9. Ein gelungen ruinierter Ausflug


Die Tage vergingen und Erik blieb noch etwas länger in der Stadt. Er hatte Luna sehr gern und wollte noch so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen. Er wusste, dass ihre gemeinsamen Tage, in denen sie die Riffe erkundeten und Wettschwimmen veranstalteten vorbei wären, wenn Luna seinen Verrat entdecken würde...

Am Morgen des Ausflugs hatte Erik mit einem Gefühlschaos zu kämpfen. Er freute sich auf Luna und den gemeinsamen Tag, war zornig auf sich selbst wegen der Steine, ängstlich, weil er wusste, dass Zac heute von seinem Versprechen erlöst war und traurig auf Grund der Befürchtung, Luna heute für immer zu verlieren.

Die Gruppe traf sich am Eingang des Meeresparks. „Was hast du denn? Du siehst so blass aus. Wenn es dir nicht gut geht, kannst du auch nach Hause gehen. Ich verstehe das." Erik zuckte zusammen. War sein schlechtes Gewissen wirklich so offensichtlich zu sehen?

„Nichts nichts. Ich glaube ich habe gestern eine Muschel zu viel gegessen", meinte er mit einem gezwungenen Lächeln. Innerlich zog sich in ihm alles zusammen. Jetzt log er sie auch noch an. Das wurde ja immer besser. Und er wollte ihr Vertrauen haben? Aber da musste er jetzt wohl durch. Vielleicht war das ja schon eine Art Strafe. Unter keinen Umständen würde er ihr seinen Fehler gestehen. Nur wenn es unbedingt nötig wäre.

Gemeinsam schlenderten sie durch den Park und sahen sich die verschiedenen Tiere an. Zum Mittag setzten sie sich alle vor das Delfinbecken. Alle aßen etwas. Da bat Zac Evie und Mimmi zur Seite: „Für meine große Liebe und meine großartige Schwester", sagte er und übergab den Beiden jeweils eine Silberkette mit einem wunderschönen Mondstein. „Wow ist der schön", hauchte Evie. „Wo hast du die her? Solche kugelförmigen Mondsteine sind äußerst selten. Ich habe so einen bis jetzt nur an Lunas Halskette gesehen. Hast du sie von ihr?" „Ähhh. Nein. Und eigentlich darf ich euch auch gar nicht verraten, wer sie mir wo gegeben hat" „Komm schon Zac. Wir sagen es auch keinem weiter. Versprochen." „Na gut. Aber ihr dürft es wirklich keinem weitersagen..."

In einem schattigen Plätzchen saß Luna und aß ihr letztes Stück Pizza. „Ich frag mal die drei dort drüben, ob sie auch etwas haben wollen" „"Ja mach das", stimmte ihr Sirena zu: „sonst isst Ondina noch alles auf" „Hey! Mach ich gar nicht!"

Luna ging auf die drei zu und war nur noch wenige Meter entfernt, als Erik mit einem mal klar wurde, was Zac mit den beiden Mädchen vermutlich zu besprechen hatte. Mit einem mal sprang er auf und schrie: „Luna, warte!"

Doch diese hörte ihn nicht. Sie stand jetzt direkt hinter Zac und wollte gerade nach einer Essensbestellung fragen, da hielt sie inne. Die Kette, die er da in der Hand hielt, kam ihr bekannt vor. Oder zumindest ein Teil der Kette. Der Anhänger!

Die drei Meermenschen waren so von diesem fasziniert, dass sie Luna gar nicht wahrnahmen. Zac setzte gerade seine Erklärung fort: „... aus einer Höhle unter Wasser. Erik hat sie mir gezeigt."

Vor Schreck viel Luna die Kinnlade herunter und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Jetzt merkten auch die drei anderen ihre Anwesenheit. „Oh Luna. Ähhh. Was du gehört hast, darfst du aber keinem sagen. Bitte. Sonst bekomme ich echt Ärger mit Erik."

Kühl und zu tiefst verletzt antwortete sie: „Hab ich nicht. Viele Jahre lang behielt ich das Geheimnis für mich. Eines Tages lernte ich einen Meermann kennen und wollte ihm vertrauen. Da zeigte ich zum ersten mal in meinem Leben jemanden meine Höhle. Doch jetzt bereue ich es."

Inzwischen hatte Erik die Gruppe eingeholt. Als er Lunas Reaktion sah, überlegte er, ob er nicht einfach weglaufen sollte. Aber das würde wahrscheinlich alles nur noch schlimmer machen. Also nahm er all seinen Mut zusammen: „Luna. Hör bitte zu. Es...Es tut mir echt leid." Luna sah ihn nur enttäuscht an und schüttelte betrübt den Kopf. Sie drehte sich zu ihren Freunden um und meinte: „Entschuldigt mich bitte. Ich muss gehen. Mir geht's nicht so gut. Ich glaube ,ich habe gestern eine Muschel zu viel gegessen'. Bis bald"

Luna verließ auf schnellsten Weg den Park. Alles Wasser, an dem sie vorbei kam gefror...

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