Kapitel 40- Du vermisst sie, nicht wahr?
"Hallo Miss, mein Name ist Stephen, was Ihnen durchaus bekannt ist, ich weiß. Ich werde Ihnen die nächste Woche zur Seite stehen", stellte er sich vor und bei seinem Anblick begann ich zu schmunzeln. War mein Dad denn Wahnsinnig geworden?! Wie konnte er seine Tochter mit so einer Gottheit alleine lassen?!
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Jess P.O.V.
"Freut mich, aber bitte nenn mich doch Jess", erwiderte ich und ergriff seine Hand, die er mir so eben entgegen gestreckt hatte. Die stechenden Blicke von den drei Männern hinter mir waren mir durchaus bewusst, aber ich ignorierte sie gekonnt. "Also Jess, Stephen ist mein bester Mann, wenn er dich verliert gebe ich die Hoffnung auf, dann bist du verdammt gut darin unterzutauchen", schmunzelte er und als ich meinen Blick auf Stephen richtete wurde mir auch bewusst, dass er bei der Aussage lächelte. "Keine Sorge, Dad. Solange du mir die vom Hals hältst habe ich keinen Grund um zu flüchten", sagte ich etwas barsch, während ich auf Mason und Aiden deutete.
"Das werde ich tuen", antwortete er streng auf die beiden blickend und verabschiedete sich mit einer Umarmung von mir. Von Aiden verabschiedete ich mich mit einem Kuss auf die Wange und den Worten "halte bitte deinen Freund und deinen besten Freund für die nächsten Tage aus New York fern", schmunzelnd sahen wir uns beide an und von Mason verabschiedete ich mich mit einem bösen Blick und harkte mich danach provozierend in Stephens durchtrainierten und tätowierten rechten Arm ein. Er schien kurz überrascht davon, lief danach jedoch mit mir zusammen zu seinem alten Chevy SS und bei dem Anblick dieses wunderschönen Autos hätte ich dahin schmelzen können. Nachdem wir gemeinsam einstiegen und davon fuhren sprach ich ihn auch direkt auf dieses Baby an.
"Wie bist du denn an dieses Schätzchen gekommen?", fragte ich ihn und schmunzelnd sah er mich an. "Du kennst dich mit Autos aus?", stellte er mir eine Gegenfrage und kurz überlegte ich, ob ich ihn nicht doch eher im Glauben lassen sollte, dass ich dem Stereotyp einer Frau entsprach, die sich für Schuhe und Handtaschen interessierte, anstelle von Autos, verwarf diesen Gedanken aber wieder fast so schnell wie er aufgetaucht war. "Naja, wie könnte man einen Chevrolet Chevelle SS mit einem Big Block Motor und sechshundert PS nicht kennen", gab ich etwas verlegen von mir und sein Schmunzeln von gerade eben glich mittlerweile einem verschmitzten Grinsen. "Ich denke wir beide werden eine Menge Spaß die nächste Woche haben", sagte er schmunzelnd.
"Ach? Werden wir das?", schmunzelte auch ich und umso länger ich hier mit ihm saß, desto weniger konnte ich die eiskalte Miene aufrecht erhalten. "Definitiv", grinste er weiterhin. Den restlichen Flug unterhielten wir uns weiterhin über das was die kommende Woche anstehen würde und lernten uns gegenseitig besser kennen. "Also was ist deine Lieblingsbeschäftigung?", fragte er mich dieses mal. "Mhh, ich zeichne sehr gerne, aber ich liebe auch jegliche Arten von Sport und du?", stellte ich ihm eine Gegenfrage. "Wir haben anscheinend mehr gemeinsam als ich dachte", antwortete er und wir beide sahen uns schmunzelnd an. "Okay, Lieblingsessen?", harkte ich weiter nach. "Chinesisch und Italienisch bevorzuge ich besonders, aber eigentlich liebe ich jegliche Art von Essen, denn Abwechslung ist das wichtigste für mich und bei dir?", antwortete er und ich fühlte mich, als würde ich mir selbst gegenüber sitzen, nur das er männlich war.
