Achtes Kapitel
Ein Zwerg ist zum lieben da
Am Abend dieses Tages wurden die 6 ½ Helden zu einem Gasthaus für Soldaten geschickt, um dort erstmal die erste Nacht, wie der Soldat gesagt hatte, schlafen würden. Es war ein ganz schön großes Gasthaus mit vielen Zimmern und gemütlichen Betten, die eigentlich genau das Richtige nach einer Wanderung im Schnee waren, doch die Erkunder konnten dies alles einfach nicht geniesen, wenn sie bedachten, dass sie eigentlich mal das Land erkunden wollten und nicht darin leben wollten. Die erste Nacht verbrachte jeder der Helden in einem eigenen Zimmer, sodass sie sich nicht weiter besprechen konnten. Jeder von ihnen schlief in dieser Nacht sehr schlecht. Es war zwar still und gemütlich in ihren Zimmern, aber der Gedanke verlies sie einfach nicht, dass sie jetzt für immer in diesem Schloss bleiben sollten. Freddy, der wie immer in seiner Reisewohnung schlief dachte schon daran, einen Brief nach Hause zu schicken, um bescheid zu sagen ,dass er wohl nie wieder kommen würde, aber er vergaß bei diesem Gedanken, dass es ja keine Postverbindung über den Gebirgskamm gab und so konnte also nicht einmal seinenFreunden und Verwandten bescheid geben. Der Hutwichtel hatte auch überlegt, ob er sich hinaus aus dem Schloss schleichen sollte, doch selbst wenn es ihm gelingen würde so einen weiten Weg allein zurückzulegen, so währe er danach wohl auch nicht besser dran, wenn er dann ganz allein in der riesigen Welt währe. Die anderen Helden hatten auch schon daran gedacht, die Festung heimlich zu verlassen, aber so etwas würde bestimmt schnell auffliegen. Wenn sie nur dem König irgendwie erklären könnten, dass sie hier nur das Land erkunden wollten, dann könnten sie vielleicht einfach verschwinden.
Doch all das half Nichts.
Am nächsten Morgen wurden die 6 ½ Helden schon früh von der Essensglocke des Hotels geweckt. Also gingen sie hinunter zum Frühstück. Es gab Spiegeleier mit Speck und Orangensaft. Nach dem Frühstück hatte sie noch eine halbe Stunde Zeit, bis sie mit ihren Rüstungen zum Hof kommen sollten, den der dicke Soldat ihnen gestern noch gezeigt hatte. In dieser halben Stunde schlenderten sie ein wenig in den Straßen herum. Nach etwa zehn Minuten, in denen sie still und trübselig vor sich hin liefen, trafen sie schließlich auf den Marktplatz, wo Gemüse, Obst, Käse, Brot und auch andere praktische Dinge wie Nägel, Möbel oder Sonstiges verkauft und gekauft wurde.
Hier war ein rieiges Getrubel. Händler riefen, Soldaten maschierten herum, einfache Leute standen im Weg und unterhielten sich, Kinder spielten, Frauen kauften Gemüse ein und Soldaten, die noch nicht im Dienst waren (wie die 6 ½ Helden)machten einen kleinen Morgenspaziergang. Die 6 ½ Helden schauten sich ein Paar Stände an, um danach wieder zu gehen damit sie nicht zu spät zum Soldatenunterricht kamen, als sie einen kleinen Zwerg entdeckten, der sich mit einem riesigen Korb unter dem Arm durch die Menge drängte. Er war etwa so groß, wie ein Buch, mit Hut. Den 6 ½ Helden fiel dieser Zwerg jedoch nicht wegen seiner Größe auf (schließlich war Freddy van Honigschnäppchen noch viel kleiner) ,sondern der Zwerg fiel ihnen deshalb auf, weil er wirklich viel Geld zu haben schien. Wenn ein Händler ganze zwei Silberlinge für etwas verlangte, gab er ihm ohne weitereres gleich vier Silberlinge und meinte dann nur: „Ach, behalten sie den Rest". Knut schaute auf die große Uhr, die an einem Turm hing und meinte dann zu den anderen Helden: „Wir haben dreizehn Minuten". „Alles klar", sagte Zipfel darauf und rieb sich die Hände.
