14.Kapitel - Er
14.Kapitel - Er
Der Abend begann für mich ganz freundlich. Nachdem mir Matheo angerufen hatte, um sicher zu gehen, dass ich das Treffen heute Abend nicht vergessen hatte, hatte ich mich schnell fertig und danach auf den Weg gemacht. Ab in die angenehme Abendluft. Nach einigen langen Minuten kam ich an und Matheo schloss mich in seinen starken Armen. Wie sehr ich diese Person liebte.
Wolke hieß diese Restaurant-Bar. Klein, dunkel, aber sehr angenehm, um die Zeit mit Freunden zu genießen. Ein unbekanntes Gesicht. Der Unbekannte. Er schaute wie vierundzwanzig aus. Außer meinem besten Freund, kannte ich die anderen zwei Gesichter; Sophia und Markus. Das Paar des Abends. Also waren wir dann zu fünft. Heute wollte ich wieder abschalten und den Abend genießen.
Die Minuten vergingen langsam. Was für ein Wunder. Normalerweise liefen sie so schnell wie möglich, wenn es darum ging, Spaß zu haben. Aber heute Abend hatte ich mein Glück fest in den Händen und würde es nicht loslassen.
Lasst uns trinken! Alle nahmen die Gläser hoch und jeder wünschte sich in seinen Gedanken, jemals das Beste zu erleben. Ich jedoch wartete auf ein Wunder. Ein Wunder, das in ein paar Stunden passieren würde. Ein Wunder, wovon ich noch nichts wusste.
Minuten vergingen und die Stimmung wurde ausgelassener. Wir wurden immer mehr lauter, lachten lauter, redeten lauter und kamen einander näher. Der nicht mehr Unbekannte saß jetzt vor mir und schaute mich an. Ich war ganz angeheitert und freute mich über alles, was auf mich zukam. Matheo saß neben mir. Ich legte ihm eine Hand auf den Schoß und er schaute mich mit einem warmen Lächeln an. Ich freute mich immer, mich in seiner Nähe zu spüren.
Er machte Fotos. Selfies besser gesagt. Hintereinander. Schnell, schnell, schnell. Ich lächelte nur in die Kamera und machte mit. Ich umarmte ihn fest und wollte, dass es in den Fotos zu sehen war. Wie sehr ich diese Person liebte.
Die Zeit verging. Wir alle waren durch das Trinken in fröhlicher Stimmung. Der bekannte Unbekannte schaute mich an. Ich sah ihm zu, wie er mir ein Zeichen machte, dass ich ihm näherkommen sollte. Wir standen beide auf und auf einmal küssten wir einander. Ich wusste nicht, wie lange wir dastanden, einander küssten, wobei uns die anderen zuschauten, aber die Zeit war für mich stehen geblieben. Keine Sekunde traute sich, eine winzige Bewegung nach vorne zu machen.
Unsere Augen waren zu. Ich sah nur schwarz, fühlte aber weiß. Meine Hand suchte seinen Nacken und schon bald hatte sie sich dort platziert. Auf dem richtigen Ort. Weder ich noch er wollte aufhören, aber von der Seite hörte ich die anderen, die über uns reden und ein leichtes Lächeln breitete sich auf mein Gesicht und mit diesem Lächeln lösten wir uns langsam von einander.
Ich saß perplex auf meinem Stuhl und dachte, was ich da gerade gemacht hatte. Matheo legte eine Hand auf meinen Rücken und ich lächle nur als Antwort. Ich konnte es kaum fassen. War das hier gerade passiert, oder war ich einfach zu betrunken? Als ich dem nun mehr als bekannten Unbekannten in die Augen sah, merkte ich, dass das hier wirklich gerade eben passiert war; und zwar ohne Scherz.
Er schaute mich an und lächelte. Ich lächelte zurück. Ich versuchte, meine Aufmerksamkeit den anderen zu schenken, doch woran ich nur denken konnte, war der Kuss. Er war so perfekt; so vollkommen; so intensiv und doch so herzhaft. Wäre schön, wenn es noch ein Mal passieren würde, dachte ich mir.
Lasst und trinken! Alle nahmen wieder die Gläser hoch und jeder wünschte sich in seinen Gedanken, jemals das Beste zu erleben. Ich jedoch war nur in Gedanken verloren. Der Gedanke an den Unbekannten. Der Gedanke an den Kuss.
Tick, tack, tick, tack. Die mit einer roten Rose auf dem Tisch stehende Vase fiel um. Das Wasser floss und durchnässte meine Hose. Kein Wunder, denn der von vor einigen Minuten passierten Kuss wiederholte sich. Ich wusste nicht warum, doch in diesem Moment war ich mir sicher, dass ich nichts Anderes wollte, als diesen Kuss. Er war so perfekt; so vollkommen; so intensiv und doch so herzhaft.
Langsam machten wir uns auf den Weg nach draußen. Der bekannte Unbekannte hielt meine Hand fest in der seinen, führte mich mit seinen sicheren Schritten nach vorne und ich ließ mich mitgehen. Irgendwann blieb er auf einer dunklen Straße stehen und nahm mich fest in den Armen. Ich sah ihm mit schläfrigen Augen zu. Zu viele schöne Sachen passierten jetzt; zu viele... An vieles konnte ich mich nicht mehr erinnern, aber vor Freude hätte ich nichts Anderes machen können als zu stöhnen. Mein Gehirn hatte ich schon vor einer Stunde, oder vielleicht vor mehreren, abgeschaltet. Wer hätte sich gedacht, dass ich nach so vielen Monaten wieder das Glück vor meinen Augen stehen sah?
Er drückte mich fest an sich und ich spürte seine Wärme. Meine Lippen suchten die seinen und schon waren wir in einen tiefen und langen Kuss versunken. Meine Hände waren wieder auf dem richtigen Ort und berührten seine vom Schwitzen nassen Haare. Seine Hände machten sich auf den Weg auf meinen Rücken. Ein paar Mal gingen sie rauf und runter, bis sie sich unter meinem T-Shirt befanden. Ein leises Stöhnen. Ein zweites und ein drittes. Wir standen irgendwo auf einer dunklen menschenleeren Straße und hatten nicht vor, aufzuhören. Ein Kuss, zwei Küsse, drei Küsse auf den Nacken und schon konnte ich nicht mehr mitzählen.
An vieles konnte ich mich nicht mehr erinnern, aber was ich wusste, war, dass der Abend einfach der beste Abend war, weil er mit einer warmen Umarmung von Matheo begonnen hatte und mit einem perfekten Kuss von dem bekannten Unbekannten beendet worden war.
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Ein neues aber eher kürzeres Kapitel :)
Wer ist wohl der Unbekannte? :P
Ich hoffe, dass es euch gefallen hat.
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