Kapitel 80
Pov. Max
Ich lasse die Wohnungstür hinter mir zufallen und renne so schnell ich kann die Treppen runter, aus dem Familienhaus, an die frische Luft. Draußen angekommen halte ich nicht an, sondern renne sofort weiter. Ich habe zwar kein Plan wohin ich renne, allerdings weiß ich dass jetzt alles besser ist als Zuhause oder bei der WG. Nicht wirklich auf die Menschen achtend, renne ich den Gehweg entlang und murmel ab und zu entschuldigungen wenn ich jemanden ausversehen anrempel. Irgendwann merke ich, dass ich es nicht mehr lang aushalte in diesem Tempo weiter zurennen. Weshalb ich jetzt langsamer mache und als ich an einer Bushaltestelle vornei laufe, schließlich ganz aufhöre und mich auf einen dieser Plastikstühle setzte. Meine Atmung beruhigt sich langsam wieder, anderst wie meine Gedanken. Diese spielen gerade verrückt und kreise nur um dieses eine verdammte Thema.
Ich versuche mich abzulenken indem ich mich umsehe und zu meiner Verwunderung kommt mir die Gegend bekannt vor. Genauso wie die Bushaltestelle. Mit einer schnellen Bewegung drehe ich meinen Kopf nach rechts und sehe mir die Glaswand der Bushaltestelle an. Als ich frisch mit Lukas zusammengekommen bin, habe ich damals seinen Namen an die Glaswand geschrieben. Das weiß ich noch genau, ich war länger als sonst bei ihm. Abends haben wir zusammen einen Film angesehen und er hat mich gefragt ob ich sein Freund sein möchte. Ich hab natürlich ja gesagt und als ich an diesem Abend mit dem Bus nach Hause gefahren bin, saß ich wie jetzt auf diesem Stuhl und habe, während es geregnet hat, gewartet. Aus langeweile und vielleicht auch weil ich total verknallt war, hab ich mit einem Edding seinen Namen mit einem Herz auf diese Glaswand geschrieben. Es dauert auch nicht lange bis ich es gefunden habe, aus irgendeinem Grund muss ich lächeln und fahre mit meinen Fingerspitzen drüber.
Lukas♡
Damals war ich noch glücklich... Ob das jetzt an Lukas lag oder an der Tatsache, dass mein Leben noch das war für was ich es gehalten habe, kann ich nicht genau sagen. Ich kann nur sagen, dass ich mir mein altes Leben zurück wünsche. Aber es wird nie wieder so sein wie früher, nicht mal annähernd. Ich weiß auch gar nicht wie ich mich meiner Mutter gegenüber verhalten soll. Eigentlich will ich ihr so lang wie möglich aus dem Weg gehen. Allerdings bezweifle ich, dass das lang sein wird. Spätestes heute Abend gehe ich Heim und genau dort wird auch sie sein. Es sei denn... Aber nein, wo sollte ich den hin? Auf der Straße könnte ich schlecht schlafen... Wenn ich zu einem meiner Freunde gehe, rufen die Eltern bestimmt bei mir Zuhause an. Am Ende muss ich dann doch nachhause...
Erschöpft vom Denken lehne ich meinen Kopf an der Glaswand an. Mein Blick fällt auf das 'Lukas♡' und mir kommt eine Idee. Was ist wenn ich zu him gehe? Er wohnt allein und nur eine Straße von hier entfernt. Aber würde er mich bei sich schlafen lassen? Bestimmt oder? Ich könnte es ja einfach mal versuchen. Mehr als ein 'Nein' zu bekommen, kann eh nicht passieren. Zufrieden mit der Idee stehe ich auf und mache mich auf den Weg zu ihm. Es ist gerade vielleicht Siebzehn Uhr oder so, also müsste er Zuhause sein. Lukas wohnt wie Alex und Luca in einer kleinen Wohnung, allerdings wohnt dieser dort allein. Ich klingle an dem Schild mit seinem Namen drauf und kurze Zeit später meldet sich die Lautsprechanlage. "Ähm Hey hier ist Max...könnte ich mal kurz mit dir reden?" ,frage ich zögerlich und warte auf eine Antwort. Es ist mir schon etwas unangenehm hier zu sein, nachdem ich erst heute Mittag noch so unhöflich zu ihm war und jetzt wollte ich fragen ob ich hier schlafen kann. Hoffentlich lässt er mich wirklich hier schlafen, sonst habe ich ein Problem.