Möglicherweise fragt ihr euch jetzt, was die Heldengruppe jetzt vor hätte. Es war nämlich so, dass sich Knut dachte, dieser reiche Zwerg könnte ihnen mit seinem Geld vielleicht helfen, indem er dem König etwas davon anbot für die 6 ½ Abendteurer. Sie mussten den Zwerg nur auf ihre Seite ziehen.Das würde wahrscheinlich gar nicht so einfach, dachten sich die Freunde da, denn wie sie Zwerge aus alten Geschichten kannten waren diese meist sehr stur. Trotzdem wollten es die Helden probieren, denn wer weiß, wie oft ihnen noch so ein Reicher begegnen würde.
Also machten sich die Soldaten an die Arbeit. Sie ließen Freddy, da er kleinste war, aus dem Hut und dieser lief zum Zwerg. „Hallo, mein Herr", begann der Hutwichtel eine Unterhaltung. Der Zwerg schaute sich erschrocken um, bis er den kleinen Helden endlich entdeckte. „Was willst du?", fragte dieser. „Meine Freunde und ich, wir sind von der anderen Seite des Gebirges und wollten diese Seite einmal erkunden, als uns der König des Schlosses als Soldaten anstellte", erklärte Freddy der furchtlose sofort, um ja keineZeit zu verlieren. „Und...", begann Freddy, doch der Zwerg unterbrach ihn und meinte lachend: „Da dachtet ihr ich würde euch helfen, indem ich dem König Geld anbiete?". „Ja, genau das dachten wir", gab der Hutwichtel wahrheitsgemäß zu und senkte den Kopf. „Kopf hoch! Denkste wohl, ich helf euch nicht? Mein Haus quillt fast über vor Geld. Da währe es ja fast eine Sünde euch einfach nicht mehr in eure Heimat zu lassen", der Zwerg grinste verstohlen, „Warte nur ab. Heute Mittag komme ich wieder hierher und dann seid ihr frei!". Freddy van Honigschnäppchen schaute den Zwerg ungläubig an. Das war mit bombiger Sicherheit eine ganz andere Art von Zwerg, als die aus den alten Geschichten.
Zur Mittagszeit, als die 6 Abendteurer ihre Mittagspause bekamen, packten sie also ihre Sachen zusammen und gingen wieder zum Marktplatz, der immernoch von Menschen übersäht war. Der Zwerg stand, wie versprochen, am ausgemachten Ort und berichtete den 6 ½ Helden, dass sie frei seien. Diese sprangen glücklich in die Luft, froh, dass sie nicht mehr Soldaten sein mussten und das Land weiter erkunden konnten. „Wollt ihr mit zu mir kommen?", fragte der kleine Zwerg,„Ich heiße übrigens Barth und ich wohne zirca eine Tagesreise von hier entfernt.". Den Zwerg besuchen? Das wollten die 6 ½ Helden nur zu gerne. Also gingen sie mit dem Zwerg mit, durch das große Tor aus dem großen Schloss hinaus und in die weite, freie Welt.
Barth,der Zwerg, führte sie in den Osten, wo die Erkunder noch nicht wussten, was dort war. Das Lager der Krokes war übrigens im Norden,etwas östlich von der großen Festung, in der die Helden erst seit kurzer Zeit draußen waren. Jetzt liefen sie mit dem kleinen Barth also in richtung Osten. Die Schneelandschaft war weit und kahl, wie immer und am späten Nachmittag konnte die Gruppe einen großen,einsamen Berg in der Ferne erkennen, wo der Zwerg (wie er erzählt hatte) wohnte. „Heute schaffen wir es wohl nicht mehr, bis nachHause zu kommen, aber Morgen am Vormittag sind wir bestimmt schon da", meinte der Zwerg, „Genug Essen haben wir ja", fügte dieser noch hinzu und blickte zu Salanda, der sich bereit erklärt hatte, Barths Korb zu tragen. Nun schlugen die Freunde ihr Lager für die Nacht auf und legten sich schlafen.
