Der erste Schritt

8. Der erste Schritt


Verträumt strich Patrick sachte über die Schulter von Manu. Der Jünger lag leise schlafend auf seiner Brust und seine Haare kitzelten Patrick leicht im Gesicht. Immer wieder überkam ihm die Müdigkeit, aber er zwang sich dazu, die Augen offen zu halten und weiter von Manus nackten Schultern zu seinen braunen schulterlangen Haaren zu gehen und sanft darüber zu streichen. Manu bewegte sich ein bisschen und Patrick hielt die Hand still. Er wollte den Jüngeren auf keinen Fall wecken und versuchte deshalb besonders vorsichtig zu sein.


Es gelang ihm leider nicht, da Manu leise seufzte und seinen Blick zu Patrick wandte. „Kannst du nicht schlafen, Paddy", fragte dieser dann verschlafen und Patrick grinste. „Sorry. Ich wollte dich nicht wecken", antwortete er und Manu stütze sich nun auf seinen Ellenbogen ab. „Was ist los", fragte er und sah ihn mit seinen giftgrünen Augen an. Patrick lächelte nur und schmiss sich auf Manu, sodass er nun unter ihm lag. Der Ältere vergrub seine Nase in die Halsbeuge von Manu und strich sanft mit seinen Lippen über die weiche Haut.


Manu strich über den Nacken und an dem Haaransatz von Patrick und kraulte ihn da leicht. „Worüber machst du dir Gedanken", flüsterte Manu ruhig und Patrick seufzte. Erdrückte Manu noch mal einen Kuss auf die Halsschlagader und stütze sich so ab, dass er Manu in die Augen schauen konnte. „Hättest du Lust mit den Kiddies und mir was Essen zu gehen? Lea und Ben hatten gefragt. Du musst nicht", sprach Patrick und biss sich danach nervös auf die Lippen. Manu lächelte und drückte seine Lippen schnell gegen die von Patrick. „Klaro. Aber ich suche das Restaurant aus", meinte er locker und Patrick grinste breit.



Irgendwie war es klar, dass Manu mal wieder nicht neben ihm lag, als er aufwachte. Es verletzten ihn immer noch ein bisschen und er sehnte sich so sehr danach, aber nichts konnte ihm die Laune verderben. Manu hatte wirklich zugesagt. Er würde mit Patrick und seinen Kindern Essen gehen und das machte Patrick unendlich glücklich. Es war der erste Schritt und der Polizist war froh, dass er Manu gefragt hatte.



„Warum so fröhlich", fragte Patrick an seinen Kollegen, welcher ihm gegenüber wild auf seine Handy herumtippte und ein breites Lächeln sein Gesicht zierte. „Ich hatte die beste Nacht meines Lebens", sagte Rewi fröhlich und grinste Patrick breit an. „Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen", seufzte Patrick und Rewi wackelte verschwörerisch mit den Augenbrauen. „Stell dir den coolsten Typen der Welt vor und zwei Frauen", erzählte sein Kollege und zwinkerte Patrick zu. „Und was ist mit der kleinen Blonden", fragte Patrick, aber sein Kumpel winkte ab.


„Die ist etwas für die Ewigkeit. Ich will noch mein junges Leben genießen", schwärmte Rewi und Patrick schnaubte. „Du bist 35. An dir ist nichts mehr jung", sagte Patrick. „Na und? Du hast dir doch auch einen geangelt, der 10 Jahre jünger ist", meinte sein Kollege. „8 Jahre", warf Patrick ein, aber Rewi winkte wieder ab. „8 oder 10. Ist doch egal. Du musst nur aufpassen, dass er dich nicht irgendwann 'Daddy' nennt!"


Patrick schnaubte belustigt und versuchte sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren, aber Rewi sah ihn immer noch an. „Was", fragte Patrick und blickte seinen Kollegen in die Augen. „Du bist heute auch ausgesprochen fröhlich", antwortete ihm Rewi und Patrick konnte sich sein Lächeln nicht verkneifen. „Ich habe mit Manu gesprochen und wir gehen wahrscheinlich dieses Wochenende mit den Kindern Essen", erzählte Patrick glücklich und Rewi pfiff anerkennend. „Und dann kauft ihr euch ein Haus und adoptiert noch mehr Kinder", meinte sein Kollege, aber Patrick winkte ab. „Ich bin froh, wie es momentan ist. Wir gehen das Ganze Schritt für Schritt an."



Das Wochenende kam und Patrick holte seine Kinder von der Schule ab, welche ihn glücklich umarmten. „Ihr habt euch das gut überlegt mit dem Wochenende", fragte Patrick, als er und Ben, sowie Lea an der Bushaltestelle standen. „Klaro. Wir müssen doch mit dir noch Rocket League zocken", sagte Ben und Lea nickte. Patrick lächelte leicht und sah überrascht nach vorne. Da stand Manu gelassen an der Bushaltestelle gelehnt. Kopfhörer in den Ohren und über seinem Handy wischend. Sie wollten sich eigentlich erst morgen treffen, aber es schadete bestimmt nicht ihm schnell 'Hallo' zu sagen.


