Der elfte Brief

(TW: Das Gefühl von innen zu brennen, Selbstverletzung und der Wille zu gehen)

Hey Feather,
ich hab keine Ahnung, wie ich das hier Anfangen soll.
Mein Kopf scheint wie leer und ich torkle nur noch durchs Leben wie eine leere Hülle.
Vielleicht tue ich das hier auch mehr für mich selbst, als für dich.

Angst brennt in meinen Eingeweiden, brennt mich aus und verschlingt mich.
Blaue Flammen der Schmerzen, Einsamkeit und Trauer lodern über mich hinaus, entziehen sich meiner Kontrolle.
Mein Sich verschwimmt und meine Welt schwindet.
Gedanken, Sorgen und Probleme halten mich wach, darauf wartend, dass ich sie befreie und erzähle.
Ich tue es nicht.
Ich tat es noch nie.
Ich behalte sie für mich oder teile sie mit dir....aber das tue ich auch nur, weil ich weiß, dass du mich nicht kennst. 
Du weißt nicht wer ich bin; weißt nicht wie ich bin.
Ich weiß es ja nicht einmal selbst.
Immer schon löste ich meine Probleme alleine.
Ich bin es gewohnt zu sagen, alles wäre in Ordnung, während meine Welt in Scherben lag und ich nichts auf die Reihe bekam.
Ich habe es immer irgendwie hinbekommen.
Wieso sollte ich es auf einmal anders machen?
Doch es wächst mir über den Kopf.
Schlingt sich um mich und zieht die Schlaufe um meinen Hals zu.
Wäre diese doch nur echt.

Ich kratze nur Oberflächlich an diesem Berg von Emotionen, angestaut in mir, manche unbekannten Ursprungs.

Es ist spät, als ich dies schreibe, doch noch längst nicht Zeit für mich, schlafen zu gehen.
Ich könnte eh keinen finden.
Wieder einmal prasselt all dies auf mich ein. 
Es lähmt mich, hält mich wach, nutzt jeden Gelegenheit, in meine Gedanken zu dringen.
Es tut weh.

Es fällt mir schwer dies zu schreiben.
Immer häufiger finde ich mich schweratmend, ausgelaugt und mit vor Tränen salzigen Wangen mitten in einer Panikattacke wieder.
Mein Magen schnürt sich zusammen und mein Kopf läuft leer.
Ich schlage ihn gegen die Wand, in der Hoffnung, es möge stoppen.
Ich schreie und bettle weinend, es möge vorübergehen.
Ich wippe vor und zurück, auf meine Umgebung starrend.
Verschwinde in meinem Kopf.
In dieser endlosen schwärze und ohne es zu bemerken vergeht die Zeit wie im Flug um mich herum.
Ich tue es im Gewissen, keinen Trost zu finden und keine Rettung.
Ich tue es im Gewissen, meinen Problemen weiter davonzulaufen und mich vor ihnen zu verstecken.
Ich tue es ihm Gewissen, dass ich Öl ins Feuer kippe.

Es beraubt mich meiner selbst, löscht alles aus und lässt nur diesen Schmerz zurück.
Diesen unglaublichen Schmerz der in mir brennt und mich zu Asche zerfallen lässt.
Es ist einsam, so als ausgebrannt Asche.
Und furchtbar kalt.
Die Wärme des Feuers fehlt.
Die stechende, quälende Wärme.
Lass es aufhören.

Erlöse mich.

Hilf mir, Feather.
Ich bitte dich.

-Blue


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