Kapitel 6
Der Vorschlag
Lillys P.o.v.
Mittlerweile waren 2 Tage vergangen und Zayn war immer da.
Sowohl Tags- als auch Nachtsüber.
Ich akzeptierte ihn hier, mehr aber auch nicht.
Inzwischen wusste ich, ich eine große Platzwunde am Kopf, einen unstabielen Kreislauf und zu niedrige Blutwerte hatte.
Zayn hatte nach unserem Gespräch den Raum verlassen und hatte, nachdem er wieder gekommen war mich keine Minute mehr allein gelassen.
Seine Versuche ein Gespräch aufzubauen hatte ich abgeblockt und ich ignorierte ihn auch so gut es ging.
Momentan war er, so glaubte ich zumindest, in der Cafeteria des Krankenhauses um irgendwas zu essen.
Mom hatte sich immer noch nicht blicken lassen.
Ein weiterer Beweis dafür, dass ich so ziemlich jedem egal war.
Ich sollte, wenn alles nach Plan lief morgen entlassen werden.
Endlich.
Ich hätte es nicht länger in diesem depressivem Krankenhaus ausgehalten.
Außerdem musste ich wieder für den nächsten Fight trainieren.
Ich hatte 3 Tage nicht trainiert und wusste noch nichtmal wer mein nächster Gegner sein würde.
Ich zog mein Handy raus und ging über die Kontaktliste von WhatsApp.
Ich stoppte über "Alien". Es war eigentlich Alex aber ich hatte keine Lust, dass irgendjemand etwas über die Fights erfuhr und dann vielleicht die Polizei die Arena stürmen würde,
nur weil ich ihn als Alex eingespeichert hatte.
Ich tippte auf seinen Kontakt, zögerte allerdings kurz bevor ich anfing zu schreiben.
To Alien:
Lieg im Krankenhaus und kann erst morgen zum Training.
Wem wurde ich zugeteilt?
Ich ging nicht davon aus, dass mich jemand noch herausfordern wollte.
Nicht nach Perry.
Nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte legte ich mein Handy zur Seite und starrte gelangweilt an die Decke.
Wenn es nicht die Infusion an meinem Arm gäbe, wäre ich schon längst hier weg.
Moment.....
Ich betrachtete die Infusionsnadel, die unterhalb meiner rechten Armbeuge in meiner Haut steckte.
Sie war nur mit 2 Pflastern fixiert.
Nach kurzem überlegen zog ich mit meiner linken Hand die Pflaster ab und ließ sie auf den Boden fallen.
Ich entfernte auch die Nadel aus meinem Arm und legte sie einfach neben mein Kopfkissen.
Als ich schon fast an der Tür war fiel mir auf, dass ich noch die Krankenhausklamotten trug.
O Gott.
Es wär mehr als peinlich gewesen, wenn jemand, den ich kannte in so einem Outfit gesehen hätte.
Mir fiel die Sporttasche ein, in der Zayn seine Klamotten lagerte.
Wenn ich nichts zum Anziehen hier hatte, würde ich mir eben etwas besorgen. Es würde mir zwar nicht unbedingt passen, aber egal.
Immernoch besser, als dieser zu dünner Kittel mit Wolkenmuster.
Ich schnappte mir Zayns Tasche und nach einigem wühlem fand ich eine Jogginghose von Adidas und ein Marvelt-shirth.
Das war nicht ideal aber auch nicht so unpassend, wie der Krankenhauskittel.
Ich zog mich um, ließ den Kittel in der Tasche und lugte vorsichtig durch die Tür die nach draußen führte.
Als die Luft rein war schlich ich mehr oder weniger die Treppen bis zum Erdgeschoss runter (das Zimmer, in dem ich war lag im 2. Stock) und ging, möglichst den Anschein erweckend, dass alles normal war, durch die Eingangshalle auf den Parkplatz, der davor lag.
Nach ungefähr 4 Minuten zu Fuß kam ich am eine Hauptstraße und winkte mir ein Taxi heran.
Ich nannte dem Taxifahrer die Adresse von Zuhause er fuhr los.
Eine Viertelstunde später saß ich auf meinem Bett, mit meiner Gitarre (Bild) auf dem Schoß und spielte Titanium von David Guetta. Dazu sang ich leise mit.
Ich war zwar nicht der Überzeugung besonders gut singen zu können, aber ich tat es trotzdem gerne und solange es niemand hörte, war das ehr nebensächlich.
Beim Gitarre spielen konnte ich einfach ausschalten und alles um sich herum zu vergessen.
Das funktionierte auch bei allen anderen Instrumenten, die ich spielen konnte.
Dazu zählten z.B.: Geige, Klavier oder Querflöte.
Musik war das Einzige, was mich in den letzten Jahren von depressiven Zuständen bewahrt hatte und spiegelte zu jeder Gelegenheit meine Gefühle wieder.
Ich hatte selbst auch mal ausprobiert Lieder zu schreiben, die auch ganz passabel geworden waren. Die Lieder sollte aber niemand je sehen.
Sie waren soetwas wie mein Tagebuch.
Voller Gefühle.
Wenn irgendjemand die sehen würde-
Ich wurde von einem Klingeln aus meinen Gedanken gerissen.
Mein Handy.
Ich öffnete WhatsApp und sah, dass Alex mir zurückgeschrieben hatte:
Ohhh....
Das tut mir aber Leid....
....nicht!!!
Du kämpfst gegen Louisé.
Wenn du nicht antrittst hast du verloren, dass weißt du, oder?
Arsch.
Ich musste unbedingt wieder trainieren, sonst würde ich ende der Woche total außer Form sein.
Das ich gegen Louisé gewinnen würde stand außer Frage, aber was war mit der Woche danach?
Ich ließ meine Gedanken schweifen und begann "Thinking out loud" von Ed Sheeren zu spielen.
Ich sang leise mit und als ich geendet hatte, hörte ich ein Räuspern hinter mir.
Hinter mir stand Zayn.
Was will der denn schonwieder hier?
Er sah mich mit einer hochgezoger Augenbraue an und musterte mich eingehend.
Mann, kann der sich nicht was anderes zum anstarren suchen??
Ich wollte ihm dies gerade sagen, doch er kam mir zuvor.
"Weißt du Lil,
Du kannst nicht immer abhauen.
Irgendwann wird es keinen mehr geben, der dich suchen wird, wenn du weg bist."
"Nenn mich nie wieder Lil!!
Dazu hast du kein Recht!
Und einen, den mich sucht, gab es noch nie."
"Ich will dir hier keine Moralpredigt halten, ich will nur, dass dir nichts passiert.
Außerdem wollte ich dich was fragen.
Du lebst hier jetzt alleine, da Mom ja eh nie da ist.
Deshalb hab ich mich gefragt, ob du vielleicht mit mir nach London gehen willst."
War das sein fucking Ernst?
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