KAPITEL 22
Die Kälte schnitt mir mein Luft zum atmen ab. Der Wald umhüllte mich wie ein bedrohlicher Koken und ließ mich erschauern. Aber nicht nur die Aussicht, sondern die Schritte hinter mir, die mich langsam überholten. Es war ja auch nicht leicht mit einer klaffenden Wunde durch ein großen Wald zu rennen, wobei noch als ein kleiner Bonus ein wahnsinniger auf den Fersen ist. Das Blut schwappte über die Ränder und färbte mein T-Shirt von rot zu Weinrot, fast schon schwarz. Keuchend hielt ich meine wunde und stolperte vorwärts und bemüht nicht zu von schmerzen zu schreien. Schon tanzten gefährliche schwarze Sterne vor mir, die mich mit sich in die Dunkelheit auf saugen wollten und Gally ein Chance bieten wollten mich umzubringen. Und ich wusste Gally würde diese Chancen nutzen. Mit jedem Schritt versagten meine Muskeln. Ich wurde immer schlapper und Gally hinter mir schneller. Lange und stachelige Äste peitschten mir ins Gesicht und zerkratzten diese. Aber es war nichts hingegen der Angst. Angst aufzugeben und zu verlieren. Den Tod ins Augen blicken zu müssen. Das war das aller schlimmste auf dieser Welt. Zu warten bis die lichter aus dein Augen verschwinden und du dein Mörder ins Gesicht schauen musst, bevor deine Augen ins leere starrten.
Die Angst schien mich an zu spornen, denn meine Schritte wurden sichere, mein Atem leicht stabiler und meine Muskeln stärker. So würde ich nicht sterben. So durfte ich nicht sterben. Ich war schon mal gestorben. Von den Schöpfern. Leben bedeutet : Erinnerungen zu wahren und mit ihnen zu leben. Mir blieb nichts. Kein Erinnerung, kein Glaube kein Hoffnung. Sie nahmen mir alles und ließen mich neu gebären, im bauch von nirgendwo. Ich würde es ihnen heimzahlen ! Ich werde sie umbringen. Aber das schlimmste Folter für ihnen wäre : ich würde überleben und das Labyrinth schaffen ! ,,DU ENTKOMMST MIR SOWIESO NICHT !",lachte Gally's Stimme nur ein paar Meter hinter mir und ließ mein Atem stocken. Ich biss mir die Zähne fest aufeinander und versuchte mich durch das Gestrüb durch zu kämpfen, was sich schwierig erwies in dieser Dunkelheit, mit einer noch blutenden Wunde und dem lauten Herzklopfen. Blind schlug ich um mich und schlürfte meine Hände, Meine Arme auf. Ich wimmerte leise. Meine unrhythmischen Schritte verfolgten mich in die Nacht hinein und ließ die Wald in ein Echo erklingen.
Plötzlich stolperte ich über ein Wurzel oder Stein und fiel breit hin. Die Welt schien wie in eis gelegt zu sein. Genau so wie mein Körper. Ich getraute mich nicht zu bewegen, da ich befürchtete ich könnte Gally's Aufmerksam erwecken. Ich blieb einfach im Schlamm, Steine und Blätter liegen und hielt die Luft an. Betend schloss ich meine Augen und biss mir fest auf meine Lippen, bis ich sie kaum noch spürte. Es war so verdammt schwer in dieser Finsternis zu laufen, geschweige wie ein wildes Huhn zu rennen, der gerade geschlachtet werden wollte. Man konnte die Arme vor den Augen nicht erkennen und die Umgebung erst recht nicht. Das Mondlicht erschien manchmal, selten, zwischen den Bäumen und hinderte mich gegen ein Baum zu laufen. Aber nun lag ich hier. Alleine und hilflos. Wartend auf mein Tod.
Als ich Schritte hörte die auf mich zu kamen, flogen meine Augen auf und ich presste meine Hände vor mein Mund um mein Stoß weisigen Atmung zu ersticken. Das Blut rauschte und hinderte somit mehr zu hören. Tränen der Furcht bildeten sich in mein Augen und liefen über. Sie klopften mit ein fast lautlosen Ton auf den feuchten Boden, bis es in ihnen einsickerte. Mein Herz klopfte so laut, dass ich Angst hatte er könnte es hören. Gewiss, manche denken sich : die ist so blöd ! Sie soll um Hilfe rufen !. Aber wie stellt ihr euch das vor ? Mein hals war wund gedrückt, ausgetrocknet. Und wenn ich, angenommen schreien würde, würde mich erster Gally erwischen und bis die anderen kommen und uns finden, wäre meine Leiche schon in dieser trostlosen Loch. Also fand ich es besser zu schweigen und zu warten. Wenn ich sterben musste....dann eben so. ,,Katie....Ich höre dich. Ich höre dein ängstliches schluchzen. Deine Gebete verschont zu werden",ertönte seine spöttische Stimme, bevor er auf ein Ast trat und mich zusammen zucken ließ. Kaum merklich schüttelte ich mein Kopf und versuchte mich zu beruhigen, um nicht aufzufallen. Ich würde nicht schreien, wenn er mich ermordet. Die Leute, die mich liebten würden es auch so spüren und hören. Was sagt man so schön : wenn du schreist, hört dich jeder. Wenn du flüsterst, hören dich nur diejenige, die in deiner Nähe sind. Aber wenn du einfach nicht mehr kannst und ganz still bist, hören dich nur die Menschen, die dich lieben.
Und ich blieb stumm und leise. In der Hoffnung das mich die Leute hören, die mich lieben. Ein kleiner Stich ließ sich in mein Herzen erwecken. Wer würde mich hören ?? Ja genau ! Gar keiner ! Immer weitere tränen klopften auf den Boden, als mich die Erkenntnis so fest ins Magen schlug. Keiner scherte sich um mich. Vielleicht war es ihnen nur einer Erleichterung wenn ich verschwand. Eventuell hatten sie gally angeheuert, die Drecksarbeit zu erledigen, damit nur mein Blut in sein Händen klebte und da er der einzige Mensch wäre, der dies ohne Gnade und Erbarmen tun würde. Meine Tränen ließen mich nie im Stich. Genau so war es. Wenn ich wütend, ängstlich oder traurig war, kehrten sie immer zurück. Ich fragte mich ob Gally Gefühle hatte... Tränen sind doch die besten Freunde die es je in unserem Leben geben wird. Sie kommen immer, wenn uns jeder verlassen hatte. Oder zumindest die Personen, die uns am wichtigsten waren. Man konnte die Gefühle nicht unterdrücken. Die Gefühle machten uns zu ein menschen !
Mein Körper zitterte wie Espenlaub und immer wieder entwich mir, verbotener Weise, ein gedämpfter schluchzer, sowie gewimmer. Es war still. Totenstill ! Diese stille machte mir mehr Angst, als Gally's Gebrüll. Als ich ängstlich meine Augen öffnete spürte ich wie mein Herz kurz stehen ließ. Überall war Nebel. Dichter Nebel. Ich schätze die Höhe bis zu den Knien. Kein Wunder dass mich gally nicht gesehen hatte und weiter gestampft war. Doch plötzlich verließ mich die Kraft. Bevor ich meine Augen schloss, hörte ich eine besorgte Stimme. ,,KATIE.....KATIE WO BIST DU !?". Das war nicht Gally. Ich hob leicht mein Hand. ,,Hilfe!",stotterte ich flüsternd, bis mein Hand erschlaffte und neben mir bevor mich die Finsternis überrollte und mich mit sich sog......
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