Crew der Dunkelheit - Mitglied sein
„Ich weiß, wo das One Pieceliegt!", kommt es mir über die Lippen – aus Verzweiflung, Angstoder schierer Wahnsinn weiß ich nicht.
Eine Stille folgt nach diesen Worten,ehe sich der Druck auf meinen Kopf verstärkt und er mich regelrechtin den Boden rammt. „Über so etwas macht man keine Witze, dummesGör!", schreit er schier außer sich, hebt mich kurz hoch undrammt mir dann sein Knie in den Bauch. Kurzzeitig bleibt mir die Luftweg, vor Überraschung und Schmerz bekomme ich nicht mal einen Schreiüber die Lippen. Wie ein nasser Sack falle ich auf den Boden undkugle mich jämmerlich zusammen. Währenddessen kniet sich Teachneben mich und reißt meinen Kopf wieder nach oben. „Lüg michnicht an!" „I-ich lüge ... nicht!", stottere ich und spuckeetwas Blut. Angewidert rückt Blackbeard etwas von mir ab, allerdingshindert sein Ekel ihn nicht, mir eine Ohrfeige zu verpassen. „Dulügst! Ich merke, wenn jemand vor mir lügt!" Ich schüttele nurmit den Kopf. Mein ganzer Körper besteht momentan nur noch ausSchmerz. Meine Atmung hat sich in eine panische Schnappatmungverändert, ich zittere und kann absolut keinen klaren Gedanken mehrfassen. „Tu... i-i-ich" ,hustend spucke ich noch ein wenig mehrBlut, „a-b-b-er nicht." Ich wette, der Kerl hat mir einige Rippengebrochen.
Würde doch dieses miese Seestein nichtsein ... meine Regenerationskräfte hätten das schnell wiederrepariert, wenn auch unter extremen Schmerzen. So bin ich dem Hustenund Bluten ausgesetzt und dieses miese Gefühl, dass Teach doch mehrin meinen Inneren angerichtet hat, als nur gebrochene Rippen. Dochich darf nicht aufgeben. Ich muss ihn überzeugen, dass ich dieWahrheit sage. Und so stemme ich mich irgendwie nach oben.
„Ich sage wirklich die Wahrheit.M-meine Mutter ging hier einst auf die Schule. Ich war bei ihr ...und sie hat damals zusammen mit Roger das One Piece versteckt! Siewusste, wo es war und hat es mir erzählt. I-ich kann dichhinbringen, wenn es s-s-soweit ist, weil man den Ort nur unterbestimmten Bedingungen findet. I-ich werde bereitwillig alles sagen ...alles was ich weiß. Ich schwöre ... und ich schwöre dir meineTreue."
Erneut legt sich eine Stille über denRaum, nur Ace verzweifeltes Gemurmel ist zu hören. Selbst TeachLeute sagen nichts, während er persönlich einen Moment überlegt.Mehrere Momente überlegt. Bis er schlussendlich doch eineEntscheidung fällt.
Mit einem flauen Gefühl in derMagengegend packe ich die restlichen Schulsachen in meine Tasche undhänge sie mir über. Ein kurzer Blick in den Spiegel bestätigtmeine miese Laune. Die letzte Nacht habe ich nicht ein einziges Augezugetan. Meine Gedanken kreisen alle um Ace. Wie er da unten so ganzalleine festsitzt, und das auch während des Unterrichts ... Erverpasst viel und das ist meine Schuld. Ich seufze, rücke meinpechschwarzes Kopftuch mit dem Zeichen der Blackbeard-Piratenzurecht. Passend dazu trage ich ein einfaches schwarzes Top mit einerschwarzen Leggins, an der an den Seiten Schnallen angebracht sind.Dazu habe ich mir noch eine schwarze Lederjacke um die Hüftegebunden. Fertig. Mein neues Outfit – das so gar nicht zu mirpasst. Aber zu meinen momentan „neuen Kameraden". Wäre das dochnur alles anders verlaufen ...
Bevor ich mich selbst zur Tür wendenkann, klopft bereits jemand daran. Ich runzele die Stirn, befürchteschon das Schlimmste und gehe langsam auf die Zimmertür zu, um diesezu öffnen. Überrascht mustere ich Sabo, so habe ich doch überhauptnicht mit ihm gerechnet. Er seufzt erleichtert auf bei meinenAnblick, allerdings ändert sich seine Mimik sofort, nachdem er dieFlagge entdeckt. „Was zum...", zischt er, doch ich lasse ihnnicht ausreden. „Lass es gut sein, Sabo ...", seufze ich, dannschließe ich die Tür hinter mir und lasse ihn mit offenen Mund imGang stehen.
Wie immer versuche ich, die Dingealleine zu klären. Auch wenn ich diesmal ganz laut um Hilfe brüllenwill – ich darf nicht. Teach ... nein ... Kapitän Teach hat mirverboten, irgendjemanden etwas über den Vorfall, Ace oder gar meinewirklichen Gründe ihm beizutreten, zu erzählen. Und so bin ich dazugezwungen, zu schweigen. Für Ace. Er ist der einzige Grund, warumich mich noch nicht selbst aufgegeben und aus dem Fenster geschmissenhabe, denn auch wenn ich erst seit knapp 24 Stunden ein Teil von denBlackbeard-Piraten bin, so wünsche ich mir jetzt schon meinen Tod.