"Ist bei mir genau das selbe. Seltsam, wir kennen uns seit nicht einmal ein paar Stunden und ich hab das Gefühl als würde vor mir ich selbst sitzen", erklärte ich ihm und zustimmend nickte er. "Und was jetzt, ich habe das Gefühl ich weiß alles über dich und dann gleichzeitig auch gar nichts. Also erzähl mir, wie war dein Leben bis jetzt und was sollte ich alles über dich wissen", fügte ich hinzu und nachdenklich verzog er seine Miene. "Also mein Name ist Stephen, ich bin 23 Jahre alt und habe die letzten Jahre meines Lebens mit einem Wirtschaftsstudium verbracht, was ich abgeschlossen habe, aber jedoch schnell die Freude dran verloren habe und deshalb arbeite ich jetzt für deinen Dad. Ich bin hier in der Nähe aufgewachsen und zur Schule gegangen und mehr gibt es zu meiner Vergangenheit nicht zu sagen. Über mich wissen musst du eigentlich nur, dass ich allem Anschein nach genau gleich wie du handle und denke, dass heißt du solltest mich besser nicht provozieren, dass könnte tödlich enden", sagte er zu ende hin lachend und auch mir entlockte er damit ein breites Grinsen.
"Aber über dich sollte ich so wie es aussieht sehr viel wissen oder was hatte das mit dem abhauen vorher zu bedeuten", fügte er schmunzelnd hinzu. "Also ich bin Jess, mittlerweile 17 Jahre alt und ich habe die letzten Jahre so einiges durchmachen müssen. Die Krönung des ganzen war der Tod meiner Mutter, weshalb wir jetzt auch nach New York fliegen. Über mich solltest du definitiv wissen, dass man mich auch nicht provoziere sollte und wie mein Vater schon gesagt hat bin ich ein Meister darin spurlos zu verschwinden", erwiderte ich und währenddessen nickte er nur stumm lächelnd. "Ich denke wirklich, dass wir uns sehr gut verstehen werden", fügte ich hinzu, was er erwiderte. Danach verging die Zeit schweigsam und als wir in New York ankamen zogen mich all die schlechten Ereignisse die hier geschehen waren im ihren Bann.
Ich fühlte mich schlecht und hätte mich am liebsten wieder weinend im Zimmer meiner Mutter verkrochen, aber dann huschte mein Blick zu Stephen und ich wollte vor ihm keine Schwäche zeigen. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, aber in solchen Situationen vermisste ich Mason, seine Trost spendenden Umarmungen, seine Nähe, einfach ihn. Seufzend wegen diesem Gedanken begab ich mich zu dem Taxi, dass Stephen gerufen hatte und machte mich mit ihm zusammen auf den Weg zu unserem alten Haus. Als wir das Haus betraten sagte ich Stephen, dass er in dem Gästezimmer schlafen konnte, während ich mein altes Zimmer bezog. Etwas bedrückt und in Gedanken versunken strich ich über die einzelnen Maserungen, die sich auf dem Türrahmen befanden, bis mich seine Stimme aus den Gedanken riss.
"Du vermisst sie, nicht wahr?", fragte er so leise, dass ich es beinahe gar nicht wahrnahm. "Ja, sehr sogar sie war alles für mich. Sie hatte so etwas nicht verdient", erklärte ich ihm und erst als er mir die Tränen aus dem Gesicht strich, merkte ich dass ich weinte. "Endschuldige", entschuldigte ich mich bei ihm. "Pscht, nicht dafür. Ich verstehe dich gut, als meine Mom damals gestorben ist, ist eine Welt für mich zusammen gebrochen. Und ich weiß, dass du dich die ganze Zeit zusammen reißt, weil du glaubst, dass du stark vor mir sein musst, aber Tränen sind kein Zeichen der Schwäche, sondern ein Zeichen der Liebe, denn wir trauern nur um den Verlust geliebter Personen", erklärte er mir und ohne groß nachzudenken sprang ich ihm in die Arme und weinte mich an seiner starken Schulter aus. "Ich weiß wir sollten jetzt ein Paar werden um das Klischee zu erfüllen, aber vielleicht kannst du ja in mir eine Art großer Bruder sehen, der da ist um dich zu beschützen, denn das bin ich. Und so wie es aussieht hat dein anderer 'Bruder' das mit dem beschützen und lieben vollkommen vermasselt", schmunzelte er und ich war wirklich froh Stephen zu haben, denn er hatte Recht mein Herz hing viel zu sehr an Mason, um ihn lieben zu können, aber einen großen-Bruder-Ersatz könnte ich definitiv in ihm sehen.
"Danke, Stephen. Das ist definitiv nicht selbstverständlich", bedankte ich mich bei ihm und darauf schenkte er mir ein ehrliches Lächeln. "Gerne, Kleines", antwortete er und zog mich näher in seine Arme. "Und jetzt mache ich uns beiden einen Tee und du erzählst mir die ganze Geschichte von Anfang an, damit ich weiß wem ich als großer-Bruder-Ersatz eine reinhauen muss", schmunzelte er und zog mich nach unten in die Küche. Ich liebte Stephen jetzt schon für seine Art.
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