KAPITEL 66
* AUTORIN'S SICHT *
Sie fuhr erschrocken zusammen und sah sich um. Ihr Herz raste gegen ihr knochigen Brust und schweiß rann über ihr Stirn, wobei es ihr kalt war. Ihre angsterfüllten Augen blieben bei einem Jungen hängen, der neben ihr zu schlafen schien. Unruhig wälzte sich der junge Mann auf dem Bett und ließ dabei ihre Taille los. Doch was er nicht wusste war, dass er sie ganz los ließ. Für höchstwahrscheinlich immer. Ihr Körper zitterte und ihr entwich ein leises keuchen, als sie bemerkte, dass sie wieder kurz davor war, in ihren Träumen eingesaugt zu werden. Blind griff sie nach ein Gegenstand und wurde fündig. Auch wenn ihre Augen alles wahrnahmen, setzte ihr Verstand aus und sie hatte Angst, wieder seelisch abzutauchen.
,,Schmerz. Ich brauche körperlichen Schmerz, der mich und meine Seele verbindet. Schmerz macht uns menschlich", flüsterte sie und erhob das Gegenstand, das sie von dem Boden aufgegabelt hatte. Ihre Hände bebten. Ihr Atem verschnellerte sich, bevor sie mit voller Wucht das Gegenstand in ihr Arm rammte. Ein schmatzendes Geräusch hallte durch die Hütte wieder und ein bissiger Geruch breitete sich aus. Ihr entwich ein heiseres Schreien, was sie mit ihren Händen verebbte. Solch ein Schmerz wünschte sie sich nicht mal ihrem übelsten Feind. Das scharfe, kantige Messer ruhte in ihren Arm und sprudelte nur so voller roter Farbe. Das warme Blut rann über ihren Unterarm bis zu ihren Händen, nur um in den Bettlacken zu tropfen. Das Messer war umgeben von ihrer Venen und Nerven, wodurch sich das schmerz in die Höhe schnellte. Ihr Hand legte sich auf den Saum des Messers, bevor sie es mit ein Ruck herauszog. Blut spritzte und sie unterdrückte ihren Qualen.
Blutend und verwundet stand sie auf. Ihr Körper so dünn, dass sie nur aus haut und Knochen bestand. Ihre Haare nicht mehr glänzend und ihre Augen leblos und kalt wie Steine im Winter. Und doch spürte sie sich lebendig. Lebendiger als niemals zuvor. Der junge Mann murmelte ihrem Namen liebevoll, was ihr ein lächeln auf ihr Gesicht zauberte und sie das Gefühl hatte zu schweben. Den Boden nicht zu berühren.
,,Ich liebe dich. Das werde ich immer",flüsterte sie, bevor sie aus der Hütte heraus rannte und über die Lichtung fegte. Die Tore standen weit offen und keiner bemerkte sie, als sie sich vor den Toren stellte und diese betrachtete. In ihrer Größe bäumten sie sich auf und strahlten ihr spöttisch entgegen. Ihr wurde es schwindlig, da sie das Gefühl hatte von oben darauf zu starren, wobei es genau das Gegenteil auf wies. Das Blut nahm sich keine Pause und lief gnadenlos aus ihr heraus. Ihr Herz verlangsamte sich und mit jedem Schlag, wurde sie schwächer.
,,Ich werde euch retten. Euch alle. Auch wenn es heißt, dass ich sterben werde",hauchte sie und strich mit ihrem Blutunterlaufenen Finger an den Toren entlang.
,,Als Erinnerung an mich. Diese Lichter werden nie vergessen was sich hier abgespielt hat und werden in die Geschichte der Menschheit eingehen. Irgendwann...Irgendwann bekommen sie alles zurück". Mit diesem Worten stand in großen roten Buchstaben ihr Name. Nur fünf Buchstaben. Fünf Buchstaben, die der eigentliche Grund dafür war, dass diese Armen, wehrlosen Jugendliche hier hausten. Fünf Buchstaben, die doch mehr als nur Buchstaben waren. Sie enthielten Liebe, Freude und Dankbarkeit, wobei Hass, Trauer und Angst auch noch eine Rolle spielten. Fünf Buchstaben, die so vieles im Stande gebracht hatte, und diese bereute.
Mit ein Blick zu der Lichtung, versteckte sie sich in ein dunklen Schatten und fixierte ihre Familie zum letzten mal. Zum letzten mal nahm sie ihr Gelächter wahr, ihre Anspannung, da sie wussten was geschehen würde und die Liebe, die sie gegenseitig ausfunkelten. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie hatte das Gefühl zu ersticken. Ihr drohte das ganze zu platzten, doch wie würde es mit ihrer Familie weiter gehen.
