Kapitel 19
Pov. Max
"Los sag es mir. Sag mir, wieso du nach alledem trotzdem rauchst."
"Also es ist mir ein wenig peinlich." ,meint Luca jetzt und kratzt sich am Hinterkopf. "Peinlich?" ,frage ich fassungslos. "Es ist nicht so wie du denkst. Ich hab nicht geraucht." "Ach dann war die Zigarette in deinem Mund nur Dekoration." ,sage ich ironisch. "Nein aber eine Metapher." "Metapher?" ,frage ich ungläubig. "Ja Metapher. Als mein Vater gestorben ist, haben Lena, Mom und ich zusammen einen Film angeschaut. Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Meine Mutter hat ihn gekauft da sie herrausgefunden hat, dass die Hauptperson in dem Film Lugenkrebs hat. Sie dachte der Film würde uns das Gefühl geben nicht allein zu sein und das es auch andere Familien gibt die betroffen sind. Ich denke Mom hat der Film sehr geholfen. Das ist glaube ich auch der Grund warum sie ihn nach Lenas Tod wieder aus dem Schrank geholt hat. Dieses mal habe ich besser verstanden worum es geht. Es ist doch ein ziemlicher Unterschied wenn du ihn mit Siebzehn anschaust und nicht mit Elf. Du achtest auf andere Dinge. Mit Elf ist mir zum Beispiel die Metapher von Augustus nicht wirklich aufgefallen. Bevor du fragst, Augustus ist der Junge in den sich Hazel, die mit dem Lungenkrebs, verliebt. Er hat oft eine Zigarette in den Mund genommen, sie aber nicht angezündet. Augustus meinte er würde sich das Tödliche Ding in den Mund stecken, ihm aber nicht die Kraft geben ihn zu töten. Du kannst mich gerne für Dumm oder total bescheuert halten aber ich fande das es eine schöne Metapher ist." ,erzählt er mir und holt die Zigarettenschachtel aus seiner Hosentasche.
"Es gibt unterschiedliche Arten mit dem Tot eines geliebten Menschen umzugehen. Jeder sollte seinen eigenen Weg finden und das machen was einem hilft. Mir hilft die Metapher. Jedesmal wenn ich eine Zigarette in den Mund nehme, denke ich an Dad und Lena. Ja ich weiß das klingt ziemlich bescheuert und-" "Find ich nicht." ,unterbreche ich ihn und greife nach seiner Hand. Ich drücke diese leicht und lächle ihm aufmunternd zu. Er lächelt zurück und steckt, mit seiner freien Hand, die Zigarettenschachtel wieder in seine Hosentasche.
Ich fange wieder an ihn anzustarren aber das kann mir wohl niemand übel nehmen. Er sieht gerade einfach nur wieder wunderschön aus. Die Sonne bringt seine sowieso schon strahlenden Augen, noch mehr zum leuchten. Seine Haare liegen immer noch ungemacht und verstrubelt auf seinem Kopf. Wegen der Hektik heute Morgen hatte er bestimmt keine Zeit mehr sie zu stylen. Das finde ich allerdings nicht wirklich schlimm. Die verstrubelten Haare verleihen ihm noch etwas kindliches, was durch den fehlenden Bart nur noch verstärkt wird. Seine Lippen sind einfach perfekt geformt aber ganz besonders liebe ich das Muttermal an seinem Kinn. Mein Blick wandert wieder hoch zu seinen Augen, die mich gerade genauso mustern wie ich ihn. Unsere Blicke kreuzen sich und wir fangen beide an zu grinsen. Ich beuge mich etwas vor um ihn zu küssen, doch Luca stoppt mich mit einem grinsen auf den Lippen. "Na na na Max. Hab doch ein bisschen mehr Respekt vor den Toten." ,äfft er die alte Dame von vorhin nach. Lächelnd verdrehe ich meine Augen und stehe auf. Ich ziehe Luca ebenfalls hoch, da ich immernoch seine Hand halte.
Zusammen laufen wir zu dem Parkplatz zurück und zu seinem Auto. Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihm um. Seine Hand lasse ich los und verschränke sie mit meiner anderen in seinem Nacken. "Besser so?" ,frage ich und drücke seinen Kopf weiter runter damit ich meine Lippen vorsichtig auf seine legen kann. Luca brummt nur als Antwort und umfasst meine Hüfte. Lächelnd vertieft er den Kuss und zieht mich, wenn das überhaupt noch möglich ist, noch näher an sich. Das ist mit Abstand der beste Kuss den ich je hatte und als Luca auch noch anfängt seine Zunge zu benutzen, bin ich mir sicher das ich nie wieder jemand anderen küssen will. Leider wird dieser wunderschöne Moment durch das Klingeln meines Handys unterbrochen. Seufzend löse ich mich von Luca und nehme den Anruf an. Auf dem Display konnte ich schon erkennen das der Anrufer meine Mutter ist.
