Hwaiting with lies
Zwei Augenpaare waren auf einmal auf mich gerichtet, doch sie verrieten mir rein gar nichts.
"Das erklärst du ihm jetzt" meinte meine Mutter bestimmend und sah meinen Vater eindringlich an. Ich blickte von meiner Mutter zu meinem Vater, der sich zu mir drehte und mir mit einer Handbewegung signalisierte mich hinzusetzen. Dies tat ich natürlich sofort. Meine Eltern setzten sich dazu.
"Oh soll ich noch Taeyeon holen oder..."
"Nein Jungkook. Das geht sie nichts an" stoppte mich mein Vater sofort. Ich nickte schnell und senkte meinen Blick. Seine Stimme klang sehr streng, so dass ich sofort dachte ich hätte irgendetwas falsch gemacht. Aber was es war fiel mir bei Gott nicht ein. Er war noch keine halbe Stunde hier und ich hatte auch nur wenig mit ihm gesprochen. Oder hat ihm meine Mutter von irgendwas erzählt?
"Dieser Jimin... Ist er nett zu dir?" fragte mein Vater und sobald Jimins Name fiel, schaute ich meinem Vater direkt ins Gesicht.
"Ja, ist er" beantwortete ich seine Frage.
"Wirklich? Verbringst du freiwillig Zeit mit ihm oder erpresst er dich mit irgendwas?"
Ich schaute meinen Vater ungläubig an. Was sollte das den jetzt?
"Was, nein. Warum erpressen?"
"Jungkook ich bin dein Vater. Du kannst und musst mir die Wahrheit sagen. Wenn du wegen ihm in irgendwelche Schwierigkeiten steckst, dann..."
"Tue ich nicht. Er ist ein Freund und ich verbringe gerne Zeit mit ihm. Warum sollte er denn irgendetwas fieses mit mir machen? Das gibt doch gar keinen Sinn" sprudelte es aus mir heraus.
"Lässt du mich bitte ausreden" flüsterte mein Vater mit funkelnden Augen.
Automatisch öffnete sich mein Mund, weil ich von mir selbst erschrocken war. Das hatte ich noch nie zuvor getan. Meinem eigenen Vater bin ich ins Wort gefallen.
"Tut mir leid" sagte ich schnell und senkte wieder mein Kopf.
"Schon gut. Ich kann mir schon denken von wem du dieses Verhalten abgeschaut hast. Dieser Jimin ist kein guter Umgang für dich und für niemanden in unserer Familie. Ich will ihn nicht mehr in meinem Haus haben."
Seine Stimme war so bestimmend, dass sie mir Angst machte. Ich erkannte meinen Vater nicht wieder. Er war wie ausgewechselt.
Ich schaute wieder in die dunklen Augen meines Vaters, die mir verrieten, dass er seine Meinung nicht ändern würde. Deshalb blickte ich mit traurigen Augen zu meiner Mutter und bettelte sie mit meinem Blick an, etwas zu sagen. Ihr Gesicht wurde sanfter und tatsächlich öffnete sich ihr Mund. Sie war gerade meine einzige Hoffnung. Komisch...
"Liebling, du bist gerade nicht ganz fair. Jimin ist wirklich ein netter Junge und keineswegs ein schlechter Einfluss. Ich denke dein Sohn ist gerade nur sehr aufgebracht und hat deshalb seine Manieren verloren" sprach sie sachlich und zu Ende ermahnend.
Zustimmend nickte ich.
"Auch wenn es so ist... er ist mir unsympathisch und wenn ich jetzt zuhause bin habe ich keine Lust auf solche Menschen zu treffen."
Wie kann ihm Jimin Hyung denn unsympathisch sein? Er hat doch nichts falsch gemacht. Erst als Jimin den Namen seines Vaters eingebracht hatte, hatte sich etwas geändert.
"Ist es wirklich wegen Jimin Hyung oder hast du was gegen seinen Vater?" stellte ich die Frage in den Raum. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie mein Vater kurz zusammenzuckte. Aus weiser Voraussicht hatte ich meinen Kopf wieder gesenkt, da ich schon wusste, wie mich mein Vater jetzt wohl gerade anschaute und da mir sein Blick heute etwas Angst machte, beschloss ich ihn nicht anzusehen um mutig zu bleiben. Wenn ich Jimin nicht mehr sehen dürfte, dann... dann würde ich mich wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben meinen Eltern widersetzen.
