- Chapter 14 -

Magnus


"Magnus."

Nur halb drehte er seinen Kopf in Richtung Izzys Stimme.

Er wusste doch schon längst, dass sie vor dem Grundstück der Lightwoods standen...

Er versuchte seit einer halben Stunde auf die Lösung für die Sprechanlage zu finden, ohne dass er Maryse oder dem Professor verraten musste, was er vor hatte.

Magnus bezweifelte nämlich, dass der Professor begeistert davon sein würde, Alec mit seinen kleinen Dramen zu zu texten.

Ein Versuch war es aber immerhin Wert. Vielleicht half es Alec sogar wirklich.

"Hm.", antwortete er dreißig Sekunden später immer noch abwesend und sah auf seine Fingernägel.

Ihm rutschte augenblicklich das Herz in die Hose als er bemerkte, dass er vergessen hatte, den schwarzen Nagellack zu entfernen.

Und nicht nur das.

Hektisch und auch etwas grob klappte er den Sonnenschutz des Autos herunter und öffnete den kleinen Spiegel, der sich auf der Rückseite versteckte.

Izzy blickte ihn von der Seite schräg an.

Für einen Moment setzte sein Herz aus.

Das war wahrscheinlich der erste Moment in seinem Leben, in dem er sich dafür schämte geschminkt zu sein.

Er hatte komplett vergessen, dass er seine normale Kleidung an hatte und zusätzlich nicht gerade dezent Schminke im Gesicht hatte.

(ohne aufgeklebte Wimpern und Eyeliner!!)

"Was ist los? Hast du etwas im Gesicht?", fragte Izzy belustigt und beugte sich zu ihm herüber, dann kitzelte sie ihn spielerisch.

Reflexartig schlug er ihre Hand von seinem Körper und sah ihr in das geschockte Gesicht.

"Ich kann da so nicht rein.", er zeigte demonstrativ und wütend auf sich selbst in sein Gesicht.

Izzys musterte ihn kurz und schüttelte dann verständnislos den Kopf. "Wieso machst du dir solche Sorgen, was die Leute in dieser riesengroßen Villa von dir denken werden?"

Magnus atmete laut aus. Der Geschmack der Verzweiflung lag ihm auf der Zunge und er spürte auch einen dicken Kloß in seinem Hals.

"Was, wenn Maryse mich gleich hochkant aus ihrem Haus wirft? Was, ist wenn Alec..."

Izzy runzelte die Stirn. "Dir kann doch egal sein, was Alec über dich denkt. Es kommt nicht darauf an, wie du aussiehst, Mags. Vor allem bei Alec nicht."

Magnus wusste gleich, dass Izzy Recht hatte, doch trotzdem blockierte etwas in ihm.

Irgendetwas in ihm sträubte sich, nicht dieses Haus zu betreten.

Es war keine Angst, zumindest fühlte sich dieses etwas nicht nach Angst an.

"Ich weiß, aber..."

Izzy umfasste seufzend sein Gesicht mit ihren Händen und lächelte sanft.

Für einen Moment waren sie beide wieder nur Magnus und Izzy und nicht Magnus und Izzy mit tausenden Problemen.

"Wo ist der Magnus hin, der damals mit fünfzehn die Verkäuferin gefragt hat, wo er sich Highlighter und Glitzer kaufen könnte? Wo ist der Magnus, der ohne Hemmungen direkt in die Schuhabteilung der Frauen läuft und sich in aller Öffentlichkeit hohe, silberne Glitzerstiefel über die Füße zieht und im Laden herumläuft als wäre es nichts."

Magnus senkte den Blick und atmete tief durch.

Izzy hatte Recht. Wo war plötzlich der toughe Magnus hin, dem nichts zu peinlich, demütigend oder zu einschüchternd war?

Wieso kümmerte sich dieser Magnus so sehr über die Meinung von Menschen, die ihn doch sowieso nicht kannten?

"Ich hab die Schuhe letztendlich doch nie gekauft.", erwiderte er und lächelte etwas halbherzig.

Izzy rollte mit den Augen. "Ich weiß, aber auch nur, weil du mit Frauenstiefel nicht wirklich umgehen kannst."