Deswegen fischte Patrick sein Handy aus der Hosentasche, während seine Kinder diskutierten was sie noch alles machen wollten und schrieb Manu, dass er mal seinen Blick nach vorne richten sollte. Patrick grinste breit und wendete dann seine Blick zu seinem Freund, welcher erst überrascht auf sein Handy schaute und dann Patrick breit anlächelte. Gelassen kam Manu dann zu den Dreien und zwinkerte Patrick zu. „Was für ein Zufall", meinte er dann und erst jetzt bemerkten sein Kinder, dass Manu ihnen gegenüber stand. „Manu", riefen alle Beiden erfreut und umarmten den Jüngeren stürmisch.


„Na ihr Knirpse. Geht ihr eurem Vater wieder auf die Nerven", fragte er und Lea kicherte, während Ben nickte. „Wir wollen Dad Rocket League beibringen, aber das ist gar nicht so einfach", erzählte Ben und Manu lachte. „Das bekommt er bestimmt besser hin, als zu kochen", fing Manu an und grinste Patrick frech an, welcher seine Arme verschränkte und übertrieben mit den Augen rollte. „Ich hoffe, dass wir dich gerade nicht stören", sagte Patrick und Manu wandte sich nun ihm zu. „Alles okay. Ich muss gleich weiter, aber wir sehen uns morgen, oder", fragte er und Patrick nickte lächelnd.


Patrick und Ben kochten gerade, während Lea wild auf ihrem Handy herumtippte und ab und zu kicherte. „Lacht sie uns gerade aus", fragte Patrick Ben flüsternd, aber dieser schüttelte nur seufzend den Kopf. „Leider nicht. Das geht schon seit Tagen so. Irgendetwas mit so einem Typen aus der anderen Klasse", erzählte Ben und Patrick zog eine Augenbraue in die Höhe.„Was für ein Typ? Lea?", fragte er nun leicht hysterisch und seine Tochter sah ihn fragend an. „Was?" „Ben meinte gerade,dass du einem Typen schreibst", sagte Patrick aufgebracht und ging zu seiner Tochter. „Ja. Sven heißt er", schwärmte Lea.


Aus dem Augenwinkel beobachtete er Lea und schnaubte leicht. Ben saß vor dem Fernseher und richtete irgendetwas ein, während Lea noch kichernd diesem Sven schrieb. „Bist du nicht viel zu jung für Jungs", fragte Patrick und seine Tochter warf ihm einen bösen Blick zu. „Alle meine Freundinnen hatten schon einen Freund", meinte sie und Patrick seufzte. „Und du bist schon wirklich bereit dafür? Jungs können in diesem Alter ziemlich gemein sein", versuchte es Patrick, aber seine Tochter warf ihm nur ein genervtes 'Papa' an den Kopf. „Heute steigt eine Party bei einer Freundin, aber ich bin hier, oder", fragte sie und Patrick lächelte. Er zog seine Tochter zu ihm ran und legte einen Arm um sie. „Ich weiß", murmelte er.


Sie hatten nach dem Zocken wieder einen Film geschaut, während Ben auf dem Sessel schlief und schnarchte, hatte Lea ihren Kopf gegen Patricks Schulter gelegt und schlief auch tief und fest. Vorsichtig stand er auf und nahm zu erst seine Tochter und brachte sie ins Bett und danach Ben. Er deckte beide Kinder zu und ging leicht lächelnd in das Wohnzimmer. Wirklich müde war er nicht, aber er musste langsam schlafen, denn sie hatten morgen einiges geplant und er wusste immer noch nicht wohin Manu mit ihnen wollte. Deswegen machte er alles aus, machte sich für das Bett fertig und lag nun in diesem.



Es klingelte pünktlich um 17 Uhr und Ben und Patrick saßen schon auf der Couch, während Lea noch hektisch durch die Wohnung rannte und immer wieder fragte, ob das Oberteile wirklich zu der Hose passte, was die Beiden immer bejahten. Schnell sprang Patrick auf und ging zu der Tür, vor der Manu lächelnd auf ihn wartete. Manu sah wirklich gut aus mit seiner schwarzen Hose und dem weißen T-Shirt, sowie die Haare wild in einem Knoten gebunden. Patrick trat ebenfalls lächelnd zur Seite und ließ Manu in die Wohnung um seine Kinder einzusammeln.


Gelassen gingen alle Vier zur Bushaltestelle. Das Wetter war angenehm mild und die Sonne schien auf ihrer Köpfe. Lea und Ben unterhielten sich gerade darüber, worauf sie am meisten Lust hatten und was sie dann essen würden. Wobei zwischen Manu und ihm eine angenehme Stille herrschte. Es war wirklich schön mit Manu und seinen Kindern irgendwo hinzugehen und sich doch irgendwie wie eine Familie zu fühlen. Auch wenn er Angst hatte, dass seine Kinder dahinter kamen, dass Manu viel mehr als ein Kumpel für ihn war. Doch er wollte den Moment genießen und streifte nur kurz mit seiner Hand über die von Manu.