"Das ist doch egal. Durch ihre Adern fließt das gleiche Blut. Jimin ist wie sein Vater und das ist Grund genug dafür ihn nicht zu mögen. Wie könnt ihr beide nur so blind sein?"
"Appa, ich weis wirklich nicht, was zwischen dir und seinem Vater passiert ist, aber ich kann dir versichern, dass Chimchim Hyung ähh Jimin... dass er anders ist. Wirklich. Er war von Anfang an nett zu mir. Als ich ihn kennen gelernt habe, hat es geregnet und ich hatte keinen Schirm dabei und wurde klitschnass" ich schaute kurz zu meiner Mutter, die mich empört anblickte...ups!
"Jimin hat mich unter seinen Schirm gelassen und hat dann extra den nächsten Bus genommen, der erst eine halbe Stunde später gekommen ist" okay kleine Lüge aber... " nur damit ich nicht nass werden würde. Und dann hat er mich auch oft zum Essen eingeladen und sich um mich gekümmert. Er hat sogar mit mir gelernt und er bring mir viele neue Sachen bei."
Kurz dachte ich an die Dinge, die er mit mir heute Nacht und heute morgen in der Dusche so gemacht hatte, doch diese Argumente sollte ich jetzt lieber nicht einbringen, auch wenn es mein Vater sicher schätzen würde wenn mir Jimin was über Sex beibringen würde...halt mir Mädchen... naja ist ja eigentlich das Gleiche...fast.
"Wars das?" holte mich mein Vater aus meiner gerade unpassenden Gedankenwelt.
"Er ist wirklich, wirklich nicht so wie du denkst, außer du magst Menschen nicht, die sich um deine Kinder kümmern. Zu Taeyeon ist er auch nett und zu Baek" unterstellte ich ihm noch schnell, um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen. Mein Vater atmete tief ein. Ein kurzer Blick verriet mir, dass meine Rede gerade genau die Wirkung erzielte, die ich beabsichtigt hatte. Ein Punkt für Gryffindor.
"Sein Vater...war ein Dreckskerl."
Erstaunt von seiner Wortwahl schauten meine Mutter und ich sofort zu meinem Vater.
"Damals als er noch durch die Schulgänge lief, war seine Nase so hoch gerichtet, als wäre er ein Gott und mit diesem Verhalten ist er auch noch durchgekommen. Dieser Arsch dachte wirklich er sei etwas besseres, nur weil er erfolgreich im Schwimmen war. Er hat sich genommen was er wollte und niemand hat ihm je widersprochen. Nein, diese Idioten sind ihm nachgelaufen wie die Hunde und nur weil ich das nicht getan habe, war ich der oberste Name seiner Schwarzen Liste."
"Was meinst du damit?" fragte ich nach.
"Wegen diesem Arsch wurde jeder Tag zur Hölle. Er hat mir meine damalige Freundin ausgespannt und mich mit anderen Sachen vor allen gedemütigt. Ich habe mir damals geschworen nie wieder etwas mit ihm zu tun zu haben. Und jetzt kommst du da her und schleppst ihn wieder an" sagte mein Vater wütend und schlug mit der Faust auf den Tisch.
"Jetzt beruhige dich doch mal. Dein Sohn kann da nichts dafür. Und außerdem redest du gerade Unsinn. Jimin und sein Vater sind unterschiedliche Personen und wie ich Jimin kenne ist er ganz und gar nicht so wie sein Vater."
"Das mag ja stimmen, aber Kinder lernen von ihren Eltern. Eines Tages wird dieser Jimin meinen Jungen in irgendeiner Art verletzten und ich will nicht, dass ihm das Gleiche widerfährt wie mir."
Wir schwiegen. Meiner Mutter gingen die Argumente aus und ich traute mich einfach nicht mehr. Wie kann eine Person nur so sein?
"Appa. Du musst dir keine Sorgen um mich machen. Ich bin alt genug selber zu entscheiden, mit wem ich meine Zeit verbringen will. Bitte verbiete mir das nicht."
Wieder trat Ruhe in den Raum. Lediglich unsere Augen waren ineinander verfangen und kämpften um den längeren Blickkontakt. Dabei blinzelte keiner von uns, was auch Grund dafür war, dass meine Augen begannen zu tränen. Dazu kam natürlich noch die Angst, mein Vater würde mir verbieten mit Jimin Zeit zu verbringen. Kurz dachte ich daran meinen Eltern die Wahrheit zu sagen, dass Jimin mein fester Freund war, doch das würde das ganze vermutlich nur noch schlimmer machen. Ich brach den Blick ab und wischte mir schnell eine Träne weg, die meinen Augenwinkel verlassen hatte, nur um ihn danach wieder anzusehen.
