Kapitel 67
Pov. Max
"Nein natürlich nicht, ich war vorhin noch mit Seppl in einem Club. Da hat bestimmt irgendwer geraucht und ich hab den Geruch abbekommen" ,meint Luca schnell. Zu schnell. Ich habe das Gefühl, dass er mich anlügt. Wenn er in einem Club gewesen wäre, würde ich auch noch Alkohol riechen. Allerdings ist das nicht der Fall. Ich rieche nur den stinkenden Geruch von Rauch und das beunruhigt mich. Er wird doch wohl nicht geraucht haben. Plötzlich kommt mir eine Idee wie ich es ganz einfach testen kann. Wenn ich ihn küsse und er nach Rauch schmeckt, hat er ein Problem. "Okay" ,sage ich deshalb und überspiele mein Misstrauen ihm gegenüber.
Ich setzt mich auf seinen Schoß und beuge mich vor zu seinen Lippen. In Luca's Augen sehe ich die Panik aufblitzen und ich frage mich, ob er meinen Plan durchschaut hat. Ich lege meine Lippen auf seine und übe leichten Druck aus. Er erwidert zögerlich, was schon ziemlich seltsam ist und als seine Zunge zum Einsatz kommt, weiß ich das er gelogen hat. Schnell ziehe ich meinen Kopf zurück und sehe ihn mit gemischten Gefühlen an. Er hat gelogen. Er hat mich angelogen, es macht mich traurig, aber auch wütend, weil ich jetzt weiß das er geraucht hat. Wieso tut er sowas? Ich rutsche von seinem Schoß und wende ihm den Rücken zu, damit er die aufkommenden Tränen nicht bemerkt. Vielleicht steigere ich mich gerade auch nur rein, aber ich habe schon die ganze Zeit das Gefühl, dass er mich anlügt oder etwas verheimlicht.
"Max?" ,fragt Luca leise hinter mir und legt eine Hand auf meine Schulter. Sofort schiebe ich diese von meiner Schulter. "Deine Schwester wäre enttäuscht von dir" ,sage nur leise und hoffe das er nicht hört wie meine Stimme zittert. "Was meinst du?" "Du hast geraucht" ,sage ich gerade heraus und nehme die darauffolgende Stille in Kauf. Die Stille ist nicht wie sonst immer, angenehm oder beruhigend. Auch fühle ich mich in Luca's Gegenwart nicht mehr so Wohl und geliebt wie noch vor wenigen Stunden. Diese Stille ist unerträglich, sie dröhnt förmlich in meinem Ohren, das es schon weh tut. Ich fühle mich verloren und fehl am Platz. Wieso redet Luca nicht mit mir? Und auf einmal wird mir klar auf was ich mich da überhaupt eingelassen hab.
Ich kenne ihn noch nicht mal richtig und schon sind wir zusammen? Es ist das erste mal, dass ich mein Handeln überdenke und je länger ich das tue, umso dümmer komme ich mir vor. Ich bin so naiv und dumm. Wahrscheinlich ging das mit Luca nur so schnell, weil ich mich von Lukas ablenken wollte. Liebe ich Luca wirklich? Liebt Luca mich überhaupt? Ging das nicht alles viel zu schnell um jemanden lieben zu können? Bin ich überhaupt über Lukas hinweg? Gott so viele Fragen und auf keine habe ich 'ne richtige Antwort. Verzweifelt schluchze ich auf, da mein Leben gerade nicht wirklich so ist, wie ich es mir vorstelle.
"Max" ,höre ich Luca sanft sagen und spüre wie er sich hinter mich setzt um mich zu umarmen. "Es tut mir leid, ich wollte nicht rauchen. Ich mach das nur, wenn mich mal wieder mein Leben zu sehr belastet" ,versucht er ruhig zu erklären, doch ich höre deutlich das seine Stimme zittert. "Was belastet dich?" ,frage ich und lehne mich an seine Brust. "So vieles von dem du keine Ahnung hast, jedenfalls noch nicht" ,erklärt er und streichelt mir durch meine Haare. "Willst du es mir sagen?" ,frage ich leise und traurig, da ich die Antwort eh schon kenne. "Ich würde es dir gern erzählen, aber dein Bruder wird da etwas dagegen haben" ,seufzt Luca und entfernt sich sofort wieder ein Stück von mir. Mein Herz zieht sich zusammen, als mir bewusst wird, dass Luca Abstand zu mir braucht. Ich drehe mich zu ihm um und sehe wir er stumm auf meine Bettdecke sieht. Plötzlich sehe ich wie eine Träne auf mein Bett tropft und sofort von der Bettdecke aufgesogen wird. Als es nochmal passiert und darauf ein Schluchzen von Luca kommt, kann ich nicht mehr nur zusehen und rutsche zu ihm. Doch er hebt schützend die Arme, bevor ich ihn umarmen kann. Er hebt den Blick und sieht direkt in meine Augen. "Max, ich möchte das du eins weißt. Ich liebe dich, ich liebe dich von ganzem Herzen und das was ich jetzt tun werde, mache ich nicht freiwillig" ,meint er und die kälte in seiner Stimme löst eine Gänsehaut bei mir aus. Nicht weil ich es mag, nein ich habe Angst.
