Zelle, Date, nochmal Zelle
POV Caitlyn Carter
Schweißgebadet und nach Luft ringend, erwachte ich aus einem Albtraum.
Ich war unfreiwillig mit den Göttern Thor und Loki nach Asgard gereist, mir ging es verdammt schlecht und letztendlich war ich, wie eine Dame der Renaissance, in Ohnmacht gefallen.
Ein wunderbar peinlicher Auftritt, der nur ein Traum gewesen war.
Das dachte ich, bis meine Sicht sich klärte und ich eine strahlend weiße Decke über mir erkannte, die ich mir nicht bekannt vokam und aus massivem und poliertem Stein bestand.
Unter meinen Fingern fühlte ich einen rauen Stoff, der sich als Leinen entpuppte.
Eine Person, die in schwarz gekleidet und eine Waffe hatte, gaffte mich durch die Glaswand an, was mir überhaupt nicht recht war.
Mit einem Satz war ich auf den Beinen, musste aber nach dem Rand der Pritsche greifen, die Wache suchte das weite und ich atmete dreimal tief durch.
Warum war ich in einer Zelle?
Und warum ging es mir deutlich besser?
Trotz all dieser Fragen, die in meinem Kopf herum kreisten, zwang ich mich dazu meine Zelle in Augenschein zu nehmen.
Ein Tisch, ein Stuhl mit einem Hocker und meine Pritsche, mehr Einrichtungsgegenstände waren hier nicht und eine Tür war nicht auffindbar.
Frustriert ließ ich meine Hand gegen die einzige weiße Wand der Zelle knallen und musste zu meinem Bedauern feststellen, dass das wirklich weh tat und alles real war.
Ein Blick durch die "Fenster" sagte mir, dass die anderen Gefangenen auch nicht mehr hatten als ich, nur Loki, der zwei Zellen weiter saß, hatte noch einen Tisch und mehrere Bücher.
Ha! Ich war also nicht die einzige, die blöd guckte, denn der Blick des Gottes war unbezahlbar.
Um ihn besser sehen zu können, stellte ich mich näher an die Glaswand und beugte mich vor, mein Gesicht tauchte durch eine geleeartige Masse und kam auf der anderen Seite wieder heraus.
Der Rest meines Körpers folgte und ich stand, frei wie ein Vogel, auf dem Gang.
Die Wachen hatten mit bekommen, dass etwas nicht stimmte und kamen jetzt auf mich zu.
Die anderen Gefangenen glotzen blöd, als mir eine scharfe Speerspitze vor das Gesicht gehalten wurde, ich sie mit zwei Fingern weg schob und sagte:
,,Schicker Speer, aber mein Auge möchte ich noch behalten. Könnte ich vielleicht einen Chai Latte haben? Danke."
Die fragenden Blicke, die die Wachen tauschten, ließ mich an ihrem Verständnis für Humor zweifeln und während ich überlegte, was ich jetzt machen sollte, wurde mir ein weiterer Speer in den Rücken gebohrt und eine Stimme zischte: ,,Hände hoch und zurück in die Zelle!"
Die Antwort die ich gab war unüberlegt:,,Ähmm....nö! Ich würde jetzt gerne mit Thor sprechen und...."
,,Hände hoch", seufzend hob ich die Hände, wobei meine Ärmel ein Stück runter rutschten und den Blick auf zwei Kurzschwerter freigaben, ups.
Nach ein paar schnellen Schritten meinerseits, ließen die Wächter ihre Speere fallen und zogen ihre Schwerter, bevor wir uns gegenseitig umbringen konnten, rief jemand:,,Halt! Was soll das?"
Eine männliche Person, war um die Ecke gebogen und jetzt sah uns ein böser Thor, missbilligend an.
Meine Schwerter verharrten an der Kehle der Wächter und verblasste, als ich ihnen befahl sich auf zu lösen.
,,Caitlyn! Es ist genug! Komm mit, ich bringe dich zu meinen Eltern.", die Stimmung des Gottes war im Keller und er sprach kein Wort mit mir, nach elf Minuten kamen wir vor einer Flügeltür zum stehen.
Eine edel gekleidete Frau, die Thor ähnlich sah, kam auf uns zu, umarmte mich und lächelte mich freundlich an.
,,Ich bin Frigga, Lokis und Thors Mutter! Es ist schön, dass es euch wieder besser geht, Eir sei Dank! Es tut mir leid, aber wir mussten euch zum auskurieren in diese Zelle bringen. Ihr habt, während des schalfens, um Euch geschlagen."
