17- Trist
Sophie:
Mittlerweile war es schon 19:00 Uhr.
"Hey Baby, ich muss noch nach Hause.. Habe noch Arbeiten zu korrigieren." Sagte Lesley und sah erwartungsvoll zu mir runter. "Jetzt schon?" Fragte ich quängelich. "Ja, es seiden du willst mir helfen." Zwinkerte sie mir zu. Das war ein Scherz. "Nein, danke. Ich würde viel lieber noch laaaaaaaange hier mit dir liegen bleiben." Ich sah kurz zu ihr hoch und lächelte sie an. "Wann kommen deine Eltern wieder?" Fragte Lesley mich. "morgen oder übermorgen, keine Ahnung." Sagte ich desinteressiert und spielte mit Lesleys Fingern. "Hast du Stress mit ihnen?" Fragte Lesley mich einfühlsam. "Naja.. Ich hoffe nicht. Mein Dad kam gestern nach Hause und hatte die beragende Idee wieder zurück in unser altes Haus zu ziehen." Ich machte eine Kurze Pause, um nicht gleich loszuheulen. "Naja.. Auf jeden Fall will ich das nicht und habe meinen Eltern lautstark mitgeteilt, dass ich hier garantiert nicht wieder weg will. Zumal ich gerade erst ein Abi begonnen habe. Und.." Wieder machte ich eine Pause und warf ihr Hand zur Seite. Und legte mich auf dem Bauch um Lesley in ihr Gesicht sehen zu können. "Und außer dem habe ich dich.. Und ich will dich auch nicht verlieren." Sagte ich entschlossen. "Ich habe mich voll in dich verknallt." Sagte ich, bevor sie das Wort ergreifen konnte. "Und jetzt, musst du los. Du musst noch Arbeiten korrigieren." Ich drückte ihr einen Schmatzer auf den Mund und stand auf. Sie war sichtlich überfordert. Aber ich ließ das einfach auf sich beruhen und tänzelte vor ihr her um ihre Sachen zusammen zu suchen. Als ich alle dann beisammen hatte schmiss ich ihr die dann auf das Bett. Immer noch sichtlich überrascht und mit großen Augen brachte sie ein kleines "Dankeschön." hinaus. "Ich bin schnell duschen." Ich zwinkerte ihr zu und ging in mein EIGENES Badezimmer. Ich fand es entspannt ein eigenes Badezimmer zu haben, weshalb ich meinen Eltern von Anfang an gesagt habe, dass wenn es ein Badezimmer zu einem Zimmer im Haus gibt, ich das Zimmer bekomme. Als ich dann im Badezimmer war, stellte ich mich erstmal unter eine warme Dusche. Langsam lief mir das angenehm warme Wasser durch die Haare. Ich wusch sie mir und merkte jetzt erst, dass ich mein Verband nicht abgemacht hatte. "Shit." Fluchte ich. Mit wabbeligen Händen versuchte ich den Verband abzuwickeln. Nach einiger Zeit habe ich es gelöst. "Sah echt spektakulär aus." Kam es von der Tür. "Wie lang stehst du schon hier?" Ich sah sie mit einem lachen an. "Och.. so zwei drei Minuten." Antwortete sie näckig. "Ich wollte dir noch Bescheid geben, dass ich gehe." Gab sie belustigt zu. "Eeehm.. Ja warte, einen Moment." Schnell stolperte ich aus der Dusche raus und schnappte mir ein Handtuch, dass ich mir umband. Ich ging auf Lesley zu und gab ihr einen Kuss.
Lesley
Ich fragte mich was sie an ihrem Bein gemacht hat, das ist mir vorhin schon aufgefallen aber ich hatte sie nicht gefragt. "Ist wirklich alles gut zwischen uns?" Fragte Sophie mich und schloss ihre Hände in meine. Warum sollte es nicht? Es ist alles in Ordnung. "Ja." Sagte ich mit einem Lächeln und schlenderte mit meinen Händen. "Was hast du an deinem Bein gemacht? Du humpelst schon den ganzen Tag." Ich sah Sophie mitleidig an. "Och.. Ich habe mich gestern vor der Haustür aufs Maul gepackt.. Ist aber schon besser." Antwortete sie mir belustigt. Für mich sah das aber ganz und gar nicht besser aus. Trotzdem ließ ich es drauf beruhen und nahm mir vor es unauffällig zu beobachten. "Autsch. Hast du wenigstens was gefunden?" Ich sah sie mit einem schadenfrohen Lächeln an. "Hey, so witzig ist das auch nicht. Immerhin tut es weh." Lachte sie. "Du hast es zugegeben!" Lachte ich zurück. "Du wirst morgen zum Arzt gehen, verstanden?" Befahl ich ihr. Sie wurde etwas rot aber bejahte. "Gut, ich muss jetzt los." Mit diesen Worten drehte ich mich um 180° und ging die Tür hinaus. Bis mich plötzlich etwas am Arm packte und mich zu sich zog. "Bekomme ich noch einen Kuss.. Bitteeeeeee?" Fragte Sophie mich. Ohne zu zögern verfielen wir in einen langen und liebevollen Kuss. "Tschüss." Sagte Sophie als wir uns aus dem Kuss lösten. "Tschüss." Lächelte ich zurück und ging die Tür hinaus. Mein weg führte mich schnellstens nach Hause und der Rest des Tages verlief ruhig.
