Das bedeutet es, glücklich zu sein
Marco lässt mich los. Ohne ein Wort zu sagen, sackt er neben mir zusammen und lehnt sich an die Wand. Ich derweil wische mir die Tränen weg. „Ich wusste nicht ... ich wusste nicht, dass du das Selbe fühlst wie er", antwortet mirMarco dann doch. Ich halte inne. „Das selbe?", flüstere ich dann. Er nickt. „Ace hat ... er hat mir ein wenig erzählt. Ich konnte es regelrecht sehen, so angetan war er von dir. Und als erhörte, dass Teach dich angeblich gefangen genommen hatte ...." Marco verkrampfte seine Hände. „Er ist ausgerastet. Wir konnten ihn nicht aufhalten und so ist er los. Dabei hätten wir ihn aufhalten sollen. Aber Vater meinte, er meinte, wir sollten uns nicht zwischen ihn und seiner Liebe stellen. Nicht jetzt, wo er jemanden gefunden hat, den er wirklich aufrichtig lieben könnte, ohne Schuldgefühle zu haben." Er sieht mich nicht an. Eher starrt er fest auf dem Boden und kämpft wahrscheinlich selbst mit den Tränen.„Dennoch hätte ich ihn aufhalten sollen", murmelt er dann.
Ich derweil schüttele leicht mit demKopf und presse meine Hände auf die Stelle über meinen Herzen. Es pocht so unnatürlich laut und schnell. Ich fühle etwas, was ich noch nie gespürt habe. Ist es „glücklich sein"? Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Auch wenn mir gar nicht zum lächeln zu mute sein sollte, lächele ich. Ich lächele aus vollem Herzen.Bedeutet es, mit vollem Herzen glücklich zu sein?
„Er würde nicht wollen, dass du in deinen Selbstmord rennst. Deshalb, mach es für ihn und warte-"„Nein, Marco. Ich werde ihn nicht im Stich lassen. Ich bin in meinem ganzen Leben schon genug davon gerannt. Ich habe Menschen von mir gestoßen aus Angst, sie könnten meine Gefühle wahrnehmen. Aus Angst, ich könnte verletzt werden. Jetzt habe ich endlich Freunde gefunden, jemanden, den ich lieben kann. Ich werde ganz bestimmt nicht tatenlos herumsitzen und auf seine Hinrichtung warten! Ace kann noch nicht in Impel Down sein, dafür ist der Weg zu weit. Klar wirder von den Admirälen der Marine bewacht. Aber wenn wir sie abpassen,dann haben wir eine geringe Chance, ihn zu retten. Der Weg führt hier am Treppenhaus vorbei. Immer. Und es gibt ein zweites, größeres.Genau das müssen wir erreichen und zwar vor ihnen. Wenn du deine Leute zusammentrommelst, dann können wir dort warten und einenÜberfall planen. Ich werde Sabo und dem Strohhut ebenso Bescheid sagen. Wir müssen das gemeinsam machen, er ist schließlich für uns alle eine wichtige Person!"
Eine viertel Stunde später stehe ich mit meinem Schwert an einen der Zugänge zum großen Treppenhaus und starre nach unten, auf das unterste Geschoss. In den anderen Zugängen tummeln sich die Whitebeardpiraten, die Strohhüte und Sabo mit ein paar der Revolutionäre. Whitebeard selbst steht in Mitten des Raumesund wartet sehr auffällig auf die Ankunft der Marine mit Ace. Ich seufze, greife an die Stelle über meines Herzens. Es hört gar nicht mehr auf, zu klopfen. Seit ich von Marco erfahren habe, dass Ace mich liebt.
Ich lächle wieder, schüttele dann aber den Kopf. Ich muss mich konzentrieren. Ich darf hier nicht versagen! Wir müssen es schaffen, Ace zu befreien, egal was passiert. Er darf nicht sterben. Nicht hier und nicht heute! Ich packe mein Schwert fester, als ich viele Schritte höre, die auf den Raum zu kommen.
Mein Herz schlägt einen Takt schneller, als ich Akainu ausmache, der voran läuft. Hinter ihm sind Kuzan und Kizaru, Garp, Sengoku läuft vor ... Ace. Mein Atem stockt. Ace sieht noch schlimmer aus, als vorher. Er ist verwundet, schleppts ich nur noch notdürftig voran und es scheint so, als ob er aufgegeben hätte. Hinter ihnen kommen noch mehr Mitglieder der Marine ... und jetzt wird mir wohl erst so richtig klar, dass nach der Schlacht nichts mehr so sein wird, wie vorher. Selbst das Schulleben wird davon betroffen sein. Denn heute werden Menschen sterben.
