Kapitel 10

Pov. Luca

"Max? Was ist passiert?" ,frage ich sofort besorgt.

"Lukas..."

"Was? Was ist mit ihm? Was hat er getan?"

"Ich bin nach der Schule nach Hause gelaufen und er ist mir plötzlich entgegengekommen."

"Hat er dich verletzt?"

"Nein..."

"Max was hat er gemacht?"

"Er hat mit mir geredet und..."

"Und was? Was hat er noch gemacht?"

"Er hat mich g-geküsst."

"Er hat was?!" ,schreie ich wütend. "Der kann was erleben wenn ich-"

"Wenn du was? Luca wie stellst du dir das bitte vor? Denkst du nicht es wäre ein bisschen auffällig wenn mein Lehrer meinen Ex verprügelt? Und das du gerade Eifersüchtig geworden bist, ist auch kein gutes Zeichen. Du weißt das eine Beziehung illegal wäre oder?"

"Aber du bist doch schon volljährig..."

"Ja aber du bist trotzdem mein Lehrer."

"Ich will dich aber nicht verlieren Max."

"Ich dich auch nicht aber ich fürchte wir haben keine andere Wahl."

Es herrscht stille zwischen uns. Ich liege in meinem Bett und starre an die Decke. Das Handy halte ich immernoch an mein Ohr und ich höre Max' Atemzügen zu. "Was hälst du von einer heimlichen Beziehung?" ,frage ich nach einiger Zeit. Ich höre ein seufzen von Max.

"Sowas geht nie gut, am Ende kommt es sowieso immer raus."

"Dann warten wir bis du deinen Abschluss hast?"

"Ein dreiviertel Jahr? Luca wir kennen uns zwei Tage lang und du willst jetzt schon deinen Job riskieren um mein Freund zu sein? Woher willst du wissen dass eine Beziehung zwischen uns überhaupt funktionieren könnte?"

"Ich weiß es einfach. Max, ich kenn dich zwar noch nicht lange-"

"Zwei Tage."

"Zwei Tage lang kenn ich dich jetzt schon und ich weiß das du ein wundervoller Mensch bist. Ich will dich besser kennenlernen, auch wenn ich dein Lehrer bin. Bitte geb mir eine Chance." ,flehe ich.

"Luca-"

"Bitte." ,unterbreche ich ihn weshalb er jetzt seufzt.

"Können wir das bitte Personlich besprechen und nicht am Handy?"

"Wann denn bitte?"

"Jetzt."

"Aber-"

"Kein aber."

"Adresse?"

"Schreib ich dir."

"Aber Max? Wie soll ich zu dir kommen, ohne das es deine Eltern mitbekommen?"

"Du musst um mein Haus, in unseren Garten. Es gibt dort einen großen Baum, auf den klettere ich machmal rauf, also musst du es auch schaffen. Von dem Baum aus, kommt man auf meinen Balkon. Und bitte versuch leise zu sein."

Damit legt er auf und ich erhebe mich von meinem Bett. Das kann ja was werden. Max schreibt mir die Straße und ich fahre schnell mit meinem Auto dort hin. Allerdings parke ich ein bisschen weiter weg von dem Haus. Ich laufe den restlichen Weg und komme auch ungesehen in den Garten. Den Baum sehe ich sofort und ziehe mich an einem Ast hoch. Als ich auf einem Ast stehe, schaue ich zu dem Balkon. Das müsste ich schaffen... Ich krabel den Ast entlang und stelle vorsichtig meine Beine auf das Geländer des Balkons. Wenige Sekunden später stehe ich auf dem Balkon und sehe durch die Glastüre.

Max liegt in seinem Bett und starrt auf sein Handy. Vorsichtig klopfe ich gegen die Glastüre. Max steht sofort auf und öffnet die Türe. "Hey." ,begrüße ich ihn und betrete sein Zimmer. "H-hey." ,begrüßt er mich ein wenig verunsichert und schließt seine Balkontüre wieder. "Alles okay?" ,frage ich Stirnrunzelnd. Max kaut auf seinen Fingernägeln und sieht mich verunsichert an. "Nein nichts ist okay. Ich bin ein wandelndes Gefühlschaos. Ich-es ist nur...ich hab keine Ahnung was ich fühlen soll." ,stammelt er. "Hey ganz ruhig." ,sage ich ruhig und ziehe ihn in eine Umarmung. Er krallt sich in meinen Pulli und schluchzt leise gegen meine Brust. Als er sich etwas beruhigt hat, ziehe ich ihn zu seinem Bett und gemeinsam setzten wir uns gegenüber hin.