Statt einer Antwort ertönt ein Surren und ich kann die Türe öffnen. Erleichtert darüber, dass er mich überhaupt reingelassen hat, laufe ich die Treppen hoch bis in den zweiten Stock. Lukas steht schon in seiner Wohnungstüre und zu meiner verwunderung lächelt er. Etwas verwirrt komme ich vor ihm zum Stehen und weiß nicht wirklich was ich sagen soll. Einfach fragen oder? Aber ist das nicht ein wenig unhöflich? "Wieso wolltest du den kurz mit mir reden?" ,fragt er jetzt und lehnt sich gegen den Türrahmen. Ihm fallen dabei seine braunen lockigen Haare in's Gesicht weshalb ich leicht schmunzeln muss. Es erinnert mich an damals, als ihm auch immer wieder einzelne Locken in's Gesicht gefallen sind und er sich immer wieder drüber aufgeregt hat. Ich weiß noch wie ich ihn jedesmal ausgelacht habe und er mich anschließend lächelnd geküsst hat.
Mit einem leichten Kopfschütteln verdränge ich meine Gedanken und sehe wieder den gutgebauten Mann vor mir an. "Ähm ich wollte fragen ob ich heute hier schlafen könnte?" ,frage ich zögerlich und warte etwas angespannt auf seine Antwort. "Wieso denn?" ,fragt er stattdessen und mustert mich mit seinen himmelblauen Augen. Ich weiß genau weshalb ich sie damals so schön fand. Okay vielleicht auch heute noch, allerdings können sie ein ganz bestimmtes Grün nicht übertreffen. "Naja ich möchte nicht unbedingt nachhause und auch nicht zu Seppl oder...Luca" ,sage ich wobei ich Luca's Namen ziemlich leise ausspreche. "Du hast ihn nach deinem Bruder gefragt oder?" ,fragt er mich weiter und ich nicke nur stumm. "Komm rein" ,meint Lukas plötzlich und macht mir Platz um an ihm vorbei in die Wohnung zu laufen. "Danke du weißt nicht wie dankbar ich dir grad bin" ,sage ich erleichtert und laufe schnell an ihm vorbei.
In der Wohnung ziehe ich schnell meine Schuhe aus und stelle sie neben Lukas', meine Jacke hänge ich ebenfalls auf und suche Lukas der schon vorgegangen ist. Hier hat sich nichts verändert weshalb ich mich gut zurecht finde und Lukas auch im Wohnzimmer finde. Er richtet gerade das Sofa für mich hin und als er mich bemerkt dreht er sich leicht lächelnd zu mir um. "Ich hoffe das Sofa ist okay" ,sagt er jetzt und ich nicke sofort. "Ja klar, danke nochmal" ,bedanke ich mich nochmal und stehe mitlerweile auch neben ihm. Wir sehen uns eine Weile nur stumm an, während wir beide anfangen zu Lächeln. "Hast du eigentlich Hunger?" ,fragt er mich plötzlich. "Jetzt wo du's sagst, ja" ,antworte ich schmunzelnd und bin froh jemanden zu haben der mich von meinen Gedanken ablenkt. "Ich hoffe du magst Spaghetti Carbonara immer noch so sehr wie vor zwei Monaten" ,meint Lukas und läuft richtung Küche. "Oh ja, ich helf dir" ,sage ich sofort und folge ihm in die Küchen.
Ich weiß nicht wieso, aber dieser Abend macht mich glücklich, genauso wie die Tatsache, dass Lukas sich wie am Anfang unserer Beziehung benimmt und nicht wie am Ende. Während des ganzen Abend über lenkt Lukas mich von meinen Gedanken ab und bringt mich auch ab un zu zum Lachen. Allerdings bemerke ich auch nicht, wie mein Handy so gut wie jede fünf Minuten vibriert...
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Maxi hat heut Geburtstag🤗🙈❤
Mal schauen wie es weiter geht mit Maxi und dem 'lieben' Lukas😏😅❤
Und kp ob ich Lukas' Aussehen schonmal beschrieben habe, aber falls doch, das was in diesem Kapitel steht stimmt jetzt einfach😌😂❤
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