Die Tür schwang auf und gab den Blick auf einen Thron frei der am Ende einer aufwärts führenden Treppe stand, dieser wurde von einem weißhaarigen Mann mit einer goldenen Augenklappe besetzt.
Thor schob mich vorwärts, auf den Thron zu, kniete nieder und deutete mir an mich auch hinzu knien, doch dies erinnerte mich zu sehr an Loki und ich blieb, stur geradeausschauend, stehen.
,,Ist das das Mädchen von dem du mir erzählt hast Thor?"
,,Ja, Vater", sagte Angesprochener und stand wieder auf.
,,Schön dass Ihr endlich wach seid, drei Tage schlaf müssten genug sein!"
Erstaunt, von der Grobheit seiner Worte, klappte mein Mund lautlos -wie bei einem Fisch- auf und zu.
Der Götterkönig sah Thor auffordernd an, dieser trat etwas zurück und stellte mich vor.
,,Das ist Caitlyn Carter, sie kommt aus Midgard und ist, unbeabsichtigt, mit nach Asgard gekommen. Wie sie dass geschafft hat, ist uns ein Rätsel. Eir hat eine Vermutung, die sich noch nicht bestätigt hat...Wir warten auf ihr Urteil."
Ihre Majestät musterte mich kritisch, auf seine Handbewegung hin, traten zwei Wachen auf mich zu und durchsuchten mich.
Sie nahmen mir mein Handy, dessen Akku sich natürlich nicht auf magische Weise aufgeladen, meinen Kugelschreiber und meine Kaugummis ab, die schon seit Ewigkeiten abgelaufen waren.
Alles wurde ihrem König zu Füßen gelegt, der es begutachtete und für ungefährliche empfand, deshalb gaben sie mir alles wieder zurück.
Juhu!
Jetzt war ich wieder stolze Besitzerin einen leeren Handys, eines kaputten Kugelschreibers und alten Kaugummis.
,,Wie alt seid Ihr? Habt Ihr Familie?"
,,Ich bin 18 Jahre alt und meine Familie ist auf Midgard...", ihre Majestät starrte mich an, als würde es sich für eine junge Dame nicht ziehmen, den König direkt an zu sprechen.
Das Tor öffnete sich, eine braunhaarige Frau trat hin durch und blieb hinter Frigga stehen.
,,Eure Majestät, dieses Mädchen ist nicht freiwillig nach Asgard gekommen. Durch eine Vergiftung, wurde sie "mit gezogen" ."
,,Eine Vergiftung, Eir?"
,,Ja Euer Majestät, eine Vergiftung, die durch unsere Blau-Koralle hervor gerufen wird. Sie muss auf Mitgard vergiftet worden sein....da sie nicht gestorben ist, vermute ich das sie eine von uns ist."
Alle starrten erst die Göttin namens Eir und dann mich an, Thor meldete sich zu Wort:,, Das würde erklären, warum sie ohne Hilfe aus ihrer Zelle aus gebrochen ist!"
,,Ich bin nicht aus gebrochen, die Wand war plötzlich Gelee!", stellte ich klar, doch das änderte nicht viel an meiner Lage.
Einer Wache ging ein Licht auf und er rief:,, Natürlich, Gelee!", jetzt starrten wir ihn verwirrt an und zweifelten an seinem Verstand, schnell sprach er weiter.
,,Idunaya, die Zwillingsschwester von Idun!", man könnte förmlich sehen, wie es bei den anderen Göttern ,,klick" machte und sie wussten wovon er sprach.
Nur ich verstand nicht und niemand wollte es mir erklären, Frigga und Eir begannen zu tuscheln.
,,Schön! Schön. Kann ich jetzt zurück nach Midgard, oder ist das zu viel verlangt?"
,, Ihr seid jetzt eine Göttin! Ihr könnt nicht zurück! Ihr gehört hier....", diese Worte kamen von ganz weit her, ich sah rot.
Überall rot!
Und nur vier Wörter waren in meinem Kopf und kreisten herum:,, Ihr könnt nicht zurück...Ihr könnt nicht zurück...Ihr könnt nicht zurück..."
Irgendetwas traf mich am Hinterkopf und aus dem rot wurde schwarz, ich war Ohnmächtig.
Ich öffnete meine Augen und hatte ein Deja vue, denn über mir befand sich wieder die gleiche Mamordecke, wie beim letzten erwachen.
Ein Blick zur Seite verriet mir, dass ich wieder in dieser Zelle lag, auf der gleichen unbequemen Pritsche.