„Wohin gehen wir jetzt eigentlich", fragte Lea neugierig und Manu grinste die beiden Kinder breit an. „In ein super Restaurant, wo es alles gibt", meinte er und blieb vor einem viel zu schicken und eindeutig viel zu teuren Restaurant stehen. „Ähm Manu. Ich glaube nicht, dass wir uns das leisten können", versuchte es Patrick, aber Manu winkte ab und zog ihm am Handgelenk in den Laden. Der Laden war eindeutig viel zu teuer. Es leuchtet alles in einem warme Ton und an den Tisch saßen Männer und Frauen, die Klamotten tragen, die viel mehr Wert waren, als alles was Patrick besaß.


Manu ging an der Empfangsdame vorbei und steuerte einen kleinen Tisch am Ende des Restaurants an. Patricks Kinder folgten ihm begeistert, aber der Polizist fühlte sich im ersten Moment komplett unwohl. Er war nie der Typ, der viel auf seine Kleidung achtete, aber hier fühlte er sich mehr als Fehl am Platz. Schnell und mit Blicken in seinem Rücken ging auch nun auch endlich zu dem Tisch, an dem sein Freund und seine Kinder saßen und setzte sich neben Manu, welcher ihm lächelnd die Karte reichte.


„Das Essen ist teurer als das was ich am Anfang des Monats bekomme", seufzte Patrick schwer. „Mach dir darum keinen Kopf. Wir bezahlen hier nichts. Ich habe nie was bezahlt", grinste Manu und Patrick zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe. „Das ist Diebstahl", flüsterte er und Manu sah ihn frech an. „Oh. Willst du mich jetzt verhaften", fragte Manu flüsternd zurück und kratzte Patrick leicht am Oberschenkel, welcher schwer schluckte und rot wurde. „Nicht witzig", versuchte es Patrick, aber seine Stimme klang nicht annähernd so stabil, wie sie es sollte.


„Ihh. Hier gibt es Schnecken", meinte Lea und Ben sah auch angewidert auf seine Karte. „Würde ich euch auch nicht empfehlen", sagte Manu und erklärte seinen Kindern die Gerichte. Es hatte den Anschein, dass er hier sehr oft war und dass das ganze Personal zu wissen schien, was er wollte und wer er war. „Arbeitest du hier", fragte Patrick und Manu lachte überrascht. „Nein. Ich arbeite in der IT- Branche. Bin hier nur öfters", sagte sein Freund und Patrick nickte kurz. „Ich möchte später auch etwas mit Technik machen", erzählte Ben. „Und du Lea", fragte Manu, aber sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich glaube, dass ich auch zur Polizei möchte", antwortete Lea stolz und Patricks Herz machte einen Satz.


Das Essen war super. Es herrschte einen angenehme Stimmung und seine Kinder erzählten von der Schule, während sie das wirklich leckere Essen genossen. Sie fragten Manu ein paar Sachen, auf die er wie auch bei Patrick nur wage antwortete, aber seine Kinder gaben sich damit zufrieden. Als sie dann fertig waren, hoffte Patrick eigentlich darauf, dass eine Rechnung kam, aber der Kellner wünschte ihnen einen angenehmen Abend und alle vier gingen gesättigt aus dem Restaurant. „Warum mussten wir jetzt nichts bezahlen", fragte Patrick an Manu gewandt. Sie gingen gerade den Kindern hinterher, die immer noch vom Essen schwärmten. „Ich kenne irgendwie den Besitzer", meinte Manu lächelnd und verschränkte kurz seine Finger mit denen von Patrick, was Patricks Herz wild gegen seine Brust hämmern ließ.


Sie brachten Lea und Ben ins Bett, den Lea war schon fast im Bus eingeschlafen und Patrick trug sie dann den ganzen Weg nach Hause, während Ben auch leicht gähnend mit Manu sprach. Es war schon weit nach Mitternacht und Patrick war froh, als sie dann endlich bei ihm waren. Nun saßen er und Manu auf der Couch und genossen die Stille. Sein Blick viel auf den Braunhaarigen, welcher sich müde die Augen rieb und kurz gähnte. Ein zartes Lächeln legte sich über seine Lippen und er zog Manu, welcher ihm einen überraschten Blick zu warf auf seine Schulter. „Müde", flüsterte Patrick ruhig und Manu nickte stumm, während der Ältere seine Nase in die Haare seines Freundes vergrub.


Er drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Haare und stand dann von der Couch auf. Patrick zog Manu mit auf die Beine und führte ihn in das Schlafzimmer. „Was ist mit den Kiddies", fragte Manu und grinste. Patrick zuckte mit den Schultern und sah Manu schief an. „Die schlafen tief und fest", flüsterte und küsste den Jüngeren auf die Lippen.



Neues Kapitel meine Lieben :D Gestern kam leider keines online, weil ich erst relativ spät zu Hause war und habe daher ein neues Kapitel von Bad Blood online gestellt, weil ich es schon fertig hatte :3

Würde mich immer über Kritik und Feedback freuen <3

Euch noch einen wunderbaren Mittwoch

MuffinHill

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