"Hey Mom."
"Wo bist du? Ich mache mir Sorgen! Du warst ewig nicht erreichbar! Ich hab sogar schon in der Schule und bei Jenny angerufen! Niemand konnte mir sagen wo du bist! Wieso hast du mir nicht bescheid gesagt?!"
"Es tut mir leid. Ich hab jemand neues kennengelernt und ich bin mit zu ihm. Wir haben ziemlich viel geredet und dabei die Zeit vergessen. Es tut mir wirklich leid."
"Ist der neu in deiner Stufe?"
"Ähm ja aber wir haben nicht viele Kurse zusammen." ,lüge ich weiter.
"Kann ich ihn mal sprechen?"
Panisch überlege ich was ich jetzt sagen soll. "Das geht nicht, der ist gerade auf dem Klo."
"Okay aber Max, mach dich bitte jetzt auf den Heimweg."
"Wir besprechen gerade aber noch was wegen einem Kurs. Wir müssen etwas zusammen machen und das könnte noch eine Stunde dauern."
"Könnt ihr das nicht auch noch Morgen machen?"
"Ähm nein das geht nicht aber er würde mich später dann nachhause fahren damit du ihn kurz mal kennenlernst."
"Na gut aber beeilt euch und sag mir das nächste mal bescheid."
"Mach ich Mom, bis später." ,damit lege ich auf und sehe verzweifelt zu Luca. "Was mach ich jetzt?" ,frage ich Luca panisch. "Wir fahren jetzt nachhause wenn es gut läuft brauchen wir ne dreiviertel Stunde." ,meint Luca und beißt sich auf seine Unterlippe. "Ja aber du darfst mich nicht Heim fahren. Wenn meine Mutter herausfindet das du mein Lehrer bist, haben wir ein Problem." "Dann ruf diesen Logan an. Ich fahr dich zu ihm und er dich zu dir nachhause." ,schlägt Luca vor und läuft schnell auf die Fahrerseite. Nickend setzte ich mich schnell ins Auto und rufe Logan an. Ich schalte den Lautsprecher an damit Luca mithören kann. Dieser hat inzwischen den Motor gestartet und verlässt gerade den Parkplatz.
"Max? Wieso rufst du an?"
"Logan? Gott sei dank, ich brauch deine Hilfe! Es ist wirklich wichtig."
"Schieß los kleiner."
Schnell erkläre ich ihm was das Problem ist und wobei ich seine Hilfe brauche.
"Ich will dir schon gern helfen aber ich denke nicht das ich wirklich brav aussehe. Deine Mutter wird bestimmt etwas gegen mich haben und- warte mal kurz Kyle will glaub ich grad irgendwas von mir."
Es herrscht einen Moment lang Stille bis sich Logan wieder meldet.
"Kyle hat sich gerade berreit erklärt."
"Und er sieht netter aus wie du?" ,frage ich grinsend.
"Jap und besser auch noch." ,sagt jemand anderes.
"Das war Kyle und er-"
"Ist nicht so ein Bleichschnabel wie Logan." ,unterbricht Kyle ihn.
"Ist gut und danke Kyle. Logan? Kannst du mir noch deine Adresse schicken?"
"Klar mach ich. Ihr müsst aber bei 'Frey' klingeln."
"Ja weil Logan meinen Nachnamen zu hässlich für unser Klingelschild fand." ,mischt sich Kyle ein.
"Ich bitte dich. Müller heißt gefühlt jeder dritte hier in Deutschland."
"Pff."
"Ich will euch nur ungern unterbrechen aber ich leg jetzt auf." ,sage ich lachend und drücke auf den roten Knopf. Kurz darauf brummt mein Handy, Logan hat mir die Adresse geschickt. Ich bedanke mich und wende mich an Luca. "Sagt dir 'Adlergasse' etwas?" ,frage ich ihn. "Ja da wohne ich wieso?" "Echt? Logan wohnt da auch." ,sage ich. "Welche Hausnummer?" "Vierundzwanzig." ,sage ich woraufhin Luca lacht. "Wieso lachst du jetzt?" ,frage ich verwundert. "Naja jetzt weiß ich warum Alex die Theorie hat das unter uns ein Vampir wohnt." ,lacht Luca.
"Logan wohnt unter euch?" ,frage ich verwundert. "Anscheinend gehört ihm die Wohnung unter uns also ja." Ich nicke nur und sehe aus dem Fenster. Meine Augenlider werden immer schwerer bis sie schlussendlich zu fallen und ich weg döse.
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Alles Gute Jelly Bean😌😘❤
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