Kapitel 15

Pov. Luca
"Hast du das Geschenk?" ,frage ich Sebastian der sich hektisch seine Schuhe anzieht. "Oh scheiße! Das liegt noch in meinem Zimmer. Könntest du..?" ,fragt er mich jetzt und bindet hektisch seine schwarzen Vans zu. Ohne ihm zu antworten laufe ich in sein Zimmer und nehme das Päckchen in die Hand, das auf seinem Bett lag. Sebastian hat sich wirklich mühe gegeben beim verpacken. Seine Schwester wird sich bestimmt freuen. Mit einem Lächeln auf den Lippen laufe ich zurück zu Seppl und halte es ihm hin. Dankend nimmt er es mir ab und greift nach seinem Autoschlüssel, der auf unserer Kommode lag. "Nicht wundern wenn ich heute Abend nicht mehr nachhause komme. Ich übernachte vielleicht." ,meint er noch und öffnet die Türe. "Bye!" ,ruft er noch während er schnell die Treppen runter rennt und das große Haus verlässt. Er war so schnell weg das ich keine Zeit hatte mich auch zu verabschieden. Naja egal. Lächelnd schließe ich die Türe zu unserer Wohnung. Die gute Laune verflog sofort, als mir einfällt das ich jetzt alleine bin. Seufzend laufe ich in das Wohnzimmer und lasse mich auf das Sofa fallen. Was soll ich jetzt bloß tun? Seppl besucht seine Familie und Rewi ist mit Felix im Kino. Gelangweilt schaue ich zu der Uhr die über dem Fernseher hing. Es würde noch über zwei Stunden dauern bis die beiden wieder da sind. Mein Video für heute hatte ich schon fertig geschnitten und vor gut einer Stunde hochgeladen. Ich könnte jetzt auch das Video für morgen schon drehen, aber dafür hatte ich jetzt irgendwie keinen Nerv.

Nach langweiligen fünfzehn Minuten, in denen ich nur faul rum lag, hole ich meine Handy aus meiner Hosentasche raus. Ich entsperre es und gehe auf Whatsapp. Vielleicht hat mir ja jemand etwas geschrieben. Fehlanzeige. Ich könnte ja auch jemanden anschreiben... Felix und Rewi schonmal nicht. Seppl fällt auch weg...ich könnte Max anschreiben. Ah ne der hat ja jetzt besuch von Seppl, den will ich nicht stören. Wenn könnte ich noch anschreiben? Meine Gedanken werden von einem brummen unterbrochen. Ich hab eine Nachricht! Schnell sehe ich nach wer mir geschrieben hat.

Spielverderber👨😌: Hallo.

Luca: Hey Dad.

Spielverderber👨😌: Na wie geht es meinem einzigsten Sohn?😘

Luca: 🤢

Spielverderber👨😌: Was denn?

Luca: Du hast doch gesagt,
du lässt den Smylie weg😒

Spielverderber👨😌: Welchen denn?😕

Luca: 😘

Spielverderber👨😌: Danke Luca, das wollte ich sehen😌

Luca: Dad!

Spielverderber👨😌: Was
ist den Luz?😏

Luca: Kannst du mich
bitte Luca nennen?
Das hört sich komisch
an wenn du mich Luz
nennst.

Spielverderber👨😌: Deine Freunde nennen dich doch auch so?

Luca: Ja aber du bist
mein Vater.

Spielverderber👨😌: Ah ich
versteh schon. Ich bin zu
alt und zu uncool um dich
Luz nennen zu dürfen.

Luca: Nenn mich einfach
Luca! Danke😒

Spielverderber👨😌: Na schön Luca.

Luca:Was willst du
eigentlich Dad?

Spielverderber👨😌: Ich wollte dich eigentlich zu einem Kaffee einladen. Wir haben uns seit zwei Wochen nicht mehr gesehen und ich
vermisse es ein wenig dich
um mich zu haben. Klar
deine Schwester ist ja noch da, aber mit ihr kann ich nicht über Fußball oder sowas reden.😕

Luca: Sag das doch gleich.
Ich komm vorbei.
Bin in einer halben
Stunde da🤗

Spielverderber👨😌: Danke Luca. Bis später😘

Genervt verdrehe ich meine Augen. Kann er endlich mal aufhören mir den Smylie zu schicken? Er weiß genau das ich das hasse. Enthusiastisch stehe ich auf und stecke mein Handy in meine Hosentasche. Im Grunde hab ich ihn ja auch ziemlich vermisst und freue mich über seine Einladung. Meine Schwester habe ich natürlich genauso vermisst. Schnell schlüpfe ich in meine Schuhe an und ziehe mir eine Jacke über. Mit Kopfhörern in den Ohren und dem Wohnungsschlüssel in meiner Tasche, verlasse ich die Wohnung und laufe los.

