Kapitel 23
PoV. Jake
Lachend sitze ich mit Jordan auf unseren Plätzen und sehe dann zur Tür, als sie aufgeht.
Jedoch runzel ich die Stirn, als ich Emma alleine rein kommen sehe und ihre Augen rot und geschwollen sind.
Verwirrt sehe ich zu Jordan und er zuckt mit den Schultern.
"Yo Emma. Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Und wo ist dein nerdiger Freund?" Frage ich belustigt und sie sieht mich nur hasserfüllt an.
"Er ist nicht mehr hier"
"Was meinst du? Ist er so verzweifelt und versteckt sich?" Spötte ich und wütend kommt sie auf mich zu.
In der nächsten Sekunde spüre ich einen brennenden Schmerz. "Du hast ihn vergrault! Er hat mir vorgestern geschrieben. Du hast es geschafft. Er ist nun weg. Er wird die Schule wechseln" spricht sie voller Hass und Abneigung und ich halte inne. "Was?"
Sie sagt nichts mehr und geht wieder.
Sie verarscht mich doch, richtig?
Sofort stehe ich auf und verlasse das Klassenzimmer.
So schnell ich kann renne ich zum Trakt, wo Tim haust und reiße dann die Tür auf.
Mein Herz klopft augenblicklich schneller, als ich die leere Matratze und Regale sehe. Die Decke und das Kissen sind nicht mehr bezogen und alles, was Mal von Tim vorzufinden war, ist verschwunden.
Ich gehe in das Zimmer rein und reiße jede Tür auf, die es hier im Zimmer gibt. "Na los. Komm schon raus Tim. Verarsch mich nicht und komm aus deinem Versteck" sage ich mit zittender Stimme, jedoch kommt nie ein Tim aus seinem Versteck.
Ich balle meine Hände fest zu Fäusten und drehe mich einmal im Kreis.
Ist er wirklich abgehauen?
Hat er sich wirklich einfach verpisst?
Ich gehe wieder aus dem Zimmer zurück zum Klassenzimmer. Ich packe Emmas Kragen und ziehe sie näher an mich. "Jetzt hör zu du dummer Streber. Wo versteckt sich dein ebenso dummer, bester Freund? Huh? Wollt mich wohl verarschen, ja? Los, sag schon. Wo ist Tim?" Fahre ich sie an und sie zuckt zusammen. "Ich weiß es nicht! Er hat mir nur geschrieben, dass er die Schule wechseln wird. Mehr nicht" erwidert die genervt und ich schubse sie wütend zurück.
"Hör auf mich an zu lügen. Wenn du in drei Sekunden nicht mit der Wahrheit rausrückst, dann wird das schlimme Konsequenzen für dich haben" raune ich dunkel und sehe ihr wütend in die Augen. "Ich habe keine Ahnung Mann! Er hat mir selbst nicht mehr gesagt!" Blafft sie und schüttelt meine Hände von sich ab. "Gut. Dann schreib ihm, dass er seinen Arsch verdammt nochmal hier her bewegen soll. Und das auf der Stelle" verlange ich und sie schüttelt den Kopf. "Nein. Das er weg ist, muss wohl mit dir zusammenhängen. Du bist selber schuld. Ich tue einen scheiß für dich" zischt sie, steht auf und setzt sich woanders hin.
Ich fahre mir mit den Händen über das Gesicht und murre. "Fuck man"
Ich habe es sowas von verhauen.
Ich muss ihn irgendwie wieder hier hin bekommen.
Ich weiß nicht was es ist, aber dieser verdammte Junge geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Bevor ich einschlafe, ist er mein letzter Gedanke. Wenn ich aufwache, ist er mein erster. Wenn ich duschen gehe, kommen mir sofort Bilder in den Kopf, die ich nicht haben will. Wenn er nicht bei mir ist, spüre ich eine Sehnsucht, die ich noch nie gefühlt habe. Wenn er mit anderen Männern lacht, keimt in mir eine starke Eifersucht. Ich sehne mich nach seinen Berührungen. Nach seinen Lippen. Nach seiner weichen Haut. Seinen weichen Haaren. Ich sehne mich, in seine wunderschönen, funkelnden Augen zu sehen, wenn er über etwas redet, dass er liebt. Ich sehne mich nach unseren Filmeabende. Nach seinen aufmunternden Umarmungen. Nach seiner sanft klingenden Stimme. Allein der Gedanke daran, was ich vor drei Tagen alles gesagt habe, lässt mein Herz schmerzhaft ziehen.
Verdammt nochmal, wieso fühle ich sowas?
Ich darf sowas nicht fühlen.
Meine Eltern haben mich so aufgezogen, dass alles homosexuelle eine Krankheit sei und ich mich davon Fernhalten solle.
Mich von Leuten, wie ihn.
Er macht mich verrückt. Er lässt mich Sachen fühlen, die ich verdammt nochmal nicht fühlen will!
Ich war zufrieden mit meinem Leben.
All die ganzen bitches. Die Partys. Ohne irgendwelche Gefühlsduseleien.
Und dann kam er in mein Leben und hat alles zerstört.
Ich hasse ihn dafür.
Aber wiederum kann ich ihn nicht hassen.
Er verwirrt mich so sehr.
Ich will ihn nicht mögen.
Er ist ein Opfer.
Jemand, den man leicht manipulieren kann.
Ein Streber.
Ein Loser.
Wahrscheinlich sind wir sowas wie das Klischee Paar, das man kennt.
Der Nerd und der Bad Boy.
Beide verknallen sich in einer Fake Beziehung und dann jedoch baut der Bad Boy großen Mist und dann kommen beide jedoch am Ende zusammen.
Ich will aber kein Klischee sein. Ich will einzigartig sein.
Ich will nicht so gesehen werden, wie man es aus den Büchern kennt.
Wahrscheinlich denke ich hier den größten Mist, aber es ist mir eigentlich auch egal.
Selbst jetzt geht Tim mir so auf die Nerven. Soll er doch dort bleiben, wo er ist. Ich brauche ihn nicht.
Ich brauche nicht seine dummen Ratschläge.
Verwirrt von meinen verwirrenden Gedanken schüttel ich meinen Kopf und setze mich dann wieder auf meinen Platz. Ich schaue gerade aus und blicke kurz zum Platz, wo Tim eigentlich sitzen müsste.
Jedoch blieb er immer leer.
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