Siebtes Kapitel
Schlösser und Unterhaltungen
Nun waren die Helden also schon fasr beim Schloss angelngt. Das Schloss ragte hinauf aus der kahlen Schneelandschaft. Die rauen Mauern wurden mit schneebedeckten Dächern geschmückt und die Mauer, die das gesamte Schloss umgaben waren so hoch und so glatt, dass nicht einmal Zipfel, der für seine hervorragenden Kletterkünste bekannt war, darüber klettern könnte. Große Fenster aus Glas schmückten das Haupthaus in dem Schloss, wo (wie die Abendteurer dachten) bestimmt ein König, oder Herrscher leben würde. In den vielen anderen Türmen, Kuppeln oder kleineren Häusern waren nur kleine oder garkeine Fenster zu sehen und in der hohen Mauer waren, abegesehen von dem großen Tor, nur winzige Schießschaten zu erblicken. Vor der gesamten Festung war ein großer zugefrohrener See, der in den Sonnenstrahlen, die Abends besonders schön auf den See fielen, wunderschön und glänzend aussah. Dadurch, dass alle Dächer mit Schnee bedeckt waren, war dies ein so zauberhafter Anblick, sodass sich die Entdecker fast wünschten sie würden auch hier wohnen. Während die Heldengruppe immer weiter auf das große Tor zuliefen, welches wohl der einzige weg in die Festung war, überlegten sie schon, wie sie wohl am besten über den See kommen würden, denn da die Helden ja noch nie Schneewetter gehabt hatten, wussten sie so auch nicht, dass man über einen zugefrohrenen See einfach ohne weiteres überqueren kann. Freddy hatte schon gefragt, wozu sie überhaupt dieses Schloss besichtigen sollten, doch die einzige Antwort, die er bekommen hatte, war gewesen, dass sie eben alles besichtigen wollten und dieses Land so auch komplett erkundendet werden musste, ohne Ausnahmen.
Eines Tages, es war zur Mittagszeit, als die 6 ½ Helden den See erreicht hatten, überlegten sie schon, ob sie einfach hindurchschwimmen sollten (sie wussten schließlich auch nicht, dass wenn Wasser flüssig sein sollte in der kälte es aber trotzdem eisigkalt ist), als Pepperl in seiner ungeschicklichkeit einfach ins Wasser fiel- oder besser gesagt aufs Eis fiel- und so beschlossen die Abendteurer kurzerhand über den See zu laufen, oder zu rutschen. Es war ein relativ großer See und so nahmen die Helden jedesmal, wenn sie rutschten, ordentlich Anlauf, um möglichst weit zu voran zu kommen. Außerdem machte es so auch viel mehr Spaß, als über den See zu laufen. Wenn die Leute aus dem Schloss nicht schon das Eislaufen erfunden hätten, so hätten es jetzt sicherlich auch die 6 ½ Helden erfunden, doch dafür war es leider schon zu spät;
Nach einer lustigen Rutschpartie gelangten sie dann schließlich vor dem großen dicken Tor. Tatsächlich war, auch wenn das vielleicht etwas seltsam klingen mag, ein Türklopfer an der Holztür befestigt, sodass sich die Erkunder nicht lange zu beraten brauchten, wie sie jetzt hereinkommen würden, denn sicherlich würde, wenn schon ein Türklopfer extra angebracht war, jemand die Tür öffnen. Nach etwa fünf Minuten Wartezeit wurde das Tor wirklich quitschend geöffnet. „Wer stört?", fragte eine krächzende Stimme, die von einem kleinen, dicken Mann in einer etwas zu großen Ritterrüstung kam. „Wir sind Abendteurer aus dem Süden, hinter dem Gebirge", meinte Knut mit lauter Stimme, da er der mutigste unter den Helden war. „Soso, aus dem Süden kommt ihr", die Stimme des Mannes wirkte etwas gefährlich, „Was soll aus dem Süden schon ordentliches kommen. Mitkommen", ordnete der dicke Soldat an und führte die etwas ängstlichen Helden durch das Tor hinein. Dort fanden sie sich auf einer Straße wieder, die nach oben, bis zum großen Haus führte. Die Straßen waren ziemlich lehr, denn wahrscheinlich aßen die meisten Soldaten gerade etwas zu Mittag. Ab und zu waren einige Wegabzweigungen, die wohl zu Gemüse und Obstgärten führten. Am Rand der Straße waren Häuserreien, wo die verschiedensten Gebäude aneinandergeklebt waren (so sah es zumindest aus). Man sah dem kleinen Soldaten deutlich an, dass er jetzt lieber zu Mittag gegessen hätte, anstatt die 6 ½ Helden immer weiter nach oben, bis zum Palast mit den großen Fenstern zu führen.