Ich hab es geschafft in zweiundzwanzig Minuten bei dem Haus von meinem Vater und meiner Schwester anzukommen. Etwas nervös klingel ich und ziehe mir schnell die Kopfhörer aus meinen Ohren, nachdem ich die Musik ausgeschalten habe. "Luca da bist du ja." ,werde ich freudig von meinem Vater begrüßt. Noch bevor eine unangenehme Stille entstehen kann, zieht er mich in eine Umarmung. "Hey Dad." ,begrüße ich ihn und erwiedere die Umarmung. Schnell löst er sich und zieht mich in die Wohnung. Ich mache die Türe noch hinter mir zu und ziehe meine Schuhe und Jacke aus. Mein Vater ist schon weiter gelaufen, weshalb ich jetzt etwas unsicher in die Richtung laufe, in der er verschwunden ist. Neugierig sehe ich mich um und muss schon zugeben, das Dad es hier schön eingerichtet hat. Wobei ich vermute das Jenny ihm dabei geholfen hat. "Luca?" ,höre ich es plötzlich rufen weshalb ich jetzt nach rechts abbiege und ihn einer Küche lande. Mein Vater schenkt mir gerade Kaffee in eine Tasse und reicht sie mir. "Danke." ,sage ich und nehme schon eine kleinen Schluck. Und wie könnte es anders sein, verbrenne ich mir meine Zunge und verziehe leicht mein Gesicht. "Heiß?" ,fragt mein Vater jetzt und lächelt mich freundlich an. Ich nicke bloß und folge ihn zu einem Tisch, an den wir uns jetzt setzten. Stumm sitzten wir uns gegenüber und musteren den jeweils anderen. "Und? Ist irgendwas spannendes passiert? Hast du einen Jungen kennengelernt? Wie läuft es mit deinem Kanal auf YouTube? Verstehst du dich mit den Leuten aus der WG?" ,fragt er drauf los. "Atmen Dad." ,sage ich lachend. "Ich versteh mich wirklich sehr gut mit den Jungs. Sie sind wirklich nett zu mir und wir verstehen uns wirklich gut. Bei YouTube ist eigentlich alles wie immer. Und ähm vielleicht hab ich jemand getroffen der mir gefällt." ,gebe ich zu und werde leicht rot. Es ist immer noch unangenehm für mich mit meinem Vater über mein Liebesleben zu unterhalten. Ich bin aber sehr froh darüber, dass er es gut aufgenommen hat das ich auf Jungs stehe und nicht auf Mädchen. "Das freut mich zu hören und wer ist er denn? Woher kennst du ihn?" ,fragt er interessiert.

Zum Glück rettet mich meine Schwester, die gerade zu uns kommt. Als sie mich sieht wird ihr Lächeln breiter und sie fällt mir in meine ausgebreiteten Arme. "Hey Luz." ,begrüßt sie mich fröhlich und legt ihren Kopf an meine Brust. "Hey Jelly Bean." ,sage ich mit einem Grinsen. Sie löst sich von mir und boxt empört gegen meine Brust. Ihr schlag ist allerdings nicht wirklich hart, weshalb ich nur anfange zu lachen. "Du sollst mich nicht Jelly Bean nennen." ,meint sie leicht sauer. Ich grinse nur weiter und hebe entschuldigend die Arme hoch. "Oh sorry ich vergaß." ,sage ich und bekomme dafür nur einen bösen Blick zugeworfen. Jetzt wendet sie soch an Dad und lächelt ihn süß an. "Daaad?" ,meint sie jetzt zuckersüß. Immer wenn sie die Vokale lang zieht, will sie irgendetwas von ihm. "Was ist denn Jenny?" "Kann ich zu Lisa? Ich komm auch vor Achtzehn Uhr heim." ,bettelt sie. "Na schön aber pass auf dich auf." ,gibt er nach und bekommt dafür einen Kuss auf die Wange. "Danke Dad! Du bist der beste." ,meint sie jetzt. "Tschüss Luz." ,sagt sie etwas trauriger und umarmt mich noch einmal fest. "Tschüss Jenny." ,sage ich auch traurig. Ich hab sie wirklich sehr vermisst, auch wenn sie mich manchmal echt genervt hat.