"Du hast recht. Du bist alt genug. Treff dich weiterhin mit ihm, verschwend... verbringe ruhig Zeit mit ihm, wenn du das willst, aber nicht in meinem Haus" sagte er ruhig.
Seine Worte machten mich traurig. Wie soll ich das denn bitte Jimin erklären? Wir können nicht mehr zu mir, weil mein Vater dich wegen deinem Vater hasst. Dein Vater war wohl ein ziemliches Arschloch. Nein!
Dennoch nickte ich.
"Gut, dann wäre das geklärt."
"Du meintest Jimin hat von seinem Vater gelernt, aber Jimin wohnt bei seiner Mutter, schon immer...er hat wenn dann von ihr gelernt."
Noch eine Lüge mehr.
"Heißt das, seine Eltern sind getrennt?" fragten meine Eltern gleichzeitig.
Ich nickte bedrückt... eigentlich wollte ich ihnen das nicht erzählen.
"Ha. Das war doch klar. Mit diesem Idiot hält es wohl niemand lange aus. Ich hoffe er hat selbst gemerkt, dass er ein arrogantes Arschloch ist. Ach das freut mich jetzt richtig, fast so sehr wie damals, als er wegen Doping disqualifiziert wurde" lachte mein Vater.
"Darauf trinken wir einen! Liebling?"
Eine Mutter verstand sofort und holte zwei Gläser heraus.
"Drei Gläser. Jungkook heute ist der Tag, an dem dir erlaubt ist zum ersten Mal Alkohol zu trinken."
"Pfff nein Danke. Ich hab noch Hausaufgaben und außerdem stoße ich nicht auf das Unglück eines Anderen an. Das ist kindisch."
"Jeon Jungkook?!?" hallte die schrille Stimme meiner Mutter durch die Küche.
"Entschuldige dich sofort bei deinem Vater, dass ist..."
"Schon gut. Er hat recht. Es ist wirklich kindisch. Pack die Gläser wieder weg. Was ist nur mit mir los, dass ich am Vormittag trinken will? Tja mein Junge, dann musst du wohl noch einen Monat warten, das hast du dir selbst eingebrockt."
Er redete von meinem 18. Geburtstag.
"Willst du eigentlich feiern? Man wird immerhin nur einmal 18" fragte mein Vater.
"Nein. Du weist doch, ich mag es nicht im Mittelpunkt zu stehen" erklärte ich ihm.
"Ja und genau das ist dein Fehler Junge" lächelte mein Vater und wuschelte mir durch die Haare, so wie Jimin es immer tat.
"Du musst ein bisschen mehr unter die Leute und herausstechen, sonst wird dich niemand interessant finden, auch die Mädchen nicht" zwinkerte er mir noch zu. Eigentlich nahm ich die Ratschläge meines Vater immer an, aber naja sagen wir mal so, es hat sich einiges geändert.
"Du hast recht. Ich versuche mein Bestes" gab ich dennoch von mir.
"Das ist mein Junge. Ich bin stolz auf dich, egal was du tust. Denk immer dran."
"Egal was ich tue?" fragte ich erneut nach. Würde er das auch noch sagen, wenn er die Wahrheit über seinen Sohn wüsste?
Natürlich musste genau in diesem Moment Taeyeon kommen und ich hoffte einfach, sie würde nichts falsches sagen.
"Natürlich. Das heißt aber nicht, dass du jetzt jemanden umbringen sollst" meinte er, doch ich hörte die Ironie in seiner Stimme.
"Auch schön dich zu sehen Appa" kam es von meiner Schwester, die unseren Vater schon im nächsten Moment umarmte.
Wir aßen zusammen Mittag und unterhielten uns über dies und das. Ich lauschte jedem einzigen Wort meiner Schwester und gab ihr einen eindringlichen Blick. Obwohl sie mir versprochen hatte nichts zu sagen, befürchtete ich dennoch, dass irgendwas passieren würde. Zum Glück verlief heute alles gut.
