Zweites Kapitel



Pepperls Geburtstagsfeier


Laute Stimmen weckten den Hutwichtel, Freddy van Honigschnäppchen am nächsten Morgen schließlich auf. Er wollte sich gerade noch einmal umdrehen und weiterschlafen, als er sich an die letzte Nacht erinnerte. Er hatte Stimmen gehöhrt und hatte heute früh nachschauen wollen, wessen Stimmen das gewesen waren, weil sie ihm doch so bekannt vorgekommen waren. Also gähnte der Held nur noch einmal und sprang dann schließlich aus dem Bett und zog sich geschwind an.

Ein paar Minuten später stand er schon vor der Haustür und zog sich seine Straßenschuhe an, um nach draußen zu gehen. Auch nahm er gleich noch seine sechs Briefe für seine sechs Freunde mit, die er Gestern geschrieben hatte, um sie auf die Post zu bringen. Draußen war ein großer Trubel los. Alle Hutwichtel rannten aus ihren Häusern und schrien, was das Zeug hielt. Freddy schüttelte den Kopf. Das alles war wahrscheinlich nur wegen den Leuten, die er gehöhrt hatte. Hutwichtel konnten wirklich leicht Angst bekommen. Er war hier wohl der einzige, der die Ruhe bewarte. Er war ja schließlich auch Freddy der furchtlose. Dass er diese Nacht furchtbare Angst vor dem Nebel und den Stimmen gehabt hatte, brauchte ja niemand zu wissen. Freddy ging das Kopfsteinpflaster entlang, in die Richtung, aus der er glaubte die Stimmen gehört zu haben. Niemand sonst hatte sich dorthin getraut und so wurde jeder Schritt von ihm von über dreißig Hutwichtelaugen beobachtet. Die Sonne war schon aufgegangen und machte sich gerade schleunigst daran den Nebel zu verscheuchen, sodass der Held mit leichtigkeit zum Rande des Dorfes laufen konnte.Und dort sah er sie: Es waren liegende Gestalten, die sich unter dem großen Hutwichtelbaum schlafen gelegt hatten. Freddy erkannte sie sofort. Es waren die sechs Helden, denen er Gestern mit so viel Mühe die Briefe geschrieben hatte, die er jetzt wohl nicht mehr zu verteilen brauchte, da er es auch einfach so seinen Freunden berichten konnte. Jetzt rannte der Hutwichtel auf sie zu und rief:„Aufwachen ihr Schlafmützen, ich bins, Freddy der furchtlose!"


Inzwischen war es Mittag geworden und die 6 ½ Helden genossen ein Picknick unter dem Baum auf der Wiese. Es war ein wirklich warmer Apriltag. Die Sonne strahlte auf die weiten Wiesen, die Wittingen umgaben. Vögel zwitscherten und Hutwichtelkinder spielten unter dem großen Hutwichtelbaum. „Aber warum seid ihr denn eigentlich genau hier?",fragte der Hutwichtel seine Kameraden schmatzend. „Genauer gesagt sind wir nur auf der Durchreise, nach Bosalorn. Pepperl hat nämlich Übermorgen Geburtstag und da hat er uns alle eingeladen", erzählte Salander, der Furch. „Ja", bestätigte darauf Zipfel Salanders Erklärung, „Eigentlich wollten wir dir einen Brief schreiben, aber weil wir sowieso auf der Durchreise waren dachten wir, wir schauen doch mal in Wittingen vorbei und nehmen dich gleich mit. Freddy lachte und biss genüsslich in sein Brot mit Honig. „Au ja, eine Geburtstagsfeier! Denkt ihr, wir können danach noch ein Abendteuer erleben?", der Hutwichtel schaute die sechs Helden fragend an. „Vielleicht...", meinte der Kronz, Knut, „Ein Abendteuer versteckt sich ja fast überall, naja ausgenommen mal Wittingen". Der Krieger lachte.

