Kapitel 9

PoV. Tim

"Timi" höre ich eine tiefe Stimme und ein Schauer läuft über meinem Rücken.

Jedoch antworte ich nicht und eine Hand legt sich auf meine Schulter. Sofort zucke ich zusammen. "Wenn ich mit dir rede, dann will ich, dass du mich anschaust" raunt seine dunkle Stimme in mein Ohr und sein Atem trifft gegen dieses.

Ich schlucke und drehe mich dann langsam zu Jake herum. "Was willst du?" Frage ich Gelangweilt und grinsend sieht er mich an. "Du bist doch so gut in Englisch, würdest du mir Nachhilfe geben? Ich bin echt schlecht darin und brauche dringend Hilfe, ansonsten schaffe ich dieses Fach nicht" Murmelt er leise, damit es andere wahrscheinlich nicht mitbekommen.

"Wie bitte?"

Fragt Jake mich, gerade mich, um einen Gefallen?

"Du hast mich schon richtig verstanden"

"Und wieso fragst du nicht einen deiner Primaten?" Frage ich und er schnaubt. "Sie habens genauso wenig drauf wie ich. Und ich fand dich nunmal passend, als der perfekte Lehrer" erklärt er und langsam nicke ich.

Soll ich ihm wirklich helfen? Immerhin hat er mich oft so herablassend behandelt und weh getan.

Ich seufze leise und lasse es mir genau durch den Kopf gehen.

Die Vor- und Nachteile.

Dann seufze ich ergeben. "Okay, ich werde dir helfen. Aber unter einer Bedingung" sage ich mit fester Stimme und er nickt. "Ihr werdet Emma in Ruhe lassen und ihr nichts mehr an tun. Ihr werdet sie komplett aus allem raus lassen und so" meine ich und seufzend nickt er. "Okay okay. Gebongt. Ihr wird nicht mehr weh getan"

Zufrieden nicke ich. "Gut"

Er gibt mir einen Zettel, wo eine Nummer drauf ist. "Ich werde dir alle Informationen schicken, nachdem du mich angeschrieben hast"

Ich nicke und er verschwindet wieder. Ich lehne mich zurück zu meinem Essen und spiele mit dem Zettel in meiner Hand.

War es eine gute Idee? Naja, immerhin wird Emma nicht mehr gehänselt. Und das ist, was zählt. Ich würde mich für sie opfern, damit es ihr gut geht.

Leise seufze ich, esse auf und bringe dann das Tablett weg. Danach mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer und starre die ganze Zeit auf den Zettel. Dann nehme ich mein Handy heraus und tippe die Nummer ein, ehe ich schon eine Nachricht sende.

Jake

Hallo, hier ist Tim

Na endlich, ich habe mich
schon gefragt, wieso du
so lange brauchst

Jaja

Gut.

Du kommst jeden Donnerstag
und Freitag zu mir.
Von 13-16 Uhr

3 Stunden?

Ja?

Okay okay

Perfekt

Dann bis morgen

Yeah
Seen

Ich stoße die Tür auf und werfe mich dann auf mein Bett.

Nachhilfe bei Jake. Jake Nachhilfe geben. Ich hätte nie gedacht, dass sowas passiert.

Naja, vielleicht wird er dann netter und hört auf, uns zu schikanieren.

Erfreut lächel ich.

Am nächsten Tag vergeht der Unterricht ungewöhnlich schnell und ich sammel gerade die gewünschten Bücher zusammen.

Dann ziehe ich mir eine gemütliche Hose und ein lockeres Shirt an und mache mich auf den Weg zu Jake.

Ich klopfe und ein stumpfes "Ja" ist zu hören.

Langsam öffne ich die Tür und rümpfe dann die Nase.

Es stinkt so sehr nach Rauch und Alkohol.

"Wann hast du bitte das letzte Mal gelüftet?" Frage ich und er rollt seine Augen. "Kann dir doch egal sein"

Leise seufze ich und schließe die Tür hinter mir.

Dann öffnet er die Fenster und wir setzen uns an den Tisch, der hier steht. Ich schlage das Englisch Buch auf und überlege, was ich ihm beibringen könnte. "Wo hast du denn genaue Schwierigkeiten?"

"In der Grammatik und Aussprache" erklärt er und ich nicke. "Okay, dann lass uns mit der Aussprache erstmal beginnen, damit, wenn du dich meldest, mehr Selbstbewusstsein hast. Na dann, zeig mir Mal, was du so kannst"

So vergehen die drei Stunden schnell, wo wir an seiner Aussprache gefeilt haben und ich ihm so gut es geht die ersten Regeln von der Grammatik erklärt habe. 

Nun schaue ich auf die Uhr und schlage das Buch zu. "So, dann ist die Nachhilfe jetzt beendet"

Er streckt sich und seine Knochen knacken.

Leicht schüttel ich mich.

Ich hasse dieses Geräusch von knackenden Knochen.

"Ich gehe dann Mal" sage ich, stehe auf und gehe zur Tür. "Danke Tim. Dass du mir hilfst"

Ich halte inne und drehe mich zu ihm. "Kein Problem"

Nun verlasse ich das Zimmer und grinse breit.

Es war ein ziemlicher Erfolg, und das für die erste Nachhilfestunde.

Und er war so nett. Vielleicht wird es ja doch was.

Und vielleicht....werden wir Freunde.

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