Kapitel 106

Pov. Max
Der Blick meiner Mutter wird wieder verzweifelter, sie lehnt sich an der Theke hinter sich an und sieht auf den Boden während sie sich auf die Unterlippe beißt. Plötzlich ertönt ein lauter Knall und mein Kopf dreht sich zu der Türe von der der Knall kam. Was ich dort sehe lässt bleich im Gesicht werden. Wieso muss ich verdammt nochmal immer in alle Fettnäpfchen treten, die mir das Leben in den Weg legt?

Ich sehe meinen Vater, besser gesagt meinen ehmaligen Vater- oder keine Ahnung wie ich ihn jetzt nennen soll, mit großen Augen an. Er hat alles gehört. Jetzt ist nicht nur mein Leben komplett auf den Kopf gestellt sondern auch seins. "Jens ich-" ,fängt meine Mutter neben mir an, stoppt sich aber selbst und sieht schuldbewusst zu Boden. "Das hat sich jetzt alles viel schlimmer angehört als es eigentlich ist." Ich bin mehr als überrascht, dass sie das gesagt hat. Wenigstens jetzt könnte sie ehrlich sein und ihm die Wahrheit sagen, aber natürlich lügt sie wieder. "Ach? Also hat Max nicht mit seinem Lehrer geschlafen und du nicht mit irgendeinem Bürgermeister?" ,fragt mein Vater sauer und sieht zu meiner 'Mutter'. Ich kann ihn gerade vollkommen verstehen, er hat gerade immerhin erfahren dass seine Frau ihn betrogen hat, aber wieso muss er mich da jetzt mit reinziehen? Mein erster Gedanke war, dass ich lügen und es lieber abstreiten sollte dass Luca und ich sex hatten, aber dann wird mir bewusst wie falsch es ist. Ich kann nicht von anderen verlangen, dass sie einem die Wahrheit sagen wenn man selbst lügt. Außerdem wenn ich jetzt lüge bin ich nicht besser als die Frau die mal meine Mutter war. "Weißt du was? Ich gebe zu das ich mit ihm geschlafen habe, weil ich keinen Bock darauf habe zu lügen. Lügen haben in letzter Zeit gefühlt mein ganzes Leben zerstört und ich finde es ist an der Zeit die ganze Wahrheit auszusprechen. Besonders du solltest mal damit anfangen!" Bei dem letzten Satz sehe ich meine Mutter wütend an und bemerke dabei wie sie ihren Mann ansieht. Er sieht immernoch ziemlich sauer aus und mir entgeht auch das unangenehme knistern was in der Luft liegt, so als würde jeden Moment etwas explodieren. Es ist nur eine Frage der Zeit bis hier der heftigste Streit in ihrer gesamten Ehe ausbrechen wird und das möchte ich wirklich nicht mitansehen müssen. Ich muss hier weg, so schnell wie möglich. Zusehen wie ihre Ehe vollkommen zerbricht, würde ich jetzt nicht auch noch verkraften. Nervlich bin ich einfach am Ende. "Es tut mir wirklich leid dass du es so erfahren musstest, aber lieber so als gar nicht" ,sage ich noch an den Mann gerichtet, der mich großgezogen hat bevor ich mich an ihm vorbeidrücke und die Küche fluchtartig verlasse. Schwungvoll reiße ich die Haustüre auf und renne vor der Realität weg. Die letzten Tage sind einfach zu einem einzigen Alptraum mutiert, das kann einfach nicht echt sein. Das alles kann nicht wirklich passiert sein. Bestimmt wache ich bald auf und finde dann meine heile Welt wieder vor. Die in der ich Luca noch nicht begegnet bin und Lukas und ich noch ein Paar sind. Doch umso länger ich die Straßen der Stadt entlang renne, desto bewusster wird mir dass das definitiv kein Alptraum ist sondern die harte Realität. Bei einer roten Ampel komme ich zum Stehen und denke das erste mal darüber nach wohin ich jetzt gehen soll. Eigentlich sollte ich zu Seppl um ihm zu erzählen was gerade passiert ist. Es geht hier immerhin um seine Eltern, also hat er auch ein recht darauf es zu erfahren. Ich könnte aber auch einfach zu Lukas und mich erstmal bei ihm beruhigen... Als die Ampel grün wird, habe ich meine Entscheidung getroffen und laufe in die entsprechende Richtung los.

