Kapitel 14

In dieser Nacht konnte Fabio nicht schlafen. Stundenlang lag er wach und wälzte sich hin und her. Irgendwann stand er auf und zog sich Hose und T-Shirt an und ging nach draußen. Kaum war er aus der heißen Dachgeschosswohnung raus, fühlte er sich schon etwas freier.

Fabio blieb unter einer Straßenlaterne stehen und atmete die kühlte Nachtluft tief ein. Señor Ruiz hatte Recht. Es war eine Chance, wie er sie nie wieder bekommen würde.

Fabio steckte seine Hände in die Hosentaschen und schlenderte die Straße entlang. Es war Vollmond, und etliche Sterne prangten am Himmel. Fabio erinnerte sich, wie er abends immer mit Máxima am Strand gesessen und in den Sternenhimmel geschaut hatte.

Er seufzte. Er würde niemals über Máxima hinwegkommen, wenn er ständig über sie nachdenken würde. Und schließlich war Evelia hübsch und charmant, sie bot alles, was ein Männerherz begehrte. Etliche Männer der statt hätten liebend gern mit ihm getauscht. Warum sollte er Evelia nicht heiraten? Als er vor fast zwanzig Jahren  geboren worden war, hätte niemand daran gedacht, dass aus ihm einmal ein reicher Mann werden könnte. So etwas grenzte an ein Wunder. Und warum sollte er dieses Wunder nicht annehmen?

Fabio blieb an einer Hafenmauer stehen. Der Mond spiegelte sich an der Wasseroberfläche wieder. Plötzlich überfiel in die Müdigkeit und die Kälte kroch in ihm hoch. Fabio fluchte, dass er keine Jacke mitgenommen hatte. Er rieb sich die Arme und machte sich auf den Heimweg. Vorbei an den Häusern, vorbei an der Straßenlaterne. Nur der Mond begleitete ihn und leuchtete ihm auf seinen Weg. Wenigstens eine Sache, die konstant blieb und sich niemals verändern würde.

***

Máxima saß mit angewinkelten Beinen im Bett und dachte nach. Heute war ihr erster Arbeitstag im »La Mariposa« gewesen. Sie war direkt aus dem Büro dort hingeeilt und hatte den restlichen Abend damit verbracht, Essenreste wegzuschmeißen und Geschirr zu spülen. Die Füße taten ihr vom stundenlangen Stehen weh, und eigentlich hätte sie schlafen müssen wie ein Sein.

Doch sie fand keine Ruhe. War es wirklich eine gute Idee, Geld anzuhäufen, um damit von Zuhause auszureißen?

Sie vermisste Fabio mehr als je. Er war immer für sie da gewesen, und mit ihm schienen alle Probleme nur noch halb so groß zu sein.Aber Fabio war nicht hier. Wahrscheinlich war er bei seiner Evelia. Außerdem war sie alt genug, um allein zurecht zu kommen. Sie hatte gar keine Wahl.

Máxima öffnete das Fenster und steckte ihren Kopf heraus. Die kühle Nachtluft beruhigte sie etwas und ihr Atem wurde wieder langsamer. Mit klopfendem Herzen lauschte sie in die Nacht. Im Stadtzentrum sah sie noch einige Lichter. Ein Autohupen durchschnitt die Stille. Menschen redeten und lachten. Es gab noch jede Menge Menschen dort draußen, auch Männer. Und wie viele Männer musste es erst in Ica geben?

Máxima legte sich wieder zurück ins Bett und kuschelte sich in ihr Kissen. Die Vorhänge lies sie offen. Das Mondlicht fiel quer durch den Raum auf ihre Decke und malte lustige Muster darauf. Máxima musste daran denken, wie sie mit Fabio am Strand gesessen hatte und den Mond und die Sterne beobachtet hatte. Damals waren sich noch so optimistisch, so naiv, gewesen. Aber es war eine schöne Zeit gewesen. Und wer weiß, vielleicht saß Fabio auch in seinem Zimmer und sah den Mond an. Auch wenn sich ihre Leben getrennt hatten, es würde sie immer der selbe Mond für sie scheinen, egal wo auf der Welt sie sich befanden.


Hey Leute! Hier das neueste Kapitel! Ich hoffe, es hat euch gefallen! Ist es bei euch auch so heiß? Ich
habe so geschwitzt beim Schreiben... Jetzt gehe ich erst mal raus, da ist es zwar noch wärmer, aber wenigstens nicht so stickig!

Euch noch ein schönes Wochenende! <3

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