25- Berührende Momente


Wir waren schon total in Party Stimmung. Lena Sah nur das Haus von Hanna und bekam schon Pipi in den Augen. "Oh mein Gott.. Da wohnst du?" Sagte sie mit wackeliger Stimme. Wie süß. Hanna nickte. "Heute Abend Mädels fassen?" Fragte Hanna. Diese Aussage machte mich ganz verdutzt, wie mein Gesicht auch ausdrückte, während ich sie ansah. Sie begann zu lachen und haute leicht auf meinen Oberschenkel. Scheiße, dass war peinlich, wirklich. Was auch immer in mich geraten war. Ich glaubte, dass Lena davon nicht viel mitbekam. Sie antwortete nur auf alles und jedem "Ja, hmm.. Ok ja." Ich denke sie war noch total verdutzt von diesem prachtvollem Haus. Ganz ehrlich, ich konnte es selber noch nicht fassen, dass ich eine der Bewohnern dieses Haus kannte.

Wir stiegen aus und Hanna stieß mich neckend in einen Busch. "HEY!" Schrie ich schon fast. Sie konnte sich kaum noch halten vor Lachen und hockte sich auf den Boden. Lena hatte von all dem nichts mitbekommen. sie ging erstaunt über das Grundstück. "Was macht die da?" Fragte Hanna etwas verwundert. "Lena, was machst du da?" Fragte ich sie verwundert. "Schöner Rasen." Sagte sie. Hatte sie was genommen? Sie lag plötzlich auf dem Boden, mit dem Gesicht im Gras. "Ich habe noch nie so schönen Rasen gesehen." Sagte sie. "Ist die high?" Fragte Hanna und sah mich unglaubwürdig an. "Weiß nicht." Ich ging auf sie zu und kippte die Flasche Wasser, die ich durch Zufall dabei hatte über sie. "Hast du was genommen Lena?" Fragte ich sie ernst. "Nein!" Rief sie mir zu und stand auf. "War das nötig?" Fragte sie mich etwas gestresst. "Du verhältst dich seltsam, was ist los?" Fragte ich sie. "Keine Ahnung, verhalte ich mich nicht immer seltsam?" Stellte sie mir als Frage. Ich musste schmunzeln. "Ja, irgendwie schon, aber dafür liebe ich dich." Sagte ich und half ihr hoch. Ja, zwischen uns konnte sich nie großer Stress aufbauen, ich hoffte nur, dass sie sich jetzt endlich wenigstens etwas normal verhielt.

"Seit wann?" Fragte ich sie. "Was?" "Bist du lesbisch?" Wir liefen nebeneinander wieder in Richtung Hanna, die immer noch an dem Busch stand. "Weißt du noch, dieses schöne Mädchen aus unserer Parallelklasse? Ich habe mich in sie verliebt und sie nach einem treffen gefragt. Aus Freundschaft hat sich viel mehr entwickelt. Und du wusstest nichts davon, weil ich Angst hatte es dir zu erzählen. Warum wusste ich nichts von dir?" Fragte sie mich. "Weiß nicht." Als wir bei Hanna ankamen und sie immer noch gesellig wartete ging sie dann zur Tür. Irgendwie Cool, diese Art und Weise. Lena und ich folgten ihr, alles war schon schick dahergerichtet. "Helft ihr mir die Zimmertüren abzuschließen, es ist keiner hier, also keine Angst, dass ihr jemanden einschließen könntet. Wenn ihr euch unsicher seid, schaut einfach noch mal in die Räume." Sie reichte uns jeweils einen Schlüssel. "Eh hier. Schließanlage." Sagte sie und zwinkerte. "Ich kümmere mich um den Rest." Sagte sie. Lena und ich machten uns auf den Weg. Ich wusste nicht so recht, ob es eine so gute Idee war, Lena durch dieses Haus laufen zu lassen... Wahrscheinlich hätte sie sich auf irgend einen Teppich gelegt und einen Schnee- bzw. Teppich- Engel gemacht. Wie auch immer sie es geschafft hat sich zusammen zu reißen, anscheinend hat ihr mein Einlauf zu bedenken gegeben.

Nach insgesamt 5 bis 10 Minuten, in denen wir in verschiedene Richtungen gegangen sind, und eine Tür nach der anderen zugeschlossen haben, haben wir uns im Klavier- Zimmer wieder getroffen. Sie setzte sich an's Klavier. "Was machst du da?" Fragte ich ernst. "Spielen." Plötzlich begann sie zu spielen, Apologize von One Republic. Es war unser Lied. Nur unseres, niemand konnte es uns nehmen. Ich setzte mich vorsichtig neben sie und begann zu singen.

" I'm holding on your rope

Got me ten feet off the ground

And I'm hearing what you say

But I just can't make a sound..."

Wir hatten lang' nicht mehr zusammen Musik gemacht. Ich war schon, seit wir Kinder waren immer die Sängerin. Und sie hat immer auf dem Keyboard gespielt. Generell hatten wir damals immer sehr viel Spaß am gemeinsam Musik machen. Ich hatte es sehr vermisst. Aber durch das leben in Berlin ist Lena irgendwie ein bisschen in den Hintergrund geraten, leider. Ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter und sah ihr dabei zu, wie sie die letzten Akkorde spielte. "Ich habe dich vermisst, tut mir Leid, dass ich dich nicht angerufen habe. Ich erkläre dir alles bei Gelegenheit, okay?" Und damit habe ich mir meine Wunde selber aufgerissen. Mir schossen die Bilder von dem Vorfall mit diesem Typen wieder in den Kopf, und es bildete sich ein Nasser Rand um meinen Augapfel. "Okay." Antwortete sie mir und nahm mich in den Arm. "Sorry, dass ich es dir vorhin so flüchtig erzählt habe, aber du hast es auch so plötzlich raus gehauen, wobei es nicht eindeutig war.. Aber egal. Aber naja, war dass nicht schon immer so?" Lachte sie. "Ja, irgendwie schon." Lachte ich nun auch wieder und presste meine Augen zu.

