19- Fliegende Gefühle
Gerade als Hanna zu Ende geredet hatte, klingelte es an der Tür. Wir haben uns beide angesehen. "Hä, wer ist das?" Fragten wir gleichzeitig. "Gehen wir zusammen?" Fragte ich sie. Diese gesamte Situation gerade war extrem gruselig. "Ja." Sagte sie ruhig aber ängstlich und wir gingen zusammen zur Tür.
Dieser Anblick stieß mir wieder ein Messer ins Herz. "LESLEY! WAS MACHST DU HIER?! VERSCHWINDE!" Schrie ich. "Wer ist das?" Fragten Hanna und Lesley gleichzeitig. "Hanna. Das ist die Frau, die mir mein Herz gebrochen hat. Meine Lehrerin. LESLEY! VERSCHWINDE JETZT!" Schrie ich erneut. "A- Sophie, ich.. Es tut mir leid." Masche. "Lesley, ich denke es wäre besser, wenn sie jetzt gehen." Kam Hanna von der Seite. "Du, du kleines Miststück hast mir gar nicht-." Kam es von Lesley. "Lesley, geh einfach." Unterbrach ich sie kalt. "Geh. Verschwinde." Wiederholte ich mich. Sie warf uns beiden einen bösen Blick zu und ging. Das war kein schönes Zusammentreffen.
"Danke, Hanna." Ich sah sie erleichtert und erschöpft zugleich an. "Dank nicht mir." Sagte sie, schloss die Tür hinter uns und zog mich in eine lange Umarmung. "Was würde ich nur ohne dich machen.." Kam es wieder dankend von meiner Seite. "Frage ich mich auch." Wir mussten lachen, sehr sogar. Dieser Moment war einzigartig, so wie viele andere auch mit Hanna. Wir lösten uns aus der Umarmung und sahen uns in die Augen. "Danke." Ich lächelte sie an. "Wie oft willst du dich heute noch bei mir bedanken?" Fragte sie mich und lächelte breit. "Ich weiß nicht, ein paar mal.. vielleicht." Antwortete ich mit einem scheinheiligem Ton in der Stimme.
"Und was machen wir jetzt?" Fragte Hanna mich. Ich überlegte kurz. "Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm. Wir haben jetzt Dienstag Abend. ein perfekter Tag um....." Ich hatte keine Idee. "Um... deine Eltern kommen morgen erst wieder, richtig?" Fragte sie sicher. "Ja, was hast du vor?" Fragte ich misstrauisch. "Pack deine Schulsachen und ein paar Sachen von dir. Wir fahren jetzt zu mir." Ich sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. Aber ich vertraute ihr. "Okay, dann machen wir dass." Antwortete ich ihr. Schnell ging ich hoch in mein Zimmer, legte ein paar Sachen in eine Tasche und rannte schnell wieder nach unten, wo Hanna auf mich wartete.
Hanna war ein Profi in Sache Ablenkung. Sie tat mir gut. Zusammen stiegen wir in ihr Auto und fuhren los. "Vertraust du mir?" Fragte sie mich. "Ja." Sagte ich entschlossen. Sie lächelte und fuhr entspannt weiter. Über die Autobahn und wieder über Landstraßen. Die ganze Fahrt zog sich bestimmt schon 45 Minuten hin. Aber ich genoss es. Die angenehme Wärme an einem Sommerabend. Die Rapsfelder sahen so schön aus in ihrer vollen Pracht. Gerade lief das perfekte Lied. "Schläfst du schon" Sagte Hanna. "Hmm?" Fragte ich sie. "So heißt das Lied. Schläfst du schon mit Tiemo Hauer von House Rockerz. Mein Lieblingslied." Sie sah mich an. Mein Mundwinkel zog sich nach oben. "Interessant, gut zu wissen." Kam es mit einem arroganten Unterton aus mir gekrochen. Sie begann leicht zu schmunzeln und ergriff dann das Wort. "Wir sind in 2 Minuten da." Ich schaute mich um. "Hier ist gar nichts." 'Hää? Was soll denn da sein?' Mein Blick fiel in ihre Augen, die in der Abendsonne eine unglaublich schöne Farbe annahmen. Sie lächelte ein wenig und bog rechts ab.