Nach dem Essen verfolgte ich sie in ihr Zimmer um ihr leise von der Appa-Jimin Situation zu erzählen und sie erneut zu bitten nichts zu sagen. In der Tat war es mir peinlich Jimins Namen vor ihr in den Mund zu nehmen, nach all dem was sie heute morgen gesehen hatte. Mit einem roten Kopf verlies ich ihr Zimmer und ging zurück in meins, um das restliche Wochenende mit Hausaufgaben, Overwatch und YouTube zu verbringen, obwohl ich die Hausaufgaben nach fünf Minuten zur Seite legte, da ich es wahrscheinlich sowieso nicht verstehen würde.
Am späten Abend machte ich mich fertig fürs Bett, nahm mein Handy und las mir meine Nachrichten durch.
TAETAE:
»Und? Wie war die Nacht? Hat dich Jimin ins Becken gestoßen? ;) «
Schnell antwortete ich Tae.
»Es war schön mit ihm auch wenn ich aufgeregt war, aber wie kommst du darauf, dass er mich ins Becken gestoßen hat? Wir waren doch gar nicht Schwimmen.«
Tae war manchmal echt komisch. Ich hab doch mit keinem Ton erwähnt, dass wir schwimmen gehen wollten, wie kommt er wieder auf sowas?
Naja egal. Er wird es mir ja sicher bald erzählen. Bei Jimin meldete ich mich erst mal nicht, da ich nicht wusste was ich ihm sagen sollte und er meldete sich auch nicht bei mir. Etwas komisch fand ich das schon, aber mir war es lieber als ihm die Wahrheit zu sagen. Ich muss ihm irgendwie erklären, dass wir in nächster Zeit nicht mehr zu mir können. Vielleicht erlaubt es meine Mutter ja wenn Appa wieder weg ist, aber das kann zwei Wochen oder länger dauern.
*Zeitsprung*
Ich versuchte mich auf das zu konzentrieren, was mein Mathelehrer gerade an der Tafel erklärt. Schließlich schreiben wir in zwei Wochen eine Arbeit und ich muss noch viel lernen. Vor dem Unterricht hatte ich Tae getroffen, der nur schweigend den Kopf schütteln, als ich ihn auf seine seltsame SMS ansprach. Natürlich wollte er alles ganz genau wissen. Jetzt weis er zumindest, dass ich Jimin sehr viel näher gekommen bin. Dann klingelte es zum Glück schon und wir mussten beide in den Unterricht. Er ging in einen anderen Mathekurs als ich.
Kurz wurde ich abgelenkt von einen meiner Klassenkameraden Bambam, der von der Toilette wieder zurück kam. Sofort fokussierte ich wieder den Lehrer, doch schon im nächsten Moment merkte ich, dass Bambam einen Umweg zu seinem Platz ging, direkt an mir vorbei, um mir ein zusammengeknülltes Kaugummipapier auf den Tisch zu schmeißen. Verdutzt schaute ich zu ihm, als er wieder auf seinem Platz saß. Ich hatte noch nie viel mit ihm zu tun gehabt, warum lädt er jetzt also seinen Müll bei mir ab? Bambam bemerkte meinen verwirrten Blick und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich das Papier auffalten sollte. Dies tat ich sogleich und erkannte dass da eine Nachricht mit Kuli drauf gekritzelt wurde.
»Komm mal raus -J«
Kann das sein? Mein Arm ging im nächsten Moment in die Luft und ich schaute unseren Mathelehrer eindringlich an, so dass er mich sofort dran nahm.
"Ja Jungkook, du weist die Antwort?"
"Ich muss aufs Klo" sagte ich schnell, worauf sofort Gekicher zu hören war.
"Das ist die falsche Antwort" gab er nur von sich.
"Ist ganz dringend."
Wieder Gekicher. Ich drehte mich um und gab meinen Klassenkameraden einen bösen Blick.
"Na gut, aber du bist der Letzte in dieser Stunde. Ich habe keine Lust den Unterricht immer unterbrechen zu müssen."
Ich nickte hyperaktiv und stand auf um das Klassenzimmer zu verlassen. Draußen auf dem Flur allerdings war niemand zu sehen. Sollte ich etwa ganz aus der Schule rauskommen? Wenn mich ein Lehrer erwischt, bin ich geliefert. Ich war zwiegespalten, entschied mich dennoch recht schnell dafür, in Richtung Ausgang zu schleichen. Ich lief gerade an den Toiletten vorbei und verlies damit den sicheren Bereich, als ich etwas hinter mir hörte.
"Wo wollen sie denn hin junger Mann" brummte eine tiefe Stimme, die ich im zweiten Moment erkannte. Erleichtert drehte ich mich um und schaute meim Gegenüber grimmig an.
