Das Ankommen, der Opa und mein Zimmer

Man ich hab überhaupt keinen Bock da hin zu gehen, denke ich mir. Ich sitze im Bus eines Angestellten vom Jugendamt und schaue hinaus. Muss ich unbedingt auf eine neue Schule? Anscheinend schon. Ich stöhne. Und dort muss ich dann noch leben, und zwar auf einen unbestimmten Zeitraum. Ich kann diese Schule, Internat oder sonst noch was frühestens verlassen, wenn ich mit pauken fertig bin. Bedeutet wenn ich die 13. Klasse abgeschlossen habe. Na toll! Ich besuche erst die 10. Also 3 ganze Jahre noch! Ich hasse es! Habe ich nicht schon genug Probleme? Nein warte, jetzt ist Caos draus geworden. Und das ist mein Leben!

Der Bus wird langsamer. Ich blicke auf. Vor mir erstreckt sich eine große Anlage. Ein Kiesweg führt über das Gras zu einem großen Eingang eines rießigen Gebäudes. Also sind wir da. Der Wagen hält am Ende der Straße vor dem Kiesweg. Mein Begleiter begleitet mich noch bis zum Rektorat, dann verlässt er mich. Ich murmele ein paar Flüche, dann nehme ich meinen übergroßen Koffer, meine Reisetasche und meine Skihülle und betrete den Raum. Ein großer Schreibtisch steht in der Mitte. Dahinter ist ein Lederschreibtischstuhl. Vor dem Tisch sind weitere einfache Stühle. Rechts neben mir ist ein grünes großes Sofa. Links neben mir ist eine weitere Tür. Diese geht gerade auf und ein alter Opa kommt heraus. Warum ich Opa sage? Er hat weiße Haare, Falten im Gesicht und sein Bart besteht aus fünf Zacken, die an seinem Kinn zu einem Busch zusammengewachsen sind, ebenfalls weiß. Seine rechte Gesichtshälfte ziert eine Narbe, die sich von der Stirn über sein Auge bis runter zur Wange zieht. Zudem ist er Brillenträger. Der Opa trägt ein langärmeliges, orangefarbenes Hemd, das in der Mitte mit schwarzen Knöpfen zugeknöpft wird. Darunter trägt er eine olivgrüne, kurze Hose mit schwarzen Punkten. Außerdem trägt er einen weißen Mantel, den er offen hat. Dieser ist sehr lang und geht bis zum Ende seiner Hose. Und er hat Sandalen an. Echt gutes Erscheinungsbild für einen Rektor! Er kommt auch gleich auf mich zu. "Hallo mein Name ist Silvers Rayleigh. Ich bin der Schulleiter. Du musst die Neue sein. Saru Dragonia. Schön das du da bist. Und du bist ja einen Tag früher dran. Die Schule fängt erst morgen an!" Ich nicke. Ja das Jugendamt wollte unbedingt, dass ich früher komme. Man. Dieser Knacker lächelt mich an. "Hier ist dein Zimmerschlüssel. Und ein paar Papierzeug. Darunter ein Schulplan, der Zettel für Wahlfächer und dein Stundenplan. Die Hausordnung ist auch noch mit dabei. Ach und deine Bücher." Ich bekomme den ganzen Kram in die Hände gedrückt. Das verstaue ich auch gleich in meiner Reisetasche. "Ich hoffe du findest schon bald Freunde!" Haha guter Scherz. Freunde. Pah. Ich bin eine Einzelgängerin. Aber nun gut. Ich gehe dann einfach mal wieder raus und suche mein Zimmer. Dafür hole ich den Schulplan wieder raus. Ich bemerke auch gleich, dass die Schule aus verschiedenen Gebäuden besteht. Sie sind alle miteinander verbunden und ergeben ein großes "H". Das erste Gebäude ist das, in dem ich reingekommen bin. Das zweite Gebäude steht diagonal zum 1. und das dritte Gebäude ist parallel zum 1. Im dritten befinden sich auch die Schlafräume. Es gibt im jeden Gebäude anscheinend 4 Stockwerke. Erdgeschoss oder 0. Erstes Geschoss oder 1. Und so weiter. Die Zimmer und Räume werden auch nach dem jeweiligen Geschoss mit den Zahlen 0,1,2 und 3 angefangen. Auch ist vorne ein Buchstabe für die Gebäude. A, B, C. Ich glaube ihr wisst, welche Gebäude welche Buchstaben haben. Mein Zimmer hat die Nummer C 2055. Also im 3. Gebäude 2.Stockwerk. Na dann mal los.