"Jetzt erzähl mal wieso du ein wandelndes Gefühlschaos bist." ,sage ich leicht schmunzelnd. "Ich-naja erst küsst d-du mich und dann küsst mich auch noch L-lukas. Wieso hat er das gemacht? Ich war gerade dabei über ihn hinweg zukommen." "Wegen mir." ,murmel ich leise vor mich hin doch Max hat es trotzdem gehört. "Was meinst du?" "Er dachte du würdest nach ihm niemanden mehr haben und als er uns küssend gesehen hat, hat ihm das wohl nicht gefallen. Max, du warst verliebt in ihn. Die Betonung liegt auf warst. Das gehört der Vergangenheit an. Er hat dich zu oft angelogen und dich nicht so behandelt wie du es verdienst. Bitte geh nicht zu ihm zurück." "Ich werd's versuchen. Es ist nur nicht so leicht ihn zu vergessen." ,meint er und versucht leicht zu lächeln. "Ich kann dir dabei helfen." ,sage ich grinsend beuge mich vor um ihn zu küssen. "Ich würde dich jetzt liebend gern küssen aber du weißt das es nicht geht." ,stoppt mich Max. Ich bin nur noch wenige Zentimeter von diesen weichen Lippen entfernt und kann mir es nicht nehmen, genau diese anzustarren. "Das ist mir gerade sowasvon egal." ,hauche ich. "Wir dürfen doch nicht wegen dem Obhutsverhältnis. Wenn du mich nicht unterrichten würdest, dürften wir es sogar." ,nuschelt er jetzt.

Grinsend sehe ich ihn an. "Hat da jemand gegoogelt?" "Vielleicht ein bisschen." "Hast du auch was über mögliche Strafen gefunden?" ,frage ich interressiert. "Dazu bin ich noch nicht gekommen." ,nuschelt er und sieht jetzt auch auf meine Lippen, was mich lächeln lässt. "Kannst du ja später noch machen." ,flüstere ich und lege im nächsten Moment meine Lippen auf seine unfassbar weichen. Langsam lösen wir uns voneinander und ich sehe in seine braunen Augen, die noch leicht glasig und rot sind vom vielen Weinen. Diese Augen lösen eine Erinnerung von mir aus und ich schließe zitternd meine Augen.

Aufgelöst sitze ich im Wartezimmer und bete das sie überlebt. Irgendwann stehe ich nervös auf und laufe im Raum hin und her. Sie darf nicht sterben. Ich brauche sie doch. Dieser beschissene Krebs macht alles Kaputt! Erst nimmt er mir meinen Vater und jetzt muss ich um meine Schwester bangen. Das ist doch nicht fair! Plötzlich kommt ein mir bekannter Blondschopf um die Ecke gerannt und fällt schluchzend in meine Arme. Ich befürchte schon das schlimmste weshalb auch mir die Tränen in die Augen schießen. Langsam löst er sich von mir und sieht mich mit stark verheulten braunen Augen an. "S-sie sie hat es nicht ge-geschafft." ,schluchzt er weshalb ich mich jetzt an ihn klammere und wir beide versuchen an dem jeweiligen anderen halt zu finden. Lena hat es nicht geschafft. Der Krebs hat gewonnen und hat meine Schwester getötet. Lena, meine Zwillingsschwester...

Erschrocken reiße ich meine Augen auf und fahre zurück. Nein das kann nicht sein. Ungläubig stehe ich auf und raufe mir die Haare, ehe ich mich wieder Max zuwende. Max sieht ihm so ähnlich aber das kann doch nicht sein oder?

Pov. Max
Was ist auf einmal mit Luca los? Ich verstehe gar nichts mehr und mustere ihn besorgt. Er steht vor meinem Bett und fährt sich mit seiner Hand immer wieder durch's Haar. "Max? Ich hab ein wichtige Frage an dich und die beantwortest du mir bitte ehrlich okay?" ,fragt er mich ernst. Ich nicke nur stumm, zu sehr verwirrt mich Luca's Verhalten. "Hast du einen Bruder?" "Ja Sebastian wieso?" ,frage ich zurück. Luca ist wie erstarrt bewegt sich für einen Moment nicht mehr und ich dachte für einen kurzen Augenblick, dass er nicht mehr atmen würde. "W-wo ist er momentan?" "Das weiß ich nicht. Er ist vor fünf Jahren von Zuhause weg, da war er achtzehn und wollte um die Welt reißen. Irgendwann hat er angefangen mir Briefe zu schreiben und hat mir erzählt wo er gerade ist. Es kamen aber schon lang keine Briefe mehr." ,sage ich traurig. Luca nickt nur leicht und läuft zu meiner Balkontüre. "Ich muss gehen. Bis morgen Max."

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Theorien? Was glaubt ihr?

laserluna09 danke für das wunderschöne Cover❤

Ich hab heut Geburtstag😁

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