PIIIP- PIIIP- PIIIP- PIIIP weckte mich mein Wecker. Ich fuhr meine Hand aus und schaltete den Wecker aus. Es war sechs Uhr zwei. Ich rappelte mich auf und rieb mir die Augen. Für mich war das ein ganz normaler Morgen, Aufstehen, Duschen, Schulsachen einpacken, etwas Essen und losfahren, zur Schule.
Heute war Dienstag, das hieß, 2 Blöcke Deutsch in der Klasse von Sophie. Ich freute mich drauf, sehr sogar. Ich Stieg aus dem Auto und ging in die Schule hinein. Im Lehrerzimmer ging wie immer der neueste Tratsch rum. Alle redeten über diesen einen Schüler, der wieder da ist und ja so respektlos sei. Ich legte meine Tasche auf meinen Stuhl und ging an mein Fach. Nichts neues, nur Arbeiten aus den 8. Klassen und zwei Tadel, die unterschrieben werden mussten. Völlig in Gedanken versunken ging ich dann in den Klassenraum, in den ich jetzt Unterricht hatte. Plötzlich aber zog mich etwas an meiner rechten Hand in die Behindertentoilette der Schule. Ein aufschreien konnte ich mir gerade noch verkneifen. Ehe ich mich versah war die Tür verschlossen und ich dagegen gepresst. "Na, hast du mich vermisst?" Fragte ich frech. Julian sah mich eifrig an und leckte seine Unterlippe. "Ja, schon ein bisschen." Er begann mich zu küssen.
Sophie
Lesley kam etwas zu spät zum Unterricht. Sie war total außer Atem, so als wäre sie gerannt. Sie begrüßte uns schnell und begann mit dem Unterricht. Nichts war wie sonst. Ich verhielt mich im Unterricht extra laut, so dass sie mich am Ende der Stunde noch einmal zu sich bitten würde. Sie tat es auch.
Als alle raus waren:
"Was ist los mit dir? Habe ich etwas falsch gemacht?" Ich sah Lesley tief in die Augen. "Nichts, was soll denn los sein? Alles gut." Antwortete sie mir. "Bist du dir sicher.. Du hast mich im Unterricht nie angesehen, bist mit deinem Blick immer an mir vorbeigeschweift... Was soll denn das? Das zwischen uns fällt umso mehr Auf, wenn du mich umso mehr ignorierst." Nach dieser Predigt war ich total außer Atem. "Wenn es darum geht, dass ich dich ignoriere? Ich ignoriere dich kein Stück. Nur weil ich meinen Blick an dir vorbeischweifen lasse heißt es nicht, dass ich dich ignoriere, immerhin spreche ich gerade mit dir, oder etwa nicht? Reiß dich mal zusammen und werde erwachsen Sophie. Wir sind hier nicht im Traumland!" Sie schrie mich an. Mit so viel Kälte in der Stimme. Ich war fassungslos. Ich fand keine Worte mehr dafür. Es hat mich einfach so verletzt. "I- Ich.. Ich muss gehen." Ich drehte mich um und rannte los. Einfach irgendwo hin. Ich landete in der Mädchentoilette und schloss mich ein. Ich ließ alles raus, alles. Ich beschloss meine beste Freundin anzurufen. Zu Hause.
Ich lief mit einem Baumeln ins Sekretariat und fragte die nette Sekretärin, ob sie meine Eltern anrufen könnte. Ich ließ mich von der Schule befreien. Doch bevor ich nach Hause gehen konnte, musste ich noch einmal in den Klassenraum. Ich hoffte, dass Lesley schon weg sei.
Schnell öffnete ich die Tür, was schon mal kein gutes Zeichen war. Ich verschwendete nur einen kurzen an Lesley, doch dieser fesselte. So schnell ich weggeschaut hatte, hatte ich auch wieder hingesehen. Ein Junge lag auf ihr auf dem Lehrer-pult und sie machten wild rum. Dieser Anblick tat so sehr weh, doch offensichtlich hatten sie nicht gemerkt, dass jemand in den Raum getreten war, weshalb ich mich an meinen Platz schlich und mein Tasche lautstark auf den Tisch knallte. Beide schreckten auf. Beide sahen mich überrascht an. Beide total Lippenstift-verschmiert. Déjà-vu. Wieder war ich sprachlos, weshalb ich nur meine Sachen zusammenpackte. Ich spürte die Blicke der beiden auf mir. Sie fühlten sich an wie Messerstiche. Jeder einzelne von ihnen. Bevor ich aus dem Raum gegangen bin, stellte ich mich vor Lesley. "Schlampe." Sagte ich ihr eiskalt in ihr vor Angst erstarrtes Gesicht. Sah ich wirklich so Angst einflößend aus? Ich ging an dem Typen so nah wie möglich vorbei und rammte ihn mit meiner Schulter. Er war genauso geschockt.
Auf dem Weg nach Hause konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Als ich an der Tankstelle angekommen war, ging ich rein und setzte mich auf einen Hocker. Dabei war mir nicht aufgefallen, dass...
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