Kapitel 2
"Fina, kommst du mal bitte!", ruft Joe aus den Vorderraum des Ladens.
"Was denn!", entgegnete ich. Eigentlich hatte ich hier hinten schon genug zu tun. Joe hatte den Laden über die Weihnachtsferien zwar geschlossen, aber irgendwelche Dinge hatte er ja doch gesammelt und alles im Hinterraum deponiert! Ist ja nicht so, dass das der Hauptraum für die "gewisse Kundschaft" ist, die mit dem meisten Geld. Die Reichen, die meist Wert auf ein gepflegtes aussehen legen.
Nun ja , so weit wie man einen Laden in Aizina gepflegt nennen kann.
Joe hat alle in diesen Laden von Donuts bis Tabakdosen.
Joe liebt es, außerdem Kram zu sammeln und zu verhökern und auch noch zu kochen und zu backen.
Ja, eine Fusion von eine Art Resturant und Kramerladen.
Irgendwie dämlich, aber es wirkt. Beinahe täglich gehen hier Reiche und die untere Schicht in Meatropo hier ein und aus.
Einerseits liegt es an den sauleckeren Essen von Joe und mir und an den ganz besonderen Stücken in diesen Laden.
Die vordere Hälfte ist in zwei Teile Aufgeteilt.
Einmal in den Essensbereich mit Tischen und den Bestelltresen welcher in den hinteren Raum mündet, aber von den Raum wo ich bin extra mit einer Wand abgetrennt ist, und dann in einem Verkaufsbereich.
In dem Verkaufsbereich stehen Vitrinen oder die Dinge sind einfach so ausgestellt. Überall befinden sich Plakate, Taschen, Aufkleber oder Schmuckstücke und Anhänger hängen irgendwo herunter.
Hier im Hinterraum sieht es allerdings viel gehobener Sauberer und Wertvoller aus. Meisten jedenfalls, wenn nicht alles voll gestellt ist.
Und wer muss das natürlich alles wieder Aufräumen? Ich! Wer auch sonst. Joe hat nur mich, als seinen treuen Sklaven.
"Fina! Komm jetzt endlich!" Grrr. "Ja, Ja!"
Als ich Joe sah konnte ich nicht anders als zu lachen. "Was hast du denn schon wieder für ein scheiß gemacht!", lachend zeigte ich auf ihn.
"Fina ich finde das nicht so lustig!", knurrend versuchte er aus den Berg von Kartons zu entkommen. "Du weist was dir blüht, wenn du mir nicht sofort hier raus hilfst!" Urks! Ja das wusste ich. Das hieß Überstunden, mit dem Staubwedel.
Ja, ja alter Mann!" Ich machte mich an die Arbeit die Kartons zu entfernen. Eigentlich war Joe gar nicht so alt, glaubte ich jedenfalls. Er sah nicht älter aus als Anfang 40, aber dafür sahen seine Augen aus als wäre er ein Jahrhundert alt. Ich möchte nicht wirklich wissen was er mit ihnen schon alles gesehen hat. Wie viel Leid, Freude und zerstörte Hoffnung. Aber ich war auch nicht allzu scharf darauf, es wirklich zu erfahren. Ich hatte mein eigenes Päckchen zu tragen, da musste ich mir nicht noch das von anderen aufhalsen lassen.
Als ich den letzten Karton von ihm weggeräumt hatte packte mich Joe auf einmal am Handgelenk und wollte mich hinunter ziehen.
Verliere Niemals deine Deckung! Sei immer auf der Hut!
Ich lächelte, packte Joe ebenfalls an der Hand ließ mich leicht hinunter ziehen ehe ich ihm Mit einer Eleganten Drehung gegen den Tresen schleuderte. Er schlitterte über die Fliesen und krachte voll gegen die Holzbaute. Zum Glück hatte er mein Handgelenk losgelassen, das wäre sonst etwas schmerzhaft gewesen von einem gut 77 Kilo Mann mit geschliffen zu werden.
"Argh" Joe rieb sich ächzend den Nacken. "Gar nicht schlecht Fina, du wirst immer besser.
"Hmpf!" Was heißt denn hier besser? Joe bekam mich nicht mehr, so leicht zu fall.
"Hey! Jetzt schau nicht so missmutig, so gut bist du nun auch nicht!"
Was!? Hallo! Ich bin die dritt beste Killerin in dieser Stadt! Geht's noch?
