Loserstreber #1 -7-
Minhos POV
Den restlichen Tag, den ich noch hatte wollte ich einfach nur entspannen. Die Schule ist scheißschwer, aber ich darf mich nicht darüber beschweren, sonst werde ich wieder geschimpft, also musste ich mein fucking Mund darüber halten. Wie immer. Meine scheiß Eltern wollen, dass ich wie Hyunjin freiwillig in der Praxis meines Vaters arbeite, damit ich Erfahrungen sammeln kann, damit mir mein Platz an der Yonsei sicher ist. Dabei weiß ich doch, dass meine Eltern der Schule viel Geld spendierten, nur um mich reinzubekommen. Ich würde keine guten Noten brauchen, um reinzukommen. Einfach nur weil ich reich bin.
Dabei will ich nicht mal Arzt werden.
Ich will etwas was ganz anderes werden, doch davon darf niemand erfahren. Nicht mal Hyunjin. Er denkt wie jeder andere Mensch auf dieser beschissenen Schule, dass ich einmal Arzt werden will, dass ich mein Leben nach meinen Eltern richte, wenn ich in Wahrheit etwas anderes nach der Schule vorhab. Meien Eltern können mir nicht mein ganzes Leben vorschreiben, nur weil ich der einzige Sohn bin. In solchen Momente wünschte ich, ich hätte Geschwister, die meine Eltern stolz machen könnten. Dann könnte ich mein Ding machen und einfach weg von hier gehen. Dort wo man mich nicht kennt. Das wäre wirklich schön. Am liebsten mit ihm. Fuck, ich vermisse ihn so sehr. Von außen hörte ich meine Mutter zu meiner Tür stöckeln. Sie kennt keine andere Schuhe als Highheels. Selbst wenn sie sich ständig darüber beklagte. Ihr Schönheitswahn geht mir auf den Keks. Wenn es nur das Einzige sein würde.....
Sie klopfte und öffnete die Tür. Ich hasse sie dafür, dass ich meine Tür nicht zuschließen darf, da es laut ihr nichts zu verstecken gibt. Ich war ja so ein guter Schüler und ein braver Sohn, dass ich lieb war und nichts schlimmes machte. Oh, wenn sie nur wüssten, was ich so mache, dann würden sie sehr enttäuscht sein. Das gab mir eine Genugtuung und ich war nicht ganz so genervt, als ich sie an meiner Tür sah. „Was gibt es?", fuhr ich sie an. Sie sah mich enttäuscht an, obwohl ich nichts gemacht hatte, was sie aufregen könnte. Meine Mutter fand immer die kleinsten Details in meinen Verhalten, die sich zu Meckern lohnten. Als ich klein war, hatte ich Angst vor ihr. Hatte Angst nur ein Wort zu sagen, weil ich wusste, dass es ihr nicht passte. Ich frage mich echt wie dieser Mensch nur eine Mutter sein konnte. Sie hatte mich wahrscheinlich nur bekommen, um einen Erben für die Praxis meines Vaters zu bekommen.
„Wieso lädst du nicht Hyunjin ein? Er ist so ein guter Junge. Ihr könnt doch eine Übernachtungsparty machen, was meinst du?" Angepisst rollte ich mit den Augen. Jetzt geht das wieder los. Ständig, und ich meine wirklich jeden verdammten Tag, an den ich hier lebte, nahm sie Hyunjins Namen in den Mund. Ich habe es verstanden, Mutter, ich weiß, dass Hyunjin perfekt in deinen Augen ist. Er engagiert sich in der Politik, schreibt Noten, von denen man sich nur träumen konnte, er bleibt jeden Tag brav zu Hause, wo er die langweiligsten Bücher der Welt las. Wenn ich ihn fragen würde, würden wir feiern gehen, würde er verneinen. Es hat schon meine ganze Überredungskunst gebraucht, um mit ihm einen Cocktail zu trinken. Alkohol ist böse, Alkohol ist Gift. Wie ein kleines Kind.
Als wir noch Kinder waren, hatte ich Hyunjin echt gemocht. Damals im Kindertanzkurs behandelte er mich anders. Er sah mich nicht des Geldes wegen, wie die anderen Kinder, sondern wegen meinem Charakter. Wir hatten viel Spaß zusammen. Doch dann begann diese ständige Vergleiche wie 'Sei doch ein bisschen mehr wie Hyunjin' oder 'Hyunjin würde anders antworten'. Die Freundschaft zu Hyunjin war seit Jahren nur noch Mittel zu Zweck. Wenn es meine Eltern nicht geben würde, hätte ich schon längst Hyunjin gesagt, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Wir passten nicht mehr zusammen. Als Kinder vielleicht, doch jetzt mit meinen 18 Jahren nicht mehr. Wenn er nur wüsste, mit wem ich zusammen bin und mit wem ich mich treffen, um gewisse Sachen auszuleben, dann würde er genau wie meine Eltern enttäuscht sein. Sicherlich erzählt er es dann seinen Eltern, weil er ja so brav ist. Nein, ich würde mein wahres Leben dem Streber nicht zeigen können.
„Also gut. Dann frage ich deinen Lieblingssohn", antwortete und schnappte mir mein Handy. Früher hatte es wirklich weh getan zu wissen, dass meine Eltern Hyunjin lieber mochten, als mich, doch die Trauer hat sich zu Hass umwandelt und jetzt spüre ich einfach nur Hass gegenüber meinen Eltern.
Und Hyunjin auch.
Er war Schuld daran, dass meine Eltern so besessen wegen ihm sind und dass sie mich wie Müll behandelten. Innerlich musste ich mich also zusammenreißen um meinen 'besten Freund' sowie er uns immer nannte, zu fragen, einen weiteren Tag mit mir zu verbringen. Hyunjin willigte ein. Ich teilte Gunwoo mit, dass er doch bitte Hyunjin abholen sollte. Seufzend lies ich mich wieder auf mein Bett fallen.
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