Am Nachmittag begann Freddy dann mit dem Packen. Der große Hutewichtelhut wurde aus der Baumhöhle hervorgehohlt und der kleine Hutwichtel verstaute Essen, Kleidung und sonstige Sachen, wie Bücher, in seiner Reisewohnung. Am nächsten Tag, wenn der Morgen erst graute würden sie aufbrechen, um am Nachmittag in Bosalorn zu landen, dem Land der Zottler. Freddy freute sich schon riesig auf Pepperls Geburtstagsfeier und beschloss ihm auf der Reise einen leckeren Zitronenkuchen mit Zuckerguss zu backen. Seine letzte Nacht vor dem Aufbruch schlief er nochmal in seinem Haus. Das erste Mal, als er auf eine Reise gegangen war, hatte er sich zwar fest vorgenommen, rechtzeitig aufzustehen, aber er war damals erst aufgewacht, als seine Abendteuergruppe schon längst unterwegs gewesen war und, damit das nicht wieder passieren würde, machte er lieber mit Jerd aus, dass er ihn wirklich aufwecken sollte, damit sich Freddy noch von seinen Hutwichtelfreunden verabschieden könnte.


Am nächsten Morgen war es dann endlich soweit. Freddy zog wieder los mit seinen 6 Freunden, in den Westen in den Tag hinein. Nach ungefähr einer Stunde traute sich auch die Sonne aus ihrem Versteck und Freddy konnte sich an den Hutrand setzen und sich mit seinen Freunden unterhalten. Für ihn wurde es ein sehr gemütlicher Tag, während die anderen vor sich hin liefen. Freddy las ein wenig, unterhielt sich und buck natürlich heimlich den Zitronenkuchen für Pepperls Geburtstag, auch wenn seine Überraschung nicht ganz geheim blieb, wegen dem verdächt leckeren Geruch, der aus Freddy van Honigschnäppchens Küche strömte. ..

Gegen Nachmittag kamen die 6 ½ Helden schließlich wie geplant am östlichen Rand Bosalorns an, der Stadt namens Sodola, indem Emmerl und Pepperl wohnten, wenn sie nicht gerade auf Abendteuern waren.„Endlich da!", rief Freddy der furchtlose und hüpfte herum, wie ein aufgescheuchtes Kaninchen, „Wo schlafen wir, was machen wir jetzt, wann ist endlich die Feier", bombadierte der aufgeregte Hutwichtel seine Freunde mit Fragen. „Erstmal langsam", beruigte ihn Jerd lachend, der wie immer den Hutwichtelhut trug, „Ich muss dich jetzt vorsichtig hier abstellen". Das Reisehaus von Freddy sank langsam auf den Boden.

Die Helden bekamen ihre Zimmer, auch wenn es für manche von ihnen dort etwas zu klein war, da Zottler bekanntlich kleiner als Hissen,Kronzen und Furchen sind, doch dann wurden eben drei oder zwei Betten hintereinander gestellt. Nachdem jeder der 6 ½ Helden (mit ausnahme von Freddy, der wie immer in seinem Hutwichtelhut wohnte) seine Sachen in dem jewiligen Zimmer verstaut hatte, begannen die Vorbereitungen für das morgige Fest. Lampions wurden aufgehängt, Geschenke verpackt und Essen wurde gekocht, während Pepperl auf einen Spaziergang mitgenommen wurde, damit er ja nicht aus langeweile auf die Idee käme zu spionieren. Am Abend war dann endlich alles fertig und die 6 ½ Helden fielen müde und erschöpft in ihre Betten und freuten sich schon auf das wunderbare Geburtstagsfest.

Freddy wachte früh am Morgen auf, da er so aufgeregt und gespannt auf die Geburtstagsfeier war. Schnell hüpfte er aus dem Bett und zog sich geschwind an, bis er zehn Minuten später auch alle Freunde geweckt hatte. Das Fest konnte beginnen...