Jetzt sah ich es. Eine mega lange Straße, wahrscheinlich ein alter Fluglandeplatz. Aber er war gut erhalten. "Vertraust du mir?" Kam es erneut von ihrer Seite. "Ja." Wiederholte ich. "Bist du hier oft?" Fragte ich Hanna. "Nein, eigentlich nie. Aber wir werden jetzt Spaß haben." Sagte sie und beschleunigte in Sekundenschnelle das Auto. In Sekundenschnelle wurden wir in den Sitz gepresst. Wir beide mussten so laut kreischen und lachen zugleich. Es war ein Gefühl des Fliegens. Mir tanzten Schmetterlinge im Bauch. Einfach unglaublich. Ein Blick auf das Tacho verriet mir, dass wir mittlerweile bei 270 Kmh angelangt waren. Der blick von Hanna war auf die Straße gefesselt. Leider war die Fahrt schnell zu Ende, da die Straße nicht unendlich war. Als sie das Auto hielt, stieg ich schnell aus und schrie einfach. "WUHUUUUU!" Ich fühlte mich so befreit. Ich rannte auf Hanna zu und griff nach ihren Händen. Zusammen drehten wir uns im Kreis, bis wir im Gras zu Boden fielen. Dieser Moment war magisch. Wir lagen da im Gras und hatten einfach keinen Stress der Welt. Mein Kopf lag nah neben ihrem. Unsere Körper lagen entgegengesetzt voneinander und unsere Köpfe waren der Mittelpunkt unser. Immer noch aus der Puste begannen wir wieder zu lachen. "Eigentlich wollte ich mich heute nicht mehr bei dir bedanken, aber danke." Ich rupfte mir ein Gänseblümchen aus dem Boden und zupfte jedes Blatt einzeln ab. Die Blätter fielen uns dauernd in unsere Gesichter, da ich das Blümchen direkt über uns hielt. Es war mir aber egal. "Sie liebt mich... sie liebt mich nicht." Kam es von Hanna. Sie sah mir dabei zu. "Du brauchst dich nicht bedanken." Versicherte sie mir. "Ich muss mich bei dir bedanken, ich hatte schon so lange nicht mehr so viel Spaß." Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und merkte, dass sie mich ansah. "Bitteschön." Sagte ich mit einem fetten grinsen. Sie sagte nichts dazu und sah mir einfach weiterhin in die Augen.
"Was denkst du, macht deine Lehrerin gerade?" Fragte sie mich. Mir war das ziemlich egal, was sie gerade machte. "Ich weiß es nicht, entweder heult sie sich bei ihrer besten Freundin aus oder macht mit diesem komischen Jungen da rum." Lachte ich. Hanna fand das nicht so lustig. "Wie geht es dir damit?" Fragte sie mit einem ruhigen Ton. Ich drehte mich auf den Bauch aber sah ihr weiterhin dabei in die Augen. "Mir geht es gut. Sie soll machen, was sie will. Ich bin echt froh, dass ich dich habe. Du bist wie eine Zauberfee." Lächelte ich und stupste ihr mit einem Finger auf die Nase. Dabei wäre ich fast umgefallen weil ich mich nur noch mit einer Hand abgestützt hatte, aber ich blieb ernst. Ich merkte, dass Hanna das ganz und gar nicht gut fand, was Lesley gemacht hat. "Okay." Sagte sie und lächelte mich an. Nach einiger Zeit richtete sie ihren Blick wieder in den Himmel und ich legte mich wieder auf den Rücken. "An was denkst du gerade?" Fragte ich sie. "Wie es wäre, wenn.." Ich schmunzelte leicht. "Wenn was?" "Wenn du gerade nicht hier wärst." Ich sah sie an. "Und wie wäre es dann?" Fragte ich sie. "Ich weiß es nicht, anders. Nicht so schön, wie jetzt gerade." Jetzt sah sie mich auch wieder an. "Ich glaub' auch." Kam es von mir. Langsam fing es an zu dämmern, weshalb wir den Weg zurück zum Auto nehmen wollten. Hanna half mir auf und wir gingen Hand in Hand zum Auto. Von außen könnte man echt denken, wir wären ein Liebespaar.
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