Nachdem sie gegangen ist, fangen wir wieder an zu schweigen. Jeder hängt seinen Gedanken nach, bis Dad sich räuspert und anfängt zu sprechen. "Deine Schwester erinnert mich so sehr an sie." Ohne das Dad sagt wen er mit sie meint, weiß ich es. Ich werde sofort etwas traurig bei dem Gedanken an meine Mutter. Sie ist vor fünf Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Es war ziemlich plötzlich und überraschend. Sie war eine junge und sportliche Frau, weshalb ich es bis heute nicht verstehe warum sie an einem Herzinfarkt gestorben ist. Sie war an dem Tag alleine zuhause und als ich von der Schule nach Hause gekommen bin, war ich total überfordert. Ich hab sofort einen Rettungswagen gerufen, doch es war schon zu spät. An dem Tag ist meine heile Welt zusammen gebrochen.

Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, aber ich vermisse sie trotzdem sehr. Für Dad ist es noch schlimmer, er hat an dem Tag die Liebe seines Lebens verloren. Ich möchte mir das gar nicht vorstellen. Vorsichtig lege ich meine Hand auf seine und lächel ihm aufmunternd zu. Er erwiedert dieses vorsichtig und räuspert sich kurz. "Gestern war mein erster Arbeitstag." ,versucht er ein neues Thrma anzufangen. "Und wie war er? Hast du dich mit deinen neuen Kollegen gut verstanden?" ,frage ich interressiert. Meine Hand habe ich mittlerweile zurück gezogen und trinke weiter an meinem Kaffee. "Ich wurde von der Assistent von meinem Chef rumgeführt. Sie hat mir alles gezeigt und erklärt und wenn uns einer der Mitarbeiter über den Weg gelaufen ist, hat sie mich vorgestellt. Die Assistentin war wirklich sehr nett und wir haben uns sofort gut verstanden. Außerdem ist meiner neuer Arbeitsplatz viel schöner, als mein alter und meine ganzen Kollegen sind auch viel netter zu mir." ,berichtet er mir kurz von seinem Tag gestern. "Das freut mich Dad. Ähm und die Assistentin, ist die in deinem alter?" ,frage ich beiläufig. Ich würde mich wirklich sehr für ihn freuen, wenn er jemand neues findet. Leider hat er bis jetzt jede Frau abgeblockt, aber ich werde ihn schon noch verkuppeln. Und wenn es sein muss mit dieser Assistentin. "Ja. Wieso fragst du?" "Ach nur so. Ist sie verheiratet?" ,frage ich sofort weiter. "Ähm nein, sie meinte sie wäre alleinerziehend." ,antwortet er mir. Jackpot! "Und wie sah sie so aus?" ,frage ich und versuche es so beiläufig wie möglich zu sagen. " Luca was ist los?" ,fragt er mich jetzt. Ich seufzte einmal schwer bevor ich ihm antworte. "Es ist nur- ich dachte vielleicht könntest du sie mal auf ein Date oder so einladen." ,nuscheln ich vor mich hin. Ich weiß sowieso schon das er mit Nein antworten wird und bereite mich schon innerlich darauf vor.

"Ja vielleicht könnte ich das wirklich mal." "Dad denk wenigstens drüber nach bevor- warte was?" ,frage ich überrumpelt. Hat er gerade gesagt das er sie vielleicht Fragen wird? "Ich sagte das ich das vielleicht wirklich machen könnte." ,wiederholt er seine Antwort nochmal und bringt mich damit zum lächeln. "Mach es bitte. Was soll schon schlimmes passieren?" ,frage ich und nippe glücklich an meinem Kaffee.

Wenn ich nur da schon gewusst hätte, was schlimmes passiert, hätte ich ihn nicht gebeten sie um ein Date zu Fragen....

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