27- keine Geduld mehr


'Indirekt habe ich schon schmutzige Gedanken, wenn ich Lesley dabei zusehe, wie sie vor der Klasse steht und redet. Aus uns ist so etwas wie eine komische intime Freundschaft geworden. Es ist jetzt Freitag nach der Party, vor einer Woche. Wir treffen uns heute Abend um irgendwo außerhalb Berlins ins Kino zu gehen. Ein kleines Kino, aber stattlich. Zumindest hat sie es mir so beschrieben, als ich gestern Abend mit ihr außerhalb Berlins in einem Park rumgelaufen bin. Irgendwie ist es schon ein wenig anstrengend, dass wir immer außerhalb von Berlin etwas machen 'müssen'. Ich meine, eigentlich sind wir nur Freunde, ist jenes eigentlich auch schon verboten? Eine gute Freundschaft zwischen Lehrerin und Schülerin? Keine Ahnung. Meine Eltern haben sie mittlerweile auch schon kennengelernt, weil ich sie zum Essen bei mir zu Hause eingeladen habe. Mittwoch war das glaube ich. Sie halten viel von ihr, ich denke, dass sie irgendwie gute Freunde werden könnten. Wobei von Lesley ein 'vorsichtshalber Abstand' zu meinen Eltern besteht. Wahrscheinlich traut sie dem ganzen nicht so. Ich weiß auch echt nicht, wie es mit ihr und mir weiter geht. Leider kann ich nicht in die Zukunft schauen. Oder doch? Ich stelle mir vor... oh nein, das erinnert mich an so einen irren Youtuber.' "Sophie." Unterbrach mich Lesley von meinen Gedanken, und sah mich erwartungsvoll an. Ich glaube, ich sollte eine Antwort auf etwas geben. "Entschuldigung, ich bin gerade nicht ganz bei der Sache gewesen." Sagte ich und schaute verlegen auf den Boden. "An besten kommen sie nach der Stunde zu mir Sophie, aber erstmal beantworten sie meine Frage." 'Irgendwie mag ich ihre dominante Art, aber ich will vor der Klasse nicht wie der letzte Noob dar stehen.' "Sophie?" Fragte sie erneut. "Oh Entschuldigung, was sagten sie?" Die Klasse schmunzelte. "Ob sie ihren Stick mit dem Vortrag schon bei mir abgegeben haben.?" Fragte sie anscheinend erneut und sah mich herausfordernd an. "Oh ehm, nein. Soll ich ihnen den nach vorne bringen?" Fragte ich ganz unschuldig. "Ja, sollen sie." Antwortete sie mit einem Siegessicherem Blick. Zu erst kramte ich den Stick aus meiner Feder Tasche und ging mit einem dreckigen Lächeln von ganz hinten nach ganz vorn zu ihrem Lehrertisch. Ja, irgendwie war es schon so ein bisschen Necken zwischen uns beiden. Ich reichte ihr den Stick und sie nahm ihn mir ab, mit standhaften Blick in meine Augen. Ich stützte mich mit den Händen auf dem Tisch ab. "Nur nicht so siegessicher, Ma'am." Wie gewollte viel ihr Blick direkt in meinen Ausschnitt. "17:00 Uhr bei mir." Antwortete sie leise, mit leicht geöffnetem Mund. "Geht klar, Süße." Ich drehte mich um und ging langsam zurück auf meinen Platz.

Pünktlich, 17:00 Uhr stand ich vor Lesleys Tür. Ich sah ihr standhaft in die Augen, und sagte nichts, als sie mich rein ließ. Ich setzte mich geradewegs auf ihr Sofa. "Wann müssen wir los?" Fragte ich sie. Sie schaute auf die Uhr. "Mhh.. In ca. einer Stunde. Bis dahin können wir es uns gemütlich machen." Sagte sie und reichte mir eine Tasse Tee. Ich nahm sie an und lächelte.

'Mit dem klein und Stattlich hat sie auf jeden Fall nicht gelogen. Dieses Kino hat höchstens 2 Kinosäle, und ist sehr schön. Wir sind in einem relativ kleinem Raum. Vielleicht 120 Sitze, wenn es hochkommt. Sie hat uns Karten für ganz hinten besorgt. Vorteilhaft. Aber was ist das?!' Wir gingen auf die Jugendlichen zu, die uns plötzlich ganz verdutzt ansahen. Mein Blick wurde düster und viel von meiner Karte auf die Jugendlichen. Bevor Lesley etwas sagen konnte, meldete ich mich zu Wort. "Ihr... sitzt auf unseren plätzen." Jenes brachte ich mit so viel Kälte hinaus, dass selbst mir die kalte Schauer über den Rücken lief. Oh man. Ohne ein Wort verließen die Jungs unsere Plätze und setzten sich auf die andere Seite des Kinosaales. Ob sie überhaupt im richtigen Film waren? "Wow." Sagte Lesley. "Das ist neu." Ich musste lächeln, als sie das sagte. "Keine Ahnung, wo das herkam." Gab ich schultern zuckend von mir. Ihr Blick verharrte auf mir. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen.

