5. Eleven
Liebe El.
Wenn ich die Geschichte mit deiner Vergangenheit richtig verstanden habe und ich glaube, das habe ich, dann bin ich deine erste Freundin.
War deine erste Freundin.
Was du vielleicht nicht weißt: Du warst auch meine erste Freundin.
Das Schlimme ist, dass wir irgendwie nicht viel Zeit als Freundinnen verbracht haben. Etwas mehr als eine Woche, dann war es wieder vorbei. Ich kannte dich nur von den Erzählungen der anderen, hatte dich bis zu dem Zeitpunkt vielleicht ein oder zweimal gesehen.
Das war's.
Und dann bist du zu mir gekommen, weil du ein Problem hattest. Und ich wollte dir sofort helfen.
Das war meine Chance, du warst meine Chance! Es gab endlich jemanden, der so tickte wie ich. Ein anderes Mädchen, das meine Hilfe brauchte, das mich nicht als kompletten Freak oder so sah, sondern einfach als ... Freundin.
Innerhalb kürzester Zeit, ist unsere Freunschaft ziemlich stark geworden. Mit dem Kampf und allem, so was verbindet.
Als Billy starb, war ich erleichtert, aber nicht wegen ihm - sondern weil du noch gelebt hast. Tja, und dann seid ihr weggezogen und die Probleme fingen an.
Die letzten Tage, Wochen, die letzten Monate war ich immer überzeugt davon, untergegangen zu sein, weil Billy meine Rettungsweste gewesen ist. Weil er es war, der mich irgendwie dazu brachte, wieder aufzutauchen.
Aber das stimmt nicht: Als du weggegangen bist, war ich wieder allein. Ich hatte nicht nur Billy verloren, sondern auch dich.
Und ich habe es einfach nicht geschafft, aufzutauchen. Nicht ohne dich.
Jeden Morgen kam ich an all diesen Leuten vorbei, die mich nicht direkt ansahen. Ich weiß nicht warum Menschen das machen: Sie akzeptieren dich, wenn sie dich nur ganz kurz sehen. Wenn sie anfangen dich kennenzulernen, stoßen sie dich wieder weg.
Aber ich habe nie versucht mit irgendjemandem zu reden, ich habe mich komplett abgesondert, wollte nicht noch eine Freundin verlieren.
Ich habe dich so vermisst, El. Ich habe dich so vermisst!
Ich hätte dich gebraucht, mehr denn je, denn du tickst wie ich.
Als Einzige.
Ich wünschte, wir hätten es irgendwie geschafft, wirklich Freundinnen zu bleiben. Ich wünschte, ich hätte es geschafft, mich weiterhin an dir festzuhalten.
Aber das habe ich nicht und jetzt ist es zu spät.
Vielleicht ist es zu viel verlangt, aber ich hoffe einfach, dass du mich nicht vergisst. Dass du nicht vergisst, dass du die Rettungsweste bist, die ich brauchte.
Die wir alle brauchen.
Deine Max
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