Nach einer ganzen Weile war die Gruppe von Leuten endlich oben angelangt, wo ein Paar Säulen den Eingang zum großen Haus stützten. „Ihr müsst bedenken, dass der König es pflegt sich nur in seiner eigenen Sprache zu unterhalten", berichtete der Soldat, „Das einzige, was ihr zu sagen braucht ist „Stikot", was soviel heißt wie „Was befielst du, König? Unser Herrscher wird darüber bestimmen, was wir mit Euch anfangen". Der Dicke sprach das „Euch" so aus, als hätte er „unwichtiges Zeug gesagt. Die Hlden merkten schon, dass diese Leute wohl nicht so gut auf die Leute aus dem Land hinter dem Gebirgskamm zu sprechen waren, und so beschlossen diese im Stillen, lieber nichts unanständiges zu sagen, oder sich unanständig zu benehmen. Im Palast mussten die Helden erstmals durch einen elenlangen Korridor gehen, dann durch eine große Eichenholztür und dann durch noch eine Säulenreihe, bis sie schließlich im Thronsaal waren. Der Thronsaal war ein länglicher, hoher Raum, wo am anderen Ende ein großer Thron stan, aufdem ein junger und großer Mann saß, der schulterlanges Blondes Haar hatte. Die Helden hatten sich eigentlich den König ganz anders vorgestellt, denn bis jetzt hatten sie noch nie einen so jungen König gesehen, deshalb starrten sie den Herrscher erstmal gedankenlos an, bis sie sich daran errinnerten, dass sie sich ja gut benehmen wollten und nicht unhöflich hatten sein wollen, denn anstarren läuft auf jeden Fall unter Unhöflich. Was ich vielleicht noch erwähnen sollte ist, dass Freddy sich ganz einfach im Hut versteckt hatte. Er hatte die Vorhänge zugemacht und natürlich die Fenster zugemacht. Wenn man nicht ganz genau hinschaute, so würde man wohl denken, dass dies ein normaler Hut währe, den Jerd da trug und keine Reisewohnung für einen Hutwichtel. Die 6 Helden verbeugten sich also Artig vor dem langhaarigen König und sprachen im Chor: „Stikot". Der König erhob sich und befahl: „Nusomes de Sokaten maintnant e mon aschtosta druf lamango".
„Atett, Atett", meinte der dicke Soldat, der die Abendteurer zum Herrscher geführt hatte. Der König lächelte zufrieden, bis ihm schließlich doch noch etwas anderes einzufallen schien: „No no no. Morde toto. Og Les linter Gitter et Blut in Soß et in Hoß. Et Hinterordo nonon gekliegt. Axt in Körpo Nonono lecker tototo".
Die 6 ½ Helden zucken zusammen. Sollte das etwa Axt im Körper heißen? Oder hinter Gitter sperren. War dieser König wirklich so grausam, dass er sie einsperren wollte? Vielleicht sollten sie jetzt lieber schnell abhauen, bevor dem Herrscher noch furchteregenderes einfiel. Die Erkunder wollten sich schon umdrehen und fliehen, aber der Thronsaal wurde strengstens von Soldaten bewacht. Es gab kein entkommen.
„Nononon les Fleis in Buttre vol de Stat et Apell nist in Blut die Soß", der König fuchtelte mit den Händen herum, worauf der Soldat wieder nur nickte.