"Du hast mich erschreckt. Babo."
"Gehst du eigentlich nie auf die Toilette?" fragte er im Gegenzug und kam auf mich zu um mich leicht zu umarmen und mich dabei zu küssen. Ich zog allerdings den Kopf zurück und schaute mich um. Als ich merkte, dass wir alleine waren, drückte ich kurz meine Lippen auf seine.
"Was machst du hier? Woher weist du wo ich Unterricht habe?"
"Ich hatte früher Uni aus und wollte dich sehen, also dachte ich, ich schau mal vorbei und geb mich als dein Cosine aus. Die haben mir sofort gesagt wo dein Klassenzimmer ist" erklärte er.
"Ich hab dich vermisst" flüsterte er mir noch ins Ohr, das er schon im nächsten Moment küsste. An dieser Stelle blieb er allerdings nicht, sondern begann mich an Hals zu küssen und währenddessen mit meinen Haaren zu spielen. Ich war schon kurz davor die Welt um mich zu vergessen, doch ich schaffte es Gottseidank noch bei Verstand zu bleiben und drückte ihn leicht von mir weg.
"Jimin. Nicht jetzt okay, wenn uns jemand sieht bin ich tot."
"Heißt das ich bin umsonst gekommen?"
"Mhh ja? Hast du etwa gedacht ich schwänze jetzt?"
"Vielleicht ein bisschen... aber du hast doch sowieso gleich aus, also hab ich gedacht ich hol mir einen kleinen Vorgeschmack" grinste er und nahm meine Hände in seine, um mich wieder näher zu sich zu ziehen.
"Ich habe erst in zwei Stunden aus... willst du so lange warten?"
"Zwei Stunden? Ich dachte in einer Viertelstunde?"
"Wie kommst du da drauf?"
"Hat man nicht normal um 13 Uhr aus?"
"Nein heute nicht."
"Mhh dann muss ich also länger auf dich warten...ob ich es so lange ohne dich aushalte?" schmollte er künstlich, grinste mich aber schon im nächsten Moment an. Was sollte ich jetzt seiner Meinung nach tun? Wenn ich zu lange vom Unterricht wegbleibe, fällt das auch auf.
Direkt neben uns öffnete sich eine Tür und ein kleines Mädchen kam heraus, um uns erst komisch anzusehen, da Jimin mal wieder viel zu nah an mir stand und danach auf der Mädchentoilette zu verschwinden. Hier könnte gerade jeder kommen und uns sehen und dass will ich mit allen Mitteln verhindern.
Jimin streichelte mir über den Arm und ich beobachtete seine Bewegung. Ich kann ihn jetzt nicht einfach so zurück lassen. Also handelte ich ohne groß nachzudenken. Ich packte ihn am Arm und zog ihn mit mir auf die Jungentoilette um ihn in richtung einer Kabine zu drücken.
"Mhh die Schülertoiletten...wie romantisch" kommentierte er und leckte sich über seine Lippen, während er mir in die Augen grinste.
Er wackelte mit den Augenbrauen und dass wars. Ich zog ihn zu mir und küsste ihn sofort. Seine Hände fanden automatisch den Weg zu meiner Taille, während meine kurz in seine Haare glitten, um anschließend über seine muskulöse Brust zu fahren. Ich überlegte mir, wie weit ich gehen sollte. Ich hatte nicht mehr viel Zeit und die Gefahr erwischt zu werden... machte es irgendwie spannender. WAS?! NEIN Jungkook spinnst du? Warum denke ich an sowas? Liegt es an Jimins Zunge, die warm in meinem Mund tanzt? An seinen Händen, die inzwischen meine nackte Haut liebkosen? Oder doch an seiner dominanten Art, wie er mich mit dem Oberkörper gegen die Wand drückt?
Egal was es war. Seine Anwesenheit vernebelte meine Sinne. Kontrollieren konnte ich meine Hände dadurch auch nicht mehr, weshalb sie selbstständig under sein T-Shirt fuhren und in Kreisbewegungen begannen über seine Brust zu fahren. Jimins Brust hebte und senkte sich einmal kräftig. Dann brach er den Kuss kurz ab, vermutlich um Luft zu holen. Doch das hielt mich nicht davon ab, ihn weiter zu küssen, von seinem Kinn zu seinem Hals.