Am Morgen des nächstenTages gingen die 6 ½ Abendteurer und der Zwerg weiter, bis sie -wie geplant am Vormittag- bei dem Berg von Barth ankamen. Am Fuße des Berges stand das Haus von ihm und ein Tunnel führte vom Haus in den Berg. Seine Wohnung sah nicht gerade groß aus, da er selbst ja nur so groß, wie ein Buch war, aber für einen Zwerg in so einer Größe war das Haus schon ganz schön groß. Pepperl und Emmerl, die beiden Zottler, würden also hinein passen, genauso wie natürlich dem Hutwichtel. „Ihr größeren Helden könnt in meinem Bergstollen schlafen. Dort gibt es einen warmen Ofen und ich habe viele Decken, mit denen ihr es euch gemütlich machen könnt", erzählte Barth gerade, „Wisst ihr, in diesem Berg gibt es so viele Diamanten und so viel Gold, dass ich mir ziemlich viel leisten kann... Trotzdem gehe ich nur jeden Monat einkaufen. Das Gedränge am Marktplatz ist mir einfach zu laut. Ihr könnt also froh sein, dass ich gerade an diesem Tag einkaufen gegangen bin, weil ich mehr Eier gebraucht habe.Sonst würdet ihr jetzt wahrscheinlich immernoch im Schloss sein und Soldaten werden". Barth liebte es sich zu Unterhalten und deshalb war es sehr unterhaltsamer Vormittag.
Als sie bei Barts Zuhause angekomnmen waren und es sich eingerichtet hatten, war es schon Mittagszeit. Barh kochte Pfannkuchen, sehr zum Vergnügen von Freddy, denn er kannte diese noch nicht und so konnte Barths Rezept sofort aufschreiben. Die Pfannkuchen waren wunderbar warm und lecker und genau das Richtige nach einer Schneewanderung. „Schneit es bei euch eigentlich immer, oder gibt es auch mal ein anderes Wetter?", fragte Zipfel mit vollem Mund, der von Barth bereits gelernt hatte, dass dieses weiße Zeug nicht „Eric" heißt, sondern „Schnee".„Ja, anderes Wetter kennen wir hier nicht", antwortete darauf der Zwerg und nahm sich noch einen Pfannkuchen vom Stapel. Die Freunde aßen in der Berghöhle von Barth, damit auch die größeren Leute hier Platz hatten. „Und was gibt es hier noch so in diesem Land?", fragte jetzt Freddy, der seine Karte vor sich liegen hatte. „Ward ihr schon im großen Wald?", fragte Barth, worauf Freddy nur nickte, „Und der Ort, wo die Krokes sind solltet ihr wohl lieber vermeiden...", fügte Barh noch hinzu, „Tja, dann ward ihr wohl überall".
Der kleine Zwerg blickte die Helden an. Das bedeutet für mich also, dass dies auch das Ende des Abendteuers ist. Das Land hinter dem Gebirge ist besichtigt, die Bäuche der 6 ½ Helden sind voller Pfannkuchen und sie genossen hier bei Barth noch einige Zeit die friedlichkeit, bis sie sich schließlich wieder nach Hause begaben. Die Freunde mussten zum Glück jedoch nicht den weiten Weg über das Gebirge gehen, sondern sie konnten mit großen sprechenden Vögeln in ihre Heimat zurück gebracht werden, wo Freddy der furchtlose voller Stolz seine Karte präsentierte. Bei Barths Haus war auch ein kleiner zugefrohrener See, sodass die Erkunder Schlittschuh liefen (auch wenn manchen die Schlittschuhe von Barth etwas zu groß waren...) Ich brauche so nicht mehr viel zu sagen. Nur einwas sollte ich noch berichten: Barth, der liebe kleine Zwerg, hat nämlich ein wunderschönes Zwergenlied, dass er oft in diesen Tagen gesungen hatte und da ist es ja fast meine Pflicht es mit aufzuschreiben, auch wenn es eigentlich nicht mehr zum Abendteuer gehört, welches an dieser Stelle endet.
BarthsLied
Wenn ich morgens aufgewacht
Tralalalala
Fröhlich schon die Sonne lacht
Tralalalala
Wenn ich dann die Arbeit mach
Tralalalala
Spiel ich noch ein wenig Schach
Tralalalala
Wenn ich meine Schuh polier
Tralalalala
Ich ganz leicht den Hut verlier
Tralalalala
Wenn ich goldne Schätze finde
Tralalalala
Meine Nase riechts geschwinde
Tralalalala
Wenn ich dann nach draußen geh
Tralalalala
Lauf ich gerne auf dem See
Tralalalala
Wenn ich mir den Bart frisiere
Tralalalala
Ich ihn niemals abrasiere
Tralalalala
Als ich Abends zu Bette sank
Tralalalala
Mein Hut verbrauchte meinen Schrank
Tralalalala
Als ich dann einschlief, da träumte ich
Tralalalala
Von einer Landschaft, wirklich herrlich
Tralalalala
Dann war das Lied zuende und diese Geschichte leider auch.
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