Magnus schnaubte beleidigt. "Was kann ich dafür, dass der Absatz jedes Mal abbricht, wenn ich in welchen laufe?"

Izzy lachte.

Magnus grinste zurück und schüttelte dann den Kopf. "Du hast Recht. Ich wollte mich doch eigentlich schon die ganze Zeit so anziehen."

Izzy machte ein triumphierendes Gesicht und küsste ihn sanft und kurz auf den Mund.

Etwas, das sie seit sie achtzehn war nicht mehr getan hatte und Magnus, um ehrlich zu sein, sehr oft vermisst hatte.

Da aber die Leute im Dorf angefangen hatten hinter ihrem Rücken Gerüchte zu verbreiten, die überhaupt nicht gestimmt hatten, hatte Izzy schließlich automatisch damit aufgehört.

Deswegen war er auch etwas schockiert als er Izzy jetzt ins Gesicht sah.

Izzy biss sich verlegen auf die Unterlippe und löste sich dann ganz von ihm.

Magnus schenkte ihr ein kleines, aufmunterndes Lächeln. "Danke."

Izzy wurde leicht rot. "Das war das letzte Mal, dass ich das gemacht habe. Wetten, dass ihr tausende Kameras stehen und uns gerade gefilmt haben."

Magnus rollte mit den Augen und öffnete, ohne noch länger über die folgende Situation nachzudenken, die Autotür.

Zum Abschied warf er seiner besten Freundin einen Luftkuss zu. "Hab etwas mehr vertrauen."

Izzy schüttelte den Kopf. "Niemals." Dann startete sie den Motor, wendete und fuhr davon.

Magnus seufzte innerlich. Manchmal war es doch sehr anstrengend mit seiner besten Freundin.

So ruhig wie möglich steuerte er jetzt auf das große Tor zu und presste seinen Daumen auf das Erkennungsfeld unter der kleinen Unterdachung.

Das Feld leuchtete grün auf als sein Fingerabdruck erkannt wurde. Wenige Sekunden später setzte sich auch schon das Tor in Bewegung.

Magnus würde sich innerlich wahrscheinlich nie daran gewöhnen können, in was für einem Umfeld er jetzt seit circa einem Monat arbeitete.

Der Luxus, die Technik, selbst das Essen!

Zwar versuchte er Maryse kleinen, aufmerksamen Gesten so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, doch das ein oder andere Mal hatte er dann doch gemeinsam mit ihr am Tisch gesessen und hatte mit Robert und Maryse gemeinsam gegessen.

Magnus lächelte unfreiwillig bei dieser Erinnerung.

Die beiden waren ihm schon sehr ans Herz gewachsen.

Vielleicht finden sie es ja gar nicht so schlimm, dachte er immer wieder während er in Richtung Haustür lief.

Beth, das Dienstmädchen, welches wahrscheinlich seine einzige gleichaltrige Freundin war - nach Izzy - erwartete ihn schon vor der Tür.

Sie lächelte ihm schon von weitem zu.

Magnus war bewusst, dass sein Auftreten schon bei zehn Meter Entfernung auffiel, deswegen entspannte er sich, als er ihr Lächeln sah.

Wie immer lächelte er breit zurück, rannte die Stufen zur Tür leichtfüßig hoch und umarmte Beth.

Beth sah ihm tief in die Augen als sie sich voneinander lösten. "Wow!"

Magnus lächelte. Es tat so gut nicht gleich abgewiesen zu werden, nur weil er ein Mann war und ganz offensichtlich Make-up trug.

"Du siehst so...so gut aus. Wow!", rief Beth aufgeregt wie ein kleines Mädchen und brachte Magnus zum Lachen.

Man sah ihr an, dass sie komplett vergessen hatte, dass sie gerade bei der Arbeit war und eigentlich braves Dienstmädchen spielen müsste.

"Danke, du siehst aber auch nicht schlecht aus.", erwiderte er grinsend und zupfte neckisch an ihrer Schürze.

Beth verdrehte die Augen und setzte dann wieder ihren ernsthaften Gesichtsausdruck auf.

"Maryse erwartet dich im Wohnzimmer. Ich glaube sie möchte wissen, wie es dir bis jetzt hier gefällt."

