Wellen

Nach einer Weile, ich bin schon ein ganzes Stück weiter über den Strand gelaufen, bleibe ich stehen und schaue aufs Meer. In die Wellen. Sie scheinen endlos zu sein. Eine Welle folgt der nächsten. Diese Regelmäßigkeit beeindruckt mich. Der weiße Schaum bleibt am Strand liegen. Und schon kommt die nächste Welle. Sie schwappt über meine nackten Füße. Kurz zucke ich zusammen, doch ich bleibe stehen und starre weiter  ins weite Meer. Meine Gedanken scheinen genauso weit, genauso tief. Sie drohen überzuschwappen. Doch es ist kein bedrängendes Gefühl. Ich habe keine Angst, fühle mich nicht überwältigt. Ich stehe einfach da. Ich denke wie von alleine. Wie eine der nächsten Welle folgt, so folgt ein Gedanke dem nächsten. Meine ganzen Probleme scheinen kleiner zu werden, als könne ich sie im Meer versänken. Als könne ich die unendliche Weite ausnutzen und meine Sorgen einfach wegschicken. Raus. Raus aufs Meer. Raus in die Wellen. Ich betrachte den Horizont. Ganz klar ist er zu sehen. Die feine Linie, an der das Meer endet. Das Festland beginnt. Die klaren Lichter der Stadt. Es ist mittlerweile etwas bewölkter geworden und der Himmel nimmt leichte Gelbtöne an. Die Sonne wirft ein wunderschönes Licht auf das Wasser. Ich fühle mich wie verzaubert. Verzaubert vom Meer, von den Wellen und ihrer Selbstverständlichkeit.

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