Kapitel 27- Zwei Teenager unter einem Dach
„Ich weiß nicht, wo dein Onkel ist... Und jetzt raus aus meinem Zimmer" meint Eren etwas morgen muffelig und setzt sich seufzend auf. Teenager Levi denkt aber gar nicht daran und bleibt protestierend stehen „Alter bist du taub?" murmelt Eren leise und der schwarzhaarige neigt den Kopf zur Seite „Ich verstehe Idioten Sprache nicht". Wie kann man nur so blöd und frech sein? Eren liebt Levi ja, aber er benimmt sich wie ein Trottel und er provoziert ihn! Jetzt steht der braunhaarige auf und ballt seine Fäuste etwas „Junger Mann" fängt er an „Du bist hier in meinem Haus, also solltest du auch lernen dich zu benehmen! Du wohnst hier! Und solange du deine Füße unter meinem Tisch hast, hast du auf mich zu hören!" sagt er in einem lauten und strengen Ton. Levi ist nicht mal gezuckt und Eren dachte, dass das wirkt, denn als sein Vater das immer zu ihm sagte, hat er immer gleich Klein bei gegeben. Der andere Teenager rollt mit dem Stuhl, welcher Rollen hat jedoch zu Erens Schreibtisch, hält seine Füße drunter und zeigt Eren den Mittelfinger. Jäger steht der Mund offen und ja, er weiß nicht, was er daraufhin tun oder sagen soll „Mund zu. Du sabberst" meint Levi und steht auf, um auf Eren zuzugehen und ihn am Kragen zu packen „Jetzt hör mal zu du dämliche Tunte... Ich lasse mir ganz bestimmt nichts von einem Teenager sagen. Damit das klar ist. Ich warte hier auf meinen Onkel und du lässt mich gefälligst in Frieden. Kapische?" fragt der zwei Köpfe kleinere und Eren schluckt nur etwas. Er ist noch viel zu müde, um etwas dagegen zu sagen. Levi schubst ihn zurück aufs Bett und geht nun aus dem Zimmer, wobei er erneut einige Federn verliert. „Was zum Teufel...", flüstert Eren blinzelnd und reibt sich die Stirn. Mit diesem Levi scheint wirklich nicht gut Kirschen essen zu sein, deshalb sollten sie sich lieber in Ruhe lassen.
Den ganzen Morgen über sitzt Levi auf der Fensterbank und starrt nach draußen, was Eren beim Vorbeigehen immer wieder beobachtet. Wieso wartet er auf seinen Onkel? Seit wann ist er bei ihm? Es hieß damals doch, dass er ihm Weh tun will, also warum auf einmal? Gegen Mittag kommt Eren mit einer Teetasse zu dem Teenager und räuspert sich, woraufhin dieser sich zu ihm dreht. Mit starkem misstrauen begutachtet er die Tasse und dann Eren „Was ist das?" fragt er und Eren seufzt „Tee. Dein Liebling... Ohne alles" antwortet er und hält sie ihm hin. Der schwarzhaarige macht keine Anstalten sie zu nehmen „Was? Denkst du, der ist vergiftet?" fragt Eren seufzend und brummt „Soll ich ihn probieren, das du mir glaubst oder was?" meckert er. Levi nimmt nun die Tasse und zischt „Ich will, da doch nicht deine spucke Bakterien drin haben... Reg dich ab, dein Tamponbändchen guckt raus" murmelt er und schnippt Eren gegen die Nase, bevor er einen Schluck trinkt. Die Fäuste des Jäger Jungen ballen sich angespannt „Alter! Wie kann man nur so ein Giftzwerg sein?!" faucht er ihn an „Ich mein... du bist klein! Jünger als ich und trotzdem zeigst du keinen Respekt! Ich habe ja nichts weiter verlangt, als das du etwas nett sein sollst, dass wir uns wieder verstehen!! Verdammt, ich will meinen Levi wiederhaben!" meint er verzweifelt und schluckt. Levi mustert ihn und neigt den Kopf verwirrt zur Seite „Deinen Levi? Keine Ahnung wovon du redest, aber ich bin aus einem guten Grund so. Mein Onkel meinte, dass Schwäche in dieser Welt nichts verloren hat"
„Und seit wann wohnst du denn bei ihm? Ich mein... du hattest als Kind angst vor ihm! Du sagtest, er will dir Weh tun!" sagt Eren und Levi sieht ihm in die Augen. Etwas verwirrt versucht er Erens Worte zu bearbeiten „Du kanntest mich als Kind?" fragt er verwirrt und Eren nickt etwas „Ja... Sozusagen... Ich verstehe echt gar nichts mehr von deinem Leben. Ich kenne dich auch als Erwachsenen! Du bist eigentlich mein Schutzengel und wir lieben uns und ich hab mir gewünscht, dass du mir was von deiner Kindheit erzählst und plötzlich warst du ein Kind! Und ich weiß jetzt schon... ich werde nie Vater! Nie niemals!" seufzt er und lässt sich nun auf einen Sessel fallen. Der schwarzhaarige trinkt seinen Tee aus und seufzt „Wieso hast du mich nicht einfach gefragt?"