Magnus wurde ebenfalls etwas ernster und nickte.

Gemeinsam gingen sie durch die Eingangstür. Wie immer führte Beth ihn zuerst ins Wohnzimmer und begab sich dann in die große Küche, um Tee zu kochen.

Eine leichte Nervosität stieg in ihm auf, als er schließlich Maryse mit dem Rücken zu ihm gewandt sitzen sah.

Als sie seine Schritte hörte, drehte sie sich zu ihm um und runzelte für einen Moment die Stirn.

Magnus' Herz klopfte laut und schnell und er versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu halten.

Seine Händen schwitzten leicht, ihm war allgemein ziemlich heiß.

"Magnus...", murmelte Maryse noch immer überrascht.

Sie musterte ihn von oben bis unten.

Für einen Moment zog er es in Erwähnung sich für sein Aussehen zu entschuldigen und erklären, wieso er jetzt plötzlich so auftauchte, doch er entschied sich dagegen.

Stattdessen tat er so als wäre es ganz normal (es war ja eigentlich auch für ihn ganz normal) und setzte sich gegenüber von Maryse auf die zweite Couch.

"Guten Morgen.", erwiderte er und lächelte ihr freundlich zu. "Beth sagte mir, Sie wollen mit mir reden."

Maryse blinzelte ein paar Mal hintereinander und nickte dann mechanisch.

Magnus konnte nicht einschätzen, ob sie ihn gleich dazu zwingen würde sich zu umzuziehen und abzuschminken, es einfach ignorierte oder dieses Thema ansprach.

Innerlich tippte er auf letzteres, da Maryse eine Person war, die etwas gerne besprach, damit die Sache gleich geklärt war.

"Das ist neu.", stellte sie schließlich fest und bewegte sich etwas unruhig auf ihrem Platz.

Man sah ihr an, dass sie nicht wusste, wie sie auf ihn reagieren sollte.

Magnus kannte solche Situationen zu gut und er hatte gelernt es nicht persönlich zu nehmen.

Denn klar, man brauchte schon etwas Zeit um zu registrieren und zu akzeptieren, dass der Mann, der gerade vor einem stand, geschminkt und ziemlich auffällig gekleidet war.

Außerdem hatte er auch seine Haare wieder hochgestylt.

Keine Locken mehr, keine Haarsträhnen mehr, die ihm perfekt über die Stirn fielen, keine seriöse Kleidung mehr, kein ungeschminktes Gesicht.

Stattdessen trug er seine nachtblaue, leicht durchsichtige Bluse mit silbernen Glitzer-Highlights, schwarze, enge Jeans, dazu passendes Augen-Make-up mit Face-Contouring, mindestens drei silberne, große Ringe an jeder Hand, schwarze Halbstiefel und eine andere Frisur.

Für Maryse musste Magnus eine völlig andere Person sein.

Deswegen gab er ihr auch die Zeit um den Überraschungsmoment erst einmal zu verdauen.

"Ja, ich weiß." Er zeigte dabei keine Spur von Reue oder Verlegenheit.

Entweder wurde er so akzeptiert oder nicht. Ein Zwischending gab es da nicht.

"Sind Sie schwul?"

Magnus hätte fast amüsiert aufgelacht.

Jedes Mal wurde er ihm diese Frage gestellt, wenn er in der Öffentlichkeit war und die Leute sich trauten ihn anzusprechen.

"Nein.", erwiderte er ganz ruhig. "Bisexuell."

Maryse nickte nur. "Okay."

Und damit schien die Sache erledigt.

Das nächste was sie fragte war, ob alles in Ordnung sei und er hier wirklich zu recht komme.

Am liebsten hätte Magnus sie umarmt, denn er hätte nie erwartet, dass Maryse so gut auf dieses Thema reagieren würde.

Vor allem reiche Leute waren doch bekannt dafür, dass sie Menschen, die aus der Reihe tanzten, nicht akzeptierten.

Oder war das wieder nur so ein Klischee, das Izzy ihm mal vor Jahren eingeprägt hatte?

Magnus war es eigentlich egal.

Nach ihrem Gespräch verließ er das Wohnzimmer und stieg die Treppe zum Fahrstuhl hoch.

