Kapitel 9

Ich vernahm ein leises Rauschen, fast so als würde ich an einem weißen Strand entlang prominieren und meine Füße sich in den warmen, weißen Sand Graben der mir das Gefühl gab zu schweben.
Ich öffnete meine Augen und erblickte über mir die Wipfel von Bäumen die die Quelle des sanften Rauschens waren. Ich erhob mich und schüttelte die feuchte Erde von meiner Kleidung ab, welche hier und da ein wenig verschmutzt war.
Vögel zogen zwitschernd über meinen Kopf hinweg und ließen sich auf ihren selbsteerichtete Nestern auf den Bäumen nieder.

Plötzlich wurde diese Idülle von einem kreischenden Geräusch unterbrochen und ich zuckte zusammen.
Irgendwo in meiner nähe, befand sich die Quelle des Geräusches und ich drehte mich um meine eigene Achse um es genau ausfindig zu machen.
Wie aus dem nichts schossen auf einmal kleine weiße Lichter aus dem Dickicht und bildeten um mich herum einen Kreis.
Die Lichter vereinigten sich und zeichneten so einen Punkt genau auf die Spitze meiner Stiefel.
Ich trat einen Schritt zurück und der Punkt brannte sich in die Erde ein, so lange bis ein klickendes  Geräusch ertönte.
Der Boden fing an zu beben und die Erde erhob sich und wuchs immer höher, bis vor mir eine Erdsäule in die Höhe ragte.
Diese Säule drehte sich und kam erst zum stehen, als eine kleine Einkerbung in der Form eines Vierecks in meine Richtung zeigte.
In dieser Einkerbungen befand sich ein kleines zerfleddertes Buch und ich nahm es aus seinem Verwahrungsort heraus.
Der Staub bröckelte von dem Buch ab, welches vergilbt war und hier und da mit Brandflecken übersäht war.
Ich wog das Buch in meiner Hand und öffnete es schließlich.
Es war leer. Keine Buchstaben. Keine Zeichen. Nichts
Ich wollte es gerade wieder zurück stellen. Als anfing sich Linien auf der aufgeschlagenen Seite zu bilden.
Die Linien fügten sich zu einem Bild zusammen,und ich erkannte die Umrisse einer Gestalt.
Diese Gestalt sah der meinen sehr ähnlich und ich war mir sicher, das ich es war die wie von Zauberhand auf diesem weißen Blatt erschien.
Ich konnte mir keinen Reim darauf machen.
Die Linien bildeten einen weiteren Umriss, direkt neben mir und ich konnte die Gestalt eines mir bekannten Mannes erkennen.
Die Person war General Amitage Hux.
Ich erstarrte und ließ das Buch auf dem Boden fallen....

Langsam öffnete ich meine Augen.
Sofort durchzuckte mich ein grauenvoller Schmerz, der von meinem Oberarm ausging.
Reflexartig griff ich an die Stelle, die schmerzte. Etwas feuchtes lief meinen Oberarm herunter und benetzte meine Hand.
Ich hatte absolut keine Orientierung und musste mich erst an die Helligkeit gewöhnen.

Es dauerte, bis ich in der Lage war meine Augen vollkommen zu öffnen und ich erkannte wo ich mich befand.
Ich lag auf einem Bett in der Medistation der Starkillerbasis.
Ich war alleine bis auf ein paar Droiden, die hier und da rumwerkelten.

Ich setzte mich auf und massierte mit zwei Fingern meine Schläfe. Ich warf einen Blick auf meinen noch immer schmerzenden Arm und sah eine nicht allzu große Wunde, die blutete.
Bei dem Versuch mich an das Geschehene zu erinnern, fing mein Kopf an zu dröhnen und ich verzog mein Gesicht angesichts des pochenden Gefühls.

Ich erinnerte mich an jede Kleinigkeit die ich da auf dem Gang abgezogen hatte.
Ich hatte Menschen auf dem Gewissen, auch wenn es Truppler waren es waren doch echte Menschen gewesen.
Würde ich nun für meine Taten büßen müssen oder vielleicht sogar Sterben?
Immerhin hatte ich Soldaten der Ersten Ordnung umgebracht, und mein Handeln würde mit Sicherheit Konsequenzen haben.

Wärend ich so vor mich hin grübelte und mir ausmalte, was nun mit mir geschehen würde, betrat jemand die Krankenstation und kam auf mein Abteil zu.
Ich legte mich so schnell ich konnte zurück in mein Bett und zog die Decke über meinen Körper.
Im selben Moment zog jemand den
Abtrennvorhang zur Seite und blieb vor meinem Bett stehen.

"Sie ist noch nicht wach," sagte jemand und ich konnte die Stimme Kylo Ren zuordnen aufgrund des metallenen tiefen Tons.

"Seh ich, glaubt ihr das der Meister Recht hat was sie betrifft?" Die Stimme von General Hux ließ mich zusammenschrecken, da sie mich an den Traum erinnerte den ich hatte.

"Ich denke der Meister hat einen Grund sie am Leben zu lassen, schließlich ist sie nicht so schwach wie wir angenommen hatten," erwiderte Kylo Ren und ich spürte wie sich jemand neben mich auf mein Bett setzte.