"Im Gegensatz zum Anfang deiner Ausbildung bist du freilich besser geworden." Joe setzte sich langsam auf und lehnte sich gegen das hellblaue Holz. Oh ja im Gegensatz zu vor sieben Jahren hatte er mich oft quer durch den ganzen Laden geschleudert und mir damit haufenweise blaue Flecken beschert.
Ich weiß noch wie er nach einer Woche, über mir Stande und hoffnungslos den Kopf geschüttelt hatte. Ich hatte solche Angst das er mich aufgeben würde.
"So wird das nichts Fina! Als Killer darfst du niemals deine Deckung vernachlässigen, du musst immer auf der Hut sein. Ein Fehler und dein Kopf rollt. Dies ist ein sehr gefährliches Geschäft wo es sehr wichtig ist im Schatten zu bleiben. Nicht aufzufallen und keine Schwäche zeigen. Nicht einen Moment!"
Seine Worte haben sich in mein Gedächtnis gebrannt und ich wurde besser, ebenso bemerkte ich wie recht er hatte. Vernachlässigt man einmal seine Deckung, war unachtsam, so kostete es einen schneller das Leben, als man überhaupt regieren kann. Am Anfang war es mir einmal so richtig schwer auf die Füße gefallen und ich habe nur mit Mühe und Not überlebt. Alle meine Fälle davor waren gut gegangen und ich wurde überheblich. Unachtsam.
Diese Ignoranz kostete mich fast das Leben, und seitdem ist es mir nie wieder Passiert, dass ich meine Deckung vernachlässigte. Ich war immer auf der Hut. Aufmerksam darauf, ob ich schnell flüchten oder kämpfen musste.
"Das hast du gebraucht, jeder guter Killer muss einmal knapp den Tod entronnen sein um zu wissen, dass man nie nachlässig werden darf... und dass man nie vergessen sollte den Tod zu fürchten." Joe Stimme stockte an der einen Stelle und ich fragte mich, ob er so eine Erfahrung auch hatte und wie sie ausgefallen ist.
Joe war einmal der Beste Killer, ob nur in der Stadt oder weiter weiß ich nicht, aber ich weiß, dass es viele gibt die ihn Fürchten und es eine Ehre ist, dass ich bei ihm lernen darf. Ich wusste auch das, obwohl Joe von den Leben eines Killer gewichen ist, hat er nichts verlernt, er könnte mich immer noch umbringen wann er wollte und ich hätte kaum eine Chance gegen ihn. Er war im Ruhestand und vertrieb sich die Zeit mit seinem Laden und illegalen Geschäften. Naja einmal Kriminell, immer Kriminell.
"Was fehlt mir denn noch zu einer guten Killerin? Ich verstehe es nicht Joe, ich lebe bei dir schon als ich sieben war und du trainierst mich seitdem ich Neun geworden bin. Wann habe ich denn alles erreicht was es für einen Killer gibt? Wann bin ich gut genug, wann perfekt?" Ich verstehe es wirklich nicht.
"Ach meine kleine, niemand ist perfekt und nie wird es jemals jemand sein. Ich weiß das du gut bist, verdammt gut sogar, aber man lernt nie aus. Auch nach all den Jahren kann es noch Situationen geben in denen du noch nie warst. Du denkst vielleicht das du als Killerin schon alles erlebt hast? Dan täuschst du dich aber! Auch jetzt kannst du nicht mit allen rechnen; wer weiß eines Tages triffst du auf eine Zielperson die du nicht umbringen kannst. Was willst du dann tun?"
Ich wusste es nicht was ich dann tun würde. Ein Ziel entkommen zu lassen. Das kam überhaupt nicht in Frage! Wie sollte ich sie nicht töten können?
"Ich ..." "Du weist es nicht, oder?" Ich nickte.
"Du wirst es jetzt noch nicht verstehen, Fina, aber irgendwann wirst du es verstehen...." Sein Blick war in die Ferne gerichtet und er schien weit weg. "Und was fehlt mir noch bis ich mich richtig verbessert habe?", fragte ich leise. Joe antwortete nicht sofort. "Ich weiß es nicht"(vielleicht bis sie ein Herz hat)
Ich seufzte und verschränkte die Arme vor die Brust. "Ist jetzt aber auch egal! Wenn du den Laden morgen schon öffnen wills,t solltest du nicht so faul auf den Boden rum liegen, sondern aufstehen und arbeiten, alter Mann!" "Ich bin nicht alt!" Ich reichte ihm die Hand und zog ihn auf die Beine.
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