'Ich habe sie in meinen Augen erst mal lang genug warten lassen. Sie gibt sich mühe. Heute ist es so weit. Sie bekommt das, was sie verdient hat. Oder hat sie es doch nicht verdient? Keine Ahnung, ich will es einfach. Scheiß auf diesen Vorfall. Ich glaube ich kann einfach nicht nachtragend sein.'

Zur Mitte des Filmes begann ich mich an sie anzulehnen. Alles war dunkel. Das Kino war voll. Aber keiner interessierte sich für uns. Und wie sehr ich hoffte, dass niemand hier war, den ich aus der Schule, oder sonst woher kannte. Langsam aber sicher tastete nun auch sie sich vor und legte ihren Arm um mich. Nun ja, nach circa drei Minuten lag ich schon halb auf ihr.

'Es ist unfassbar, wie bequem Brüste eigentlich sind. Ich habe ihre schon regelrecht als Kissen benutzt. Gott sei dank hatte uns niemand weiter beobachtet.'

Langsam wurde mir warm. Ich genoss es an ihrer Seite zu sein. Ich genoss alles mit ihr.Als der Film zu ende und es immer noch nicht dunkel war, fiel mir etwas ein. "Darf ich fahren?" Fragte ich sie. Sie schaute mich fragend an. "Du hast einen Führerschein?" Fragte sie mich verdutzt. "Nein, aber ich kann Auto fahren. Vertraust du mir?" Mein Blick wurde ernst. "Ja." Sie warf mir ihren Schlüssel zu, das war Antwort genug, und stieg auf der Beifahrer- Seite ein. Ein bisschen in dem Glaube lassen, dass ich keinen Lappen besaß konnte ich sie ja, oder? Ich stieg ebenfalls ein. "Wo willst du hin?" Fragte sie mich. "Den Sonnenuntergang genießen. Dabei fiel mir die Aktion von Hanna ein, das mit dem Auto.

Erst ließ ich das Auto einmal abmurksen, damit Lesley auch ja einen falschen eindruck von mir bekam. "Soll ich nicht lieber fahren?" Sie sah mich ängstlich an. "Nein nein, ich bin die beste Autofahrerin, die du je gesehen hast. Das war der Vorführeffekt." Zwinkerte ich ihr zu. Ich startete das Auto ein zweites mal und fuhr hippelig los. "Was ist das für ein Auto?" Fragte ich gestresst. Sie schmunzelte nur und hielt sich den Kopf. Mich überkam ein freches Lächeln. "Nun gut. Auf geht die Fahrt." Ich suchte mir irgendeine Richtung aus, von der ich erwartete, dass uns dort irgendwann ein Feld kreuzte. An einer Landstraße angekommen sah ich die Möglichkeit. Keine Autos in Sicht. Jetzt konnte ich ihr einen Schrecken einjagen. Ich drückte das Pedal durch, legte den fünften Gang ein und düste los. Lesley begann zu kreischen. "Willst du uns umbringen? Fahr langsamer!!" Ich dachte gar nicht daran. Doch dann sah ich dort einen Weg mitten ins Feld führen und ich trat schlagartig auf die Bremse. Vollbremsung. Ich bog rechts ein, ohne zu blinken, warum auch? War ja niemand zu sehen. "Perfekt." Gab ich von mir und schaute zu Lesley. "Du bist doch verrückt." Gab sie von sich, immer noch in einer tiefen Starre, in den Sitz gedrückt. "Ich weiß." Lachte ich und hielt das Auto auf einer Lichtung an. "Da wären wir." Sagte ich und stieg aus. Da Lesley sich noch sammelte öffnete ich für sie die Tür und reichte ihr meine Hand. "Danke für dein Vertrauen." Sagte ich ihr und holte mein Portemonnaie aus meiner Tasche, kramte meinen Führerschein daraus und reichte ihn ihr. Unglaubwürdig blickte sie mich an. "Magst du zelten?" Fragte ich sie. "Ich habe ein Zelt im Kofferraum. Sagte sie und gab mir meinen Lappen zurück. Den steckte ich wieder in mein Portemonnaie und zurück in die Tasche.

"Dann lass uns zelten."