Es wurde eine blendende Feier. Freddy der furchtlose lernte viele nette Zottler kennen: Die  Eltern, Tanten und Großeltern von Pepperl und Emmerl, sowie aber auch Pepperls Freunde und Bekannte. Da kam zum Beispiel Ledlings, ein Zottler, der extra aus dem weitem Norden Bosalrns angereist kam, um Pepperls Geburtstag mitfeiern zu dürfen, oder Misrell aus Disch, im Westen Bosalorns, der eine Menge fremdartiger Käsesorten mitbrachte. Und dann kam auch der etwas seltsame Zottler, Namens Gerpat, welcher aus Walado, dem Dorf der größeren und seltsameren Zottler, die (wie man sagt) sogar Magie beherrschen. Gerpat erzählte viel über Kräuter, die man in Käse mischt, damit sie besser schmecken, oder er redete über Sagen, Legenden, Märchen oder Sonstiges. Gerade unterhielten sich Knut, Freddy und Zipfel mit Gerpat, als dieser meinte: „Habt ihr schon einmal etwas von dem Gebirge gehört, wo keiner weiß, was dahinterliegt?" Natürlich hatten die drei Helden von diesem gehört, und so nickten sie nur und hörten dem Zottler weiter zu: „Schon viele Abendteurer sind losgezogen, um das Land dahinter zu erkunden, doch es ist keiner je wieder zurück gekehrt". Freddy lief ein Schauer über den Rücken. „Ich habe wohl davon gehört, dass man sagt, im Gebirge würde ein Ungeheuer hausen. Ein Drache". „EinDradradradrache!?!?", stotterte Freddy verängstigt. Er musste an das Märchen denken, dass er in der Nacht gelesen hatte, „Ein echter Drache mit Flügeln und einer undurchdringlich dicken Rüstungund mit Zähnen, wie Schwerter?", Freddy starrte Gerpat mit großen(oder so großen, wie ein Hutwichtel haben kann) Augen an. „Ich weiß nicht, ob das, was ich gehört habe wahr ist, aber aus irgendeinem Grund müssen die tapferen Entdecker ja verschollen sein", versuchte Gerpat Freddys Frage zu beantworten. „Und sie wollten uns jetzt wahrscheinlich fragen, ob wir nicht einmal schauen wollen, was hinter dem Gebirge liegt", fragte Knut Gerpat, „Wenn ich ehrlich bin wollte ich schon immer mal hinter das Gebirge schauen, seit ich ein Abendterer bin, habe mich aber nie richtig getraut, wegen den Gerüchten von einem Drachen", gestand er dann noch. „Ja, ich hörte davon, dass ihr angeblich eine Prinzessin befreit haben sollt und da dachte ich, warum ihr es dann nicht mal mit dem Gebirge versucht...", bejahte Gerpat Knuts Frage. „Aber was ist denn mit dem Drachen?", ängstlich kaute der Hutwichtel auf seiner Lippe,„Gegen den hätten wir doch keine Chance". „Der Drache kann ja nicht überall im Gebirge sein, schließlich reicht dieses ja von der West, bis zur Ostseite", erklärte Gerpat, „Das heißt ihr müsstet nur an der richtigen Stelle über das Gebirge gehen". „Und wo währe das?", fragte Freddy skeptisch. Diesmal meldete sichZipfel zu Wort: „Die Abendteurer sind immer über das große Lüdentaal und die große Quelle gegangen, da dort der Gebirgskamm viel niedriger ist als hier im Westen, was bedeuten würde, dass wir hier auf dieser Seite gut und sicher über das Gebirge gehen könnten, auch wenn wir weiter und höher steigen müssten. „Woher weißt du denn, dass alle Leute dort drüben im Lüdental hinüber gehen wollten? Was, wenn hier auch noch ein Drache haust?", fragte der kleine Hutwichtel immernoch unglaubend, voller Angst vor dem Drachen.„Das habe ich in einer Kneipe aufgeschnappt, als ich dort Kunststücke gemacht habe", antworete Zipfel. „Na dann währe die Sache also beschlossen", Knut setzte sich von seinem Stuhl auf,„Wir gehen wieder auf ein Abendterer. Wir erkunden die Welt hinter dem Gebirge, wo keiner weiß was dahinter liegt". Und genau so sollte es auch werden. Ein neues und nun schon das zweite Abendteuerfur den Hutwichtel begann. Die 6 ½ Helden waren wieder voll und aufbeschäftigt.











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