Jetzt kam der eigentliche Moment der Wahrheit.

Wie würde Alec auf ihn reagieren?

Hatte Izzy wirklich recht? War für Alec das Erscheinungsbild einer Person eigentlich gar nicht so wichtig?

Magnus konnte es nicht genau sagen, obwohl er schon einen ganzen Ordner mit Notizen zu Alec hatte.

So weit hatte er nie gedacht, was ihn selbst ziemlich ärgerte.

Mit Notizblock und Stift bewaffnet schritt er also in den Fahrstuhl, drückte auf den richtigen Knopf und wartete mit wippenden Füßen bis er ankam.

Sein Kopf war wie leer gefegt, als Magnus den Fahrstuhl verließ.

Er nahm Alecs Anwesenheit sofort wahr, doch er nahm erst Blickkontakt auf als er sich auf seinen Stuhl gesetzt hatte, den Schreibblock auf den Knien, der Stift fest in den Händen.

Als sich ihre Blicke trafen, knisterte es wie gewohnt in der Luft, doch dieses Mal schien es viel lauter zu sein als sonst.

Magnus ließ sich nichts anmerken, sondern versuchte zu erkennen, in was für einer Stimmung sein Klient war.

Er erkannte recht schnell, dass Alec entspannt für seine Verhältnisse schien und notierte dies hastig.

Dann legte er den Block weg, genauso wie der Stift und musterte Alec einfach nur für einen Blick.

Wie immer steckte Alec in einem zu langen Pullover, doch dieses Mal war er dunkelblau. Eine Farbe, die Magnus noch nie an ihm gesehen hatte.

Seine Haaren saßen überraschend ordentlich und wellten sich wie gewöhnlich leicht an den Spitzen.

Außerdem trug er eine schwarze, enge Adidas-Jogginghose, die seine Beine sehr gut betonten.

Alec saß auf der Couch, gegen ein Kissen gelehnt und sah Magnus einfach nur in die Augen.

Sein Gesicht war entspannt, nur in seinen Augen wirbelte wie immer ein Sturm von Emotionen.

Magnus hatte in diesem Monat glücklicherweise gelernt, Alec ohne Scheu in die Augen sehen zu können, ohne nach fünf Sekunden das Stockwerk verlassen zu wollen.

Schließlich stand er auf und betätigte die Sprechanlage, die auf Knopfdruck auch an war.

Wie jedes Mal, wenn er mit Alec sprechen wollte, spürte er leichte Anspannung in sich hochsteigen.

Er bezweifelte, dass er dieses Gefühl in den nächsten Monaten loswerden würde.

Alec verfolgte ihn ganz genau mit seinen Augen, ohne den Kopf zu bewegen.

Vor ein paar Wochen empfand Magnus das noch als befremdlich, doch jetzt war es fast normal, dass er von Alec so intensiv beobachtet wurde.

Magnus wusste schließlich, dass das zu seinem ganzen Krankheitsbild dazugehörte.

"Hi. Alles gut?", begrüßte er Alec als wären sie in einem Café und nicht voneinander getrennt durch eine Plexiglasscheibe.

Alec zuckte nicht einmal mit dem Mundwinkel.

Magnus atmete innerlich tief durch.

Er hasste es normalerweise zu einer Person zu sprechen, bei der er wusste, dass sie sowieso nicht antworten oder überhaupt reagieren würde.

Er mochte Unterhaltungen, an denen mindestens eine Person beteiligt war und ihm verdammt nochmal auch antwortete!

Doch hier war das wieder etwas völlig anderes.

Eine andere Idee hatte er aber bis jetzt nicht und irgendwann wollte er auch endlich damit anfangen auszuprobieren, was Alec helfen könnte.

Zwar war ein Monat aus Psychologen-Sicht beinahe wie ein Tag, also null Fortschritt, doch Magnus ignorierte das absichtlich.

Also fing Magnus an zu erzählen, dabei ließ er seinen Blick nie direkt auf Alec weilen, sondern ließ ihn über die Umgebung schweifen.

Er erzählte Alec von Izzy, der Person, die ihm am meisten bedeutete.