Luca wischt sich nochmal über die Augen und sieht mich ernst an. Die Verzweiflung die ich gerade noch in seinem Gesicht sehen konnte, ist wie weggeblasen. Ich sehe gar keine Emotion mehr und das ist das was mich beunruhigt. "Max" ,er schließt seine Augen und atmet nochmal tief durch, bevor er sie wieder öffnet und mich das strahlende grün in seinen Augen wie ein Dolch mitten ins Herz tritt. Seine Augen ohne jegliche wärme und freude zu sehen, versetzt mir einen Stich. Das Einzige Licht in meinem Zimmer, kommt von meiner Nachttischlampe, die Luca vorhin wahrscheinlich irgenwann angeschalten hat. Meine Aufmerksamkeit richtet sich wieder auf Luca, der eine Hand an meine Wange gelegt hat und mich wie hypnotisiert anstarrt.
Pov. Luca
Gleich wird er mich hassen. Schlimm genug dass er das mit dem Rauchen mitbekommen hat. Meine Hand liegt an seiner Wange und ich mustere ein letztes mal sein perfektes Gesicht. Es wird von der Nachttischlampe angeleuchtet, weshalb es noch schöner aussieht als sonst. Seine braunen Augen, in die ich Stunden lang sehen könnte und seine Lippen, die von einem leichten Bartansatz umrandet werden. Einfach nur perfekt.
Seufzend fahre ich mit meinem Finger die Lippen von Max nach, als er plötzlich meine Hand festhält und mich intensiv ansieht. Er küsst kurz meinen Finger, eher er sich zu mir vorbeugt und sich unsere Nasenspitzen berühren.
"Hör mal, wenn dich dein Leben belastet, solltest du wirklich mit jemanden drüber reden. Ich möchte nicht, dass du einen Grund hast zum Rauchen. Du sollst es einfach nicht tun, ich will dich nicht an Lugenkrebs verlieren. Vorallem jetzt nicht mehr. Ich hab mich gefragt ob ich dich wirklich nach so kurzer Zeit lieben kann und ich hab die Antwort gerade gefunden. Ja. Ja ich kann mich so schnell verlieben und das schöne daran ist, dass ich jeden Tag neue Dinge an dir finde, die ich liebe. Also bitte rede mit mir oder jemand anderen darüber. Ich möchte nicht, dass du innerlich daran kaputt gehst" ,haucht er gegen meine Lippen. "I-ich werd mit Seppl reden" ,stottere ich, da mich seine Nähe gerade völlig aus der Bahn wirft. "Gut" ,meint Max nur lächelnd und legt seine Stirn an meine, sodass ich ihm direkt in die Augen sehen muss. Er streift mit seinen Lippen meine und legt sie anschließend federleicht auf meine. Ich übe jetzt auch ein wenig Druck aus und lege all mein Gefühl in diesen Kuss. Wer weiß ob das nicht mein letzter sein wird. Während des Kusses schließen wir beide unsere Augen nicht und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht anmacht. Max' intensiver Blick vernebelt mir die Sinne und mittlerweile ist der Grund meines Besuches in den Hintergrund gerückt und hat der Lust Platz geschaffen.
Max legt eine Hand auf meine Brust und drückt mich sanft nach hinten ins Kissen. Er unterbricht den Kuss kurz um mich anzulächen und streicht über meine Wange. "Ich liebe dich Luca" "Und ich dich" ,stoße ich schwer Atmend hervor weshalb Max kichert. Er hat ja gar keine Ahnung was er für eine Wirkung auf mich hat und wenn er weiter dort sitzten bleibt, wo er gerade sitzt, kann ich für nichts mehr garantieren.
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Ich hätte den Deal mit chiara_cici damals nicht machen sollen😓😂❤
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