Die geschockten und teils angewidertenBlicke meiner Klassenkameraden und Lehrer versuche ich, so gut eseben geht, zu ignorieren. Der erste Schultag nach den Ferien ist derblanke Horror. Zum ersten Mal fühle ich mich richtig alleine.Alleine und verlassen. Ich habe die anderen verraten und muss ihnenjetzt auch noch ohne Erklärung die kalte Schulter zeigen. Das istnicht gerecht und wird es nie sein. Kein Wunder also, wenn sich allevon mir abwenden ...
„Saru? Kannst du bitte nach derStunde hierbleiben?", Shanks Stimme reißt mich aus meinenGedanken. Ich wende meinen Kopf vom Fenster ab und starre meinenLehrer kurz an, der sich hinter mich gestellt hat und dochtatsächlich den Test liest, den ich anstatt Mathe zu machen, aufmein Blatt geschrieben habe. Ich nicke kurz, spüre alle Blicke aufmir und greife wieder nach den Stift, um mich auffällig fleißig derAufgabe zu widmen, die uns gegeben wurde. Für Mathe – aber ichverstehe selbst nach zehn Mal durchlesen nicht, was der Textüberhaupt von mir will. Lieber schreibe ich, als Shanks sich endlichjemanden anders zuwendet, den Brief an meine Mutter weiter. Denn ihrdarf ich alles erzählen, schließlich geht Teach – Kapitän Teach– immer noch davon aus, dass sie tot ist. Und an Tote kann mankeine Briefe schreiben. Gott sei Dank ist es somit ein Punkt, den ichdoch noch vor ihm verschweigen kann. Denn sie ist mein einzigerLichtblick neben Ace. Ein kleines Lichtlein in der großenDunkelheit, die mich umschlossen hat. Was sie wohl sagen wird? Ichhoffe, sie macht mir keine Vorwürfe, so wie all die anderen hier.
Am Ende der Stunde packe ich betontlangsam zusammen, sodass ich am Ende die letzte bin, die noch imKlassenzimmer steht. Shanks hockt immer noch am Lehrerpult und seufztlaut auf, als er seinen Kopf hebt und mich mustert. „Eigentlichdarf ich mich gar nicht einmischen...", erhebt er die Stimme danndoch. Ich senke meinen Kopf, gehe zur ersten Reihe und lehne mich anden Tisch, gegenüber vom Pult. „Dann tun Sie es bitte auch nicht."„Ich sagte eigentlich. Kann ich bitte den Brief haben?" Erstreckt mir seine Hand entgegen. Ich schüttele den Kopf. „Das istkein Brief, ich schreibe nur Gesch-" „Lüg mich nicht an, Saru.Ich hab den Namen gelesen, an wen er adressiert ist. Mich freut es,dass es deiner Mutter gut geht." Erschreckt zucke ich zusammen undstarre ihn mit offenen Mund an. „Woher kennen Sie meine Mutter?"
Ertappt kratzt er sich am Kopf undgrinst etwas schief. „Wir sind Freunde. Und sollten immer nochFreunde sein. Das was damals vorgefallen ist ... tut mir in der Seeleweh. Ich kannte deinen Bruder. Und ich kannte dich, Saru. Du kannstdich vielleicht nicht mehr daran erinnern, ihr wart noch sehr klein."Jetzt ist ein Teil der Bombe wohl geplatzt. Und ich bin sichtlichgeschockt. So sehe ich auch aus, denn Shanks steht auf und gehtlangsam auf mich zu. „Es tut mir wirklich Leid, dass-" Die Türgeht auf und niemand geringeres als Teach betritt das Klassenzimmer.Seine Augen legen sich zuerst auf mich – dann auf Shanks. „Kollege,vielleicht hast du es noch nicht mitbekommen, aber Saru bekommt abheute Nachhilfeunterricht in den Pausen und das von mir. Also wärstdu so freundlich und rückst meine Schülerin raus? Ich wolltepünktlich anfangen, schließlich habe ich nicht den ganzen TagZeit!" Ich zucke zusammen bei seiner Laune, die er schon wieder anden Tag legt. Das wird später bestimmt ein Donnerwetter geben.
Dem Rothaarigen scheint meinZusammenzucken wohl nicht entgangen zu sein, da er zuerst mich unddann Teach mustert. „Tut mir leid, das ist mir wohl entgangen. Ichwollte sie lediglich zurecht weisen und ihr mitteilen, dass sie abheute nachsitzen muss. Jeden Freitag zwei Stunden nach Schulschluss.Und wenn sich die Sache nicht bessert, auch Samstags. Das Blatt,Saru!" Diesmal ist kein Verständnis in seiner Stimme und forderndhält er mir erneut die Hand hin. Ich nicke, will gar nichtwidersprechen und krame schnell nach den Brief, welchen ich ihn indie Hand drücke. „Was ist das?", fragt Teach leicht skeptisch,doch bevor er das Dokument näher mustern kann, hat es Shanks schoneingesteckt. „Außerunterrichtliche Aktivitäten, die ich nichtdulde!" Damit ist anscheinend das Thema für ihn erledigt, da eruns beide mit einer Handbewegung aus den Zimmer scheucht. Ichschlucke. Teach und Shanks scheinen sich ja überhaupt gar nicht zumögen ...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top