Wind
Nach einer halben Ewigkeit reiße ich meinen Blick von den Wellen und gehe langsam weiter. Der Wind zerzaust meine braunen Haare. Ich spüre einen leichten Geschmack von Salzwasser auf meiner Zunge. Wie lange es her ist, dass ich diesen Geschmack schmecken durfte. Wie lange es her ist, dass ich mich von dem Wind habe treiben lassen oder auch gegen seine Stärke ankämpfen musste, je nach dem von wo er gerade kam. Wie lange es her ist, dass mir alle Haare durchs Gesicht flogen und ich gedacht habe: „Hätte ich mir doch bloß einen Zopf gemacht!" Ich muss lachen.
Nachdem ich noch ein ganzes Stück gelaufen bin, komme ich an eins dieser Cafés am Strand. Darunter hängen immer Schaukeln, daran kann ich mich noch gut erinnern. Langsam gehe ich auf eine der freien Schaukeln zu. Es ist nicht viel los. Nur zwei kleine Mädchen schubsen sich gegenseitig an. Ich setze mich auf die Schaukel und beginne, sie zum schwingen zu bringen. Immer höher schaukle ich über den Wellen. Ich liebe dieses Gefühl, über dem Meer zu fliegen. Dieses Geräusch, wenn der Wind in meinen Ohren pfeift. Ich schließe die Augen. Eine tiefe innere Freude erfüllt mich. Eine Freude, die ich schon lange so nicht mehr gespürt habe.
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