6. Steve

Lieber Steve,

weißt du, wer du bist?

Eigentlich wollte ich noch einen Brief schreiben, in dem ich jemand anderem vorjammere das alles so schrecklich ist, aber vielleicht ist es ja besser, wenn ich etwas schreibe, was dir persönlich hilft.

Ich glaube nämlich nicht, dass es dich beruhigen würde zu erfahren, dass ich mir in den letzten Wochen dauernd gewünscht hätte, Billy nachzulaufen.

Zu sterben.

Wenn ihr alle nicht wärt, hätte ich es längst getan. Aber es gibt euch. Ihr seid der einzige Grund, weshalb ich noch lebe, mich selbst zum Leben gezwungen habe, auch wenn ich nicht weiß, ob ich wirklich gelebt habe: Eher existiert, oder?

Warum ich dir das erzähle ist eigentlich ganz einfach: Du weißt es vielleicht nicht, aber du bist die Brücke zwischen uns.

Du sorgst dafür, dass die Gruppen alle wieder zueinander finden.

Du bist einerseits älter als einige von uns, sorgst also dafür, dass wir gut zusammen mit Nancy und den anderen kämpfen können. Gleichzeitig bist du nämlich - sorry - nicht gerade besonders schlau für dein Alter.

So können wir uns dir gleichgesetzt fühlen. Das verletzt dich möglicherweise, aber es ist eigentlich ein Kompliment.

Du hältst uns zusammen, du hast es sogar irgendwie geschafft, mich so weit zusammenzuhalten, dass ich mich dazu überreden konnte weiter zu atmen.

Steve, du bist nicht unser Babysitter und das warst du auch nie. Du bist unser Freund und du gehörst dazu, zu uns allen. Denn ohne dich würden wir nicht mehr zusammenpassen.

Danke dafür.

Max

Ps: Mach dir nicht so viele Sorgen um uns Jüngeren. Denk dran - wir sind dir theoretisch gesehen gleichgesetzt. Und nur weil ich morgen sterbe, heißt das nicht, dass die anderen es auch tun werden.



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