Ein hinterhältiger Tisch und ein Loki, der mich auf eine brilliante Idee bringt
POV Caitlyn Carter
Ich träumte etwas komisches und damit meine ich nicht, dass ich von fliegenden Pferden, sprechenden Schlangen und dergleichen träumte.
Nein, ich träumte mir so einen Mist zusammen, dass jeder halbwegs gesunde Mensch mich zu einem Psychater geschickt hätte.
Das Problem war, wie bei so vielen Träumem, dass ich nach dem Aufwachen nicht mehr wusste, was ich geträumt hatte.
Während ich geschlafen hatte, musste jemand in meine Zelle gekommen sein und mir etwas zu essen auf den Tisch gestellt haben.
Verschlafen, stand ich auf und fiel promt, da meine Augen noch halb geschlossen waren, über meine Schuhe.
Diese lagen vor meinem Bett, wo ich sie, während ich geschlafen hatte, abgestreift haben musste.
Der Länge nach auf dem Boden liegend, konnte ich jetzt die Webarbeit des Teppichs begutachten, seufzend drehte ich mich auf den Rücken und zog mich am Bett hoch.
Den Tisch mit der Nahrung fest im Visier, übersah ich den Hocker, der vor dem Tisch stand, knallte mit den Knien dagegen und ging fluchend zu Boden.
Ich sah es als ein Wink des Schicksals und blieb auf dem Boden sitzen, da ich es nicht riskieren wollte, mir nochmal weh zu tun, tastete ich blind auf dem hinterhältigen Tisch über mir, nach etwas essbarem.
Erst nachdem ich, mit der Hand, gegen etwas aus Metall gestoßen, das darauf hin umgekippt war und eine Flüssigkeit auf meinen Kopf tropfte, ging ich auf die Knie und sah auf den Tisch.
Auf dem blütenweißen Tischtuch, hatte sich ein dunkelroter Fleck ausgebreitet, der verdächtig nach Wein roch.
Auf einem Teller lagen ein paar Scheibenbrot, die vom Rotwein durchtränkt worden waren und ungenießbar aussahen.
Daneben lagen zwei Äpfel, die genießbarer aussahen, als der Rest, der dort lag.
Schnell schnappte ich mir einen, ließ mich auf meine vier Buchstaben sinken und biß genüsslich in die Frucht.
Ich war so vertieft in meinen Apfel gewesen, dass ich die Person, die vor mir stand erst bemerkte, als sie sich räusperte.
Es war Thor, der mich leicht befremdet anstarrte.
Beim Versuch schnell hoch zu kommen, vergaß ich, dass ich unter dem Tisch gesessen hatte und knallte mit meinem Kopf gegen die Tischkante.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht und übel fluchend, richtete ich mich auf und sah Thor an, der mich besorgt musterte, aber nichts sagte.
,,Caitlyn, ich muss dich bitten, mir zu folgen.", befahl er mir und mit einem Blick auf meine Schuhe, die immer noch vor dem Bettlagen, fügte er hinzu:,, Zieh dir vorher aber noch die Schuhe an."
Er führte mich durch den Palast, wieder zum Thronsaal, wo sein Vater Odin auf seinem Thron saß und mich anstarrte.
,,Idunaya, Ihr habt den Palast ohne meine Zustimmung verlassen und wolltet den Bifröst überqueren, um nach Midgard zurückzukehren! Stimmt das?", begann er ohne jede Vorwarnung.
,,Ja...aber ich will nicht Idunaya genannt werden!", antwortete ich langsam.
,,Wie habt Ihr vom Bifröst erfahren? Wo habt Ihr diese Kleider her? Und wie konntet Ihr Heimdall dazu überreden, die Brücke zu öffnen!?", Ihre Majestät durchbohrte mich mit Blicken.
Mist, Mist, Mist!
Sollte ich die Wahrheit sagen, oder Lügen?
Ich entschied mich fürs Lügen:,,Ich beantworte die Fragen der Reihe nach. Erstens hat Euer Sohn Loki, mir von der Brücke, die nach Midgard führt, berichtet."
Odin machte keine Anstalten mich zu unterbrechen und kaufte mir diese Lüge ab, jetzt kam ich erst richtig in Fahrt.
,,Auf meinem Weg, aus dem Palast, habe ich mich in der Tür geirrt und stand dann in einer Art Kleiderschrank. Und dort habe ich vielleicht das ein oder andere Kleidungsstück mitgehen lassen?"
Er hörte immer noch geduldig zu und Frigga, die sich eben erst zu uns gesellt hatte, verzog keine Miene.
,,Und als ich dann bei diesem Heimdall war, da habe ich ihm ein Messer an die Kehle gehalten und gesagt, wenn er diese Brücke nicht öffnet, dann rollt sein Kopf....genauso war es..."
Odin lächelte zu frieden, winkte dann eine Wache zu ihm und tuschelte mit ihr.
,,Nun denn, da Ihr euch ja offensichtlich so gut mit meinem Sohn versteht, werdet Ihr in die Zelle neben ihm eingesperrt. Und da wir es geschafft haben, Eure Magie zu blockieren, wird Euch kein weiterer Ausbruch gelingen!"
