Flashback

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EINIGE MONATE ZUVOR

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Ich saß auf dem Schaukelstuhl neben dem Fenster, hielt meine Teetasse in der Hand und genoß den Moment der Ruhe neben ihm. Ich konnte mich noch immer daran erinnern, wie wir uns kennengelernt hatten, wie wir einander zum ersten Mal geküsst hatten und wie wir uns das erste Mal nahgekommen waren. Es schien so, als ob es gestern wäre. Obwohl die Zeit silberne Haare wachsen und den Körper schnell müde werden ließ, fühlte ich mich noch immer frisch wie damals; frisch verliebt und glücklich wie noch nie. Und er war noch immer anziehend, duldsam, ehrlich und tapfer wie damals. Er gab meinem Leben eine Bedeutung; er machte jeden Tag zu etwas Besonderem. Ich fühlte mich in seiner Nähe geborgen und wie zu Hause. Ich könnte jede Sekunde tief in seine Augen schauen und ihn küssen, mit den Fingern durch seine Haare fahren und währenddessen seine Lippen liebkosen. Ich konnte mich noch daran erinnern, wie er mir sagte, dass es kein zurück mehr gäbe, da er den Rest seines Lebens mit mir verbringen möchte. Ich konnte mich erinnern, wie er unter der Dusche eine Melodie summte und wir dabei tanzten. Und jetzt saßen wir wir nebeneinander, tranken einen heißen Tee und schauten einander an, als ob es kein Morgen gäbe; und dabei dachte ich mir Danke Wien! mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, das meine Augen reichte.

Es war ein Sommerabend. Jakob und ich trafen einander zum dritten Mal undich war äußerst nervös. Doch bei seinem Anblick vergass ich all meineNervosität und Sorgen. Für einen Moment dachte ich, die Welt wärestehengeblieben. Der Moment, als wir zum Reden angefangen hatten, warunbezahlbar. Es fühlte sich so an, als kannten wir einander schon ein Lebenlang. Wir schämten uns nicht voreinander. Er lud mich zu ein paar Gläsern ein,doch betrunken wurde ich nicht, denn ich genoß die Momente in seiner Nähe zusehr, so dass ich nicht daran dachte, dass der Alkohol etwas bewirken könnte.Die Nacht war lang. Wir gingen neben der Donau spazieren und setzten uns nebenihr hin. Es war ein Moment der Stille. Er hielt meine Hand in der seinen unddie Wärme durchströmte meinen Körper. Es war ein angenehmes Gefühl. Als er sichzu mir drehte, wusste ich, was passieren würde. Ich drehte mich ebenfalls zuihm um, schaute ihm in die Augen und wartete auf den Moment, bis seine Lippenmeine küssten, doch genau in dem Moment begann es zu regnen. Ein sommerlicher,warmer Regen. Wir waren inzwischen schon pitschnass, bis wir die Straßeerreichten und einen Taxi rufen. Mittlerweile war es uns egal, was in derUmgebung passierte, denn alles, was wir wollten, war, zu Hause in der warmenWohnung zu sein. Ja, zu Hause. Der Taxifahrer fuhr uns bis zur Jakobs Wohnungund wir rannten die Treppen hoch, bis wir endlich drinnen waren. Unsere Brüstebewegten sich auf und ab. Wir holten nach Luft, denn nach langem Laufen undLachen konnten wir kaum mehr geradestehen. Nach einer warmen Dusche borgte ermir eins seiner T-Shirts aus und wir kuschelten uns vor dem Fernseher. Wirsagten nicht viel, genoßen nur die Nähe des anderen. Die Zeit lief vor sich hinund irgendwann standen wir auf und gingen ins Schlafzimmer. Die Nervositätstieg wieder in mir hoch, denn ich war mir nicht sicher, ob ich bereit dafürwar. Doch als ich seine Berührungen auf meiner Haut spürte, wusste ich, dass eskeinen besseren Zeitpunkt dafür gäbe. Es war der richtige Moment, an demrichtigen Ort mit der richtigen Person. Er zog mir das T-Shirt aus und schautemir im Dunkeln in die Augen und küsste meine Lippen. Langsam legte er mich aufsBett und liebkoste meinen Körper. Ich fühlte mich wie im Himmel. Als ob er jedeBewegung vorher geübt hätte. Alles schien richtig zu sein. Alles schien perfekt.

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