„Et les soldirat des Mustelü il motte nus", fügte der blonde Herrscher noch hinzu und der Soldat führte die 6 (oder 7) Abendteurer wieder zurück auf die Straßen. „Ihr werdet Soldaten und kämpft gegen die Krokes in erster Reihe", meinte der dicke Soldat mit bestimmter Stimme, als die Freumde wieder auf den Weg nach unten waren. „Aber wir sind doch nur hierher gekommen, um dieses Land zu erkunden", meldete sich Zipfel. „Paslin braucht jeden Ritter, den er kriegen kann für den Kampf gegen die Wölfe", erklärte der Soldat, „Ihr kommt sofort mit zu dem Soldat, der euch trainieren wird, und ihr werdet seine Musterschüler. Habt ihr verstanden?" Die Erkunder nickten nur. Sie wussten, dass es nutzlos war Wiederstand zu leisten. Diese Soldaten waren ihnen sowieso reichlich überlegen. Aber die 6 ½ Helden wussten auch, dass sie nicht in diesem Schloss bleiben konnten, denn erstens hatten sie noch ein gesamtes Land zu erkunden und zweitens wollten sie gegen keinen Preis gegen Krokes, den schrecklichen Wölfen, die sogar sprechen konnten, kämpfen. Sie hatten diese furchteinflösenden Viecher schonmal in ihrem letztn Abendteuer getroffen und hatten nicht die Absicht, noch einmal diese Wölfe zu Gesicht zu bekommen. Irgendwie mussten sie hier raus. Wenn sie doch nur wüssten, wie? Naja, im Moment konnten sie nun mal nichts ändern. Die Heldengruppe wurde durch ein Paar kleine Gässchen geführt und kamen dann in einer Saggasse an. Hier stand ein hoher Turm, andem ein Schild befestigt war, auf dem stand: RÜSTUNGEN STABIL UND NUR ZUM HALBEN PREIS. Der kleine Soldat öffnete die Türe und führte die Helden in das innere des Turmes, wo sich ein Tisch mit Stuhl dahinter und einige Rüstungsständer mit den verschiedensten Rüstungen befanden. In einer Ecke ging eine Leiter in den zweiten Stock des Turmes und hinter dem Schreibtisch schien außer dem Stuhl auch eine Tür in den Garten (oder sonst irgendwohin) und ein Mann zu sein. Der Mann trug eine bunte Schürze und begrüste seine Kunden mit einem lächeln. In der nächsten halben Stunde waren die Helden mit dem Auswählen ihrer Rüstungen beschäftigt und da dies, wie das immer so ist wenn man Anziehsachen kauft, ziemlich langweilig und wenig unterhaltsam ist, lohnt es sich nicht, etwas darüber zu berichten.
Vielleicht habt ihr euch ja schon gefragt, weshalb der Herrscher des Schlosses vorhin so viel vom „Gefangennehemen" und anderen schrecklichen Dingen, die ich nicht mehr beschreiben möchte, geredet hatte und dann am Ende die Helden kurzerhand zu Soldaten gemacht hat. Nun ja, die Sprache des Königs ist eben unterschiedlicher, als man denkt. Der Palastbewohner hat nämlich die meiste Zeit nur davon geredet, was er heute Abend zum Essen möchte. Nur der allerletzte Satz und der allererste hatte etwas mit den Abendteurern zutun gehabt. Blut in Soß et des Hoß heißt zum Beispiel nichts anderes, als Blutwurstpastete mit Soße, oder mit linter Gitter bedeutet auf der Sprache des Königs ganz einfach Linsengericht. Auch Morde toto heißt schlicht und simpel: Möhren mit Toast. Ich würde solche Dinge wie Möhren mit Toast zwar nicht so gerne Essen, aber wenn der Herrscher des Schlosses dies sehr gerne mag, so möchte ichihm nicht im Weg stehen.
Als die 6 Helden endlich alle ihre Rüstungen ausgesucht hatten, hatte Freddy der furchtlose derweil in seinem Hutwichtelhut das Schloss und das Krokeslager (von dem der kleine, dicke Soldat lange genug geredet hatte, dass der Hutwichtel wusste, wo es lag) in seiner Karte aufgemalt. Auf das Schloss hatte er „Festung mit König" geschrieben und auf das Krokeslager „Krokes mit starkem Gebiss".
Das die Helden wohl bald wieder aus dem Schloss herauskommen würden, ist wohl ziemlich sicher, denn ich würde schließlich niemals eine Geschichte aufschreiben, die letzendlich doch kein gutes Ende nehmen würde.
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