Langsam stand ich auf und sah mich wieder um, dieses mal, lag auf dem Tisch, ein Brief in dem eine Erklärung stand:
Liebe Idunaya,
ich muss mich für die uneinfühlsamkeit meines Mannes entschuldigen, wir hätten es dir nicht so direkt sagen sollen. Nachdem Odin gesagt hat das du nicht mehr zurück kannst, hast du die Wachen attackiert. Du hast rot gesehen und das verstehe ich, zu deiner und unserer Sicherheit, haben die Wachen dich ohnmächtig geschlagen und zurück in die Zelle gebracht. Bitte versuch dich hier so gut es geht einzuleben, auch wenn es schwer ist.
Frigga
Tolle Erklärung.
Aber ich mußte zurück zu Nika und dann zu meiner Familie, aber als erstes musste ich wieder aus dieser Zelle heraus.
Ich hob meine rechte Hand und legte sie auf die Glaswand, dieses mal konnte ich nicht hindurch fassen.
Na gut dann eben anders! Mit einem vor konzentration verzehrtem Gesicht, startete ich einen neuen Versuch, dieses mal funktionierte es.
Keine zwei Sekunden später stand ich auf dem Gang und konnte in meine Zelle sehen, die von außen noch leerer aussah, als von innen.
Loki stand an die Glaswand gelehnt, hatte den Kopf schief gelegt und schien zu überlegen, dann winkte er mich zu ihm und ich tat ihm den Gefallen.
,,Caitlyn, würdet Ihr mir helfen aus dieser Zelle zukommen? Dann helfe ich Euch vielleicht nach Midgard zu kommen."
,,Prinz von Asgard...warum sollte ich Euch helfen? Ich bin doch nur ein mickriger Mensch!", Loki schnaubte abfällig und erwiderte:,,Ihr habt es also noch nicht akzeptiert, dass Ihr eine Göttin seid?"
,,Nein und das wird sich auch nicht ändern!", sagte ich fest entschlossen.
Mein Gesprächspartner zog nur spöttisch die Augenbrauen hoch und wisperte so leise, dass ich ihn fast nicht verstand:,, Wie erklärt Ihr es dann, dass Ihr einfach so durch die Zellenwand spaziert seid?"
,,Also...die Zelle ist kaputt! Sie lässt mich raus und wieder rein!", verkündete ich nach kurzem überlegen und mit einem triumphierenden lächeln auf dem Gesicht.
,,Das glaube ich nicht. Könnte es vielleicht daran liegen, dass Ihr die Göttin der Magie seid, die..."
,,Moment!", unterbrach ich ihn:,, Würde ich nicht Eurem Vater Odin das Amt als Gott der Magie wegnehmen?"
,,Erstens ist er nicht mein Vater und zweitens hat der Allvater nur das Amt der für Tod erklärten Göttin der Magie übernommen. Sie starb bevor Thor oder ich geboren wu... . Moment woher wisst Ihr dass über Odin?"
Ertappt überlegte ich, was ich ihm sagen sollte, am besten die Wahrheit, denn eine Lüger hätte er sofort durchschaut:,, Bei uns auf Midgard gibt es Bücher über Asgad und über euch Götter! Wobei die Beschreibungen der Personen nicht so ganz stimmen."
Der Gott der Lügen sah mich interessiert an:,, Wie werde ich beschrieben?"
,, Also....rote Haare, in einer Höhle, gefesselt mit den Gedärmen Eurer Söhne, über Euch eine Schlage, deren Gift Euch ins Gesicht tropft und Eurer Gesicht verätzt...trifft das zu?"
Die Augen des Gottes wurden groß und er starrte mich mit offenem Mund an, ich hatte eine Sache vergessen: die Lippen des Gottes waren angeblich vernarbt.
Das traf genauso wenig zu, wie die roten Haare, denn die Lippen des Prinzen waren makellos...
Nein, aus Caitlyn, ganz böse!
Er ist dein Feind, er hat New York verwüstet und...
Die Stimme Thors riß mich aus meinen Gedanken:,, Caitlyn, warum bist du hier draußen?",, Vielleicht weil die Zelle doof ist!?"
,,Meine Mutter möchte mit dir reden, komm.", der Gott des Donners machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zum Ausgang des Zellenblocks.
Ich beugte mich ein Stückchen zu Loki und murmelte:,, Ich denke nochmal über Euer Angebot nach. Natürlich nur wenn ich Zeit finde."
,,Carter! Ich warte nicht ewig!", Thor stand am Ende des Ganges und wirbelte Mlöjnir elegant durch die Luft, seufzend ging ich hinter ihm her und konnte den Blick Lokis förmlich spüren.
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