Ich schlucke, dann schließe ich die Augen und versuche mich zu beruhigen. Als ich sie wieder öffne, hat es bereits begonnen. Die Schlacht beginnt und die Parteien stürmen auf einander zu. Ich verwandle mich in meine Zwischenform, bzw ich lasse mir Flügel wachsen und springe hinab. Während die Anderen versuchen, von vorne durchzudringen, umfliege ich die Schlacht und versuche so nahe wie möglich bei Ace zu landen. Allerdings wird mein Plan durchkreuzt, als vor mir der Lichtfuzti auftaucht und mich gegen die Wand tritt. Stöhnend rappele ich mich wieder auf und streiche mir meine Haare aus dem Gesicht. Die Admiräle sind ätzend. Sehr ätzend. Aber so wie es scheint, hat sich schon Marco dem Lichtheini gewidmet und Kuzan scheint auch beschäftigt zu sein. So laufe ich wieder Richtung Ace, versuche die mir entgegen kommendenSoldaten einfach nur k.o zu schlagen oder wenigstens so zu schneiden,dass sie nicht mehr laufen können. Ich will niemanden auf den Gewissen haben.
So kämpfen wir uns durch. Ace ist immer noch vom Großadmiral umgeben, wobei Garp auch noch dort steht. Der Strohhut kämpft mittlerweile an Sabos Seite. Die Brüder sind wild entschlossen, Ace da rauszuholen. Ich auch, nur bin ich auf der anderen Seite, wo so ziemlich keiner der Verbündeten umher kruscht. Aber ich werde von den dicken Fischen auch nicht richtig beachtet. So kämpfe ich mir einen Weg zu den anderen und bin schon näher dran,als gehofft. Nur als dann Ace auf die Knie fällt und über ihn dieMesser gekreuzt werden, verliere ich langsam die Geduld. Whitebeard wohl auch, denn mit einem Schlag attackiert er frontal die Gegner. Alle Verbündeten springen aus den Weg, als seine zerschmetternde Attacke geradewegs auf Sengoku zu rollt.
Als ich meine Augen wieder öffne, da ich ebenso aus dem Weg springen musste, ist das Schlachtfeld nur noch mehr durcheinander geraten. Ich seufze, rappele mich auf und schließe mich den Brüdern an, die mittlerweile nahe genug sind.„Ey, Saru!", schreit Ruffy, während er einen der Soldaten ins Gesicht schlägt, „Wenn das vorbei ist, dann tritt meiner Crew bei!" Ich lächele, mit etwas anderen hatte ich nicht gerechnet.„Willst du mich immer noch dabei haben?", frage ich. Der Strohhut nickt. „Warum nicht? Du hast es voll drauf!" Ich seufze nur, dann nicke ich langsam mit dem Kopf und grinse breit. „Na gut!"
„Ey, ich dachte, du kommst zu uns?!" Thatch landet neben mir und pariert das Schwert eines Vizeadmirals, welcher unerwartet neben mir aufgetaucht ist. „Wenn du schon Ace liebst, dann komm zu uns, sonst ist es unfair!" „Ich will sie aber bei uns haben!", schaltet sich nun auch Sabo ein. Ich seufze.„Jungs! Konzentriert euch gefälligst. Ihr könnt euch danach auch noch prügeln oder von mir aus ne Münze werfen! Wenn ihr euch aber nicht einig seid, dann trete ich Shanks bei!" Jetzt sehen mich alle drei dumm an. „Warum der alte Rotschopf?!", fragt dann Thatch etwas außer sich. Ich grinse. „Weil er der einzige ist, der mich eben nicht gefragt hat!"