"Ich war vierzehn oder fünfzehn, als ich ihr damals gesagt habe, dass ich nicht nur auf Frauen stehe. Ich glaube, das war der Tag an dem ich zum ersten Mal wieder richtig frei atmen konnte. Vorher waren da so viele dunkle Gedanken und Vorstellungen, die mir das Gefühl gegeben haben, dass ich ersticke. Damals hatte ich solche Angst davor, dass Izzy mich für immer hassen würde, nur weil ich bisexuell bin." Magnus hielt für einen Moment lächelnd inne.

Auch in Alecs Gesichtsausdruck hatte sich leicht etwas verändert, doch Magnus baute sich nicht zu viel Hoffnung auf.

"Sie hat angefangen zu weinen, als ich es ihr dann endlich gesagt habe. Danach habe ich ihr ein Eis spendiert, damit sie sich wieder beruhigt. Sie beruhigt sich am schnellsten, wenn sie Eis isst. Jedes Mal, wenn sie bei mir ist und ich weiß, dass sie über ein Thema reden wird, über das sie sich aufregt, stelle ich schon mal eine Schachtel Eis bereicht. Am Anfang hat sie sich noch darüber aufgeregt, doch jetzt ist sie sogar beleidigt, wenn ich es nicht tue. Typisch Izzy.", Magnus lachte laut und schüttelte leicht den Kopf über seine beste Freundin.

Sein Herz war erfüllt mit Wärme und Dankbarkeit.

Ohne Izzy wäre er verloren.

Unauffällig musterte er Alec aus den Augenwinkeln und stellte schmunzelnd fest, dass Alec völlig entspannt da saß und ihm offensichtlich ganz genau zu hörte.

"Sie war auch die Person, die mit mir zum ersten Mal Make-up eingekauft hat. Am Ende war ich immer derjenige, der ihr Schminktipps geben musste, wenn sie einen Fototermin oder ein Date hatte. Manchmal ist sie sogar vor der Schule bei mir vorbei gekommen, damit wir uns gemeinsam fertig machen konnten."

"Du hast in der Schule auch Make-up getragen?"

Diese dunkle, klare Stimme hätte Magnus wahrscheinlich unter Hunderten erkannt, obwohl er Alec bestimmt nur zwei Mal sprechen gehört hatte.

Magnus nickte zur Antwort. Er tat so, als wäre es etwas völlig normales, dass die wahrscheinlich unerreichbarste Person auf dieser Welt, ihm eine Frage gestellt hatte.

"Es war nicht immer leicht.", erklärte Magnus und verfiel in Erinnerungen, die ihm seelisch sehr weh taten.

Eigentlich hatte er gedacht, dass er die Gefühle, die hinter diesen Erinnerungen steckten, schon längst verklungen wären.

Doch das war ganz offensichtlich nicht der Fall.

Magnus rang um Fassung und ihm war bewusst, dass Alec sah, wie schwach er in diesem Moment wirklich war.

Auch wenn es vielleicht von außen gar nicht so extrem schien.

Trotzdem wollte Magnus Alec von seinen Problemen in der Schule erzählen, denn das war der eigentliche Knackpunkt dieser ganzen Sache.

Alec sollte erkennen, dass er nicht alleine war. Dass auch andere Menschen Probleme hatten, so wie er.

Doch bevor Magnus fortfahren konnte, öffnete sich plötzlich die Fahrstuhltür.

Magnus und Alec zuckten beide gleichzeitig zusammen.

Innerlich ärgerte sich Magnus so sehr über die Unterbrechung, dass er der Person, die gleich aus dem Fahrstuhl treten würde, am liebsten durchgeschüttelt hätte.

Alec hatte sich schon längst wieder hinter dieser kalten Fassade versteckt, als er wieder zu diesem sah.

Wieso passierte das immer in den entscheidenden Momenten?, fragte sich Magnus verärgert.

Er warf Alec einen Blick zu, der bedeuten sollte, dass er noch nicht fertig war und er beim nächsten Mal genau an dieser Stelle wieder anknüpfen würde.

Magnus hoffte sehr, dass Alec diese Botschaft verstand.

"Guten Tag.", begrüßte der Professor ihn als dieser aus dem Fahrstuhl schritt.

Natürlich! Wer sollte es sonst sein?

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