III

Das Eis war nun ein wenig gebrochen – nicht viel, aber genug. Noch immer waren sie auf der Suche nach den schwarzen Steinen. Dietlinde hatte den Verdacht, dass es mit ihnen möglich war, Jakub wieder nach Hause zu schicken. Tatsächlich fanden sie die Steine. Doch ursprünglich waren die Steine schwarz – nun hatten sie eine rote Farbe angenommen.

,,Diese Steine, wie du sie genannt hast, heißen ,,Miraquin". Es sind Portale von unserer zu eurer Welt." Fasziniert nickte Jakub. ,,Warum haben sie die Farbe gewechselt?" ,,Haben sie das?", fragte Dietlinde irritiert, ,,Das machen sie sonst nicht. Zumindest steht das nicht in den Büchern." Sichtlich verwirrt sah Jakub Dietlinde an. Kann ich ihr vertrauen? Das war die eine Frage, die in Jakubs Kopf rumgeisterte und nicht wieder verschwand. Auf die Frage hin, was das zu bedeuten habe, wusste Dietlinde keine Antwort.

Auf einmal tauchten die Pappusse wieder auf. Sie bewegten sich wie Quallen. Ein paar flogen um Dietlinde und Jakub herum und machte ihnen damit deutlich, ihnen zu folgen. ,,Was sind das?", fragte Jakub und betrachtete wie so oft fasziniert die Umgebung. ,,Das sind Larandir. Sie wissen alles über jeden, weil sie in die Zukunft, in die Gegenwart und sogar in die Vergangenheit sehen können, jedoch nur von den Personen, die vor ihnen stehen. Es sind die Seelen der Verstorbenen. Gute Seelen."

Die Pappusse führten sie zu einem Baum – den ersten Baum, den Jakub in dieser Welt je gesehen hatte. Er war der einzige, der eine natürliche Farbe hatte. Sie hörten plötzlich Flügelschläge oben in der Baumkrone und sahen hinauf. Doch sie konnten nicht erkennen, was sich so weit oben verfangen hatte. ,,Halt mal", befahl Dietlinde und drückte Jakub die Steine in die Hand. Anstatt schwungvoll nach oben zu fliegen entschloss sie sich, zu klettern. Jakub verstand nicht, warum sie nicht flog – vor allem da das deutlich schneller war. Nach einigen Minuten war sie wieder unten, mit einem Lebewesen auf den Schultern. ,,Ein Hase mit Flügeln?", fragte Jakub sichtlich verwirrt. ,,Ja", lachte Dietlinde, ,,ein Hase mit Flügeln, aber sie hassen den Ausdruck Hase." Schnell sprang das weiße Fellkneul von ihren Schultern und putzte sich unter den Flügeln. ,,Was glotzt du so?!", fragte der Hase ironisch. Jakub erschrak und taumelte rückwärts. Lachend hielt sich Dietlinde ihren Bauch.

,,So Haistrii, was hast du für frohe Botschaft." Haistrii? Das hatte er anscheinend laut gefragt, denn Dietlinde antwortete: ,,Haistrii ist sein Name. Er ist ein Gansailn, ein Geschöpf, das aussieht wie ein Hase mit Flügeln. Sie bringen uns Botschaften aus anderen Reichen." Bevor Jakub eine weitere Frage stellen konnte, beantwortete Haistrii bereits die Frage von Dietlinde.

,,Keine gute Dietlinde, keine gute... Die Goblins und Fänggen sind auf dem Weg. Sie sind schwer bewaffnet und in der Überzahl. Sie wollen Krieg, sie wollen Krieg."

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