„Was?"
„Hättest du mich gefragt wegen meiner Vergangenheit, dann hätte ich es dir gesagt. Außer ich wollte dich nicht belasten und dich so lassen, wie du zu mir bist... Denn sobald jemand erfährt, dass meine Mutter starb und ich tagelang neben ihrer Leiche saß, sehen mich die Menschen so... Mitleidig an. Sie werfen mir diesen Blick zu..." haucht Levi und sieht Eren an, welcher schluckt „Genau dieser Blick. Ich hab ein Trauma erlitten und darüber rede ich nun mal nicht gerne, auch wenn es Jahre her ist". Eren wendet den Blick ab und schluckt. Stimmt. Levi sagte, dass seine Mutter krank ist und sie immer Blut hustet. Eren hätte eins und eins eigentlich zusammen zählen können „Tut mir leid... ich weiß schon, dass es ein Fehler war, dir das anzutun" murmelt Eren und Levi steht nun vom Fensterbrett auf „Kann man jetzt sowieso nicht mehr ändern. Also? Willst du noch was wissen? Ich denke, ich werde, wenn ich groß bin so sauer auf dich sein, dass ich kein Wort mehr mit dir wechsle, also frag mich lieber jetzt" sagt er kalt und Eren bekommt Tränen in den Augen. Nur weil er so verdammt neugierig war, redet Levi vielleicht nicht mehr mit ihm. „Ich bin zu meinem Onkel gekommen, als meine Mutter starb, doch ich wusste nicht, dass er mein Onkel ist. Er ist gestern verschwunden und hat mir einen Brief dagelassen, dass es ihm zu viel Verantwortung sei und er wahrscheinlich nicht wieder kommt" sagt Levi noch „Und... Wieso wartest du dann auf ihn?" schnieft Eren leise und Levi hält sich den Arm „Ich habe gehofft, dass er wiederkommt, aber du hast eben ja gesagt, dass du mich als Erwachsener kennst, also... Bezweifle ich, dass er je wiedergekommen ist" wispert er leise und schluckt. Ja, jetzt kann Eren sehen, dass Levi tatsächlich niedergeschlagen wirkt, weshalb Eren nun beschließt ihn am Handgelenk zu sich auf den Schoß zu ziehen und ihn sanft zu umarmen. Verwirrt blinzelt Levi und zischt „Lass mich los oder du machst deinen letzten Schnaufer" meint er kalt, doch Eren drückt ihn nur noch mehr an sich „Tut mir so leid Levi... Ich liebe dich so sehr und... Es tut mir so leid" schnieft Eren nun und der Teenager überlegt Eren zu schlagen, lässt es aber dann sein. Tatsächlich fängt er an es zu genießen und schließt seine Augen. Nach einer Weile, als sie sich an geschwiegen haben, schielt Levi zu Eren „Kein Wunder das ich dich liebe" flüstert er und Eren sieht ihm nun in die Augen und wird rot. Da ist dieser Blick von Levi, den er vermisst hat. Diese verliebte Art, welche seine Seele erweicht. Leider ist Eren davon auch so abgelenkt, dass er Levi küsst, welcher zuckt und wegdrückt „Oi. Lass das sein" knurrt er und Eren schluckt „S sorry... Ich... agh" meint er und will was sagen, doch da klingelt es an der Tür. Beide schauen verwirrt auf, ehe Levi von seinem Schoß geht und Eren somit schnell zur Tür. Was hat er sich nur dabei gedacht Levi zu küssen? Er ist immerhin ein Kind! Na ja ein Teenager, aber trotzdem! Das Levi sich nicht wie ein Pedo fühlt, wundert Eren.
Als er die Tür öffnet, sieht er zwei Frauen, die Eren mustern „Hallo. Ich bin Beatrice Fürwort und das ist meine Kollegin Hannah Schmitzer. Wir sind vom Jugendamt und haben von einigen Leuten erfahren, dass Sie ein kleines Kind bei sich haben, dass sehr unglücklich scheint und verkleidet wie ein Engel herumläuft" erklärt sie und Eren schluckt blass. Verdammte Passanten von gestern! Mussten die sich ihr Maul zerreißen? „Ehm... Hier ist kein Kind" meint er nervös „Davon überzeugen wir uns lieber selbst" sagt Hannah, drückt Eren zurück und geht rein, welcher schluckt. Na toll und gerade hat er Levi abgeknutscht! Verdammt! Was wenn er frech wird und sie ihn mitnehmen? Wenn sie herausfinden, dass er keine Eltern hat? Immerhin ist er nicht als Bürger gemeldet, da er eigentlich ein Engel ist! Eren wird innerlich panisch und schließt hinter den Frauen die Tür, ehe Levi auch schon aus dem Wohnzimmer kommt. So wie er aussieht, ist es nicht gerade sehr förderlich! Ein knielanges weißes und zerfetztes Kleid, seine offenen Flügel und der Heiligenschein!! Mist! Sie sind aufgeflogen! Sie werden Levi mitnehmen und ihn foltern! An ihm herumdoktorn!
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