Die Gänge sind wie ausgestorben. Kein Wunder, entweder die Schüler sind zu Hause, oder diejenigen, die hier auch wohnen sind draußen. Irgendwann komme ich zur Treppe in Geb. C. OO, kein Aufzug. Ich hab aber keinen Bock, meinen Koffer rauf zutragen!

"Hey soll ich dir helfen?" Erschrocken drehe ich mich um und erblicke einen schwarzhaarigen Jungen. Er hat eine muskulöse Statur und zudem Sommersprossen im Gesicht. Auch trägt er einen orangefarbenen Cowboyhut mit zwei Smileys, die über eine roten Perlenkette als Hutschnur verbunden sind - einen grinsenden Smiley und einen traurigen Smiley. Damit das Wegfliegen oder das Herunterfallen des Hutes vermieden wird, ist noch eine verlängerte Hutschnur mit einem Totenschädel eines Rindes als Anhänger angebracht. Um seinen Hals hängt eine weitere rote Perlenkette.

Ein Oberteil trägt er nicht, aber eine knielange kurze Hose in schwarz. Am linken Hosenbein ist ein blaues Band zu entdecken, das durch die dortigen Schlaufen eingefädelt ist. Gehalten wird die Hose von einem ebenfalls orangefarbenen Gürtel. An der Gürtelschnalle sieht man den Buchstaben "A", der anscheinend für seinen Namen steht. Ein rech komisches Auftreten.

"Also?" frägt er erneut. "Ja, also ich müsste ins 2. Stockwerk, doch der Koffer..." "Ah, na dann helf ich dir mal." promt nimmt er meinen Koffer und trägt ihn hoch. Also anständig ist der Typ ja! Oben zeigt er mir noch, dass die Schlafräume im linken Teil des Gebäudes sind. Ich bedanke mich und mache mich auf die Suche nach meinen Zimmer. Dass finde ich auch gleich am Ende des Ganges. Ich sperre es auf und trete ein.

Sofort sehe ich rechts neben mir ein paar Haken. Wahrscheinlich die Gaderobe. Darunter ist ein Schuhregal. Ich ziehe meine aus und stelle sie drauf. Danach kommt gleich eine Tür die zum Bad führt. Eine Dusche, Klo und Waschbecken. Nichts besonderes. Als ich den kleinen Gang weiter gehe, endet er abrupt und lässt mich staunen. Vor mir ist rechts in der Ecke ein schönes großes Himmelbett. Das kann man mit zwei Stufen erreichen. Gegenüber steht ein riesiger Schrank aus hellen Holz. Vor der Erhöhung gleich lins neben mir ist ein großes Fenster daneben ein schöner Schreibtisch mit Stuhl. Rechts ist ein rotes bequemes Sofa und ein Sessel. Wie schön doch alles ist. Hinter dem Himmelbett ist noch mal ein Fenster. Wow. Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus. So was schönes hatte ich noch nie!

Links in der Ecke neben dem Himmelbett steht noch ein großer Spiegel. Er zeigt mich in voller Größe. Ich trete vor ihn. 

Meine langen glatten Haare schimmernleicht. Die roten Strähnen wellen sich ein bisschen. Meine goldenen Augen strahlen vor Freude wegen des schönen Zimmers. Lange habe ich diesen Glanz schon nicht gesehen. Meine grüne Bluse passt bestens zu meinen schwarzen Shorts.Meine Kette, die ich immer um meinen Hals trage, ist kaum zu erkennen. Stehts trage ich sie unter meiner Bluse. Meine Sandalen geben den perfekten Abschluss. Das ist mein Lieblingsoutfit. Manchmal trage ich auch ein Top oder längere Hosen. Aber nie Kleider oder Röcke. Deswegen bin ich auch froh, dass wir keine Schulkleidung haben.Ich gehe wieder zu meinen Koffer und packe aus. Ordentlich sortiere ich alles in den Schrank. Meine Reisetasche stelle ich einfach neben den Schreibtisch ab. Die packe ich später aus. Dann nehme ich den Skisack. Nein es keine Ski drinnen. Es ist mein Heiligtum. Mein heißgeliebtes Schwert! Es heißt Silvertail. Silberner Schweif. Ich weiß, kein passender Name für ein Schwert, aber zu diesen passt es! Es glitzert silbern in der Sonne und es ist auf allen beiden Seiten verdammt scharf. Das Schwert ist so lang, dass ich es mir über meinen Rücken binden muss, damit es nicht am Boden schleift. Seine Hülle ist tiefrot. Langsam gleiten meine Hände über Silvertail. Dann bringe ich es auch vorsichtig im Schrank unter. Als alles verstaut ist, lasse ich mich aufs Bett fallen. So schön weich!! Hier lässt es sich bestimmt gut schlafen!

Und tatsächlich dämmere ich langsam aber sicher weg.

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