Unser Gespräch wird unterbrochen,nachdem Akainu einen Regen von Magmafäusten auf die Gegner niederprasseln lässt. Wir versuchen denen irgendwie auszuweichen,während wir ebenso näher an Ace heran laufen. Mit einer Blitzidee packe ich einfach Sabo und Ruffy, verwandle mich in meine volleTierform und springe in die Luft. Schneller, als die Gegner reagieren können, bin ich über Ace und lasse die Brüder fallen. Dabei lande ich direkt zwischen Ace und Sengoku. Während ich beobachten kann,wie sich seine Halsschlagader vergrößert, höre ich hinter mir Ketten rascheln. Mit einer Feuerattacke wird Sengoku aus dem Konzept gebracht und von Marco abgelenkt. Derweil schließen sich von hinten zwei starke Arme um mich. „Du bist verrückt." Mehr sagt Ace nicht. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich meinen Kopf an seine Schulter lehne. „Ich weiß." Mehr sage ich auch nicht. Der Moment gehört nur uns. Es ist egal geworden, dass um uns herumgerade die Hölle ausbricht. Es ist egal geworden, dass Akainu donnernd auf uns zu rennt. Es ist egal geworden, dass alle Gewehre auf uns gerichtet sind. Wir genießen einfach nur unsere Zweisamkeit und den Moment. Den Moment des Glücks.
Kurz darauf ist er vorüber. Noch während Akainu seine Attacke ausführt und Sabo und Ruffy lauthals„ACE!" rufen, packe ich sein Handgelenk und springe mit ihm in die Luft. Ich spüre meine Flügel und Federn wachsen, spüre wie sich Ace an mich klammert und spüre das Magma in meinen Rücken. Dann höre ich nur noch einen Schrei und wie sich etwas heißes durch mich hindurch bohrt.
Viel später öffne ich meine Augen, weiß erstmal nicht, was passiert ist. Nur dass ich meine untere Hälfte desKörpers nicht mehr spüre. Ich huste, schmecke Blut in meinen Mund. Ein schmerzerfülltes Stöhnen kommt mir über die Lippen. „Saru,Saru mach die Augen auf!" das Betteln von Ace höre ich erst verzögert. Ich mache es ja, blinzle und erkenne Ace über mir. Ich weiß immer noch nicht, was passiert ist. Nur dass es höllisch wehtut und brennt. „Wa-" „Sag nichts, bitte! Dich hat es hart erwischt, du musst durchhalten! Warum? Warum hast du das alles gemacht?!" er brüllt mich schon fast an, während er meine rechte Hand hält und mit seiner anderen Hand über meine Wange streichelt.Ein Lächeln breitet sich auf meinen Gesicht aus. „Weil ... weil ich dich liebe", wispere ich dann. Er stockt, sieht mich nur geschockt an, bis er sachte seinen Kopf schüttelt. „Nein, nein das darfst du nicht!" Ich runzele die Stirn. „Warum ... nicht? Ist ...es d-d-denn so schl-l-limm?" Ich huste erneut. Er sieht mich nur an, vergräbt dann sein Gesicht in meine Haare. „Ich bin ein verfluchtes Kind. Ich habe nicht das Recht darauf, geliebt zuwerden!"
Ich schüttele nur langsam mit denKopf, versuche meine linke Hand zu heben und lege sie auf seinen Kopf. „E-e-es ist alles g-g-gut. Ace. Ich weiß, wie du-u-u dich ...fühlen musst. A-a-a-ber ... glaub mir, w-w-wenn ich sage, dass du im Unrecht .... bist! Du hast es verdient, mehr noch als jeder andere. D-d-d-deshalb. Es tut mir leid, d-d-das ich das z-u-u spät erka-a-annt habe. Kannst ... du mir bitte etwas versprechen?" Ich keuche, erinnere mich an meine Mutter und schließe mit Tränen darin meine Augen. „Bitte, geh zu meiner Mutter und sag ihr, dass ich sie immer lieben werde. Sie kann nichts dafür und sie soll stark bleiben. S-shanks wird dir erklären, wo sie ist. Kannst du das bitte machen? Und bitte gib nicht auf. Glaub an dich!"
Ace löst sich von mir, sieht mich mit Tränen in den Augen an. „Saru, was hat das zu bedeuten? Bitte, geh nicht! Lass mich nicht alleine! Das hört sich zu sehr nach Abschied an! Verarsch mich nicht, verdammt!" Er haut mit seiner Faust in den Boden. Ich sehe ihn nur lächelnd an. „Versprich ... es mir, dass du zu meiner Mutter gehst, bitte!", werde ich dann nur eindringlicher, als ich langsam die Kälte in meinen Knochen spüre. Er nimmt wieder meine Hand und nickt. Mehr bekommt er nicht heraus. Langsam schließe ich meine Augen mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so zu Ende gehen wird. „Saru, ich liebe dich!", höre ich als letztes von Ace, bis mich die Dunkelheit verschluckt.
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