11. Max

Liebe Max.

Oder soll ich sagen, liebes ich? Liebes du?

Warum schreibe ich das überhaupt, wenn meine Hand sowieso schon wehtut?! Vielleicht ist es wichtig, dass ich mit mir selbst rede.

Also: Liebe Max.

Du hast Fehler gemacht. Du hast so verdammt viele Fehler gemacht.

Wo fängst du an sie zu lösen?

Nein, falsch: Wo HÄTTEST du angefangen, sie zu lösen?

Kannst du sie überhaupt lösen? Willst du sie überhaupt lösen?

Vielleicht kannst du, also mein vergangenes ich oder so das hier lesen und ... keine Ahnung, die Fehler nicht machen. Alles ändern.

Geht das?

Ich erinnere mich noch genau, als Lucas zu mir kam und anbot, mir meine gewünschten Antworten zu geben.

Er hat mich gefragt, ob ich das Risiko akzeptiere und ich habe ja gesagt. Denn, ganz ehrlich: Wie groß konnte das Risiko schon sein?!

Glaub mir, Max. Es ist so viel größer als du jemals gedacht hast.

Ich habe mal gehört, dass man sich selbst verzeihen soll und dann Frieden finden kann. Aber das kann ich einfach nicht.

Ich kann nicht sagen: "Ja klar, ich verzeihe dir" und dann ist alles gut. Weil es das eben nicht ist. Ich muss mich von dir verabschieden.

Und das tut man nur ohne Streit und ohne Bitterkeit. Also: Tschüss ich.

Tschüss Welt.

Tschüss Brief.

Tschüss du.

Tschüss Leben.

Hallo ... Anfang oder Ende, keine Ahnung was der Tod ist.

Deine Max.

PS: Ich kann dir nicht verzeihen. Aber vielleicht kannst du es mir.

PPS: Und nein, das sind keine Tränen, es hat nur Salzwasser geregnet.


PPPS: Vielleicht sind es doch Tränen.


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