"Ich denke, mit genug Training wird sie ein passabler Sturmsoldat"  sagte Hux.
Ich öffnete meine Augen und Tat so als würde ich gerade erst aufwachen.

Sofort erhob sich der General von meinem Bett und stellte sich neben den dunklen Ritter.
"Ah ihr seid wach wie passend," begrüßte mich Hux und setzte eine eiskalte Mine auf.
Ich blickte zu Kylo Ren, dessen Gesicht noch immer von einer Maske bedeckt wurde.

"Ich nehme an ihr wisst weshalb wir hier sind, mir wurde alles genauestens berichtet, ich bin beeindruckt, dass sie nach all dem noch am Leben sind."
Ich nickte als Antwort und blickte Hux in seine eisblauen Augen.

"Ich wollte niemanden Töten," war meine Antwort und ich setzte mich erneut auf.
Der General musterte mich von oben bis unten und seine Augen verengten sich.

"Mag sein aber es wird trozdem nicht ungestraft bleiben meine liebe. Ihr werdet für den Rest der Woche in den Kollereien schuften und dann wird unser ehrenhafter Ritter hier (Sarkasmus wie ihr wohl erkennen könnt) eure Ausbildung persönlich überwachen," erklärte Hux und setzte ein schadenfrohes Grinsen auf.

Ich hatte keine Ahnung was Kollereien waren, was mich jedoch beunruhigte war der Teil, in dem Kylo Ren meine Ausbildung überwachen sollte.

Ich konnte ihn nicht leiden, aber ihn nun Tag täglich an der Backe zu haben machte meinen Aufenthalt auch nicht viel besser.

Ich nickte und mein Blick schweifte zurück zu Kylo Ren, der sich bedrohlich hinter Hux aufgebaut hatte und diesen nun um gut 12 cm überragte.

"Nun ich würde sagen, dass Kylo Ren dir sobald du dich eingekleidet hast, die Kollereien zeigen wird in denen du die nächsten zwei Tage verbringen wirst. Wir sehen uns Helen,"  erklärte Hux und verabschiedete sich mit einem letzten giftigen Blick von uns.

Nun war ich also alleine mit Kylo Ren, dem Mann dem ich am liebsten eine Klinge in die Brust rammen würde.
Ich sah ihm in seine schwarze Maske, als würde ich erwarten das sie einen Ausdruck seinerseits wiedergeben würde.

"Folge mir .." sagte dieser plötzlich und machte Anstalten zu gehen
"Äm ich bin noch nicht umgezogen," erwiderte ich und stand auf um ihm meine Krankenklamotten zu zeigen.

Er nickte und sagte:"gut zieh dich um ich warte."
Ich nickte und schnappte mir die Klamotten, die am Ende des Bettes für mich bereit gestellt wurden.

Ich streifte mein Hemd über den Kopf und wollte gerade meine Hose ausziehen, als ich bemerkte das Kylo mich immer noch beobachtete.
Ich warf ihm einen funkelnden Blick zu und zeigte ihm so, dass er sich gefälligst umzudrehen hatte.

Er verstand, und drehte sich um.
Als ich fertig mit anziehen war, drehte sich Kylo wieder um und deutete mir mit einem Kopf nicken, dass ich ihm folgen solle.

Ich gehorchte und wir verließen die Krankenstation. Mein Arm schmerzte immer noch und ich verzog mein Gesicht.

Kylo führte mich durch die halbe Starkillerbasis so kam es mir vor, bis wir schließlich an einer großen Tür halt machten. Sie überragte sogar Kylo über das doppelte seiner Körpergröße.

Ich blickte fragend zu dem dunklen hoch, der seine Hand über die Tür schweifen ließ und sie wie von Zauberhand öffnete.
Kylo Ren deutete mir mit einer Geste seiner Hand, das ich als erstes durchgehen sollte und ich tat es.

Als ich durch die Tür gegangen war, offenbarte sich mir ein unglaublicher Anblick.
Ich befand mich in Mitten einer riesigen Maschinerie voll mit irgendwelchen Geräten und Droiden.
Es wurde geschweißt, gebrannt, zusammengebaut und in einzelne Bestandteile zerlegt.

Mein Blick glitt über dieses riesige Industriegebiet und fiel auf eine Gruppe von Leuten, die tiefer unten auf einem Metall und Schrotthaufen arbeiteten.

Es waren an die hundert verschiedene Leute die dort ihre Arbeit verrichteten.
Mir wurde auf einen Schlag klar, das dies auch mein Arbeitsplatz für die nächsten zwei Tage sein würde.

"Das sind dir Kollereien. Schrottwiederverwertung, hier kommt alles zusammen was kaputt oder unnütz ist und wird von den Kolleriten (den Arbeitern der Kollerei) zu brauchbaren Dingen wieder verwertet," erklärte Ren, der inzwischen wieder neben mich getreten war.

Ich nickte, sagte aber nichts. Plötzlich gab es einen Knall, darauf folgte ein lautes Geschrei und ich zuckte zusammen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top