Plötzlich bebte der Boden und strauchelte sie auf den Boden. Ein heftiger Windstoß kam auf und wirbelten ihre Haare Wild durcheinander, wodurch es ihre Sicht nahm. Das Geräusch von gleitenden Steinen ließen ihr Haare aufstellen und sie rappelte sie leicht auf. Sie stemmte sich an den bewegenden Tore rauf und schmierte ihr ganzes Blut dahin. Händeabdrücke schmückten die kahlen trostlosten Steine. Staub und Funken wurden durch die Gegend geschmissen und sie atmete zum letzten mal den Geruch von ihrer Familie auf.
Sie rannte in das Innere des Labyrinths und wartete bis die Tore sich mit ein lauten Knall schlossen. Und so stand sie nun hier. Einsam und verlassen. Bestellt und nie abgeholt worden. Es war totenstille. Beinahe konnte sie das rauschen ihres Blutes hören. Nur mit ein Messer bewaffnet, tappte sie mit ihren nackten Füße auf den kalten Steinen und sah rauf zum Himmel. Die Dämmerung brach ein und sie wusste ihr letztes Stündlein hatte geschlagen.
Als sie immer tiefer in das Innere durchdrang, strichen ihre kalten Finger an den Wänden und hinterließen ein Spur von Blut. Unerwartet erklang ein fauchen. Ruckartig drehte sich das junge Frau um und betrachtete ihr Umgebung. Nichts außer Gemäuer und Moose, die sich zärtlich rauf leckten. Die Sonne wurde immer blasser und blasser, bis nichts mehr zu sehen war. Nur der Mond verlieh ihr ein bisschen Licht. Die Wände sahen aus wie Phantome, die sich auf sie stürzten. Der nebel sah aus wie ein Geist, der ihren Knöchel packte und sie damit drohte sie mit sich in die Unterwelt zu ziehen. Die Moose verwandelten sich zu Schlangen, die sich mit dem Wind im Einklang setzte.
Ängstlich und mit klopfendem Herzen, setzte sie ein Schritt vor dem anderen. Vorsicht und bedacht. Um kein laut von sich zu geben. Als sie jedoch bemerkte, dass sie sich wieder in ihren Gedanken verlor, schnitt sie sich wieder. Sie rammte das Messer wie zuvor in ihren Arm und zog es wieder heraus. Ihr schrei wurde durch ihren Händen erstickt. Ihre Tränen rollten über ihre Wangen und tropften mit ein hörbaren dumpfen Ton in ihr Blutlache und schmolz mit ihnen zusammen. Jedes tropfen konnte man hören.
» klack klack klack «
,,Schmerz macht uns menschlich",murmelte sie sich immer wieder mutig zu. Bevor sich ihr Körper von dem ersten Schock erholen konnte, geschah die nächste Katastrophe. Ein knurren neben ihr, ließ sie erstarren und zu einer Statue umwandeln. Sie drehte sich langsam um und starrte dem hässlichen Monster ins Gesicht. Ihr Herz setzte ein Schlag aus, um danach wie ein Presslufthammer gegen ihre Rippen zu donnern. Angstschweiß rann über ihr rücken und sie stand wie benebelt vor ihm.
Griewer !
Als dieser wieder fauchte und aggressiv mit sein Greifarm umher wedelte, wurde auch sie wütend. Nur Wegen solche Kreaturen, müssten sehr viele mit ihren Leben bezahlen. Es gab kein Beschreibung dafür, wie sie sich fühlte. Sie war hin und her gerissen. Ihr Kopf schrie das sie wegrennen und ein Zuflucht suchen sollte, während ihr Herz ihr befahl da stehen zu bleiben und als Held zu sterben. Und sie hörte auf ihr Herz.
Sie raffte ihr Schulter, beugte sich zu ihr Angriffsposition und hielt das Messer senkrecht. Wenn sie schon ins Gras beißen musste, dann mit Mut und Stolz. Der Griewer schnaubte verächtlich und tat es ihr gleich. Sein Greifarm streckte sich senktrecht zu ihr hinauf und ihr Herz verlangsamte sich. Ihr Konzentration auf der höchsten Stufe. Kurz schloss sie ihre Augen und atmete dreitmal tief durch.
»Denk an deine Familie ! An deinem Freund ! An deine Schwester ! «
Ihre Augen schlugen auf und blitzen gefährlich. Sie brüllte wütend und beugte sich immer tiefer. Als der Griewer auf zischte, war ihr Geduldsfaden endgültig gerissen. Mit ein animalisches kreischen rannte sie los und warf sich auf das Griewer....
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Diesem Kapitel widme ich
@emmi-yang
@G4m3girl
@sunny_308
@NotgoOutside
Und allen anderen die mein Buch lesen und voten❤*-*
Die vier oberen wollten das ich weiter schreiben und da dachte ich mir ich veröffentliche heute zwei Kapiteln:)).
Ich hoffe sie gefällt euch meine Lieben(*^o^*).
Viel Spaß beim Lesen^^
~ Eure Freakyblueeyes❤❤❤❤
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