"Hey Mädels, alles klar?" Fragte Hanna und kam um die Ecke. Wir nickten und standen auf. "Gut, wir müssen jetzt nur noch warten, bis die Gäste kommen, Sekt gefällig?" Fragte sie und brachte die Flasche und drei Gläser, die sie hinter ihrem Rücken versteckte zum Vorschein. "Und wie." Antworteten Lena und ich entschlossen im Chor. Es dauerte ca. Eine Stunde, bis die Gäste nun langsam eintrafen.

Mittlerweile Hatte ich Lena schon total aus den Augen verloren. Ich sah wild um mich, und verlor ein wenig die Orientierung. Gerade als ich sie sah, und ihr hinterherlaufen wollte hielt mich ein fester Griff zurück. "Na Süße, wie geht's?" Fragte irgendein Typ. "Sorry, ich habe kein' Interesse ich wollte nur zu meiner Freundin." Gab ich flüchtig zu und versuchte mich loszureißen. "Hey, nein warte ma'. Wollen wir nicht mal nach hinten gehen?" Fragte er. Ehe ich antworten konnte stoppte die Musik und Hanna stieg auf einen Tisch. "Hrhrhrm! Ich will um Ruhe bitten!" Sagte sie laut. Mich beeindruckte echt, was für ein Volumen sie in der Stimme hatte. "Und zwar sind wir ja alle hier, weil es einen besonderen Anlass dazu gibt." Sagte sie und lächelte mich an. Noch immer hörten alle gespannt zu. "Sophie, kannst du herkommen?" Fragte Hanna mich. Ich ging langsam mit etwas geröteten Wangen auf sie zu und ließ mir auf den Tisch hoch helfen. "Also, Heute habe nicht nur ich, sondern auch Sophie Geburtstag." Alle begannen zu klatschen. "Lass uns ein Ständchen singen." Plötzlich sangen alle im Chor, Happy Birthday. Mir schossen die Tränen fast in die Augen. Unglaubwürdig sah ich Hanna an. "Willkommen in Berlin, alles gute zum Geburtstag." Sagte sie zu mir und drückte mir ein Geschenk in die Hand. "Für dich." Zwinkerte sie mir zu. Langsam wurde es ruhig. "Danke!" Schrie ich und alle begangen zu klatschen. Nun fand ich auch Lena wieder. Sie sah so zauberhaft aus. Wie immer eigentlich. Sie genoss es hier zu sein, man merkte es ihr an. "Ich hab' eine Überraschung für dich." Sagte Hanna zu mir und brachte mich raus. "Ich weiß echt nicht, wie ich dir danken soll." Sagte ich mit Tränen in den Augen. Sie drehte sich zu mir und umarmte mich. "Musst du nicht, dafür sind Freunde da. Auch, wenn ich dich noch gar nicht so lange kenne, krasser Start in Berlin, hmm?" Lachte sie. "Ja, zu krass." Antwortete ich und begann zu lächeln. "Also, komm mit." Sagte sie. Nach ca. 2 Minuten in denen wir über ihren Garten gelaufen sind, sind wir an einer dunklen Ecke angekommen. Dahinter waren Hänge Stühle und eine kleine Laterne aufgestellt. "Was machen wir hier?" Fragte ich sie. "'Chilln." Sagte sie und schmiss sich in einen der Hänge- Stühle. "Haha, okay. Dann 'chilln wir jetzt." Ich setzte mich auch in einen dieser Stühle, Sessel, wie auch immer. Zumindest versuchte ich es. Es sah das bei mir ganz bestimmt nicht so gekonnt aus, wie bei Hanna, die sich übrigens vor Lachen kaum noch einkriegte. "Schöner Himmel oder?" Fragte sie. "Ja." Sagte ich verträumt. "Öffne mal dein Geschenk."

Ich sah ihr in die Augen, und sah ein Strahlen in ihnen. Auch, wenn es nicht wirklich hell war. "Okay." Sagte ich beruhigt und öffnete es. In der Schachtel war noch eine Schachtel. Ich öffnete sie und musste mich leider enttäuschen, noch eine Schachtel. Diese öffnete ich und sah voller Hoffnung hinein. "Echt jetzt?" Fragte ich gespielt genervt. "Du musst da jetzt auch durch." Lachte Hanna. "Hmm." grummelte ich. "Na los." Ich öffnete noch eine box und fand darin eine weitere Box. "Das gibt's doch nicht." Stammelte ich. Wenn ich eins nicht leiden konnte, dann, wenn ich warten musste. Und das war hier eindeutig der Fall. Mit nicht vielen Erwartungen öffnete ich eine weitere Box, in der ich ein Schmuckkästchen fand. Mein Blick schweifte zu Hanna und sie gab mir mit einem Nicken zu verstehen, dass ich es öffnen sollte.

"Sie ist wunder schön." Sagte ich. Eine Kette, so wunderschön wie ein Sonnenuntergang. "Ich weiß, sie wird dir stehen." Sagte Hanna und legte sie mir um den Hals. "Dankeschön." Wieder ein mal schossen mir Tränen in die Augen.

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