Kapitel 1 - Die Lichtung

Lucy's POV
ich tat so als wäre ich bewusstlos, bevor ich mich auf eine Art Baumhaus flüchtete. Einer der Jungs rief unfreundlich zu mir hoch. In einer Ecke entdeckte ich Steine. Durch eine ritze im Holz konnte ich den jungen sehen und warf den Stein. Er schrie wieder etwas unfreundliches zu mir hoch, bevor ich den nächsten Stein warf. Dann war da plötzlich eine andere Stimme. "hey, es ist alles gut, wir wollen dir nichts tun. Du bist in Sicherheit." Ich linste durch den Spalt. Ein blonder, etwas schlaksiger Junge stand unten. "Ich komme jetzt rauf, okay?" rief er und wartete kurz, bevor er zur Leiter ging. Ich rutschte etwas weiter in die Ecke und hielt ein Messer in der einen Hand. Meine Haare fielen über mein Gesicht und ich konnte den Jungen durch sie beobachten. Er ging langsam auf mich zu und ich umfasste das Messer stärker. "Hallo. Ich bin Newt. Ich weiß, dass das gerade sehr verwirrend für dich sein muss. Aber ich verspreche dir, dass ich dir nichts tun werde." sprach er beruhigend auf mich ein. Aus irgendeinem Grund vertraute ich diesem Jungen. Er wirkte viel netter und sympathischer als der andere. Was ist das hier für ein Ort? Warum kann ich mich nicht an meinen Namen erinnern?" fragte ich ängstlich. Und warum war hier kein einziges Mädchen? "Ich werde dir alles erklären, aber zuerst musst du mit nach unten kommen. Keine Sorge. Die anderen Neppdeppen beißen schon nicht." sagte er und lächelte ein wenig. Neppdeppen? Was sollte das denn heißen? Er streckte den Arm aus und hielt mir seine Hand hin. Zögernd griff ich danach. Seine Hand war angenehm. Zwar keine allzu weiche Haut aber sie hatte eine beruhigende Wärme. Er zog mich hoch und gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach unten. Unten angekommen drängten sich sofort alle um mich. Gott, die waren mir ja viel zu nahe. Mein Unbehagen musste sich gezeigt haben, denn Newt kam dazwischen. "Hey, lasst ihr ein wenig Platz ihr Neppdeppen. Das ist unangenehm." sagte er laut und der Kreis um mich wurde wieder etwas größer. Ein dunkelhäutiger Junge trat vor. "Hallo Frischling. Willkommen auf der Lichtung. Ich bin Alby, der Anführer. Newt hier ist der zweite. Er wird dich später herumführen und dir alles erklären." Ich nickte nur. "Okay, genug gestarrt. Wieder an die Arbeit" rief Alby bevor er ging. Newt war geblieben. "Na komm, Liebes, ich führ dich rum." sagte er und wir gingen los. Während dem Laufen erklärte er mir die verschiedenen Berufe, die auf der Lichtung ausgeübt wurden. "DAs da drüben sind die Schlitzer. Die kümmern sich um das Schlachten der Tiere. Kein besonders schöner Beruf wenn du mich fragst. Dann gibt es noch die Med Jacks, die Schwapper, die Köche, die Eintüter, die Erbauer, die Bricknicks und die Hackehauer. Dort arbeite ich. Wir kümmern uns um den Ackerbau und um die Gärten, in denen wir Gemüse und Obst anbauen. Im Laufe der Woche wirst du pro Tag von einem der Hüter mitgenommen und wirst die verschiedenen Berufe ausprobieren. Am Ende wird entschieden, für welchen du am besten geeignet bist." erklärte er mir. "Also ich finde ja, dass sie sich ganz gut als Läufer machen würde" meldete sich eine neue Stimme zu Wort. Wir drehten uns um. Uns gegenüber stand ein asiatischer Junge, der ebenfalls in Newts Alter zu sein schien. "Hey, ich bin Minho. Wie geht's dir so Frischling?" fragte er mich. "Gut, denke ich. Was ist ein Läufer. Newt hat mir nichts davon erzählt? " sagte ich verwirrt. "Weil es auch nicht so wichtig war" mischte sich dieser ein. "Sie würde sich gut als einer machen. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da war sie schon auf dem Baumhaus. Sie ist schnell" sagte er. "Kann mir jetzt jemand mal erklären was ein Läufer ist?" fragte ich genervt. " "Wir Läufer rennen jeden Tag durch dieses verdammte Labyrinth und versuchen einen Ausweg zu finden. Nur die schnellsten und besten sind bei uns dabei und ich finde, du könntest das auch machen." sagte er. Ich überlegte. Ein Labyrinth? Doch ich fragte nicht weiter nach. Nach Newts Blicken und Aussage war es kein besonders toller Job. Und ich vertraute Newt am meisten, da er der einzige war, der wirklich nett zu mir war. "Tut mir leid Minho, aber ich glaube das ist nichts für mich. Ich probiere lieber die anderen Berufe aus." sagte ich und Newt schien sich sichtlich zu entspannen. "Okay, einen Versuch war es wert. Bis später Newt" rief er, bevor er davon joggte. "Alles okay? Du schienst sehr angespannt auf das Thema" fragte ich besorgt. Er lächelte wieder. "Ich will nur nicht das du das machst weil ich nicht möchte, dass dir da draußen etwas passiert" sagte er, bevor wir weiter gingen. Mittlerweile war es schon kurz vor Abend. "Na komm schon, gehen wir zum Lagerfeuer." sagte er und zog mich an der Hand mit. "Lagerfeuer?" fragte ich verwirrt, doch schon kurz darauf sollte ich wissen, was das war. Die Jungs hatten ein riesiges Lagerfeuer gemacht und lachten und redeten miteinander. Newt trank ein seltsamen bräunliches Gebräu, von dem ich lieber nichts trinken wollte. Ein paar Jungs rangen miteinander. Unter ihnen konnte ich auch den Jungen sehen, dem ich heute die Steine an den Kopf geworfen hatte. Ich starrte in die Flammen und beobachtete, wie sie flackerten. Es beruhiget mich irgendwie. Wie ein Tanz, der nie zu enden schien und der sowohl schön, als auch tödlich war. Doch schon bald wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Hey Frischling. Zeig doch mal was du drauf hast" rief der Junge von heut Mittag. Ich schluckte. "Ach lass sie doch Gally, sie ist ein Mädchen. Sie hätte keine Chance gegen dich." sagte ein anderer Junge. Hielten die mich etwa für schwach nur weil ich ein Mädchen war? Pha, von wegen. "Aber gerne doch. Gibt es irgendwelche Regeln?" fragte ich herausfordernd. "Lass dich nicht von ihm umbringen" lachte einer. Ich ging in den Kreis. Gally sah mich hasserfüllt an. "Tu mir leid wegen heute Mittag" sagte ich, doch er griff schon an. Schnell wich ich aus und er rannte ins Leere. Dann wagte er einen neuen Angriff und stürmte wieder auf mich zu. Diesmal konnte ich nicht ausweichen und wurde zu Boden gestoßen. Gally hielt mich fest. Ich zog mein Knie hoch und trat ihm direkt zwischen die Beine. Er stöhnte auf vor Schmerz. Das war meine Chance. Ich drehte ihn auf den Bauch, setzte mich auf seinen Rücken und zog seine Arme nach hinten. Die Jungs jubelten. "Gut gemacht Frischling!" rief jemand. Ich ging von Gally runter und streckte ihm meine Hand hin. Doch er schlug sie nur weg und stürmte davon. Ich ging wieder zu meinem Platz am Lagerfeuer. Newt grinste mich an. "Wow, du hast es geschafft." sagte er und ich meinte, so etwas wie stolz in seiner Stimme mitzuhören. "Wieso? Dachtest du ich schaffs nicht?" "Hab nie an dir gezweifelt Liebes." sagte er. Irgendwann wurde ich müde. "Ähm Newt, wo kann ich schlafen. Ich bin etwas müde." fragte ich und er zeigte es mir. "Gute Nacht Newt." "Gute Nacht Liebes, bis morgen." sagte er bevor er ging. Kurz darauf schlief ich ein. Morgen würde ein langer Tag werden.

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