Kapitel 13
PoV. Tim
Aufgeregt stehe ich vor dem Restaurant und warte auf Jake.
Heute hat er mich auf ein Date eingeladen und vielleicht bin ich 5 Minuten früher da als verabredet. Wir sind nun schon zwei Monate zusammen und glücklicher könnte ich nicht sein.
Ich streiche immer wieder über mein Hemd, um die Falten und imaginären Fussel wegzubekommen.
Der Himmel ist von schweren, dunklen Wolken bedeckt und es scheint jede Sekunde zu regnen. Da das Restaurant leider keine Unterstellmöglichkeit hat, muss ich unter dem freien Himmel warten.
Aber da Jake ja gleich kommt, wird es wohl nicht allzu schlimm sein.
Immer Mal wieder schaue ich zur Uhr und ich beiße mir auf die Unterlippe.
Eine halbe Stunde ist er schon zu spät.
Es regnet stark und meine Klamotten sind schon durchnässt. Ein kalter Wind weht durch die Luft und lässt mich frösteln.
Wo bleibt er denn?
Ein bedrückendes Gefühl macht sich in mir breit.
Hat er mich vergessen?
Ach Quatsch. Vielleicht braucht er nur etwas bis hier hin.
Der Weg ist ja auch etwas länger.
Nach zwei Stunden verlässt mich jedoch die Hoffnung.
Langsam gehe ich zurück und die eisige Kälte lässt mich beinahe erfrieren.
Ich komme beim Internat an und gehe sofort in mein Zimmer. Dort ziehe ich mir trockene Klamotten an und mache mich auf den Weg zu Jakes Zimmer.
Vielleicht ist er ja auch einfach nur eingeschlafen..
Ich komme in den Gang an, wo sein Zimmer liegt und unter seinem Türspalt ist Licht zu erkennen.
Langsam komme ich der Tür näher und will sie gerade öffnen, als ich Stimmen vernehmen kann.
Verwirrt runzel ich die Stirn und öffne die Tür dann für einen kleinen Spalt, um besser hören zu können.
"Er ist auch so dumm. Denkt wirklich, dass ich noch komme"
Über wen reden sie?
Die Jungs lachen und ich lehne gegen die Wand.
"Aber wirklich"
"Aber naja. Jetzt muss ich nur noch mit ihm schlafen und dann kann ich mich endlich von ihm trennen. Ihr wisst ja gar nicht, wie verdammt nervig er ist. Es ist so anstrengend, ihm keine zu verpassen. Und küssen? Alter, ich habe noch nie jemanden so schlecht küssen gesehen. Bald ist die Wette endlich vorbei und ich kann ihn wieder hänseln. Der denkt wirklich, ich würde ihn lieben. So ein Vollidiot" höre ich Jake sagen und sofort fangen die Jungs an zu lachen.
Mein Herz zerbricht in tausend teile.
Wette?
"Naja, den ersten Teil hast du immerhin geschafft. Dann musst du dich nicht mehr mit ihm abgeben. Wartet er jetzt nicht gerade auf dich? So ein Spast"
Ich drücke mich fest gegen die Wand und Tränen laufen über meine Wangen.
"Er ist einfach so hässlich. Kein Wunder er ist von der vorherigen Schule geflogen"
Ich senke meinen Kopf.
All die schöne Zeit, die wir miteinander verbracht haben...war eine Lüge.
All seine Worte waren nicht ernst gemeint.
Alles war gelogen.
Ich war nur eine Wette.
Ich bin ihm gar nichts wert.
Sie reden nun über was anderes und langsam verlasse ich diesen Flur und mache mich auf den Weg in mein Zimmer.
Wette.
Die schöne Nacht unter dem Sternenhimmel.
Alles war eine Lüge gewesen. Nichts war ernst gemeint.
All das Gelächter. Die Blicke. Die Berührungen.
Im Zimmer angekommen schließe ich die Tür hinter mir und Mark grinst mir entgegen. "Was ist dir denn über die Leber gelaufen?"
Ich antworte nicht darauf und verschwinde im Badezimmer. Dort ziehe ich mich aus, steige in die Dusche und mache das Wasser an.
Als das Wasser auf meinen Körper prasselt, setze ich mich hin und lasse meinen Tränen freien Lauf.
Leise schluchze ich auf und lehne meinen Kopf gegen die Wand und raufe mir die Haare.
Jake war nie freiwillig mit mir zusammen. Es war ja schon komisch, dass er mich so schnell nach einem Date gefragt hat.
Wieso ist es mir nie aufgefallen?
Ich ziehe meine Beine dicht an mich und schreie leise in meine Hand.
Es wird niemals aufhören.
Niemals.
Mich wird niemals jemand lieben.
Es wurde mir oft genug gezeigt.
Wiedermal wurde ich von jemanden verarscht. Wiedermal wird sich über mich lustig gemacht. Wiedermal war alles Fake.
Ich sehe zu meinen Handgelenken, wo feine und kleine Narben entlanglaufen.
Leicht schlucke und sehe sofort weg.
Dann stehe ich auf, wische mir die Tränen weg und wasche mich.
Danach stelle ich das Wasser aus, trockne mich ab und ziehe mich an.
Ich stelle mich vor den Spiegel und sehe mich an.
Sofort kommt mir Jake in den Sinn, wie er sich von hinten an mich gekuschelt hat und meine Schulter federleicht küsst.
Ich schüttel meinen Kopf, gehe zurück ins Zimmer und lege mich sofort hin.
Müde starre ich an die Decke, jedoch bekomme ich kein Auge zu.
Ich werde mich von nun an von Jake Fernhalten.
So schmerzhaft es auch ist..ich darf nicht zulassen, dass mir noch mehr wehgetan wird.
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