+++++

Pov. Lena
Aufgeregt stehe ich vor dem Zimmers in welchen mein Bruder gerade liegt. Seit fünf Minuten versuche ich all meinen Mut zusammen zu kratzen und einfach an die Tür zu klopfen, aber ich habe Angst vor diesem Gespräch. Bis vor kurzem war ich noch der festen Überzeugung, dass Luca mir nach dem Gespräch verzeihen wird. Allerdings bin ich mir da nicht mehr so sicher, es kommen einfach zu viele Zweifel auf. Mittlerweile hab ich sogar Angst dass er mich nach unserem Gespräch endgültig hasst und wir uns nie wieder so verstehen wie früher. Ach scheiß drauf, er kann mich zur Zeit eh nicht leiden also hab ich nichts zu verlieren.

Für einen kurzen Moment schiebe ich all meine Zweifel beiseite und klopfe tatsächlich an. Allerdings bereue ich das im nächsten Moment schon wieder als ich meinen Bruder herein sagen höre. Zögerlich öffne ich die Türe. "Hey Luca, ich hab gehört du willst mit mir reden?" ,frage ich zögerlich und trete zu ihm an's Bett. Seine Augen sind gerötet- sieht aus als hätte er geweint. Außerdem wirkt er ziemlich erschöpft, so wie er mit halb offenen Augen da liegt und mich müde ansieht. "Ehm ja, du wolltest mir erklären weshalb du deinen Tot vorgetäuscht hast. Ich denke jetzt ist ein guter Zeitpunkt da wir viel Zeit haben" ,spricht er mühsam. Besorgt mustere ich ihn. "Setz dich, eine schwangere Frau sollte nicht so lang stehen." Sanft lächelt er und deutet auf den Stuhl hinter mich. Etwas verwundert setze ich mich und sehe zu ihm. Wieso ist er plötzlich so fürsorglich? "Weil du immernoch meine Schwester bist und das da in dir entweder meine Nichte oder mein Neffe ist" ,kommt es plötzlich von Luca der aufgrund meines irritierten Gesichtsausdrucks kurz lachen muss. Es ist nicht so kräftig wie sonst aber es ist ein ehrliches, was mich etwas beruhigt. "Du hast laut gedacht, so wie früher immer" ,erklärt er mir kurz weswegen ich verstehend nicke.

"Ehm nunja- ich würd dir wirklich alles erklären" ,fange ich zögernd an. "Aber?" - "Kein Aber, ich möchte wirklich dass du alles weißt und es auch nachvollziehen kannst. Klar erhoffe ich mir durch dieses Gespräch auch, dass du mich und meine Beweggründe verstehst. Aber ich kann nicht alles haben weshalb ich überhaupt froh bin, dass du vorhast mir zu zuhören." Ich ringe mir ein Lächeln ab da mich meine Zweifel immernoch von innen auffressen. Hoffentlich versteht er es... Luca nickt verstehend und lächelt am Ende leicht. "Fang an und lass dir ruhig Zeit beim Erklären."

~☆~☆~

Was denkt ihr für was sich Maxi entschieden hat?🤔

Und wie das Gespräch zwischen Lena und Luca wohl auagehen wird?🙃

Ich hab übrigens auch noch was wichtiges zu sagen😌 Ich habe vor diese ff zu beenden und ich werde sie auf jeden fall zu ende schreiben, falls Zweifel aufkamen da ich lang nichts mehr hochgeladen habe😅 Die Ferien sind anders verlaufen als geplant🙈 Ich werde jeden Donnerstag ungefähr um 18 Uhr (vielleicht auch ein wenig später😂) ein Kapitel hochladen. Und das werde ich jetzt wirklich durchziehen bis diese ff auch ihr Ende gefunden hat😁❤

Bis nächsten Donnerstag, lasst doch einen Kommentar da, würde mich freuen🤗❤

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top