"Jungkook-ah" flüsterte Jimin rau. Seine Stimme bestätigte mein tun und löste in mir ein immer größer werdendes Verlangen aus. Wäre ich in diesem Moment bei Verstand gewesen, wäre ich wohl kaum langsam vor ihm auf die Knie gegangen, hätte nicht seinen Bauch mit Küssen bedeckt und hätte auch nicht begonnen seinen Hosenknopf zu öffnen, während ich seine Mitte durch den Stoff seiner Jeans küsste. Aber ich war nicht bei Versand, sondern in diesem Tunnel, der nur in eine Richtung führte und den ich Schritt für Schritt weiter lief. Also folgte der Reisverschluss. Meine Hände griffen an seinen Hosenbund um sie ein Stück nach unten zu ziehen, doch dann wurden sie von Jimins Händen aufgehalten. Mit halbgeöffneten Augen, oder besser gesagt halbgeschlossenen blickte ich zu Jimin hoch, der mich seltsam ernst anblickte. Mein erster Gedanke war, dass jemand gekommen war, ich es nicht mitbekommen hatte und Jimin mir dies jetzt freundlicher Weise klar machen wollte, doch dies war nicht der Fall.
"Warum hast du dich nicht mehr bei mir gemeldet?" fragte Jimin monoton. Diese Frage holte mich langsam wieder zurück in die Realität. Rückwärts raus aus diesem Tunnel und als ich wieder draußen war merkte ich erst, dass ich gerade in der Jungentoilette meiner Schule auf dem Boden kniete und kurz davor war Jimin einen zu blaa...ihr wisst schon.
"W-was?" fragte ich dennoch etwas verwirrt. Jimin blickte kurz zur Seite, dann schloss er geschickt wieder seine Hose und half mir beim aufstehen. Dass mein Gesicht rot war, muss ich an dieser Stelle gar nicht erwähnen.
1. hätte ich Jimin gleich verwöhnt, in meiner Schule, während dem Unterricht.
2. hat er es unterbrochen und mich damit in eine mega peinlichen Situationen gebracht.
Und 3. wollte er etwas wissen, was ich ihm nicht sagen konnte.
"Du wolltest dich doch bei mir melden, wegen dem Gespräch mit deiner Familie."
"Oh" war in diesem Moment erst mal alles was über meine Lippen ging.
Dann allerdings flüsterte ich im Moment der Stille "hab's vergessen."
"Vergessen" wiederholte mein Freund und verlieh so meinem Handeln einen negativen Nachdruck. Ich weis ich hätte mich melden sollen, aber es ging einfach nicht.
"Du hättest dich ja auch melden können" verteidigte ich mich sofort.
"Hey ist doch okay. Ich sag doch gar nichts."
"Doch du schaust so, so..."
"Wie schaue ich denn?"
"Halt so als wärst du enttäuscht, dass ich mich nicht gemeldet habe, aber ich hab's halt vergessen und..."
"Na gut dann sags mir halt jetzt" unterbrach er mich. Ich überlegte kurz was ich jetzt tun sollte, dann entschied ich mich dafür dem Ganzen einfach aus dem Weg zu gehen.
"Ich muss jetzt zurück in den Unterricht."
Gerade drehte ich mich um und wollte aus der Toilette verschwinden, als ich am Handgelenk gepackt wurde und umgewirbelt wurde.
"Wir sehen uns nachher. Ich warte am Eingang auf dich und wage es ja nicht mich nochmal »zu vergessen«" sagte mein Freund mit liebevoller Stimme, nahm aber am Ende seine zwei Finger in die Höhe um seinen Worten Gänsefüßchen zu verleihen. Er weis es. Er weis dass ich ihn angelogen habe. Er weis, dass ich ihn nicht vergessen habe, sondern dass etwas anderes war. Jimin kannte mich und ich kannte ihn.
Ich nickte nur und drehte mich wieder um, nachdem er meine Hand losgelassen hatte. Als ich dann allerdings die Hand am Türgriff der Toiletten hatte, spürte ich wieder seine Hände an meinem Körper. Er drehte mich nochmal zu ihm um, nur um mir auf die Wange zu küssen und mir zuzulächeln. Ich darf ihn nicht mehr anlügen. Ich will es auch nicht. Er merkt es sowieso sofort. Nicht dass er noch denkt ich lüge ihn immer an.
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Ayyy what's up? Ich lebe noch genau so wie Jikook ;)
Irgendwie boring oder? Irgendwann passiert etwas spannendes... ganz sicher ~.~
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