Keine zwanzig Minuten später stand unser Zelt. Wir mussten uns einen Schlafsack teilen, und benutzen eine Isomatte und einen zweiten Schlafsack als Unterlage.

Ich betrachtete den Sonnenuntergang, und in einem unerscheinlichen Moment kam ich von hinten auf sie zu und umarmte sie. Ich sah, wie sich ein Lächeln auf ihren Lippen aufspielte. "Irgendwie ist es komisch zwischen uns. Berlin ist komisch." Sagte ich. "Findest du?" Sie lehnte ihren Kopf an meinen. "Ja." Eigentlich wollte ich nicht mehr auf dieses Thema zurück greifen. "Wer war 'er' eigentlich?" Fragte ich vorsichtig. "Julian." Pause. "Er war letztes Jahr in meiner Bio- Klasse. Elfter Jahrgang. Ich kenne, oder besser gesagt kannte ihn, schon bevor ich in dieser Schule als Lehrerin anfing. Nun ja, er war extrem aufdringlich. Und direkt in meinem ersten Jahr als Lehrerin, schon seltsam irgendwie. Naja, dann kam eines zum anderen und es hat irgendwie auch Spaß gemacht. Dann war er eine Weile weg. 2 Monate vor den Sommerferien musste er in eine Jugendstrafanstalt. Er hatte einen Ladendiebstahl verübt, mit einer geladenen Waffe. Nach den Sommerferien kamst du. Irgendwie konnte ich meine Augen nicht von dir lassen. Schon vor der ersten Stunde in deiner Klasse warst du mir aufgefallen. Ich war so froh, dich in meiner Klasse zu haben. Es mag absurd klingen, aber ich habe mich in dir gesehen. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was es war. Ich weiß es immer noch nicht. Das zwischen dir und mir passierte alles so schnell. Ich konnte kaum reagieren, da waren wir uns schon so nahe. Dann kam er wieder und überraschte mich. Ehrlich gesagt hoffte ich, dass du es akzeptieren könntest, das zwischen ihm und mir. Aber, es ist unmöglich. Ich würde so etwas auch nicht tolerieren."

Tränen erfüllten ihre Augen.

"Es tut mir so Leid. Ich wollte dir nicht weh tun."

Mir tat es weg, wie sie weinte. Mir tat es weh, das es ihr weh tat. Mir tat es weh, das es mir weh tat. Aber sie hatte es für mich mit ihm beendet. Das sagte sie mir heute vor einer Woche. Und seit dem her gab sie sich jegliche Mühe. Ich nahm mit meiner linken Hand ihre rechte Hand und drehte sie geschickt in meine Richtung.

"Ich weiß." Ihre Augen sahen in diesem Licht so wunder schön aus. Langsam strich ich ihr die Tränen aus ihrem Gesicht. "Ich weiß." Flüsterte ich nun erneut.

Langsam kam ich ihr näher. Legte eine Hand um sie, die andere um ihren Nacken. unsere Körper, so dicht aneinander geschmiegen, dass unsere Köpfe nur noch wenige Millimeter von einander getrennt waren. Ich spürte ihren aufgeregten heißen Atem auf meinen Lippen. Ich merkte, wie mir die Hitze in den Kopf stieß, vor lauter Ungedult. Doch, ich wollte dass dieser Moment perfekt wird. Somit ließ ich mir Zeit. Langsam öffnete ich meinen Mund ein wenig. In meinem Augenwinkel sah ich, wie sie sich auf ihrer Unterlippe kaute. Das war er. Der Ausschlag- gebende Punkt. Der Punkt, bei dem ich mich nicht mehr halten konnte. Behutsam legte ich meine Lippen auf ihre. Sie waren leicht trocken, aber das sollte sich im laufe des Abends noch ändern. Ich drückte sie fester an mich ran. Wie ich diese Nähe vermisste. Nicht etwa nur auf ihren Brüsten breit machen, nein. Diese nähe. Ihre Küsse. Ihren gesamten Körper, an meinem. Der Kuss wurde innig. Sie kaute auf meiner Unterlippe, sie wusste wie sehr ich das liebte. Wie sehr es mich anmachte. Um Eintritt mit meiner Zunge musste ich gar nicht erst bitten. Genau in dem Moment, als ich darum bitten wollte, hatte sie ihren Mund schön geöffnet. Unsere Zungen kämpften nicht etwa um Dominanz, nein. Sie leckten einfach nur hart aneinander. Zusammen stolperten wir Richtung Zelt. Noch auf dem Weg dort hin, knöpfte ich ihre Bluse auf. Als wir endlich drinnen waren, entblößte ich sie komplett. Es wurde schnell heiß im Zelt. Sehr schnell.

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