Mein grausames Schicksal 11
Ich spürte das beunruhigende Bedürfnis, ihn wieder zu mir zu ziehen. "Schon okay" sagte er. Es war das erste mal, dass ich seine Stimme hörte. Sie klang wohltuend und freundlich. Am liebsten hätte ich die Lippen geküsst, die sie aussprachen. Doch ich hielt mich zurück. Er lächelte und zuckte dann zusammen. Ich sah entsetzt, wie sich sein Verband dunkelrot färbte, wie eine Rose. Sofort sprang ich auf, spürte jedoch sofort, wie ich zurück gerissen wurde. Ich wurde von mehreren Krankenhauskabeln an Maschinen gefesselt. Aber meine Sorge brachte mich dazu, mich von Ihnen zu lösen. Sofort begannen mehrere der Geräte protestierend zu Piepsen. Doch es kümmerte mich nicht. Der Mann War zu Boden gegangen und sein Gesicht War schmerzverzerrt. Ich hockte mich neben ihn und öffnete vorsichtig seinen Verband. Darunter klaffte mir das blanke Fleisch entgegen. Ich schluckte hart und mir stiegen die Tränen in die Augen. Das war ich gewesen. Eine Träne rollte mir die Wange hinunter und fiel auf seine Wunde. Er zuckte kurz, War aber ansonsten still. "Tut mir leid" presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er sah mich kurz mit einem Ausdruck in den Augen an, der prüfend und forschend War. In meiner Brust zog es unangenehm. Ich Stand wankend auf und sah mich im Zimmer um. Karg eingerichtet und mit ein paar Schränken. Ich durchwühlte einige von ihnen und zog schließlich die Steril-Klammer Verbände heraus. Ich riss die Tüten auf und legte ihm einen ordentlichen Verband an. Während meiner konzentrierten Arbeit spürte ich die ganze Zeit seinen Blick auf mir. Das Ziehen in der Brust wurde noch stärker. Auch mein Kopf pochte jetzt. Wieder trat mir der kalte Schweiß auf die Stirn. Ich krallte mich in seine Schulterblätter um nicht umzukippen. Er schrie mir etwas zu, doch ich verstand ihn nicht. Meine Sicht verschwand langsam. Ich keuchte, denn meine Lunge War wie zugeschnürt. Das Atmen fiel mir immer schwerer. Ich spürte, wie weiche, kalte Lippen sich auf meine legten. Wie eine einzelne Schneeflocke, die am Himmel in ihrem Tanz schwebt, bereit, die Welt mit ihrem kühlen Weiß zu bedecken. Süße, warme Luft wurde mir in den Mund gehaucht.
Aber es half nichts.
Kein Sauerstoff.
Dunkel.
Eine einzelne Schneeflocke.
Halluzinationen.
Ich mit ihm.
Vereint.
Für immer.
Glücklich.
Ohnmächtig.
Tot.
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