Kontrollverlust


Diese Geschichte geht um mich. Schon als ich geboren wurde, litt ich unter einer unheilbaren, seltenen Krankheit. Meine Mutter ist verzweifelt und mein Vater hasst mich bis ins Blut.

„Ich will ein gesundes Kind! Kein krankes behindertes, wofür ich mich schämen muss!"
Das waren seine Wörter, die ich hörte, seit ich denken kann. Meine Mutter weinte Tag und Nacht, ich hörte sie wenn ich in meinem Bett lag. Mein Vater lachte mit seinen Freunden über mich, wenn er mit ihnen Pokerte, ich hörte sie, wenn sie mich beschimpften.

Ich bin vielleicht Krank, aber nicht dumm oder taub. Ich hörte alles was um mich herum geschah, das Bett kann ich zwar nicht verlassen, aber die Wände sind dünn. Ich konnte zwar schreiben, aber nicht lesen. Ich kannte zwar alle Zahlen, aber ich konnte keine Rechnungen lösen.

Eines Tages kam meine Mutter herein. Ihre verweinten roten Augen waren angeschwollen, aber ihr Gesicht lächelte und sie strahlte mich an, wie sie es noch nie getan hatte.
„Was ist los?", hörte ich meine Stimme krächzen.
„Sie haben es geschafft! Es gibt ein Gegenmittel für deine Krankheit, du bleibst zwar Krank aber du kannst in die Schule gehen, Freunde treffen, schwimmen und alles was du noch nie gemacht hast!"

Ich sah sie an und hievte mich in meinen Bett auf.
„Gib es mir!", verlangte ich schwach. Meine Mutter kam näher ans Bett und legte mir eine kleine Verpackung hin.
„Du muss sie schlucken, trink das Wasser nach", sie deutete auf das Glas auf meinen Nachtisch. „Zweimal am Tag, Vormittag und Nachmittag."

Sie stand auf und verließ stumm mein Zimmer. Ich sah ihr nach, dann betrachtete ich das Päckchen und öffnete sie.
Ich nahm eine der Pillen, schluckte sie und trank sofort das Wasser nach
 Plötzlich wurde ich Müde und ich schlief ein.

Später als ich Aufwachte fühlte ich mich stark. Ich kroch aus dem Bett und zog mich an. Dann schlich ich ungeschickt aus meinem Zimmer.
„Wie schwierig das gehen ist", dachte ich. Ich habe das gehen zwar gelernt, aber seit 3 Jahren habe ich das Bett nicht mehr verlassen.
Ich hörte meinen Vater, wie er im Keller wieder über mich lachte.

„Ich will wissen wie er aussieht, dann sag ich ihm die Meinung!", beschloss ich und lief zu einer Pinnwand. Ich sah meine Mutter mit einen Typen, dass muss wohl mein Vater sein, ich habe ihn noch nie gesehen, er besucht mich ja nie.
Ich suchte die Tür die zum Keller führte und stieg die eiskalten Treppen hinab. Doch als ich merkte, dass ich mich wieder schwach fühlte holte ich die Verpackung aus meiner Jeans hervor und nahm zwei weiter Pillen und schluckte sie.

Ich lief weiter die Treppen hinab und ich fühlte mich, wie eine richtige 14 – Jährige.
Doch plötzlich schwanden meine Gedanken, mein Gehirn hatte keinen Einfluss mehr auf meinen Körper und meine Augen gaben mir nur noch verschwommenes Bild.

Als ich langsam wieder zu mir kam, lag ich auf dem Kellerboden.
Mein weißes T – Shirt hatte rote Flecken. Ich lief die Treppe wieder hinauf in die Küche.
Meine Mutter erstarrte.
„Welches Blut ist das?", fragte sie und starrte mich ängstlich an.
„Blut? Das ist do... Papa!", ich drehte mich blitzschnell um. Als ich die Treppe hinunter lief, hatte ich Angst, was ich dort sehen würde.

Ich lugte über den Rand. Drei Männer lagen blutverschmiert auf den Boden.
Ich betrachtete geschockt meine Hände als die voller Blut waren und ich eine wunde an meiner Schulter spürte.
Meine Mutter war mir gefolgt und hatte die Rettung gerufen. Die drei Männer, wo mein Vater darunter war, waren tot! Und der Mörder war ich! Ich hatte auf meinen Körper keinen Einfluss mehr, die Pillen haben meine Kontrolle geraubt und ich war wütend auf die drei.
Sie haben mich ausgelacht, sie haben mich beschimpft und gedemütigt und ich habe sie ermordet! 

-Geschrieben am 06.01.2013-

670 Wörter


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Bitte fragt mich nicht was für merkwürdige Vorstellungen ich mit 12 Jahren hatte xD Und vor allem nicht, wie mir so ein Blödsinn einfallen konnte xD


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