, dann löste sich eine Hand von seinem Gesicht und ergriff ihre. "Das tut mir sehr leid." Seine Hand war zwar verschwitzt und zitterte, aber Tamara sagte nichts und drückte sie trotzdem leicht. "Mr. Giston, würden sie mir vielleicht noch mehr über ihr Leben erzählen? Nur wenn sie wollen natürlich...." Schniefend nickte der kleine Mann nach einem Moment und schaufte noch einmal in sein Taschentuch. "Sie haben Kinder?" Fragte sie vorsichtig, er nickte. "2, Seth ist 6 Jahre alt und Cia erst 3." Immer noch leise schniefend kramte er in seinem etwas schäbigem Mantel und förderte ein zerknittertes und leicht durchweichtes Foto zu Tage. Zwei lachende Kinder, ein Mädchen und ein Junge, winkten Tamara entgegen. "Wieso ist ihre Frau den gegangen?" Leise wimmernd griff Jeremy wieder zum Taschentuch, seine Augen waren angeschwollen und rot. "Ich bin gefährlich! Wissen Sie, ich kann mir keinen Wolfsbanntrank leisten. 20 Jahre arbeite ich schon für die Apotheke in der Winkelgasseund jetzt haben sie mich einfach...." Er war wieder kurz davor in lautes Schluchzen auszubrechen, doch Tamara übernahm die Unterhaltung schnell wieder in ihre Hand. "Könnte das Unterstützungsprogramm sie nicht unterstützen?" Er schnaubte leise. "Die haben hier doch kaum selber genug Gold um sich neue Sofas zu kaufen." Nachdenklich kaute Tamata auf ihrer Lippe, es schien hier wirklich schon alles etwas heruntergekommen. "Wieso haben sie den ihre Arbeit als Apotheker aufgegeben?" "Hab ich nicht, nach dem.... Unfall bin ich ins Ministerium um mich im Werwolf-Register anzumelden. Aber dort sagten sie mir ich müsste mir meinen Wolfbannstrank selber kaufen, ich habe ihnen gesagt, dass ich mir das nie im Leben leisten könnte, aber das wollten sie nicht hören. Am nächstem Morgen hab ich einen Brief von meinem Arbeitgeben bekommen, das Register hat ihm geschrieben, dass ich ein Werwolf ohne Werwolfbanntrank bin und er mich lieber nicht weiter beschäftigen sollte." "Aber das können sie doch nicht einfach mit ihnen machen!" Empörte sich Tamara. "Oh doch, die können das. Es gibt da so einen dämmlichen Erlass, ein Anti-Werwolf-Gesetzt. Fals ich je wieder jemanden finde der mich einstellt werden sie demjenigen sofort einen Brief über meinen Zustand schreiben. Ich finde nie wieder eine Arbeit!" Er wischte sich über sein verquollenes Gesicht und tupfte sich mit dem letztem trockenem Zipfel des Taschentuches etwas Schweiß von der Stirn. "Hm, da muss sich doch was machen lassen!" Überlegte Tamara laut, wieder schnaufte Jeremy. "Verzeihen sie Miss, aber sie sehen nicht aus als könnten sie hier viel bewegen. Sowas muss von ganz oben kommen, vom Leiter ihrer Abteilung oder soetwas in der Art!" Tamara war fest in Gedanken, aber jetzt lächelte sie. "Jeremy, ich glaube ich kann etwas gegen dieses Gesetzt unternehmen, das muss ich!" Eine Spuhr eines Lächelns huschte über das schmale Gesicht. "Sie sind eine bemerkenswerte junge Frau, Miss und ich wünsche ihnen wirklich dass sie es schaffen, aber..." "Hier ist es ja!" Loraine kam herin mit einem noch größerem Taschentuch, dieses war rosarot. "Ich konnte es nicht finden, aber jetzt ist ja alles gut, oder?" Jeremy nickte und stand auf. "Ich füchte ich muss auch wieder gehen, Loraine! Es hat mich wirklich sehr gefreut sie kennen zu lernen Miss, ich wünsche ihnen viel Glück auf ihrem Weg!" Er nickte Tamara zu und rauschte an Loraine vorbei und ehe sie sich versehen konnte hatte er sich das Taschentuch aus ihren Händen geschnappt und war aus der Tür gestürmt. "Hmpf, hoffentlich kommt er bald mal wieder, das war mein Lieblingstaschentuch!" Loraine ließ sich schnaubend neben ihr aufs Sofa sinken. "Das hast du sehr gut gemacht, Schätzchen." "Was ?" Verlegen schaute Tamara auf ihre Schuhe . "Du weiß genau was ich meine, ich wusste, dass du es in dir hast!" Tamara seufzte und blickte Loraine entschlossen an. "Loraine, man muss doch etwas gegen dieses Gesetzt tun können!" Die kleine Hexe lächelte. "Vielleicht gäbe es da wirklich etwas...."


PS: Versprochen ist versprochen.

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