Das meine Magie definitiv nicht blockiert war, musste ich ihm ja nicht auf die Nase binden.
,,Ihr wollt mich gegen meinen Willen hier fest halten!?"
,,Genau!", erfreut darüber, dass ich so schnell begriffen hatte, was er mir antat, lächelte Odin.
Die Wachen eskortierten mich zu meiner Zelle, dort saß Loki auf dem Boden und sah überrascht von seinem Buch auf.
Die Soldaten, schubsten mich durch eine der Glaswände, die kurzzeitig Gelee war und hinter mir sofort wieder fest wurde.
Erstaunt, von der gut ausgestatteten Zelle, sah ich mich um, Tisch, Stuhl mit Hocker, Pritsche und...Bücher, genau drei.
Der Titel lautet:,, die Chroniken des Magnus Chase", erfreut hob ich das zweite Buch der Reihe hoch und begann zu lesen.
Der Gott der Lügen, hielt ebenfalls ein Buch in der Hand, das verdächtig nach Magnus Chase aussah.
Hatte er Frigga davon erzählt, dass ich gerne laß?
Und wenn schon, immer hin war ich beschäftigt.
Eigentlich ganz nett und aufmerksam von ihm.
Normalerweise, laß ich immer E-Books und das Gefühl, ein ganzes Buch in der Hand zu halten, war ungewohnt.
Mit der Nase im Buch, ließ ich mich, auf die Pritsche fallen und vertiefte mich in die Geschichte.
Klatsch!
Das Buch das ich gelesen hatte, folgte der Schwerkraft und landete auf meinem Gesicht.
Verdammt!
Ich war, mit dem Buch über mir eingeschlafen.
Vorsichtig ließ ich das Buch auf den Boden neben mir fallen, drehte mich auf die Seite und schlief sofort ein.
Der nächste Morgen war ereignislos, ich aß mein Frühstück, laß mein Buch weiter und langweilte mich.
Die beiden Bücher hatten nicht lange vorgehalten und jetzt versuchte ich mit einer Birne und zwei Äpfeln zu jonglieren.
Ich war eine Katastrophe, die Äpfel fielen im Sekundentakt auf den Boden und hatten schon braune Stellen.
Interessanterweise, fiel mir die Birne nur dreimal runter.
Loki beobachtete mich kopfschüttelnd, nahm auch zwei Äpfel und eine Birne und begann zu jonglieren.
Er warf sie lässig in die Luft und fing sie wieder auf.
Beleidigt, weil ich so eine Katastrophe und dieser blöde Gott ein Supertalent war, legte die Früchte weg und ließ mich auf den einen Sessel fallen.
,,Beleidigt?", fragte Loki, der aufgehört hatte anzugeben und jetzt an der Scheibe lehnte.
,,Ja!", gab ich patzig zurück und zog eine Schnute.
,,Zugegeben, ich kann auch nicht jonglieren...", erstaunt sah ich ihn an, er fuhr fort:,, Das war nur eine Illusion!"
,,Könnt Ihr mir beibringen, wie man eine Illusion erzeugt!?", fragte ich neugierig.
Der Gott des Schabernacks seufzte theatralisch, nickte dann aber.
Zwei Stunden später, schaffte ich es mich unsichtbar zu machen und eine Illusion zu erzeugen, die mich perfekt nach ahmte.
Ich ließ im gesamten Raum Dinge erscheinen, die gar nicht da waren.
Meinen leerer Laptop, mein Bett, meine Lieblingskleidung, meinen hellblauen Rucksack und natürlich das Ladekabel für mein Handy.
Erfreut steckte ich mein Handy an das Ladekabel und suchte eine Steckdose, bis mir auffiel, dass es hier natürlich keine Steckdosen gab.
Der Prinz von Asgard sah mir etwas erstaunt zu, bis er endlich fragte, warum ich die Illusionen anfassen konnte.
Meine Hand klatschte gegen meine Stirn.
Ich hatte diese Dinge von Midgard nach Asgard teleportiert.
Vielleicht konnte ich sie wieder zurück teleportieren und mich dazu!
Loki schien meine Gedanken erraten zu haben und zuckte nur mit den Schultern.
Hochkonzentriert öffnete ich ein Portal, sammelte meine Sachen zusammen und stopfte sie in meinen Rucksack.
,,Es war mir eine Freude Euch kennen lernen zu dürfen.", sagte ich förmlich und knickste sogar.
Mein Nachbar verbeugte sich leicht und antwortete eben so förmlich:,, Das Vergnügen war ganz meinerseits!"
,,Ach so und richtet Odin bitte aus, dass ich nie wieder nach Asgard komme, solange er regiert!"
,,Das werde ich wortwörtlich überbringen! Fast hätte ich vergessen Euch zu sagen, dass jeder Zauber Euch kraft entzieht. Also je mächtiger der Zauber ist, desto schwächer werdet Ihr! Gute Reise!"
Ohne mich noch einmal umzusehen, trat ich durch das schimmernde Portal und ließ Asgard und die nervigen Götter, hoffentlich, hinter mir.
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